V. Werkgeschichte
5. Inspiration nach Stundenplan
6. Verstümmelungen

   


 

5. Inspiration nach Stundenplan

Mays Münchmeyer-Romane entstanden unter extremen Verhältnissen. Ehequerelen mit seiner Emma sowie teils miserable Arbeitsbedingungen – ab Frühjahr 1887 stand sein Schreibtisch von Radau umgeben in einer Kneipenwohnung – machten sein Schriftstellerdasein zur Tortur. (627) Zeitweise schrieb er dazu drei Romane gleichzeitig. Darunter litt nicht nur die physische Kraft des Autors, es litten auch dessen Texte. Als Faustregel kann gelten: Bei ›nur‹ zwei parallel laufenden Arbeiten konnte er durchaus die Ansprüche gehobener Leserschichten erfüllen. Kam jedoch eine dritte oder in Einzelfällen vierte Schreibarbeit hinzu, ebbte die Qualität merklich ab; dies führte zu stilistischen Mängeln oder gar zu gravierenden Unstimmigkeiten in der Handlungsführung.

Unter solch enormem Stress ist ein Auseinanderbrechen ganzer Romanstrukturen zwangsläufig. Andere Romanautoren halfen sich so: Balzac, der zuweilen an verschiedenen Fortsetzungsromanen gleichzeitig arbeitete, hatte für jede Romanfigur eine Puppe, die er mit einem jeweils andersfarbigen Schleifchen ausstattete, ein rotes für verliebt, ein schwarzes für tot oder im Duell getötet. Ferner ist über Paul Walter, den Autor zahlreicher Kolportageromane, überliefert, dass er ganze Szenen, Requisiten eingeschlossen, einer Sekretärin vorspielte. (628)

Mays Erfolgsrezept hieß strenge Zeitrhythmen, sie gehörten für ihn zum täglichen Leben. Seit seiner Jugend als Seminarschüler kannte er den unerbittlichen Stundenplan und die damit verbundenen Konsequenzen, ein Lern- respektive Arbeitspensum erfüllen zu müssen. Der Stundenplan blieb ihm treu, zunächst als Lehrer, dann als Häftling hinter verschlossenen Mauern und schließlich als gefeierter Schriftsteller. Mit zäher Ausdauer schrieb May nächtelang hindurch. Im Sommer 1885 könnte sein Wochenplan beispielsweise wie folgt ausgesehen haben:

1. Woche – Die Liebe des Ulanen.
2. Woche – Der verlorne Sohn.
3. Woche – Der letzte Ritt.
4. Woche – Die Liebe des Ulanen

Durch die ungeheure Arbeitslast litt sein schriftstellerischer Einfallsreichtum. Es kam mitunter zu einem Wechselspiel gleichartiger Sujets zwischen den parallel erscheinenden Romanen. Dies ist im nachhinein ein Glücksfall, hier zeigt sich eine vortreffliche Gelegenheit, all jene Laufzeiten, die in den letzten Kapiteln ermittelt wurden, exakt zu überprüfen:

Es war in Dresden und er war Officier. Ich fuhr nach dem berühmten Blasewitz, welches Schiller durch seine ›Gustel‹ verewigt hat, und begegnete da auf der Straße einer kleinen Truppe von Officieren. Sie jagten an meinem Wagen vorüber, schnell wie Phantome, und doch sah ich das Bild meiner Träume unter ihnen – es war dabei. (629)

Das Wahrnehmen menschlicher Sympathie trotz schnellem Vorübereilen findet man sowohl im Ulanen als auch abgewandelt im Waldröschen:

Die Herren standen an den Fenstern und beobachteten die Insassen der vorüberfahrenden Wagen. Welche der Damen, die hier vorüberrollten, würde Golzen wählen? Eine solche Wette war noch nie dagewesen …
   »Ah, herrlich! Eine wirkliche Schönheit!« rief er, indem er näher an das Fenster trat. … »Dort an der Ecke, die Equipage mit den beiden Trakehnern,« …
   Die bezeichnete Equipage kam im Schritte herangerollt. Im Fond des Wagens saß neben einer ernsten, ältlichen Dame ein junges Mädchen von einer soeben erst erblühten Schönheit, welche fast unbeschreiblich zu nennen war.
(630)

Zwischen der Niederschrift beider Episoden lagen nur wenige Wochen. Die entsprechende Ulanen-Lieferung erschien am 22. September, die des Waldröschen am 27. Oktober 1883. Offenbar begutachtete May die gedruckte Ulanen-Fassung und verfiel nachher bei der Arbeit am Waldröschen erneut auf dieses Sujet. Einen wahren Pingpong-Effekt innerhalb kürzester Zeit erleben wir zwischen den Romanen Der verlorne Sohn und Die Liebe des Ulanen:

30. August 1884

»… Um einen Mord verschweigen zu können, muß ich nicht die Geliebte, sondern die Frau des Mörders sein!«
   Da wand er sich aus ihrer Umarmung los und sagte:
   »Das soll heißen, Du wirst mich denunciren, wenn ich Dir nicht gestatte, Baronin von Helfenstein zu sein?«
   »Genau so!«
(631)

6. September 1884

»… Zwischen einem Barone und einer Schäferstochter aber ist eine so große Kluft, daß Sie sich um das Befinden meines Sohnes gar nichts zu kümmern haben.«
   … Indem ihre Augen zornig aufblitzten, antwortete sie:
   »Sie irren sehr, Herr Capitän! Der Unterschied zwischen einer ehrlichen Schäferstochter und Mördern, Dieben und Spionen ist nicht so groß, wie Sie ihn hinstellen. … Am Bette des Deutschen, den Sie tödten wollten wie seine beiden Begleiter, werde ich mit Ihnen meinen Vertrag abschließen. Gehen Sie nicht auf denselben ein, so wird mein Vater sofort Anzeige des Geschehenen erstatten.«
(632)

In beiden Fällen konnte eine energische junge Dame durch Erpressung Baronin werden. Das Pingpong-Spiel ging indessen munter weiter:

20. September 1884

Er zog den Pelz aus und nahm das Packet des Dieners, um mit Hilfe des Letzteren Rock, Ueberkleid und Kopfbedeckung zu wechseln. Die anderen Veränderungen, welche er dann noch mit sich vornahm, konnte man bei der Tiefe des Schattens, in welchem er stand, nicht beobachten … (633)

27. September 1884

»So!« lächelte er vor sich hin. »Jetzt war ich der Schreiber Arthur Valley, und nun will ich der Statist Guillaume Fredoq werden. Niemand im Hause ahnt, daß diese beiden Personen ein und derselbe Kerl sind. Auf diese Weise führe ich jede Beobachtung irre.«
   Er öffnete einen Kleiderschrank, zog einen andern, höchst eleganten Anzug an, setzte eine schwarze Haartour auf und legte sich einen ebenso schwarzen Backenbart an. Eine Brille vollendete die Verwandlung. Nachdem er einen nach der neuesten Façon gearbeiteter Hut aufgesetzt und ein zierliches Stöckchen genommen hatte, nahm er vom Fensterbrette zwei kleine Kieselsteine und steckte sie sich in den Mund, den einen rechts, den anderen links.
(634)

Verkleidungen und Unkenntlichmachen einer Person nehmen fortan einen bedeutenden Stellenwert in beiden Romanen ein. Was hüben der Fürst von Befour, ist drüben Arthur Belmonte. Aber auch auf dem erotischen Sektor gibt es frappierende Übereinstimmungen:

20. September 1884

»… Ehe Sie sterben, werde ich erst meinen Leuten erlauben, sich ein Wenig mit Ihnen zu beschäftigen. Sie sind alle jung und Liebhaber des anderen Geschlechtes. Keiner von ihnen hat jemals das Glück gehabt, die Tochter eines Grafen und Generales umarmen zu können …« (635)

27. September 1884

»Die Zofe schläft im Nebenzimmer?«
   »Ja.«
   »Ihr dürfen wir nichts zu Leid thun?«
   »Schont ihre Gesundheit und ihr Leben; sonst aber gehört sie Euch, jedoch keinen Augenblick eher, als bis Ihr mit der Baronesse fertig seid. Diese aber ist ganz und gar Euer Eigenthum. Nur stelle ich die Bedingung, daß sie nicht leben bleibt. …«
(636)

Abgesehen von Vergewaltigungsandrohungen gibt es ferner in prickelnden Liebesdialogen überraschende Einhelligkeit:

27. September 1884

»So lieben Sie mich? Wirklich, wirklich?« (637)

11. Oktober 1884

»So lieben Sie mich also wirklich, wirklich, wirklich?« (638)

Machen wir jetzt einen Zeitsprung zu den beiden Folgeromanen Deutsche Herzen, deutsche Helden und Der Weg zum Glück. Hier brüsten sich gleich zwei fragwürdige Mannspersonen mit weiblichen Schönheiten, deren Herz sie gar nicht besitzen:

7. August 1886

»Er ist Dein Schatz?«
   »Der? Mein Schatz? Eher heiratet der Keller die Feueresse!«
   »Aber alle Leuteln sagen es!«
   »Was! Wie können sie das sagen! Wer hat gesehen, daß ich mit dem Naz freundlich bin?«
   »Er selbst sagt es.«
   »Er selbst? So lügt er es!«
(639)

28. August 1886

»… Ich sage Euch, daß ich soeben um Almy’s Hand angehalten habe!« –
   »Ihr seid abgewiesen worden!«
   »So kann nur ein Verrückter antworten. Ich habe das Jawort erhalten.«
   »Dann ist die Person, die es Euch gegeben hat, verrückt; da ich aber weder meinen Prinzipal noch dessen Tochter für geisteskrank halte, so sehe ich mich gezwungen, Eure Behauptung sehr einfach für eine Unwahrheit, eine Erfindung, eine Lüge zu halten.«
(640)

Im wahrsten Sinne des Wortes sind die nächsten zwei Zitate schlagkräftig:

11. September 1886

Er hatte einen mit Stacheln versehenen, eisernen Schlagring hervorgezogen, welchen er als gefürchteter Raufer immer bei sich trug. Diesen Ring an die Hand gesteckt und dann mit der geballten Faust einen Hieb auf den Kopf, mußte die stärkste Hirnschale zerschmettern. (641)

13. November 1886

»Habt Ihr schon einmal von einem Schlagring gehört?«
   »Ja. Man soll dergleichen drüben in den Alpen haben, um bei Prügeleien einen guten Hieb zu führen.«
(642)

Was sich also tatsächlich in den Alpen zugetragen hatte, findet bald Erwähnung im wilden Westen. Überzeugender können Gegenüberstellungen nicht sein. In diesem Sinne erleben wir jetzt die dreifarbige Cyperkatze:

11. Dezember / 18. Dezember 1886

»… Also Ihr kommt mir so weich, so mollig, so anschmiegend vor wie – wie – na, grad wie eine Cyperkatze.«
   »Himmel!« fiel sie ein. »Cyperkatze!«
   Dabei rückte sie schnell wieder von ihm weg.
   »Ja, und zwar wie eine dreifarbige. Die sind nämlich selten und werden zu den Schönheiten des Katzengeschlechtes gerechnet. Schön seid Ihr, ja, sogar sehr schön!«
(643)

30. Dezember 1886

»Was soll ich sein? Einen Maulaffen hats mich geheißen? Das ist gut, das ist fein! So eine dreifarbige Cyperkatzen will mich auch noch schumpfen! Lauf hin, Du alte Papierduten, Du! Um Dich ists halt nicht schade.« (644)

Durch seine Mitarbeit für die Jugendzeitschrift ›Der Gute Kamerad‹, setzte sich der Autor unter immensen Zeitdruck. Er musste Spemann und Münchmeyer zu gleichen Teilen gerecht werden. Dies ergab Freudsche Fehlleistungen. Während May am Bärenjäger schrieb, waren seine Gedanken längst wieder bei den Deutschen Herzen und Helden:

27. August 1887

»Warum Baum schütteln?« fragte Sam.
   »Um ihnen ein Zeichen zu geben. …«
(645)

Sam? Dieser Name ist falsch, Bob muß es heißen. Einen Sam (Barth) gibt es zu diesem Zeitpunkt nur bei Münchmeyer! Eine ähnliche Fehlleistung findet sich bereits ebenso im Waldröschen; Lord Lindsay besitzt gleich zwei verschiedene Vornamen auf einer Seite:

»In El Refugio? O, von dort her soll ja die erwartete Botschaft kommen!«
   »Richtig! Und ich bin es, der sie bringt.«
   »Ihr? von Sir David?« … »Ah, wer hätte das gedacht! Sir David der Gesandte Altenglands! …«
   … »Ah, Gott sei Dank!« rief, wie von einer großen Sorge befreit, Juarez.
   »Ja, danken Sie Gott, aber auch dem wackeren Sir Henry!« sagte Geierschnabel.
(646)

May war in Gedanken wohl bei seiner großen Orienterzählung, die vergeblich auf eine Fortsetzung im ›Deutschen Hausschatz‹ wartete. Nur dort existierte David Lindsay, während Henry Lindsay bei der Kolportage sein Unterkommen fand. Gemeinsamkeiten zwischen ›Hausschatz‹ und Münchmeyer sind immer wieder erkennbar, selbst wenn die Entstehungszeiten um Monate auseinander liegen:

Der Fußboden bestand aus festgestampftem Lehm. Der Theil desselben aber, auf welchem die Frau saß, war mit einer Bretterdiele belegt, und da gab es eine mit einem wirklichen Schloß versehene Fallthüre. … Ich nahm das Licht, stieg hinunter und sah einen ziemlich großen, viereckigen Raum, … (647)

Dieser Skipetaren-Text entstand etwa Anfang Februar 1888, folgender Abschnitt für den Weg zum Glück dagegen erst im Juni/Juli 1888

Die Wand war aus roher Erde aufgestampft und hatte verschiedene Risse und Sprünge. Da, wo Fex stand, konnte er durch einen dieser Risse in das Innere sehen. Da hörte er ein eigenthümliches Knarren und Knirrschen. … Da sah er, daß in der einen Ecke sich der Boden zu bewegen begann. … Die Fallthür öffnete sich. (648)

Mit Mays Arbeit am Skipetaren ließ die Qualität seiner Kolportagetexte merklich nach. Fragen über Fragen blieben offen. Der Autor hüllte sich in Schweigen, wo der Leser vielleicht gern etwas mehr erfahren hätte.

14. Januar 1888

»Wirklich todt?« fragte Steinbach.
   »Ja, Der Kerl hat so ausgezeichnet gezielt, als hätte er sich jahrelang im Selbstmorde geübt. Nur zwei Sekunden waren es, und sie sind todt.«
   »Jammerschade!«
   »Ja. Nun geht mit ihnen das Hauptgeheimnis hinüber.«
(649)

21. Juli 1888

Als man dann in das Innere der Insel eindringen wollte, stand dasselbe voller Wasser. Die See hatte Zutritt gefunden und verbot alles Nachforschen über die Geheimnisse dieses Ortes, der vielleicht für Tausende verhängnißvoll gewesen war. (650)

Das »mystische, hochinteressante Dunkel«, bereits am Ende des Waldröschen von May heraufbeschworen, gerät ihm hier zum Leitmotiv.

Vergegenwärtigt man sich das bisher gesammelte Material über die Entstehungszeiten der Münchmeyer-Romane, scheidet eine These des May-Verlegers Roland Schmid aus. Er glaubte anhand eines aktenkundigen Briefes Münchmeyers vom 21. Februar 1887 beweisen zu können, dass das komplette Schlusskapitel zu Deutsche Herzen, deutsche Helden von einem unbekannten Autor verfasst wäre.

            »Mein lieber Doktor!
      Ich erwartete Sie am Sonnabend mit einer großen Ladung Manuscripte, aber leider vergebens. Ich bin dadurch aufgeregt und besorgt geworden, denn es ist für mich eine Frage meiner Existenz.
      Sobald Sie mir nicht genügend und nicht pünktlich liefern, verliere ich meine mühsam erworbenen Abonnenten, die mich soviel Geld kosten.
      Halten Sie sich doch einen Stenographen! Wenn Sie eine Nacht durch diktieren, haben Sie für 4 – 5 Hefte Manuscripte auf das Papier gebannt und mir ist geholfen.
      Ich habe Ihnen fast jeden Wunsch erfüllt und bitte deshalb mir jetzt auch meinen Wunsch zu erfüllen.
      Ich bitte, Bringen Sie mir morgen Glück u. deu. Helden diese geben zirka 66 Hefte.
      Ich begrüße Sie und zeichne achtungsvoll
         Dresden, d. 21. II. 87                                      H. G. Münchmeyer«

Demzufolge fehlten bei den letzten beiden Kolportageromanen noch umfangreiche Manuskriptteile. Deutsche Herzen, deutsche Helden reichte für zirka 66 Hefte, über den Weg zum Glück erfährt man, dass um weiteres Manuskript dringlicher gebeten wurde. (651) Es war ganz die Zeit, als May hundert Manuskriptseiten Bärenjäger an Spemann sandte. (652)

Daraus leitete Schmid die Annahme ab, May müsse wenig später aus Zeitgründen seine Manuskriptsendungen an Münchmeyer eingestellt haben, zumal im August 1887 die Arbeit am Skipetaren begann. Schmid sah seine These in einer Aufzeichnung gestützt, aus der seiner Meinung nach hervorgeht, dass May für Deutsche Herzen lediglich bis Lieferung 93 Honorar erhalten, er den Schlussteil bis Lieferung 109 also auch nicht geschrieben habe.

Gab es aber nicht weitere Honorarbelege, die dem Zahn der Zeit nicht widerstanden? Bedeutsam ist in diesem Zusammenhang Mays Zorn gegen die spätere Fischer-Fassung:

Herr Fischer liefert nämlich diese Werke nicht nach meinen Originalen, sondern Umarbeitungen, und zwar ist die Veränderung so außerordentlich eingreifend, dass z. B. bei »Deutsche Herzen, Deutsche Helden« der Unterschied zwischen Original und Fischers Ausgabe wenigstens zwölfhundert Seiten betragen wird. (653)

Während die ersten beiden Abteilungen des Romans noch relativ geringe Kürzungen von etwa 3–5 % aufweisen, fielen der entscheidenden dritte Abteilung 50 % dem Rotstift zum Opfer! (654) Weshalb sollte sich also Karl May derart erregt haben, wenn der Schlussteil sowieso nicht von ihm stammt? Und dass dieser Schlussteil sehr wohl sein geistiges Eigentum war, zeigen mehrere Textstellen über deutlich. Ausgerechnet in der Schlusslieferung 109 findet sich ein eindeutiger Beweis für Mays Autorschaft:

»Ibrahim Pascha, Du kennst mich nicht; Du hast Dich stets in mir geirrt. Du hast mich für Deinen Freund, Deinen Diener, Deinen Verbündeten gehalten, und doch bin ich stets der ärgste und unversöhnlichste Deiner Feinde gewesen. Entsinnst Du Dich noch des herrlichen Weibes, welches Du liebtest, damals in Stambul, auf der Straße der Aladschy in Pera?« (654a)

Aladschy lässt aufhorchen. Bekanntlich verfasste Karl May ab August 1887 die »Reise-Erinnerungen aus dem Türkenreich« Durch das Land der Skipetaren. Dort agiert das skipetarische Brüderpaar Sandar und Bybar, genannt ›die beiden Aladschy‹. Der Roman wurde erst ab Mitte Januar 1888 im ›Deutschen Hausschatz‹ veröffentlicht. Nur May selbst wusste also Ende 1887 von den Aladschys. Ein Ghostwriter scheidet somit eindeutig aus. Es gibt darüber hinaus noch weitere Textstellen, die Mays Handschrift verraten: 

»Ich bin militairischer Bevollmächtigter des Großherrn.«
   »Was! Sie stehen also im Dienste des Sultans?«
   »Ja. Ich will nach Essen.‹
   »Also zu Krupp
   »Ja. Ich bin beauftragt, mit ihm einen Contract wegen Waffenlieferungen zu vereinbaren.«
(655)

Mays Selbstbiografie enthält folgende Passage:

In Beziehung auf »Schacht und Hütte« bereiste ich Deutschland und Oesterreich, um die großen Firmen z.B. Hartmann, Krupp, Borsig usw. dafür zu interessieren, und da ein solches Blatt damals Bedürfnis war, so erzielte ich Erfolge, … (656)

Nicht nur die Erwähnung der Firma Krupp, auch May-spezifische Worte verweisen auf seine Autorschaft:

»Haben Sie diese Beobachtung noch nicht gemacht, so bringen Sie mich in die nicht sehr angenehme Lage, zu zweifeln, daß Sie das sind, was ein Polizeibeamter doch sein muß, nämlich ein guter Psycholog (657)

Die Körpersprache der Eifersucht ist ebenfalls vertreten:

Sie hielten sich innig umschlungen und ahnten nicht, daß so nahe hinter ihnen Einer saß, der bei ihren Worten und dem Anblicke ihres Glückes mit den Zähnen knirrschte. (658)

Der Tastsinn bringt hier ebenfalls Licht:

»Wenn es nicht so stockdunkel wäre, könnten wir es sehen. Tasten wir einmal umher!« …
   »… Ich fühle hier hüben bei mir nur die feuchte Mauer des Brunnens.«
   … Schubert betastete jetzt den Boden. …
   »Befühlen wir einmal die Umgebung.«
(659)

Selbstverständlich darf auch Münchmeyers Rettungsengel nicht fehlen:

Er kannte Lina nicht. Sie war noch viel schlauer als er. (660)

Inzwischen dürfte jeder Emma Lina kennen. Aber wer ist Julius? Er steht irrtümlich für Hermann von Adlerhorst:

Es war Julius. Langsam kam er herbei. (661)

Julius für Hermann – der Autor mag hier an seinen einstigen Widersacher Julius Hermann Scheunpflug gedacht haben, ein Zimmergenosse, der ihn fälschlicher Weise des Uhrendiebstahls bezichtigte. Wie es zu dieser Fehlleistung Mays beim Schreiben kam, wird leider nicht mehr zu ergründen sein. Hermann von Adlerhorst ist eine durchaus positive Romanfigur und kann deshalb kaum mit Scheunpflug in Verbindung gebracht werden. Eindeutiger ist folgende Anspielung auf den sogenannten Uhrendiebstahl:

»Er ist Agent, war früher Gerichts- oder auch Polizeibeamter, ist aber abgesetzt worden.«
   »Wo wohnt er?«
   »Im Hotel zum Schwan. Er heißt Schubert.«
(662)

Vor dem Hohensteiner Gasthof ›Drei Schwanen‹ wurde May als junger Lehrer 1861 erstmals verhaftet, später deklamierte er dort, wo sich heute das gleichnamige Hotel befindet. Nach seiner mehrjährigen Haftzeit war es Heinrich Münchmeyer, der May ins bürgerliche Leben zurückhalf, indem er ihm 1875 eine Redakteurstelle anbot. Zweifellos war es Dankbarkeit, die Karl May bei aller finanzieller Absicherung empfand, und die ihn darum veranlasste, dem Münchmeyer-Verlag die Treue zu halten.

Einen guten Kolportageroman schreiben zu können, ist keine Schande, sondern eine Ehre, wer das nicht glaubt, der versteht von der Sache nichts … (663)

 

6. Verstümmelungen

Ich habe nie etwas sittlich Unreines geschrieben. Meine Originale sind schon früher und jetzt zum zweitenmale verstümmelt worden. (664)

May erregt sich hier erneut über die umfangreichen Kürzungen Adalbert Fischers, sie sind unbestreitbar, aber trifft der Begriff Verstümmelung auch für die Originalausgabe zu? In diesem Zusammenhang ist eine Aussage Emma Pollmers bedeutsam, aus einer Zeit, als sie längst nicht mehr ›Frau Doktor May‹ hieß und dementsprechend feindselig agierte:

»Mein Mann bekam regelmäßig einen sogenannten Korrekturabzug von Münchmeyer. Beim Durchlesen hat er wiederholt gemerkt, daß in seinen Manuskripten Stellen gestrichen worden sind. Mein Mann war dann immer sehr aufgeregt und hat Münchmeyer wiederholt in seinem Kontor in meiner Gegenwart erklärt, wenn es wieder vorkomme, daß Stellen in seinen Manuskripten gestrichen würden, würde er kein Wort mehr schreiben …« (665)

Ihre Behauptung über die Korrekturabzüge kann nicht stimmen, alles andere aber sehr wohl, wenn man von Belegheften spricht. Die gestrichenen Stellen in Mays Manuskript entpuppen sich nämlich nach eingehender Betrachtung als Irrtümer unkundiger Schriftsetzer, – billige Kräfte, deren Eignung lediglich darin bestand, aus Blei, Antimon und Zinn fertige Druckformen zu gießen. (666) Münchmeyer beschäftigte offenkundig Berufsfremde, die »an exotischen Letterngruppen grundsätzlich scheiterten« (667), wie Fehlsetzungen ausländischer Eigennamen deutlich belegen.

Es gab stets nur einen Verlagsredakteur, kündigte dieser überraschend, stand die Existenz der Kolportagefabrik auf dem Spiel:

Die Maschinerie stand still; kein Rädchen wollte mehr gehen, und wenn man es zwang, sich zu bewegen, so ging es falsch. (668)

Zwar war in den späteren Prozessen nebenbei bezeugt worden, dass Münchmeyer an diversen Texten Kürzungen vornahm, doch kamen all diese Bekenntnisse von Zeitgenossen, die ihre ganz persönliche Rechnung mit der Münchmeyerei offen hatten, und in Geldsachen hört bekanntlich die Gemütlichkeit auf.

Wenn ein Neffe, vermutlich Adolf Münchmeyer, seine Tante Pauline belastet, indem er behauptet, sein Onkel Heinrich habe ganze Kapitel verändert, so ist dies schon recht dubios. Die Hintergründe werden von May im Schundverlag erhellt:

Nämlich erstens hat ein Sohn des »Fritz« behauptet, dass das Geschäft nicht vom »Heinrich«, sondern von seinem Vater, dem »Fritz« gegründet worden sei, und zwar vom eingebrachten Gelde seiner Mutter, die niemals einen Pfennig wiederbekommen habe und jetzt so arm sei, dass sie unterstützt werden müsse, vorher eine reiche Bauerstochter! Dieser Sohn hat bitter geweint, als er das sagte. – – Und diese Frau des »Fritz«, also die Schwägerin der Pauline, hat vor noch gar nicht langer Zeit zu zwei Zeugen gesagt: »Mein Mann hat meine Hypotheken ins Geschäft getragen, ohne mich viel zu fragen. Wiederbekommen habe ich nichts. Nun bin ich bettelarm; die »Pauline« aber ist reich. Es fällt ihr aber gar nicht ein; an mich und an mein schönes Geld zu denken. Die schwört für eine saure Gurke einen Meineid und lässt sich für drei Pfennige an den Haaren durch die Stube schleifen!« – – Ein Neffe der »Pauline« hat dies gegen meine Frau und mich bestätigt! (669)

Gleichwohl betrog Pauline Münchmeyer ihre Autoren jahrelang um Tantiemen. (670) Sämtliche Äußerungen, die infolgedessen als Interessengemeinschaft gegen den Münchmeyer-Verlag verstanden werden müssen, sind mit Vorsicht zu genießen. Aufschlussreich wären allein die Augenzeugenberichte der Schriftsetzer Münchmeyers. Tatsächlich gab es Stellungnahmen, und zwar für May wenig erfreuliche, wie aus seiner Selbstbiografie anklingt. (671)

Immer wieder kann nur betont werden: Klarheit gibt es nur, wenn man die Originaltexte untersucht, und diese sprechen eine ganz eindeutige Sprache. Im Verlornen Sohn spielt May deutlich auf Münchmeyer an, der ihn offensichtlich schon damals um die versprochene Gratifikation nach verkauften 20.000 Exemplaren des Waldröschen betrog:

»Die erste Auflage wurde bezahlt,« antwortete er kleinlaut.
   »Warum die anderen nicht?«
   »Es gab nicht Gelegenheit dazu.«
   »Wohl weil der Verfasser gar nicht um die Erlaubniß zu den folgenden Auflagen gefragt wurde!«
   »Er hat nie Honorar verlangt.«
   »Ein ehrlicher und pünktlicher Verleger zahlt trotzdem.
« (672)

Der Verleger heißt nicht zufällig Zimmermann, und es muste dem einstigen Handwerker Münchmeyer unbedingt auffallen, dass er selbst gemeint war, aber er greift nicht zum Rotstift, auch dann nicht, als er derb als Henri oder Rialti verunglimpft wird. Das bewusste Stehenlassen solcher Passagen, bei gleichzeitigem Einfügen erotischer Freizügigkeiten, ohne dabei sichtbare Flüchtigkeitsfehler in Mays Handlungsführung zu beheben, ist mehr als unwahrscheinlich.

Münchmeyer schaffte nicht einmal Ordnung in seinem Druckereibetrieb. Häufig kam es dort zu Wortauslassungen, vereinzelt übersah man etwa zwei bis drei Manuskriptzeilen, Lesefehler runden die Schlampereien ab. Im Jahre 1895 verwendete May Teile seines Waldröschen für den Old Surehand, weil er seine Eigentumsrechte an den Kolportagetexten besiegeln wollte. Dabei fiel ihm auf, daß er so viel herauszustreichen oder zu ändern hatte. (673)

Was das ›Herausstreichen‹ betrifft, entfernte May jede nur halbwegs erotische Anzüglichkeit, bedingt durch den Handlungsverlauf im Old Surehand, auch wollte der Autor die sittlich reine Grundtendenz gegenüber den übrigen Reiseerzählungen beibehalten. Hinsichtlich möglicher Interpolationen hat dies allein schon deshalb nichts zu besagen, weil May mit der ›All Deutschland‹-Erzählung Ein Dichter ähnlich verfuhr, die unter dem Titel Der Pfahlmann von sämtlichen erotischen Freizügigkeiten ›gereinigt‹ erschien. (674) Eine veränderte Geisteshaltung zu Beginn der 1890er Jahre mag die Ursache sein. Dessen ungeachtet hatte May fürwahr an jenem Teilstück des Waldröschen einiges zu ändern. Drei Beispiele mögen genügen:

»Er ist mein Freund. Wir haben die Friedenspfeife mit einander geraucht. Die Schwester seines Herzens sollte nicht gefangen bleiben. Gehen meine weißen [Brüder] mit, sie zu befreien?« (675)

Außerdem giebt es Orte, an denen das gediegene Gold und Silber in Massen zu finden ist. Mann nennt solche Orte eine Romanza [Bonanza]. (676)

»… Was wird der Graf und was wird Tocalto [Tecalto] sagen, wenn sie es hören!«
   »Tocalto?« frug die Indianerin erfreut. …«
(677)

Wenige Seiten später findet sich das Wort Tecalto korrekt geschrieben. Immerhin war bislang noch alles reparabel, auch ohne Originalmanuskript. Die nächsten beiden Texte lassen sich leider nur sinngemäß rekonstruieren:

»Ich habe keine Ahnung, daß die Hazienda Vandaqua zu verpachten ist!«
   »Sie ist's. Ich habe sie für den Staat confiscirt und gebe sie Euch.«
   Arbellez erschrak.
[…? - Sinngemäß: »Was ist mit dem Besitzer?«]
   »Er starb an meiner Kugel; er war ein Verräther. …« (678)

Grad in demselben Augenblicke kam ein Reiter angesprengt. Er trug die Uniform eines Ulanenlieutenants, salutirte vor Königsau und meldete:
   »Das Gros fünfhundert Schritte hinter Ihnen, Herr Major. Sollen wir absitzen?«
   »Nein, sondern herankommen.«
   Dieser Lieutenant war Fritz Schneeberg, […? - sinngemäß: er ritt zurück, bis er eine Baumgruppe erreichte,] wo zwei Rittmeister mit ihren Schwadronen und ein Jägerhauptmann mit seiner Compagnie warteten. (679)

Die folgende Textpassage weckt mehr Heiterkeit als Zorn:

Er ergriff eine der Pistolen, betrachtete sie mit Kennermiene und sagte:
   »Sehr gut,« ächzte Kuchenreuter. »Da ich auf sie nicht eingeübt bin, …«
(680)

Natürlich ist dies Unfug, im Waldröschen gibt es nirgendwo einen Herrn Kuchenreuter. Korrekt muss es in der alten Schreibweise Mays folglich heißen:

Er ergriff eine der Pistolen, betrachtete sie mit Kennermiene und sagte:
   »Sehr gut, ächte Kuchenreuter. Da ich nicht auf sie eingeübt bin, …«

Dem findigen Wolfgang Hammer verdanken wir diese Richtigstellung. (681) Überall erschweren solche Stellen das Lesevergnügen. Während sich Gustav Brandt zunächst treffend Brenner nennt, steht später auf einmal Breuner im Text. (682) Hier liegt der Irrtum des Setzers offen auf der Hand. Ein heilloses Tohuwabohu herrscht hingegen um den Namen Asta von – ja von was eigentlich?

Asta von Zolba
                 Zella
                 Zelba
                 Zelba
                 Zalba
                 Zella

Genau sechsmal wurde der Name von May genannt (683), davon erscheint viermal als zweiter Buchstabe ein e, weitere viermal tauchen als die beiden letzten Buchstaben ein ba auf. Nach dieser Auswertung muss also der vollständige Name korrekt Asta von Zelba lauten, zumal sich in Mays Handschrift die Buchstaben o und e sehr ähneln, immer dann, wenn beim hastigen Schreiben die Tinte nachließ:

Zolba/Zelba

Tocalto/Tecalto

Wenn auch all diese Irrtümer der Schriftsetzer zusammengenommen letztlich nur Kleinigkeiten waren, so konnten sie dennoch die Freude des Autors an seiner Arbeit vergällen. Schließlich leisteten sich die Setzer pro Münchmeyer-Roman rund zwei bis dreitausend Fehler. (684) Der Ausdruck Verstümmelung ist deshalb vollkommen gerechtfertigt. Keine Verstümmelung liegt im folgenden Fall vor:

Der ununterbrochen und so wunderbar zusammenhängende Verlauf der Ereignisse veranlaßt den freundlichen Leser, über den atlantischen Ocean einen Blick hinüber zu werfen in jenes mittelamerikanische Land, welches in Rodriganda so viele Male genannt wurde, weil da drüben die bedeutenden Besitzungen des Hauses Rodriganda de Sevilla lagen.
   Es ist nicht nothwendig, langweilige geographische Bemerkungen über Mexiko zu machen; …
(685)

Im Gegensatz zu den anspruchsvollen Abonnenten des ›Deutschen Hausschatzes‹, waren die Kolportage-Leser allgemein von einer einfachen Natur; sie legten vor allen Dingen Wert auf Spannung. Dies wusste May nur zu gut, dennoch wollte er auch hier sein Bestes versuchen und Lehrreiches vermitteln. Um den Leser aber nicht gleich zu entmutigen, hielt er sich zunächst mit seinen guten Absichten zurück, indem er langweilige geographische Bemerkungen als entbehrlich proklamiert. Nach dieser geschickten Vorbereitung des Lesers schmuggelte May die geographischen Informationen nur wenige Zeilen später doch noch in den Text:

Die Grenze des Landes nach Texas hin, welches zu den Vereinigten Staaten gehört, bildet der Rio Grande del Norte, auch Rio Bravo del Norte, in welchem sich der Conchos, Salados, Sabinas und San Juan ergießen. … (686)

Eine mögliche Kürzung, die man auf den ersten Blick hätte annehmen können, liegt nicht vor. May machte sich bei seiner Kolportagetätigkeit weit mehr Gedanken, als Kritiker ihm zugestehen wollten. Auch die Münchmeyer-Romane sind nach didaktischen Prinzipien verfasst. Er ging ganz auf die Bedürfnisse seiner Leser ein, was zweifelsohne zu den grandiosen Erfolgen jener Texte nicht unerheblich beitrug.

Zum besseren Verständnisse des nun Folgenden ist ein kurzer Rückblick auf diejenigen Personen nöthig, deren Erlebnisse gewiß das größte Interesse des freundlichen Lesers in Anspruch genommen haben. (687)

Wie aus diesen Zeilen ersichtlich ist, könnte May durchaus auf Leserzuschriften reagiert haben. Man sieht, die Erforschung der Münchmeyer-Texte ist und bleibt ein weites Feld. Eines dürfte aber endgültig feststehen: Lektorenhände wüteten bei Heinrich Münchmeyer niemals, nicht einmal im positiven Sinne.

Sein Nachfolger Adalbert Fischer verfolgte dagegen eine völlig andere Verlagspolitik. Lediglich der zugkräftige Name ›H. G. Münchmeyer‹ blieb. In Dresden-Niedersedlitz waren ständig hauseigene Redakteure damit beschäftigt, das alte Verlagsarchiv zu sichten, und brauchbares Material kommerziell aufzuputzen. (688)

Zum Schluss soll deshalb jetzt ein Zeitsprung über die Jahrhundertwende getan werden, um zu erfahren, wie sich gute Kolportage in abgrundtiefen Schund verwandeln konnte.

   


Werkgeschichte (7)


 

Anmerkungen

(627) Vgl. ›Mein Leben und Streben‹, wie Anm. 80, S. 206.

(628) Vgl. Günter Kosch u. Manfred Nagl: ›Der Kolportageroman‹, wie Anm. 532, S. 42. Zwischen dem Schriftsteller Paul Walter (1859-1918?) und dem ›Faktotum‹ August Walther bestand keine Verbindung.

(629) Karl May: ›Die Liebe des Ulanen‹, wie Anm. 17, Lfg. 1, S. 3.

(630) Karl May: ›Waldröschen‹, wie Anm. 4, Lfg. 49, S. 1170.

(631) Karl May: ›Der verlorne Sohn‹, wie Anm. 26, Lfg. 3, S. 61.

(632) Karl May: ›Die Liebe des Ulanen‹, wie Anm. 17, Lfg. 51, S. 807f.

(633) Karl May: ›Der verlorne Sohn‹, wie Anm. 26, Lfg. 6, S. 132.

(634) Karl May: ›Die Liebe des Ulanen‹, wie Anm. 17, Lfg. 52, S. 823.

(635) Ebd., Lfg. 53, S. 837.

(636) Karl May: ›Der verlorne Sohn‹, wie Anm. 26, Lfg. 7, S. 153. Diese Episode wirkt äußerst geschlossen verfasst: In Lfg. 8, S. 173, kann das Verbrechen vereitelt werden; die Übeltäter gestehen ihre Vergewaltigungs- und Mordpläne ein.

(637) Karl May: ›Die Liebe des Ulanen‹, wie Anm. 17, Lfg. 54, S. 854.

(638) Karl May: ›Der verlorne Sohn‹, wie Anm. 26, Lfg. 9, S. 205.

(639) Karl May: ›Der Weg zum Glück‹, wie Anm. 16, Lfg. 2, S. 30.

(640) Karl May: ›Deutsche Herzen, deutsche Helden‹, wie Anm. 66, Lfg. 37, S. 874.

(641) Karl May: ›Der Weg zum Glück‹, wie Anm. 16, Lfg. 7, S. 150.

(642) Karl May: ›Deutsche Herzen, deutsche Helden‹, wie Anm. 66, Lfg. 48, S. 1148.

(643) Ebd., Lfg. 52/53, S. 1248f.

(644) Karl May: ›Der Weg zum Glück‹, wie Anm. 16, Lfg. 23, S. 550.

(645) Karl May: ›Der Sohn des Bärenjägers‹, wie Anm. 45, Nr. 35, S. 530.

(646) Karl May: ›Waldröschen‹, wie Anm. 4, Lfg. 71, S. 1681.

(647) Karl May: ›Durch das Land der Skipetaren‹, wie Anm. 75, Heft 13, S. 555.

(648) Karl May: ›Der Weg zum Glück‹, wie Anm. 16, Lfg. 103, S. 2455.

(649) Karl May: ›Deutsche Herzen, deutsche Helden‹, wie Anm. 66, Lfg. 109, S. 2595.

(650) Karl May: ›Der Weg zum Glück‹, wie Anm. 16, Lfg. 104, S. 2490.

(651) Eine Abschrift des aktenkundigen Münchmeyer-Briefes übermittelte Hans Wollschläger am 16. Dezember 1996 an den Verfasser. – Vgl. Dieter Sudhoff / Hans-Dieter Steinmetz: ›Karl-May-Chronik, Bd. 1, wie Anm. 349a, S. 335. Vgl. ferner Walther Ilmer: ›Deutsche Herzen – Deutsche Helden‹. In: Karl-May-Handbuch, wie Anm. 449, S. 404. Vgl. auch Gernot Kunze: Kommentarband zum ›Buch der Liebe‹, KMG-Reprint 1988/99, S. 43, Anm. 60.

(652) Vgl. ›Zeitchronik‹.

(653) Siehe Faksimile der Erklärung Karl Mays vom 26. März 1901 im anschließenden Kapitel ›Kiss-y-Darr‹..

(654) Diese Prozentzahlen wurden von Roland Schmid errechnet, der die Münchmeyer-Erstausgabe mit der verstümmelten Fischer-Fassung verglich. Vgl. Vorwort zu ›Deutsche Herzen – Helden‹, wie Anm. 11, S. XIV.

(654a) Karl May: ›Deutsche Herzen, deutsche Helden‹, wie Anm. 66, Lfg. 97, S. 2593.

(655) Ebd., Lfg. 97, S. 2320.

(656) Karl May: ›Mein Leben und Streben‹, wie Anm. 80, S. 184.

(657) Karl May: ›Deutsche Herzen, deutsche Helden‹, wie Anm. 66, Lfg. 99, S. 2358.

(658) Ebd., Lfg. 100, S. 2382.

(659) Ebd., Lfg. 107, S. 2565.

(660) Ebd., Lfg. 104, S. 2476.

(661) Ebd., Lfg. 99, S. 2370.

(662) Ebd., Lfg. 97, S. 2318.

(663) Der Beobachter und Dresdner Justizzeitung, 3. Jg., Nr. 14 (5. April 1905), Brief Karl Mays an die Redaktion, zitiert nach Klaus Hoffmann: ›Waldröschen-Nachwort‹, wie Anm. 15, S. 2619.

(664) Reichspost vom 18. Mai 1901, zitiert nach Lebius, wie Anm. 7, S. 187.

(665) Gerichtsaussage Emma Pollmers, geschiedene May, vom 12. Dezember 1907, zitiert nach Klaus Hoffmann: Waldröschen-Nachwort, wie Anm. 15, S. 2651.

(666) Vgl. Gerhard Klußmeier: ›Nachwort. Die Editionsgeschichte von Karl Mays »Waldröschen«‹, wie Anm. 508, S. III.

(667) Vgl. Wollschläger und Wiedenroth: ›Editorischer Bericht‹. In: ›Die Liebe des Ulanen‹, Bargfeld 1994, S. 2539.

(668) Karl May: ›Ein Schundverlag‹, wie Anm. 6, S. 312.

(669) Ebd., S. 314.

(670) Vgl. den streng vertraulichen Brief Adalbert Fischers an seinen Rechtsanwalt Dr. Bondi, zitiert im anschließenden Kapitel ›Kiss-y-Darr‹.

(671) Vgl. ›Mein Leben und Streben‹, wie Anm. 80, S. 315.

(672) Karl May: ›Der verlorne Sohn‹, wie Anm. 26, Lfg. 18, S. 415f.

(673) Karl May: ›Ein Schundverlag‹, wie Anm. 6, S. 376.

(674) Als zweite Abteilung in ›Die Rose von Kairwan‹ erschienen, Verlag B. Wehberg, Osnabrück 1894, S. 122ff.

(675) Karl May: ›Waldröschen‹, wie Anm. 4, Lfg. 16, S. 379. In ›Old Surehand‹, 2. Bd., Verlag von F. E. Fehsenfeld, Freiburg in Br. 1895, S. 256, wurde das fehlende Wort ›Brüder‹ von May ersetzt.

(676) Ebd., Lfg. 17, S. 391. In ›Old Surehand‹, 2. Bd., S. 275, durch May berichtigt.

(677) Ebd., Lfg. 17, S. 400. In ›Old Surehand‹, 2. Bd., S. 290, durch May berichtigt.

(678) Ebd., Lfg. 40, S. 943.

(679) Karl May: ›Die Liebe des Ulanen‹, wie Anm. 17, Lfg. 103, S. 1641.

(680) Karl May: ›Waldröschen‹, wie Anm. 4, Lfg. 53, S. 1252.

(681) Wolfgang Hammer: ›»ächzte Kuchenreuter« – Verschlimmbesserungen von May Text.‹ In: M-KMG 104, 1995, S. 41f.

(682) Vgl. ›Der verlorne Sohn‹: Brenner, S. 220f.; Breuner, S. 1737f.

(683) Karl May: ›Der Weg zum Glück‹, S. 782, 798, 827, 872, 918 u. 2109.

(684) Diese unliebsame Erfahrung haben insbesondere die Herausgeber der historisch-kritischen Ausgabe Mays, Hermann Wiedenroth und Hans Wollschläger, machen müssen. Ihren zähen Bemühungen ist es zu danken, dass die Kolportageromane Karl Mays in einer nahezu manuskriptidentischen Form der Öffentlichkeit im Neusatz zur Verfügung stehen.

(685) Karl May: ›Waldröschen‹ wie Anm. 4, Lfg. 16, S. 375f.

(686) Ebd., Lfg. 16, S. 376.

(687) Karl May: ›Die Liebe des Ulanen‹, wie Anm. 17, Lfg. 38, S. 597.

(688) Solche Praktiken werden am Beispiel ›Robert Kraft‹ fälschlich auf den ›alten‹ Münchmeyer-Verlag übertragen. Vgl. Christoph F. Lorenz: Nachwort zu Bd. 78 der GW ›Das Rätsel von Miramare‹, Bamberg-Radebeul 1996, S. 549.

  



   

Karl May und seine Münchmeyer-Romane