Lieferung 87

Deutscher Wanderer

16. Mai 1885

Der Cavalier der Kaiserin.

Novelle aus der Zeit Maria Theresia's
(Fortsetzung und Schluß.)


// 1377 //
  

Mittheilung:

Die Fortsetzung des Romans: »Die Liebe des Ulanen« erscheint in der nächsten

Nummer.                                                                                Die Redaction.

  

Was war geschehen? Durch eine Verkettung privater Lebensumstände war es Karl May nicht möglich, pünktlich Manuskript zu liefern. Dies kündigte sich schemenhaft in Lieferung 86 an. Über ihr plötzliches Verschwinden legt Karl May einer Zofe folgende Ausrede in den Mund:

 »Ich erhielt kurz nach meinem Erwachen die Nachricht, daß meine Mutter unwohl sei.« (S. 1362)

Und Marion berichtet später:

»Sie gab vor, bis nach fünf Uhr geschlafen zu haben. Dann hat sie die Nachricht erhalten, daß ihre Mutter, welche im nahen Dorfe wohnt, erkrankt sei. Dorthin sei sie gegangen.« (S. 1363)

Tatsächlich war Mays Mutter erkrankt, als er diese Zeilen Anfang April 1885 für seinen Ulanen-Roman schrieb. Danach war er bei seiner Mutter in Ernstthal. Am 15. April starb sie. Nach der Beerdigung am 18. April schrieb Karl May zunächst am verlornen Sohn weiter. Noch unter dem Einfluß der Trauer erreichte ihn die nächste Hiobsbotschaft -: sein Vater hatte einen Schlaganfall erlitten ...

Als Notlösung greift May zum Sohn-Manuskript und fügt es in den laufenden Ulanen-Roman ab Lieferung 88 ein. Ab Lieferung 91 ist May in der Lage, den eigentlichen Roman fortzuführen. Der eingefügte Text Ulane und Zouave bleibt Fragment. Wer diesen Text übergehen möchte, kann mit seiner Lektüre in Lieferung 91 fortfahren. Die ersten Zeilen auf Seite 1441 gehören noch zum Fragment.

Zur Werkgeschichte:

Claus Roxin:  »Die Liebe des Ulanen« im Urtext

Ralf Harder: Karl May und seine Münchmeyer-Romane


Ende der siebenundachtzigsten Lieferung - Fortsetzung folgt.



Karl May: Die Liebe des Ulanen

Karl May – Forschung und Werk