Aktuelle Berichte
der
Zum
Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe
(64/Dezember 2024)
Seit
meinem Bericht in den letzten KMG-Nachrichten
gibt es keine besonderen Neuigkeiten zu
vermelden. Als nächster Band wird Band IV.4 In
den Schluchten des Balkan erscheinen,
der sich während der Abfassung dieses Berichts
im Herstellungsprozess befindet. Die
Auslieferung ist für Ende 2024 vorgesehen,
kann sich aber gegebenenfalls auch noch in den
Januar 2025 hinziehen. Es sei noch einmal
darauf hingewiesen, dass sich der Bandpreis
der HKA mit diesem Band geringfügig erhöht.
Diese Erhöhung betrifft nicht die bisher
erschienenen Bände.
Für das kommende Jahr
sind weiterhin die beiden Abschlussbände des
Orientzyklus (Durch das Land der Skipetaren
und Der Schut) vorgesehen. Für Band
IV.6 (Der Schut) bitten wir wieder
einmal um Mithilfe von Sammlern alter
May-Ausgaben: Für die Vergleichslesung fehlen
dem Bandbearbeiter Dr. Florian Schleburg noch
zwei Auflagen der grünen Fehsenfeld-Reihe: das
46.–50. Tausend und das 51.–52. Tausend. Wer
eine dieser Auflagen für die HKA-Arbeit
vorübergehend zur Verfügung stellen kann,
wende sich an Dr. Schleburg oder an mich.
Vielen Dank!
Joachim Biermann
Zum Fortgang der Historisch-kritischen
Ausgabe (63/September 2024)
Der neueste Band der
Historisch-kritischen Ausgabe Im Reiche des
silbernen Löwen I (KMW IV.22) wurde mittlerweile
an alle Subskribenten und Erstbesteller ausgeliefert.
Auch der zweite Band des ›Silberlöwen‹ ist von
Herausgeberseite bereits weitgehend fertiggestellt, doch
seine Herstellung und Auslieferung werden
voraussichtlich erst 2026 erfolgen, weil zuvor der
Abschluss des Orientzyklus im Rahmen der HKA geplant
ist.
Noch im laufenden Jahr ist
vorgesehen, dass Band IV.4 erscheint, In den
Schluchten des Balkan. 2025 sollen dann die beiden
restlichen Bände IV.5 Durch das Land der Skipetaren
und IV.6 Der Schut folgen. Diese rasche
Aufeinanderfolge der drei Bände wird auch dadurch
ermöglicht, dass sich ihnen zwei unterschiedliche
Bearbeiter widmen: Für den vierten und fünften Band des
Orientromans zeichnet Gunnar Sperveslage verantwortlich,
für Band 6 Florian Schleburg. So können die letzten
beiden Bände praktisch parallel entwickelt werden.
Es sei noch darauf hingewiesen,
dass für die Bände 1–5 des Orientromans eine besondere
Subskriptionsliste gilt; wer die Erstauflage dieser
Bände bezogen hatte und keinen Wert auf die jeweils mit
einem editorischen Bericht ausgestatteten Zweitauflagen
legte, konnte diese Bände abbestellen. Band 6 Der
Schut geht dann wieder allen Abonnenten der
„normalen“ Subskription zu, da dieser Band von den
Erstherausgebern Wiedenroth und Wollschläger nicht mehr
fertiggestellt wurde und insofern eine Erstauflage im
Rahmen der HKA darstellt.
Joachim Biermann
Zum
Fortgang der
Historisch-kritischen
Ausgabe
(62/Juni 2024)
Der
neueste Band
der HKA, Im
Reiche des
silbernen
Löwen I,
ist
mittlerweile
erschienen.
Wir konnten
für diesen
Band noch
einmal den
bisherigen
Preis halten,
doch muss die
Karl-May-Stiftung
aufgrund der
gestiegenen
Produktionskosten
nun leider ab
dem folgenden
Band den Preis
pro Band um 4
Euro anheben;
der Preis für
Subskribenten
liegt dann bei
50,90 Euro
inkl. Porto,
der Preis für
Einzelbezieher
bei 54,90 Euro
zzgl. Porto.
Diese
Preisanhebung
gilt nur für
zukünftige
Bände, für
alle bereits
erschienenen
bleibt der
bisherige
Preis
unverändert.
Solche
Preiserhöhungen
sind
unerfreulich,
lassen sich
bei einem sich
über eine so
lange Zeit
erstreckenden
Unternehmen
wie der
Historisch-kritischen
Ausgabe aber
leider kaum
vermeiden. Und
noch immer,
auch dies sei
noch einmal
betont, ist
unsere HKA im
Vergleich zu
anderen
kritischen
Ausgaben
vergleichsweise
preiswert, was
nicht zuletzt
darauf
zurückzuführen
ist, dass alle
Bandbearbeiter
und
Herausgeber
aus den Reihen
unserer
Karl-May-Gesellschaft
stammen und
ehrenamtlich
arbeiten.
Eine
erfreuliche
Mitteilung
kann ich all
denen machen,
die seit
vielen Jahren
auf den
Abschluss des
Orientzyklus
im Rahmen der
HKA warten.
Nicht nur wird
In den
Schluchten des
Balkan
aller
Voraussicht
nach noch in
diesem Jahr
erscheinen,
sondern auch
die beiden
abschließenden
Bände Durch
das Land der
Skipetaren
und Der
Schut
werden sich
direkt
anschließen
und sollen
noch 2025
fertiggestellt
und
ausgeliefert
werden.
Die Bände, die
für die Zeit
danach
eingeplant
sind, sind
schon jetzt
weit
fortgeschritten:
Im Reiche
des silbernen
Löwen II,
Im Lande
des Mahdi III
und Abdahn
Effendi
sollen ab 2026
nach jetzigem
Planungsstand
als nächstes
folgen.
Für ein
besonderes
Projekt
innerhalb der
HKA haben wir
lange nach
geeigneten
Bandbearbeitern
Ausschau
gehalten,
nämlich den
Band VII.3 aus
der Abteilung
der
Nachlass-Schriften
(Ave Maria),
der Karl Mays
Kompositionen
enthalten
wird. Hier war
eine besondere
Expertise
vonnöten, und
wir freuen
uns, nunmehr
zwei
Musikwissenschaftler
gefunden zu
haben, die
diesen Band
vorbereiten,
dessen
Erscheinen
allerdings im
Augenblick
noch nicht
genau
festzulegen
ist.
Joachim Biermann
Zum
Fortgang der
Historisch-kritischen
Ausgabe
(61/März 2024)
Der
als nächstes
vorgesehene
Band der HKA,
Im Reiche
des silbernen
Löwen I,
wird aller
Voraussicht
nach Ende Mai
2024 an die
Subskribenten
ausgeliefert
werden. Für
die Zeit
danach sind
wir zum ersten
Mal seit der
Übernahme der
Herausgeberschaft
der HKA durch
die
Karl-May-Gesellschaft
in der Lage,
mehrere mehr
oder weniger
druckfertige
HKA-Bände „auf
Lager“ zu
haben. Damit
ist es auch
erstmals
möglich,
konkretere
Strategien zur
Abfolge der
künftigen
Bände ins Auge
zu fassen. Die
Karl-May-Stiftung,
für die die
HKA ja
herausgegeben
wird und die
sie
vorfinanzieren
muss, hat den
Wunsch
ausgesprochen,
nach dem Band
Im Reiche
des silbernen
Löwen I
zunächst
einmal den
Orientzyklus
möglichst
rasch zu Ende
zu führen. In
der zweiten
Jahreshälfte
2024 soll
deshalb der
Band In
den Schluchten
des Balkan
erscheinen. Durch
das Land der
Skipetaren
ist dann für
die erste
Jahreshälfte
2025
eingeplant.
Danach soll
mit Der
Schut der
Orientzyklus
endgültig
abgeschlossen
werden, und
mit den beiden
Bänden Im
Lande des
Mahdi III
und Im
Reiche des
silbernen
Löwen II
ist auch der
Abschluss
zweier
weiterer
Serien
vorgesehen.
Damit sind wir
aber dann auch
bereits bei
den Planungen
für 2026.
Weiterhin
möchte ich
darauf
hinweisen,
dass die Lage
auf dem
Büchermarkt es
notwendig
macht, für
jeden
einzelnen Band
eine neue
Kalkulation
vorzunehmen
und der
augenblickliche
Preis pro Band
für die
Zukunft nicht
garantiert
werden kann.
Auch macht uns
die Tatsache
zu schaffen,
dass aufgrund
der langen
Editionszeit
der HKA nicht
wenige der
Abonnenten,
die von Anfang
an die HKA
subskribiert
haben, ihr
Abonnement aus
Altersgründen
beenden oder
versterben und
so als
Abonnenten
ausscheiden.
Es würde der
Edition
wesentlich
helfen, wenn
neue
Abonnenten
hinzukämen und
so deren Zahl
auf einem
gewissen
Niveau
gehalten
werden könnte
– je weniger
feste Abnehmer
die Reihe hat,
um so
schwieriger
wird die
Preiskalkulation.
Dabei zeigt
sich immer
mehr, wie
wichtig die
HKA gerade für
die Zukunft
Karl Mays wie
auch der
Karl-May-Forschung
ist. Sie
sichert die
authentischen
Texte Mays für
eine lange
Zukunft, und
die
Forschungen
der
Bandbearbeiter
zeitigen immer
mehr neue
Ergebnisse,
wie sie in den
Mitteilungen
und den
Jahrbüchern
der
Karl-May-Gesellschaft
nachzulesen
sind. Allen
Mitgliedern
der KMG und
allen an einer
seriösen
May-Forschung
Interessierten
sollte es
deshalb ein
Anliegen sein,
die
Historisch-kritische
Ausgabe
weiterhin zu
fördern.
Joachim Biermann
Zum
Fortgang der
Historisch-kritischen
Ausgabe
(60/Dezember
2023)
Mittlerweile
ist der
neueste
HKA-Band, die
verbesserte
und um den
Editorischen
Bericht
erweiterte
zweite Auflage
von Von
Bagdad nach
Stambul,
bereits in den
Händen aller,
die den
Orientzyklus
subskribiert
haben. Neben
dem
„Pflichtprogramm“
für den
Editorischen
Bericht eines
HKA-Bands –
Entstehungs-
und
Textgeschichte,
Textzeugen und
Textbeschreibung
sowie
Variantenapparat
– wirft der
Bandbearbeiter
Dr. Gunnar
Sperveslage in
diesem Band
noch einen
ausgedehnten
Blick auf die
Widerspiegelung
der
zeitgenössischen
Archäologie im
Orientzyklus
Karl Mays (und
auch ein wenig
darüber
hinaus), in
deren Zentrum
bekanntlich
die Gestalt
des auf der
Suche nach
„Fowling-Bulls“
befindlichen
Sir David
Lindsay steht.
Ich hatte an
dieser Stelle
bereits
darüber
berichtet,
dass uns
leider das
bisher
verwendete
grüne Leinen
der Abteilung
IV der HKA
aufgrund der
Insolvenz der
Herstellerfirma
nicht mehr zur
Verfügung
steht. Der
aktuelle Band
Von Bagdad
nach Stambul
ist nun der
erste Band,
der mit dem
neuen Leinen
ausgestattet
wurde, das
alle an der
HKA
Beteiligten
gemeinsam,
unter
Federführung
der
Karl-May-Verlags,
ausgesucht
haben. Es
passt sich
farblich, so
meine ich,
recht gut in
die Reihe der
bisherigen vom
KMV
hergestellten
HKA-Bände an
und fällt
daneben im
Bücherregal
als nur wenig
abweichend
auf. Nimmt man
den Band in
die Hand, so
wird man
allerdings
auch eine
erkennbar
andere Haptik
empfinden.
Doch alles in
allem können
wir mit der
gefundenen
Lösung sehr
zufrieden
sein. Der
Orientzyklus
soll, so ist
unsere
Planung, nach
dem recht
langen
Entstehungsprozess
von Von
Bagdad nach
Stambul
nunmehr recht
zügig zu Ende
geführt
werden. Für
das kommende
Jahr bereits
ist In den
Schluchten des
Balkan
vorgesehen,
danach Durch
das Land der
Skipetaren
und
voraussichtlich
noch 2025 Der
Schut.
In der ersten
Jahreshälfte
2024
allerdings
wird zunächst
der Band Im
Reiche des
silbernen
Löwen I
erscheinen,
der von
Herausgeberseite
bereits
fertiggestellt
ist und zur
Zeit in
Bamberg
vorbereitet
wird. Wenn
unsere
Planungen sich
realisieren
lassen, sollen
dann 2026
sowohl Im
Lande des
Mahdi III
aus auch Im
Reiche des
silbernen
Löwen II
folgen.
Joachim Biermann
Zum
Fortgang der
Historisch-kritischen
Ausgabe
(59/Juni 2023)
Dem
zuvor Gesagten
ist im
Augenblick
wenig
hinzuzufügen.
Vonseiten des
Herausgebers
ist
sichergestellt,
dass die
beiden Bände Von
Bagdad nach
Stambul
und Im
Reiche des
silbernen
Löwen I
noch im
laufenden Jahr
abgeschlossen
werden. Wir
hoffen
natürlich
auch, dass sie
noch 2023 auch
erscheinen
können, doch
bleiben
bezüglich der
Herstellung
die in meinen
letzten
Berichten
angesprochenen
Unwägbarkeiten
leider immer
noch bestehen.
Als weiterer
Band wird dann
mit einiger
Sicherheit Satan
und Ischariot
I fertig
werden,
danach, wenn
alles wie
geplant läuft,
könnten In
den Schluchten
des Balkan
und Im
Reiche des
silbernen
Löwen II
folgen. An
weiteren
Bänden wird
gearbeitet,
aber eine
Festlegung auf
eine
Erscheinungsreihenfolge
ist naturgemäß
noch nicht
wirklich
möglich.
Joachim Biermann
Zum
Fortgang der
Historisch-kritischen
Ausgabe
(58/März 2023)
Der
Band Die
Rose von
Ernstthal
(KMW I.5) der
Historisch-kritischen
Ausgabe ist –
mit leichter
Verspätung –
Anfang Februar
ausgeliefert
worden. Mit
diesem Band
sind nun
sämtliche
May’schen
Dorfgeschichten
im Rahmen der
HKA
erschienen. Er
enthält
daneben noch
das Frühwerk,
das ihm den
Titel gibt,
sowie zwei
Fragmente, die
dem Kontext
der
erzgebirgischen
Dorfgeschichten
zugerechnet
werden können.
Für das
laufende Jahr
planen wir,
wenn alles wie
erhofft
klappt, danach
die Herausgabe
des dritten
Bandes des
Orientzyklus Von
Bagdad nach
Stambul
(KMW IV.3),
Bandbearbeiter
Dr. Gunnar
Sperveslage,
und Im
Reiche des
silbernen
Löwen I
(KMW IV.22),
den ich als
Bandbearbeiter
betreue.
Weitere Bände
sind in
Arbeit, ohne
dass wir schon
genau angeben
könnten, in
welcher
Reihenfolge
wir sie
herausgeben
können. Das
hängt ganz
wesentlich
auch davon ab,
wann
Bandbearbeiter
und
Bandherausgeber
ihre Arbeit
jeweils
abgeschlossen
haben.
Dem Wunsch der
Karl-May-Stiftung
folgend,
wollen wir
versuchen, den
Orientzyklus
jetzt
beschleunigt
fertigzustellen.
Das heißt
grob, dass ein
weiterer Band
pro Jahr
herauskommen
soll. Das ist
ein
ambitioniertes
Vorhaben, doch
bin ich nicht
ganz ohne
Hoffnung, dass
es auch
klappen kann.
Immerhin
liegen für die
Bände 4–6 die
Variantenverzeichnisse
im Entwurf
bereits vor.
Weiterhin ist
nicht sicher,
ob wir die
zukünftigen
Bände der HKA
zum bekannten
Preis noch
werden
anbieten
können; die
Kalkulation
bleibt
schwierig und
die
Bedingungen
ändern sich
relativ rasch.
Immerhin sieht
es im
Augenblick so
aus, dass wir
wohl nicht mit
so großen
Preissprüngen
zu rechnen
haben, wie wir
ursprünglich
befürchtet
hatten.
Problematisch
ist – nach dem
Konkurs des
bisherigen
Herstellers –
auch die
Beschaffung
des
verschiedenfarbigen
Leinens für
die
unterschiedlichen
Abteilungen
der HKA.
Insbesondere
das grüne
Leinen der
Abteilung IV
ist in der
bisherigen
Farbvariante
und
Beschaffenheit
zur Zeit nicht
mehr zu
bekommen. Der
Karl-May-Verlag
ist im
Augenblick
bemüht, einen
möglichst
angemessenen
Ersatz zu
finden.
Joachim Biermann
Zum
Fortgang der
Historisch-kritischen
Ausgabe
(57/Dezember
2022)
Nachdem
der aktuelle
HKA-Band KMW
V.9 Erzgebirgische
Dorfgeschichten
ausgeliefert
wurde, haben
wir ihn
erstmals bei
einem
Pressetermin
in Radebeul
vorgestellt,
was, wie die
Karl-May-Stiftung
berichtet,
durchaus von
einigem
publizistischen
und
verkaufstechnischen
Erfolg gekrönt
war.
Karl-May-Verlag,
Karl-May-Stiftung
und
Karl-May-Gesellschaft
hatten die
Fertigstellung
und
Auslieferung
des nächsten
Bandes Die
Rose von
Ernstthal
(KMW I.5) für
Ende dieses
Jahres
geplant, doch
wird sie sich
voraussichtlich
in den Januar
2023
verschieben.
Die Herausgabe
von drei oder,
wenn man die
beiden Bände
von Karl
Mays
Bibliothek
(KMW IX.2)
einzeln zählt,
sogar vier
Bänden in
einem Jahr
wird
sicherlich ein
Einzelfall
bleiben;
regelmäßig ist
das für keinen
der
Beteiligten
auf Dauer zu
schaffen.
Über den
Fortgang der
HKA im
kommenden
Jahr,
insbesondere
über die
Auswirkungen
der
augenblicklichen
Teuerungswelle
auf den
Abonnements-
und
Verkaufspreis
der folgenden
HKA-Bände,
kann ich im
Augenblick
leider noch
nichts
Konkretes
berichten.
Hier sind auch
vor allem die
beiden mit
Produktion und
Vertrieb
beschäftigten
Partner,
Karl-May-Verlag
und
Karl-May-Stiftung,
gefordert. Wir
werden auf
jeden Fall so
rasch wie
möglich
darüber
informieren.
Es erscheint
aber zumindest
recht
wahrscheinlich,
dass der
Karl-May-Verlag
sich einen
gewissen
Posten der
bisher
verwendeten
verschiedenfarbigen
Leinenbezüge
der HKA-Bände
vor dem
endgültigen
Aus der
Lieferfirma
zum Ende des
Jahres 2022
noch wird
sichern
können.
Die nach Die
Rose von
Ernstthal
als nächstes
geplanten
Bände sind
neben der
erweiterten
und
revidierten
Zweitauflage
von Von
Bagdad nach
Stambul
(KMW IV.3)
voraussichtlich
Im Reiche
des Silbernen
Löwen I
(KMW IV.22), Satan
und Ischariot
I (KMW
IV.15) und Ein
Fürst des
Schwindels
(I.7).
Joachim Biermann
Zum
Fortgang der
Historisch-kritischen
Ausgabe
(56/September
2022)
Im
September 2022
erschien der
nächste Band
der
Historisch-kritischen
Ausgabe Erzgebirgische
Dorfgeschichten
(KMW V.9). Es
handelt sich
um einen der
bisher
umfangreichsten
Bände der HKA.
Grund dafür
ist die
Tatsache, dass
einige der
darin
enthaltenen
Erzählungen –
Der Dukatenhof
und Vergeltung
bzw. Der
Waldkönig – zu
den zu
Lebzeiten Karl
Mays am
häufigsten
publizierten
Werken
gehören, die
Variantenapparate
und
bibliografischen
Verzeichnisse
also
entsprechend
umfangreich
geraten sind.
Der Band war
im
ursprünglichen
Konzept der
HKA, wie es
Hermann
Wiedenroth und
Hans
Wollschläger
entworfen
hatten, nicht
enthalten
gewesen, weil
man die
Mehrzahl der
darin zu
findenden
Erzählungen
dem Frühwerk
zurechnete und
entsprechend
in der
Abteilung I
der HKA
publizieren
wollte,
während man
die beiden
Spätwerk-Dorfgeschichten
(Sonnenscheinchen
und Das
Geldmännle)
in einem
Sammelband der
Abteilung V
unterbringen
wollte. Nach
Übernahme der
HKA-Herausgeberschaft
durch die
Karl-May-Gesellschaft
haben wir
jedoch – nicht
ohne längere
kontroverse
Diskussionen –
eine davon
abweichende
Entscheidung
getroffen und
diesen
Sammelband so
herausgebracht,
wie ihn Karl
May im Jahr
1903
konzipiert
hat.
Entsprechend
wurde er auch
der
Spätwerks-Abteilung
V zugewiesen.
Damit
versuchen wir
dem in der HKA
ja auch
ansonsten
maßgeblichen
Prinzip zu
folgen, dass
von May selbst
zusammengestellte
Bände (wie z.
B. auch Orangen
und Datteln,
Auf fremden
Pfaden
oder Die
Rose von
Kaïrwan)
auch in dieser
Form erhalten
bleiben.
Der Band Erzgebirgische
Dorfgeschichten
enthält nicht
alle May’schen
Erzählungen
dieses Genres.
Die restlichen
sind im Band
I.3 Die
Rose von
Ernstthal
zusammengeführt,
den wir als
nächsten
herausbringen
möchten. Wenn
alles nach
Plan verläuft,
werden Sie
diesen Band
noch Ende 2022
in Händen
halten können.
Er ist bereits
jetzt von
Herausgeberseite
fertiggestellt.
Dieser Band
beinhaltet
auch den Text
zweier
Manuskript-Fragmente,
die sich in
Mays Nachlass
erhalten
haben, Der
Herrgottsengel
und Der
verlorene Sohn,
und die im
ersten Fall
eindeutig und
im zweiten
Fall
mutmaßlich dem
Komplex der
Dorfgeschichten
zuzuordnen
sind. Erstmals
präsentieren
wir auf der
Grundlage der
beiden
Manuskripte,
die das Archiv
der
Verlegerfamilie
Schmid
bereitstellte,
den
zeichengetreuen
Wortlaut
dieser beiden
Texte.
Mit diesen
beiden Bänden
mit
Erzählungen,
die in Mays
erzgebirgischer
Heimat
spielen,
setzen wir
gewissenmaßen
einen
Schwerpunkt,
der Karl May
von einer ganz
anderen als
der bekannten
Seite des
Abenteuererzählers
zeigt. Seine
Verbundenheit
mit der Heimat
zeigt sich in
vielen dieser
Geschichten,
besonders aber
zum einen im
Spätwerk Das
Geldmännle,
in dem er zu
Beginn
augenzwinkernd
die sagenhafte
Erschaffung
des
Erzgebirges
durch zwei
antike Götter
darstellt, und
zum anderen in
einer seiner
frühesten
Erzählungen, Die
Rose von
Ernstthal,
die nicht nur
in seinem
Heimatort
spielt,
sondern auch
ganz
ungewöhnlich
vor dem ersten
Kapitel mit
einer Art
Prolog
beginnt, in
der May in
poetischen
Tönen einen
Lobgesang auf
seine
Heimatstadt
Ernstthal
anstimmt.
Bereits in
meinem letzten
Bericht habe
ich darauf
hingewiesen,
dass die
augenblicklich
zu
beobachtende
Teuerungswelle
in
verschiedenen
die
Buchherstellung
betreffenden
Bereichen
irgendwann
auch die HKA
erreichen
wird.
Erfreulicherweise
kann ich Ihnen
aber an dieser
Stelle
mitteilen,
dass der
Karl-May-Verlag
und die
Karl-May-Stiftung
für den
nächsten Band
Erzgebirgische
Dorfgeschichten
den bisherigen
Preis noch
halten
konnten, und
dass sich
abzeichnet,
dass auch der
folgende Band
Die Rose
von Ernstthal
voraussichtlich
zum bisherigen
Preis verkauft
werden kann.
Wie es dann
aber 2023 für
die nächsten
Bände aussehen
wird, ist nur
schwer
absehbar, da
sich diverse
Kosten im
Augenblick
recht rasant
nach oben
bewegen. Wir
werden dann
leider wohl
auch für die
HKA nicht um
eine
Preiserhöhung
herumkommen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang
der Historisch-kritischen
Ausgabe (55/Juni 2022)
Für
diesen Bericht
für Juni 2022
kann ich mich
recht kurz
fassen;
wesentliche
Neuigkeiten
sind nicht zu
besprechen.
Der HKA-Band
V.9
Erzgebirgische
Dorfgeschichten
wurde
mittlerweile
im
Karl-May-Verlag
gesetzt. Druck
und Bindung
werden dann
wohl in
absehbarer
Zeit folgen,
so dass mit
dem Erscheinen
in der zweiten
Jahreshälfte
2022 gerechnet
werden kann.
Danach sind
weiterhin die
Bände Die
Rose von
Ernstthal
(I.3), Von
Bagdad nach
Stambul
(IV.3), Ein
Fürst des
Schwindels
(I.7) und Am
Jenseits
(V.1)
vorgesehen.
Bücher sind
nur unter
recht hohem
Energieaufwand
zu
produzieren.
Durch die
augenblickliche
Teuerung im
Energiebereich
geraten im
gesamten
Buchhandel die
Preise ins
Rutschen, und
wir können
nicht
ausschließen,
dass diese
Welle auch
irgendwann die
HKA erreicht.
Noch ist eine
mögliche
Preiserhöhung
für die
HKA-Bände
nicht
abzusehen, und
wir werden uns
auch sehr
bemühen, sie
zu vermeiden,
aber es sei an
dieser Stelle
doch bereits
darauf
hingewiesen,
dass wir sie
nicht
ausschließen
können
Joachim Biermann
Zum
Fortgang der
Historisch-kritischen
Ausgabe
(54/März 2022)
Für 2022
planen wir
weiterhin als
nächsten Band
die Erzgebirgischen
Dorfgeschichten
(KMW V.9), die
Bearbeiter und
Herausgeber
bereits
weitgehend
abgeschlossen
haben. Dieser
von Karl May
selbst
zusammengestellte
Band enthält
einen Teil
seiner frühen
Dorfgeschichten.
Die darin
nicht
aufgenommenen
werden dann
relativ bald
in dem Band Die
Rose von
Ernstthal
(KMW I.3)
erscheinen,
der ebenfalls
bereits in
Bearbeitung
ist.
Noch ist nicht
genau
absehbar,
welcher Band –
vielleicht
noch 2022 –
nach den
Erzgebirgischen
Dorfgeschichten
erscheinen
wird. Neben Die
Rose von
Ernstthal
sind (unter
anderem) auch
Von Bagdad
nach Stambul
(KMW IV.3, 2.
Auflage), Am
Jenseits
(KMW V.1) und
Ein Fürst
des Schwindels
(KMW I.7) in
Arbeit und
sind
aussichtsreiche
Kandidaten
dafür. Auch
weitere Bände
sind auf dem
Wege der
Fertigstellung,
doch ist in
diesen Fällen
noch keine
Kalkulation
des
Erscheinungstermins
möglich.
Immerhin
können sich
die
Subskribenten
und Abonnenten
in absehbarer
Zeit auf Das
Buch der Liebe
(KMW I.2), In
den Schluchten
des Balkan
(KMW IV.4, 2.
Auflage), Im
Lande des
Mahdi III
(KMW IV.11), Satan
und Ischariot
I (KMW
IV.15), Im
Reiche des
silbernen
Löwen I
(KMW IV.22)
und Abdahn
Effendi (KMW
V.8) freuen.
Joachim Biermann
Zum
Fortgang der
Historisch-kritischen
Ausgabe
(53/Dezember
2021)
Recht rasch
wird dann 2022
der nächste
HKA-Band, die
Erzgebirgischen
Dorfgeschichten
(KMW V.9),
folgen – in
der
Zusammenstellung,
wie sie Karl
May selbst
nach der Wende
zum 20.
Jahrhundert
vorgenommen
hat.
Ursprünglich
war dieser
Band ja, wie
Sie sich
vielleicht
erinnern, von
den
Erstherausgebern
Hans
Wollschläger
und Hermann
Wiedenroth
nicht
vorgesehen
gewesen, da er
mit zwei
Spätwerks-Erzählungen
und vier
Frühwerken die
Abteilungsstruktur
der HKA
durchbricht.
Aber May hat,
wie ja auch in
anderen
Fällen, etwa
der Winnetou-Trilogie,
hier die
Auswahl und
Zusammenstellung
letztlich
selbst
vorgenommen –
etwa die
Anordnung der
Erzählungen
nach ihrer
Länge von kurz
bis lang – und
auch im Falle
der frühen
Dorfgeschichten
zumindest
hinsichtlich
der Glättung
der
Dialektpassagen
die Texte noch
einmal
überarbeitet.
Das war für
uns dann
Anlass, diesen
Band in die
HKA in seiner
von May
konzipierten
Originalgestalt
einzubeziehen.
Alle für
diesen Band
nicht
berücksichtigten
erzgebirgischen
Erzählungen
werden im
Rahmen der HKA
dann im Band Die
Rose von
Ernstthal
in der
Abteilung
Frühwerk (KMW
I.5)
erscheinen,
der bereits in
Arbeit ist.
Auch kleinere
weitere
Bearbeitungen
der in die Erzgebirgischen
Dorfgeschichten
aufgenommenen
Erzählungen
hat Karl May
–in
unterschiedlicher
Intensität –
vorgenommen,
und zudem für
die zweite
Auflage von
1907 im
Fehsenfeld-Verlag
noch einmal,
wenn auch
selten, in die
Textgestalt
eingegriffen.
Diese zweite
Auflage ist
zugleich die
Ausgabe
letzter Hand,
die für den
edierten Text
des HKA-Bandes
somit
maßgeblich war
und hier zum
ersten Mal im
Neusatz
vorgelegt
wird, denn
alle
bisherigen
Reprints und
Neuausgaben
hatten stets
die
Erstausgabe im
Belletristischen
Verlag
Adalbert
Fischers zur
Grundlage
Joachim Biermann
Zum
Fortgang der
Historisch-kritischen
Ausgabe
(52/September
2021)
Die
umfangreichen
Vorbereitungen
der beiden
Bände ›Karl
Mays
Bibliothek‹
(KMW IX.2)
durch den
Bearbeiter
Hans Grunert
sind
abgeschlossen.
Wenn alles
gesetzt,
korrekturgelesen
und gedruckt
ist, werden
sie noch im
Laufe des
Jahres 2021
erscheinen.
Alle
Subskribenten
und Abonnenten
können sich
auf eine
äußerst
interessante
Lektüre
freuen. Noch
nie wurden die
Bände der
Bibliothek
Karl Mays so
akribisch und
umfänglich
erfasst.
Bisher waren
ja meist
lediglich der
handschriftliche
Bibliothekskatalog
Mays, der nur
bis 1905
erworbene
Bände erfasst,
und das
Bibliotheksverzeichnis
aus dem
Karl-May-Jahrbuch
1931, das
diverse
Defizite
aufweist,
allgemein
bekannt und
dienten zur
Auskunft, wenn
man etwa nach
Quellen Mays
Ausschau
hielt. Im
Rahmen der
beiden
HKA-Bände
werden nun
nicht nur die
von Karl May
in seinem
handschriftlichen
Katalog,
sondern auch
die von Klara
May in ihrem
weiterführenden
Katalog
aufgeführten
Werke sowie
alle weiteren,
von beiden
nicht
erfassten und
zum Teil
bisher noch
nie
registrierten
Bände aus Karl
Mays
Bibliothek in
der Villa
»Shatterhand«
in Radebeul
mit allen
bibliografischen
Angaben
versehen und
geordnet nach
den für sie
vergebenen
Signaturen
präsentiert.
Um ein
Auffinden von
gesuchten
Bänden zu
erleichtern,
erschließen
zusätzlich ein
alphabetisches
Titel- und
Personenregister
die
Verzeichnisse.
Darüber hinaus
werden auch
alle
relevanten
Eintragungen,
Stempelungen
und Einlagen
in den Bänden
der Bibliothek
erstmals
erfasst.
Stempel,
Vorbesitzerangaben
oder
Buchhändler-Rechnungen
geben oft
Aufschluss
über den
Zeitpunkt des
Erwerbs eines
Buches durch
May, Vermerke
und Einlagen
über die
Nutzung durch
ihn. Dabei
findet sich
oft
Überraschendes.
So gewähren
manche
Einlagezettel
Einblick in
Mays Alltag,
sei es, dass
wir erfahren,
welche
Bestellungen
er für seinen
Garten
aufgegeben
hat, welche
Mittel für die
Bekämpfung von
Schädlingen er
sich notierte
oder welchen
Jahresverdienst
Mays
Hausmädchen
hatte. Andere
Einlagen
bestehen aus
Zeitungsartikeln,
die May
aufbewahrte,
teils um sie
für sein Werk
zu verwenden,
teils zum
Beispiel um
Informationen
für seine
Prozesse zu
sammeln. Ein
Einladungsschreiben
mit der Bitte,
für das
Programmheft
eines Berliner
Presseballs
einen Beitrag
zu liefern,
findet sich
ebenso wie der
Einlieferungsbeleg
für die
Bezahlung von
Mays dubiosem
amerikanischem
Doktortitel
oder diverse
ausgeschiedene
Manuskriptblätter.
Wo es möglich
war, werden
für solche
biografischen
Zeugnisse
ergänzende
Informationen
angeführt,
doch so
manches harrt
noch der
weiteren
Erforschung.
Auch werden
umfangreiche
Literaturhinweise
zur Verwendung
viele Werke
als Quellen
gegeben. Die
Bibliotheksbände
eignen sich
also durchaus
nicht nur zum
Nachschlagen,
sondern auch
zum Schmökern,
wobei der
Leser so
manchen
Einblick in
Mays Welt
erhaschen
kann.
Auch der
voraussichtliche
Folgeband Erzgebirgische
Dorfgeschichten
(KMW V.9) ist
nahezu
vollständig
fertiggestellt
und wird zur
Zeit durch den
Bandherausgeber
Gunnar
Sperveslage
gegengelesen.
Durch die
teils sehr
häufigen
Nachdrucke
mancher der
darin
enthaltenen
Erzählungen –
Der
Waldkönig
bzw. Vergeltung,
wie die
Erzählung in
ihrer
letztgültigen
Fassung heißt,
war vermutlich
Mays zu
Lebzeiten
meistveröffentlichtes
Werk – hat der
Band einen
sehr
umfangreichen
Editorischen
Bericht, der
zum Teil
durchaus
Überraschendes
zu Tage
fördert.
Und noch eine
Nachricht für
all die
Subskribenten,
die auf den
nächsten Band
des
Orientzyklus
in zweiter,
revidierter
und
erweiterter
Auflage
warten. Die
Fertigstellung
von Band KMW
IV.3 Von
Bagdad nach
Stambul
zeichnet sich
jetzt für 2022
ab, und der
Band kann dann
vielleicht
bereits gegen
Ende 2022
erscheinen,
spätestens
aber wohl
2023.
Joachim Biermann
Zum
Fortgang der
Historisch-kritischen
Ausgabe
(51/Juni 2021)
Bezüglich
der nächsten
HKA-Bände gibt
es gegenüber
meinen letzten
Informationen
nichts
wesentlich
Neues
hinzuzufügen.
Die
Vorbereitungen
zu Karl
Mays
Bibliothek
(KMW IX.2.1-2)
und Erzgebirgische
Dorfgeschichten
(KMW V.9)
liegen im
Zeitplan, und
die beiden
Teilbände des
erstgenannten
Titels sind
weiterhin für
die zweite
Jahreshälfte
2021
vorgesehen. Es
ist
vorgesehen,
dass außerhalb
des
Abonnements
von diesen
beiden
Teilbänden nur
eine begrenzte
Anzahl
zusätzlicher
Exemplare
hergestellt
werden. Die
Höhe dieser
Auflage
richtet sich
nach den
Vorbestellungen.
Bei Interesse
sollten
Nicht-Abonnenten
also nicht
zögern, das
Bibliotheksverzeichnis
vorzubestellen.
(Vorbestellungen
an: shop@karl-may-museum.de)
Gute
Fortschritte
macht auch der
Band Abdahn
Effendi
(KMW V.8), ein
Sammelband,
der alle
kürzeren
Spätwerks-Erzählungen
sowie die
Briefe über
Kunst
enthalten
wird.
Joachim Biermann
Zum Fortgang
der Historisch-kritischen Ausgabe
(50/März 2021)
Der Band Himmelsgedanken der HKA
(KMW V.10) ist ab Mitte Februar an alle
Abonnenten ausgeliefert worden. Er ist im
Rahmen der HKA ein sehr bemerkenswerter
Band: Erstmals mussten und konnten wir
dafür in besonderem Maße auf Materialien
aus dem Archiv der Verlegerfamilie Schmid
zurückgreifen. Zu vielen der Gedichte des
Bandes gibt es dort Vorläuferfassungen,
die wir für den Editorischen Bericht
ausgewertet haben. Außerdem hat Karl May
für diesen Band nicht nur mit der Pilgerreise
in das Morgenland einen
unvollendeten Vorläufer geschaffen, dessen
Reinschrift-Fassung ebenfalls abgedruckt
wird, während die Entwurfsfassung (aus dem
Archiv des Karl-May-Museums Radebeul) im
Editorischen Bericht berücksichtigt wird.
Weiterhin hat Karl May im Vorfeld der
Veröffentlichung der Himmelsgedanken
ein Heft mit Gedichtentwürfen angefertigt
(betitelt Himmels-Gedanken.
Register), das wir ebenfalls komplett
bringen. Und schließlich ist auch Mays
handschriftliche Druckvorlage für den Band
nahezu vollständig erhalten, so dass wir
auch diese auswerten konnten. Es gibt also
viel Neues erstmals in diesem Band zu
lesen!
Hans Grunert
arbeitet zur Zeit intensiv an der
Fertigstellung des Verzeichnisses von Karl
Mays Bibliothek (HKA IX.2), so dass
wir hoffen, auch diesen HKA-Band noch im
Laufe des Jahres 2021 herausbringen zu
können. Die Karl-May-Stiftung hat
mittlerweile entschieden, dass die beiden
Teilbände dieses Verzeichnisses, das ja
auch Mays Eintragungen und Notizen in
vielen der Bände nachweist und, wo
möglich, kommentiert, gleichzeitig
erscheinen sollen, es also einen
Doppelband geben wird.
Ob wir neben
diesen dann insgesamt drei Bänden 2021
noch einen vierten herausbringen werden,
erscheint im Augenblick eher
unwahrscheinlich, ist aber noch nicht
ausgeschlossen. Es wird sich in diesem
Fall vermutlich um die Erzgebirgischen
Dorfgeschichten (HKA V.9) handeln,
an denen ich selbst im Augenblick
arbeitete. Die Fertigstellung des
Manuskripts des Editorischen Berichts
steht in absehbarer Zeit bevor; es wird
einer der umfangreichsten innerhalb der
HKA werden, da eine Reihe der Erzählungen
zu Mays Lebzeiten vielfach veröffentlicht
worden sind und entsprechend viele
Varianten zu verzeichnen und Ausgaben
bibliografisch und beschreibend zu
erfassen sind.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (49/Dezember 2020)
Der als
nächstes geplante Band der HKA, Himmelsgedanken,
wird voraussichtlich Anfang 2021 erscheinen. Die
Corona-Krise und auch der satztechnische Aufwand, der in
diesem Falle eines Gedichtbandes, der auch in größerem
Umfang Manuskripte Karl Mays wiedergibt, recht groß ist,
haben ein früheres Erscheinen verhindert.
Danach planen wir weiterhin die
Herausgabe von Band KMW IX.2 Karl Mays Bibliothek.
Hans Grunert, der Bandbearbeiter, hat mittlerweile das
umfängliche Verzeichnis zusammengestellt, das u. a. auch
alle May’schen Anmerkungen und Notizen in den Bänden
festhält. Wir haben nun einen Überblick darüber, wie
umfangreich das Material ist, und werden wohl nicht umhin
kommen, diesen HKA-Band in zwei Teilbände aufzuteilen.
Noch haben wir nicht entschieden, ob wir beide Bände
gemeinsam, in kurzer zeitlicher Abfolge oder besser doch
in größerem Abstand herausbringen werden. In letzterem
Falle wäre es möglich, andere Bände der Reihe dazwischen
zu schalten. Dafür kommen diejenigen Werke in Frage, deren
Bearbeiter schon recht weit mit ihrer Arbeit vorangekommen
sind: Ein Fürst des Schwindels, KMW I.7
(Bandbearbeiter Wieland Zirbs), Erzgebirgische
Dorfgeschichten, KMW V.9, ein Band, an dem ich
selbst arbeite, und der Band KMW V.1 Am Jenseits,
dessen Vorbereitung in den Händen von Hartmut Vollmer und
Florian Schleburg liegt. Auch die Arbeit am dritten Band
des Orientzyklus, Von Bagdad nach Stambul (KMW
IV.3) macht wenn auch langsame Fortschritte.
Joachim Biermann
Zum Fortgang
der Historisch-kritischen Ausgabe (48/September 2020)
Die Arbeit an dem als nächstes geplanten
HKA-Band Himmelsgedanken ist abgeschlossen. Wenn ich jetzt
noch nicht davon berichten kann, dass dieser Band im Erscheinen
begriffen ist, so liegt das im Wesentlichen an der Corona-Krise,
die uns alle ja in vielen Lebensbereichen berührt und betrifft.
Das Karl-May-Museum musste, wie alle ähnlichen Institutionen, für
eine längere Zeit seine Tore schließen und konnte bis heute nicht
vollständig in seinen „Normalbetrieb“ zurückkehren. Das hatte auch
gravierende Auswirkungen auf die finanzielle Lage von Museum und
Stiftung. Geplante Ausgaben mussten zeitlich gestreckt werden,
wovon auch die HKA betroffen ist. So ist der angestrebte Termin
für die Himmelsgedanken – Herbst 2020 – leider nicht zu
halten gewesen. Wir gehen jetzt davon aus, dass der Band um das
Jahresende herum erscheinen kann. Der dann folgende Band,
voraussichtlich Band IX.2 (Karl Mays Bibliothek), ist dann
wohl für Mitte 2021 zu erwarten.
Auch die Arbeit an weiteren geplanten
Bänden schreitet fort. Welcher davon als erstes druckfertig ist,
kann allerdings zur Zeit noch nicht gesagt werden. Von
Herausgeberseite ist also der Fortgang der HKA gesichert, und auch
die Karl-May-Stiftung sieht sich für die Zukunft in der Lage, die
Vorfinanzierung neuer Bände sicherzustellen. Wir hoffen aber auch
sehr darauf, dass die Abonnentenzahl in Zukunft wieder ansteigen
wird. Der nunmehr doch bereits mehr als eine Generation andauernde
Erscheinungszeitraum dieser Ausgabe (der erste Band Scepter
und Hammer kann bekanntlich 1987 heraus) erweist sich als
wesentlich länger, als Hans Wollschläger und Hermann Wiedenroth
sich dies ursprünglich wohl vorgestellt hatten. Vielleicht waren
die seinerzeitigen Erwartungen auch ein wenig unrealistisch oder,
positiver gesagt, zu idealistisch – die von den beiden
Erstherausgebern eingeplanten 99 Bände müssen editorisch ja erst
einmal erarbeitet werden, und wir schaffen heute mit wesentlich
mehr Manpower als damals gerade ein oder zwei Bände im Jahr. Diese
lange Zeit, über die sich die Edition nun erstreckt und noch
erstrecken wird, bringt es mit sich, dass von den ursprünglichen
Beziehern etliche im Laufe der Jahre leider verstorben sind. Neue
Abonnenten sind zwar hinzugekommen, doch sind wir auch auf weitere
Neu-Abonnenten angewiesen, um den Fortgang der HKA auf Dauer zu
sichern.
Joachim Biermann
Zum
Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe (47/Juni 2020)
Vonseiten der Karl-May-Gesellschaft
als Herausgeber ist der nächster Band der Historisch-kritischen
Ausgabe, die Gedichtsammlung Himmelsgedanken (KMW V.10),
abgeschlossen. Geplant ist, dass er im dritten Quartal dieses Jahres
erscheinen kann. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass die
Auswirkungen der Corona-Pandemie die Fertigstellung des Bandes
verzögern werden.
Alle Bezieher des Bandes werden sich auf
viele Neuigkeiten freuen können – so umfänglich wie kein bisheriger
HKA-Band greift dieser auf bisher unveröffentlichtes oder nur
teilweise veröffentlichtes Material aus dem Archiv der Verlegerfamilie
Schmid in Bamberg zurück.
Welcher Band danach als nächstes erscheinen kann, steht noch nicht
fest. Drei Bände sind in einem Vorbereitungsstand, der sie dafür in
Frage kommen lässt. Hans Grunert bereitet Karl Mays Bibliothek für die
HKA auf (KMW IX.2), so dass wir nach Fertigstellung dieses Bandes ein
vollständiges kommentiertes Verzeichnis der dort vorhandenen Bände
haben werden – einschließlich aller Hinweise auf Mays Anmerkungen und
Anstreichungen in diversen Bänden. Auch die in der Bibliothek nach
Mays Tod hinzugekommenen Bände, u. a. aus Klara Mays Besitz, werden
erfasst, wenn auch nicht so detailliert wie die von May selbst
angeschafften Bestände.
Auch der von Wieland Zirbs betreute Band I.7
Ein Fürst des Schwindels mit frühen Erzählungen Mays, darunter
die bekannte Kriminalnovelle Wanda, schreitet langsam seiner
Vollendung entgegen. Außerdem macht auch der dritte Band der
Neuauflage des Orientzyklus im Rahmen der HKA, Von Bagdad nach
Stambul (KMW IV.3), gute Fortschritte; hier gilt es, wie bei den
vorausgehenden beiden Bänden, vor allem zunächst einmal, die Varianten
der vielen Auflagen zu erfassen.
Schließlich möchte ich noch auf einen
technischen Aspekt der HKA-Bände eingehen, zu dem mich einige Anfragen
erreicht haben. Beziehern von Auf fremden Pfaden war
aufgefallen, dass dieser Band am Ende ziemlich viele Leerseiten
aufweist. Dies ist kein Versehen, wie gemutmaßt wurde, sondern
drucktechnisch bedingt. Beim Druck werden immer mehrere Seiten auf
einen Bogen gedruckt und dann zugeschnitten. Wie viele Seiten dies
sind, kann unterschiedlich sein und hängt vom Druckverfahren ab. Auf
jeden Fall kommt es häufig vor, dass auf dem letzten Druckbogen eines
Buches Seiten frei bleiben; bei Auf fremdem Pfaden waren dies
relativ viele Seiten. Oft bedrucken Verlage solche leerbleibenden
Seiten mit Verlagsreklame, was wir allerdings im Fall der HKA nicht
tun.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (46/März 2020)
Inzwischen ist Band IV.26 der Historisch-kritischen Ausgabe Auf
fremden Pfaden erschienen. Auch der als nächstes geplante Band,
der Gedichtband Himmelsgedanken, ist von Herausgeberseite im
Prinzip fertiggestellt. Die Gedichte des Textteils und der Editorische
Bericht wurden bereits vom Bandherausgeber Hartmut Wörner gegengelesen.
Nun müssen noch letzte Informationen zu einigen Gedichtmanuskripten aus
dem Archiv der Verlegerfamilie Schmid eingearbeitet werden; dann kann
auch die Herstellung dieses Bandes in Angriff genommen werden.
Vielleicht ist es einmal von Interesse, die
wesentlichen Stationen nach der Tätigkeit von Bandbearbeiter und
Bandherausgeber kurz zu erläutern. Zunächst wird der Textteil eines
HKA-Bandes im Karl-May-Verlag gesetzt. Aufgrund dieses Satzes werden
dann noch einmal Bandbearbeiter und Bandherausgeber tätig und passen
alle Stellenangaben im Editorischen Bericht, insbesondere natürlich
diejenigen des Variantenapparats, an den nunmehr gesetzten Text an. Es
folgt der Satz des Editorischen Berichts und der Band wird von allen
Beteiligten noch einer letzten Durchsicht unterzogen. Gleichzeitig wird
der Buchrücken vorbereitet. Wenn dann die Karl-May-Stiftung ihr OK zur
Produktion des Bandes gegeben hat, geht der Satz an die Druckerei, wo
der Buchblock hergestellt und dann in den ebenfalls dort produzierten
Einband eingefügt wird. Schließlich werden dann alle Exemplare nach
Radebeul expediert, von wo aus dann vom Karl-May-Museum die Abonnenten
und Besteller beliefert werden. Leider ist es immer möglich, dass an
einer der vielen Stellen, die die Fertigstellung eines HKA-Bandes
durchläuft, eine Verzögerung eintritt, so dass Voraussagen zum
endgültigen Erscheinen immer mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor
behaftet sind. Für die Himmelsgedanken hoffe ich aber
weiterhin auf eine Fertigstellung im Laufe der ersten Jahreshälfte 2020.
Was mich selbst angeht, so habe ich mir als
Bandbearbeiter Karl Mays erzgebirgische Dorfgeschichten als nächstes
Projekt vorgenommen. Sie sind innerhalb der HKA bekanntlich auf zwei
Bände aufgeteilt: May selbst gab im Alter eine Auswahl aus vier alten
und zwei neu geschriebenen Dorfgeschichten unter dem Titel Erzgebirgische
Dorfgeschichten und mit dem Untertitel Karl Mays
Erstlingswerke zunächst bei Adalbert Fischer und in zweiter
Auflage bei Friedrich Ernst Fehsenfeld heraus. Diesen Band, der aufgrund
seiner Entstehungsgeschichte von uns dem Spätwerk Mays zugeordnet wurde,
soll als Band V.9 der HKA als erster der beiden Bände erscheinen. Die
Vorbereitungen sind zum Teil recht aufwendig, weil in diesem Band zwei
Erzählungen enthalten sind, die zu den zu Mays Lebzeiten vermutlich
meistpublizierten gehören, und weil May die in diesen Band aufgenommenen
frühen Erzählungen im Detail durchgehend bearbeitete, indem er die
Dialekt-Elemente in den wörtlichen Reden seiner Figuren weitgehend (wenn
auch nicht vollständig) entfernte. Entsprechend umfangreich werden dann
die entsprechenden Variantenapparate ausfallen.
Karl May plante auch eine Herausgabe eines
zweiten Bandes der Erzgebirgischen Dorfgeschichten, wozu es
aber nicht kam. So behielten die nicht in den genannten Band
aufgenommenen Dorfgeschichten ihre frühe Form und finden Aufnahme in
Band I.5 der HKA Die Rose von Ernstthal, den ich nach
Fertigstellung von Band V.9 in Angriff nehmen will.
Auch die Herausgabe der zweiten Auflage des
dritten Bandes des Orientzyklus Von Bagdad nach Stambul (HKA
IV.3) zeichnet sich langsam ab. Die wie immer recht aufwendigen
Vergleichslesungen der einzelnen Ausgaben und Auflagen werden
voraussichtlich Mitte 2020 abgeschlossen sein, so dass dann die
Textdurchsicht und die Erstellung des Editorischen Berichts folgen
können.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (45/Dezember 2019)
Der HKA-Band Auf fremden Pfaden konnte früher fertiggestellt
werden, als ursprünglich geplant, und nach der kontrollierenden
Durchsicht der Texte des Bandes durch den Herausgeber Gunnar Sperveslage
wurde alles in die Wege geleitet, damit er noch vor Weihnachten dieses
Jahres erscheinen kann.
Von Herrn Dr. Wacker, dem Direktor des
Karl-May-Museums, haben mittlerweile alle Abonnenten der Reihe die
Information erhalten, dass – beginnend mit Auf fremden Pfaden
– den Preis eines HKA-Bandes leider etwas erhöht werden musste, nachdem
er viele Jahre gleich geblieben ist. Als Anreiz, vielleicht doch über
ein Abonnement der Reihe nachzudenken, unterscheiden wir in Zukunft auch
zwischen dem Verkaufspreis (49,90 €) und dem etwas günstigeren
Abonnementspreis (45,90 € einschließlich Porto und Verpackung), den man
bei Subskription der Reihe zu zahlen hat.
Die zügige Fertigstellung von Auf fremden
Pfaden hat uns auch dazu veranlasst, diesen Band vorzuziehen und
die ursprünglich noch für 2019 vorgesehene Publikation der
Himmelsgedanken etwas nach hinten zu schieben. Dieser Gedichtband
wird jetzt voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2020 herauskommen.
Um noch einmal auf Auf fremden Pfaden
zurückzukommen: Eine Reihe von Forschern beschäftigt sich mittlerweile
damit, bisher noch unbekannte May-Veröffentlichungen aufzuspüren,
insbesondere solche in Tages- und Wochenzeitungen. In der Vergangenheit
waren diese nur schwer oder auch gar nicht zugänglich. Seit jedoch immer
mehr solcher Publikationen digitalisiert und im Internet allgemein
zugänglich gemacht werden oder zumindest dort bibliografisch aufzuspüren
sind, lohnt sich die Erforschung solcher May-Veröffentlichungen an oft
entlegener Stelle besonders. Für zurückliegende Bände der HKA können wir
da leider nur auf einen sicherlich in einigen Jahren einmal fälligen
Ergänzungsband verweisen, der solche Neuentdeckungen erfassen wird. Mehr
und mehr können wir aber auch schon auf die genannten
Forschungsergebnisse zurückgreifen, wenn wir einen HKA-Band zur
Veröffentlichung vorbereiten. Auch im Falle von Auf fremden Pfaden
war dies so; der Band wird erstmals einen bisher völlig unbekannten
Abdruck von Mays Erzählung Old Cursing-Dry erfassen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (44/September 2019)
Die Arbeit am Band V.10 der HKA – Himmelsgedanken – macht
Fortschritte, doch ist auch noch eine Menge an Feinarbeit zu leisten.
Die vielen Gedichte und ihre Vorgängerversionen machen dies notwendig.
Immerhin zeichnet sich jetzt ab, dass wir die Entstehungszeit des Bandes
gegenüber dem bisherigen Erkenntnisstand modifizieren müssen. Keineswegs
enthalten die Himmelsgedanken ausschließlich Gedichte, die während Karl
Mays Orientreise entstanden sind bzw. in einigen Fällen bereits zuvor
vorlagen. Karl May hat bis kurz vor Erscheinen des Bandes im Dezember
1900, also noch nach seiner Rückkehr nach Radebeul, Gedichte für den
Band konzipiert und geschrieben. In etwa ein Drittel von ihnen sind wohl
erst zwischen August und Oktober 1900 entstanden. Dies können wir so
genau sagen, weil Notizen in dem bereits im letzten Bericht erwähnten Himmels-Gedanken.
Register sich auf eine damals aktuelle Neuerscheinung beziehen.
Weiterhin hoffe ich aber, dass wir den Band zum Ende dieses Jahres
vorlegen können.
Mittlerweile geht auch die Arbeit an einem
weiteren HKA-Band, dem Band IV.26 Auf fremden Pfaden, gut
voran, der wohl den Himmelsgedanken recht rasch wird folgen
können.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (43/Juni 2019)
Der neueste HKA-Band Durchs wilde Kurdistan ist mittlerweile
erschienen und wird, so hoffe ich, allen Lesern, trotz des kleinen
Missgeschicks mit dem in diesem Fall silbern glänzenden Vorsatzpapiers,
gefallen. Er enthält, von Florian Schleburg informativ und ansprechend
gestaltet, neben den üblichen Rubriken Textgeschichte,
Band-Bibliographie und Variantenapparat die Entstehungsgeschichte des
gesamten Orientzyklus. Die Vorarbeiten für den dritten Band, Von
Bagdad nach Stambul, laufen bereits.
Schon in meinem letzten Bericht habe ich darauf
verwiesen, dass für den danach geplanten Band Himmelsgedanken
umfangreiches Archivmaterial im Archiv der Verlegerfamilie Schmid
vorliegt. Nach bereits zwei Aufenthalten in Bamberg, bei denen ich
dieses Material gesichtet habe, stellte es sich heraus, dass auch noch
ein dritter Besuch dort notwendig wird, um alle dort vorhandenen
May-Manuskripte, die der Vorbereitung der Himmelsgedanken
dienten, zu sichten. Es hat sich neben früheren Fassungen einzelner
Gedichte nicht nur die nahezu vollständige May’sche Druckvorlage für
diesen Gedichtband dort erhalten (lediglich die ersten Seiten fehlen),
sondern auch eine Art Kladde, die von May mit dem irreführenden Titel Himmels-Gedanken.
Register betitelt wurde. Sie enthält aber keineswegs ein Inhalts- oder
Titelverzeichnis der Himmelsgedanken, sondern diente May
dazu, Entwürfe für einen Teil der Gedichte dieses Bandes zu machen. Man
kann in manchen Fällen gut nachverfolgen, wie sich die endgültige
Gestalt eines Gedichts langsam entwickelt hat, da auch – von May
schließlich durchgestrichen – frühere Formulierungen darin aufgezeichnet
sind sowie Gedichtentwürfe, die letztendlich keinen Eingang in die
Himmelsgedanken fanden. Das ist spannend zu entdecken, setzt aber
zunächst einmal auch die zeitintensive Arbeit der Transkription voraus
und wirft sodann neue Fragen auf, wie diese Entwürfe angemessen in dem
zugehörigen Band der Historisch-kritischen Ausgabe erfasst werden
können, ohne dessen Umfang zu sprengen.
Indessen macht ein anderer Band, nämlich KMW
IV.26 – Auf fremden Pfaden –, gute Fortschritte, so dass auch
er in absehbarer Zeit wird erscheinen können. Auch weitere Bände der
Ausgabe sind in Bearbeitung.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (42/März 2019)
Der HKA-Band IV.2 Durchs wilde Kurdistan ist vonseiten des
Herausgebers fertig. Wenn der stets für einen solchen Band notwendige
Druckauftrag durch die Karl-May-Stiftung erteilt ist und Druck und
Bindung ohne größeren Verzug vonstatten gehen, sollte der Band noch im
Laufe der ersten Jahreshälfte allen Subskribenten zugehen. Im
Editorischen Bericht gibt der Bandbearbeiter Florian Schleburg u. a.
einen Überblick über die Entstehungs- und Publikationsgeschichte des
gesamten Orientromans – neben den für das Werk selbst relevanten
Aspekten Textgeschichte, Bibliografie, Bearbeiterkorrekturen und
Variantenverzeichnis. Letzteres wurde für diesen Band vom zweiten
Bandbearbeiter Marcus Höhn zusammengestellt.
Bezieher des letzten ausgelieferten Bandes Und
Friede auf Erden! haben feststellen müssen, dass das
Karl-May-Museum für die Auslieferung erstmals Porto- und Versandgebühren
berechnet hat. Das hat uns alle überrascht, weil es zuvor nicht
kommuniziert worden war. Verständlich ist es aber allemal: Seit Jahren
ist der Preis der HKA-Bände stabil geblieben, wiewohl die Kosten sich
stetig erhöht haben. Außerdem gibt es angesichts des doch mittlerweile
sehr langen Erscheinungszeitraums der HKA das Problem, dass mehr
Subskribenten der Reihe versterben als neue hinzukommen. Auch dies
stellt eine finanzielle Belastung für die Karl-May-Stiftung dar. Schon
mehrfach habe ich an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die
Fortführung der HKA entscheidend auch von der Nachfrage, insbesondere
der Höhe der Subskribentenzahl abhängt. Deshalb sei auch an dieser
Stelle nochmals dazu aufgerufen, die Historisch-kritische Ausgabe zu
subskribieren. Wenn man den Verkaufspreis der HKA von zur Zeit 39,90 €
betrachtet, so ist das für eine historisch-kritische Ausgabe ein
einmalig preiswerter Betrag (selbst dann noch, wenn in noch unbestimmter
Zukunft dieser Preis einmal erhöht werden sollte), den wir nur dadurch
erreichen, dass sämtliche Mitarbeiter aufseiten der
Karl-May-Gesellschaft ehrenamtlich ohne Bezahlung daran mitwirken.
Zur Zeit arbeite ich am voraussichtlich
nächsten Band der HKA: Himmelsgedanken (KMW V.10). Er wird
sämtliche nach 1900 zu Lebzeiten Mays veröffentlichte Gedichte
enthalten, insbesondere natürlich alle Gedichte des Bandes Himmelsgedanken
und seiner nur im Manuskript erhaltenen fragmentarischen
Vorläuferfassung Eine Pilgerreise in das Morgenland. Unter den
weiteren Gedichten befindet sich auch das May’sche Lobgedicht auf König
Albert von Sachsen Der Löwe Sachsens. Mit seinen beiden
bekannten Vorläuferfassungen hat es May gewissermaßen durch alle seine
Schaffensphasen begleitet: Die Erstfassung erschien als frühes Werk
bereits 1875, und die zweite, nur als Manuskript erhaltene Fassung
stammt aus den 1880er Jahren, also der Zeit der Reiseerzählungen. Die
letzte Fassung schließlich wurde 1902 veröffentlicht und führt zur
Aufnahme des Gedichts in diesen Spätwerk-Band. Alle drei Fassungen sind
darin vollständig abgedruckt, da May jeweils umfangreiche und
tiefgreifende Textveränderungen vornahm, die mithilfe eines
Variantenverzeichnisses nicht angemessen zu vermitteln sind.
Die editorische Erfassung von Gedichten für
einen solchen Band nimmt natürlicherweise erhebliche Zeit in Anspruch,
hat doch praktisch jedes Gedicht der Himmelsgedanken seine
eigene Text- und Veröffentlichungsgeschichte. Dementsprechend
umfangreich wird dann auch der Editorische Bericht des Bandes werden.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (41/Dezember 2018)
Pünktlich zur Jahresausstellung „Und Friede auf Erden“ des
Karl-May-Museums ist Anfang Dezember der Band Und Friede auf Erden!
(KMW V.2) erschienen und dokumentiert Karl Mays Friedensbotschaft in
authentischer Form. Ich hoffe, der Band kann die Erwartungen, die sich
an diese zweite im Rahmen der HKA veröffentlichte Ausgabe eines
Spätwerks Karl Mays knüpfen, erfüllen.
Nicht ganz einhalten konnten wir die Absicht,
die Arbeit an der zweiten Auflage von Durchs wilde Kurdistan
(KMW IV.2) bis Ende des Sommers 2018 abzuschließen. Die ›Feinarbeiten‹
am Editorischen Bericht dieses Bandes ziehen sich noch ein wenig länger
hin, doch Anfang 2019 sollte er dann tatsächlich erscheinen können.
Florian Schleburg, der den Band zusammen mit Marcus Höhn bearbeitet,
legt in diesem Editorischen Bericht, wie angekündigt, die
Entstehungsgeschichte des großen May’schen Orientromans, den wir
gemeinhin, aber nicht ganz zutreffend, als „Orientzyklus“ bezeichnen,
dar. Die bibliografischen Angaben zum Kurdistan-Band selbst und
natürlich alle Varianten nebst deren Kommentierung finden sich dort
selbstverständlich auch.
Ansonsten ist nichts wesentlich Neues zu
berichten. Weiterhin planen wir nach dem Kurdistan-Band die Herausgabe
des Bandes Himmelsgedanken (V.10) mit sämtlichen zu Lebzeiten
Mays veröffentlichten Gedichten der Spätwerk-Zeit sowie deren
Vorläufern, den ich selbst als Bearbeiter betreue, und des Bandes Karl
Mays Bibliothek (KMW IX.2), an dem Hans Grunert intensiv arbeitet.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (40/September 2018)
In meinem letzten Bericht habe ich hoffentlich das Interesse für den
nächsten geplanten Band der Historisch-kritischen Ausgabe Und
Friede auf Erden! (KMW V.2) durch einige Details aus der
spannenden editorischen Arbeit für diesen Band steigern können. Meine
damalige Ankündigung, der Band könne in Kürze erscheinen, muss ich jetzt
jedoch ein wenig relativieren, allerdings aus erfreulichem Anlass. Am 1.
Dezember 2018 wird das Karl-May-Museum 90 Jahre alt, und der neue
Direktor des Museums Dr. Christian Wacker, möchte Und Friede auf
Erden! zu diesem herausragenden Termin als neuen HKA-Band
präsentieren und hat dessen Erscheinen deshalb bis dahin zurückgestellt.
Der Band selbst ist jedoch druckfertig und kann somit auf jeden Fall zum
genannten Termin, vielleicht mit größerer Publikums- und Medienpräsenz
als die Vorgängerbände, erscheinen.
Die Arbeit am folgenden Band der HKA, der
zweiten Auflage von Durchs wilde Kurdistan, wird gegen Ende
des Sommers dieses Jahres ebenfalls abgeschlossen sein. Wenn alles sehr
günstig läuft und die Produktionstermine entsprechend liegen, kann er
somit in etwa gleichzeitig mit Und Friede auf Erden!,
vielleicht sogar ein wenig früher, erscheinen. Dr. Florian Schleburg
schreibt zur Zeit der Niederschrift dieses Textes am Editorischen
Bericht, die Texterfassung und das Variantenverzeichnis sind bereits
abgeschlossen.
Einen konkreten Ausblick auf das Jahr 2019 wage
ich an dieser Stelle noch nicht. Aber es ist davon auszugehen, dass
zumindest ein weiterer Spätwerksband, voraussichtlich der Band
Himmelsgedanken mit sämtlichen ab 1900 veröffentlichten Gedichten
Mays und deren Vorläuferfassungen (KMW V.10), bis dahin druckfertig
gemacht werden kann. Auch das detaillierte und kommentierte Verzeichnis
der Bibliothek Karl Mays (KMW IX.2) könnte noch 2019 herauskommen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (39/Juni 2018)
Im April ist der erste HKA-Band des Jahres 2018 erschienen: Mit Im
Lande des Mahdi II, bearbeitet von Ralf Gehrke und herausgegeben
von Johannes Zeilinger, setzen wir die Mahdi-Trilogie im Rahmen der HKA
fort. Der Band bringt wieder die Varianten der verschiedenen Ausgaben zu
Mays Lebzeiten, angefangen vom ersten Teil der im „Deutschen Hausschatz“
erschienenen Reiseerzählung Im Sudan bis zur letzten Auflage des Bandes
im Verlag Fehsenfeld. Der Textbefund wird sorgfältig beschrieben und
erläutert. Die Entstehungsgeschichte der gesamten Mahdi-Trilogie wird im
dritten und letzten Band dargestellt werden. Der vorliegende zweite Band
enthält als Zugabe einen Anhang zur historischen Gestalt des Mahdi und
der von ihm begründeten und zeitweise sehr machtvollen Bewegung eines
fanatischen islamischen Staats, die in manchem ihrer Züge erschreckend
an heutige Entwicklungen in der islamischen Welt gemahnt.
Der folgende HKA-Band ist bereits in Arbeit.
Für Und Friede auf Erden! (KMW V.2) sind sowohl der May-Text
als auch der Editorische Bericht schon gesetzt und die Drucklegung steht
in nächster Zeit an. Für den Editorischen Bericht dieses Bandes konnten
wir auf die komplett erhaltenen Korrekturfahnen der Bandausgabe und auf
einen Teil derjenigen für die Erstfassung Et in terra pax mit
den jeweiligen handschriftlichen Korrekturen und Anmerkungen Mays
zurückgreifen – ein einmaliger Fall in der Überlieferung zu seinen
Werken, der es uns ermöglicht, seine Korrekturpraxis detailliert zu
studieren. Er las – zumindest für diesen Band und vermutlich für die
anderen Reiseerzählungen der Fehsenfeld-Reihe in ähnlicher Weise –
grundsätzlich sorgfältig Korrektur und nutzte dies im vorliegenden Fall
hin und wieder auch für aufschlussreiche Anmerkungen zum Text selbst,
die zeigen, dass er nicht immer mit dem, was er zuvor geschrieben hatte,
zufrieden war. Andererseits wird auch deutlich, dass die Setzereien
seine Korrekturanweisungen durchaus nicht immer befolgten, ohne dass
stets erkennbar wird, warum. Für die HKA haben wir diejenigen
Korrekturanweisungen Mays, die ohne ersichtlichen Grund nicht ausgeführt
wurden, im Text korrigiert. Wir weisen dies wie auch jede andere
Änderung, die wir an der Druckvorlage der HKA vorgenommen haben, im
Variantenapparat detailliert nach, so dass alle Textebenen für den
Nutzer nachvollziehbar werden.
Leider nicht mehr zur Verfügung stand das
Manuskript des Bandes, das seinerzeit Roland Schmid für die
Reprint-Ausgabe der Fehsenfeld-Reihe noch vorliegen hatte. Wir können
uns daher nur auf seine damalige Beschreibung stützen. Es ist lediglich
eine einzelne Manuskriptseite durch Zufall als Faksimile erhalten
geblieben, die uns zumindest eine Ahnung von der Genauigkeit der
Umsetzung der Handschrift in der Druckerei Krais geben kann.
Druckvorlage des Bandes war die vierte Auflage
von Und Friede auf Erden!, die 1907 erschienen und die letzte
zu Mays Lebzeiten veröffentlichte ist. Bei der Vergleichslesung konnten
wir feststellen, dass May für diese Auflage noch einmal einige wenige
Veränderungen veranlasst hat, die der Editorische Bericht ebenfalls
dokumentiert. Ein Anhang versucht darüber hinaus, die recht
komplizierten Textverschiebungen, die May in Und Friede auf Erden!
gegenüber der Erstfassung Et in terra pax vorgenommen hat,
grafisch zu verdeutlichen und präzise zu beschreiben.
Wenn die Dinge so laufen, wie wir erhoffen,
wird gegen Ende 2018 noch ein dritter HKA-Band erscheinen können,
nämlich die zweite, revidierte Auflage von Durchs wilde Kurdistan.
Doch dazu vermutlich beim nächsten Mal mehr.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (38/März 2018)
Wir können weiterhin davon ausgehen, dass im Laufe des Jahres 2018 drei
neue Bände der Historisch-kritischen Ausgabe erscheinen werden. Der
erste von ihnen, Im Lande des Mahdi II, verzögert sich jedoch
ein wenig. So bin ich nicht mehr sicher, ob er noch im ersten Quartal
des Jahres wird herauskommen können, doch rechne ich relativ sicher mit
der ersten Jahreshälfte.
Danach wird Und Friede auf Erden!
erscheinen. Der editorische Bericht zu diesem Band ist bereits
weitestgehend fertiggestellt. Erfreulicherweise hat sich jetzt
allerdings herausgestellt, dass sich Karl Mays Korrekturexemplar des
Bandes, das wir zunächst für verschollen hielten, nun doch im Archiv der
Verlegerfamilie Schmid in Bamberg gefunden hat. Demnächst werde ich vor
Ort Einsicht darin nehmen und den editorischen Bericht um die dabei
gewonnenen Erkenntnisse ergänzen.
Für Durchs wilde Kurdistan, den
zweiten Band des Orientzyklus, der in zweiter, revidierter und
erweiterter Fassung erscheinen soll, ist die umfangreiche Ermittlung der
Varianten bereits abgeschlossen. Sie bilden die Grundlage für den
editorischen Bericht, den Florian Schleburg im Augenblick erstellt. Zum
Jahresende hin sollte auch dieser Band dann publikationsreif sein.
Joachim Bierman
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (37/September 2017)
Während ich, Anfang August, diesen Bericht schreibe, ist der nächste
Band der Historisch-kritischen Ausgabe, Auf der See gefangen
(KMW I.9) bereits im Druck und wird voraussichtlich sogar noch vor
Erscheinen dieser ›KMG-Nachrichten‹ ausgeliefert werden können. Damit
sind in diesem Jahr bereits zwei Bände herausgekommen, und ich hoffe
sogar, dass bis zum Jahresende mit Im Lande des Mahdi II (KMW
IV.10) noch ein weiterer Band erscheinen kann.
Auch für das kommende Jahr bin ich sehr
zuversichtlich, dass die anvisierten Bände erscheinen können. Als erster
wird vermutlich der dann dritte Spätwerk-Band im Rahmen der HKA
herauskommen: Und Friede auf Erden! (KMW V.2). Als Roland
Schmid diesen Roman seinerzeit für die Reprintreihe ›Freiburger
Erstausgaben‹ vorbereitete, lagen ihm noch Mays Manuskript sowie die
Korrekturfahnen dafür vor. Beide sind heute leider verschollen und
standen uns zu meinem großen Bedauern für die HKA-Ausgabe nicht mehr zur
Verfügung. Neben den vier Druckauflagen des Werkes im Rahmen der
gesammelten Reiseerzählungen und der Erstfassung Et in terra pax
konnten wir aber zumindest auf die fragmentarisch erhaltenen
Korrekturfahnen zu letzterer zurückgreifen: Sie haben sich für den
zweiten Teil des ersten Kapitels erhalten und geben interessante
Einblicke etwa in Mays Rechtschreibpraxis, aber auch in die Sorgfalt,
mit der er – zumindest in der Zeit seines Spätwerks – korrekturlas.
Der Editorische Bericht gibt einen gerafften
Überblick über die Entstehung des Werkes. Diese ist bereits mehrfach
anderweitig dargestellt worden, bleibt aber ebenso interessant wie
rätselhaft. Es hat sich bekanntlich der Briefwechsel zwischen dem
Herausgeber Joseph Kürschner, dem Verleger Hermann Zieger und dem
Ausstatter Hugo Fritzsche erhalten, nicht jedoch die Briefe Mays an die
drei Genannten. So sind zwar viele Details bekannt, doch gibt es u. a.
keine endgültige Antwort auf zwei wesentliche Fragen: Hat Karl May den
Roman, der bekanntlich seine Orientreise verarbeitet, erst zu schreiben
begonnen, nachdem Kürschner ihn um Mitarbeit für das Sammelwerk ›China‹
gebeten hatte, oder lag bereits ein Teil der Erzählung vor? Und:
Inwieweit trifft die zu Beginn des fünften Kapitels von Und Frieden
auf Erden! von May aufgestellt Behauptung zu, er habe dem Roman
in der Erstfassung abgebrochen? Was heute noch zur Beantwortung dieser
beiden Fragen gesagt werden kann, zeigt der Editorische Bericht auf.
Im Zuge der Aufnahme von Karl Mays Bibliothek
für die Digitalisierung bereitet Hans Grunert auch ein kommentiertes
Bibliotheksverzeichnis für die HKA vor, das den Band IX.2 Karl Mays
Bibliothek, bilden wird und voraussichtlich auch bereits im
kommenden Jahr fertiggestellt werden kann. Es wird sich eigentlich nicht
nur um ein Verzeichnis, sondern um mehrere Verzeichnisse handeln, die
der Tatsache Rechnung tragen, dass zum einen die Bände mehrfach
umsigniert wurden und zum anderen von Klara May auch nach Mays Tod noch
Bände in die Bibliothek integriert wurden. Leider lässt sich nicht mehr
feststellen, welche Bände sie möglicherweise daraus entfernte.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (36/Juni 2017)
Nachdem die letzten beiden Bände der HKA, Durch die Wüste und
Orangen und Datteln, in relativ rascher Folge erschienen sind
und die Abteilung IV (Reiseerzählungen) damit weiter vervollständigt
werden konnte, ist bereits jetzt absehbar, dass auch der nächste Band in
kurzer Frist folgen kann: Auf der See gefangen, mit dem die
Abteilung I (Frühwerk) fortgesetzt wird. Diesen Band hatten wir als Band
I.9 zusätzlich in diese Abteilung hineingenommen, weil der Band I.8 zu
umfangreich wurde.
Drei Erzählungen sind in Auf der See
gefangen aufgenommen worden: als recht umfangreiche Texte der
titelgebende Roman sowie die Erzählung Ein Dichter und die
kürzere Geschichte Die Both Shatters. Im Fall von Auf der
See gefangen ist auch die Vergleichslesung mit dem Nachdruck Schloß
Wildauen im Editorischen Bericht enthalten, der selbst eine immer
noch sehr obskure Editionsgeschichte hat, die für diesen Band zwar
weiter aufgehellt, aber noch nicht in allen Aspekten eindeutig geklärt
werden konnte.
Während weitere Bände der HKA in
unterschiedlichen Stadien der Vorbereitung sind, haben wir bezüglich der
Vervollständigung der Konzeption der HKA einige notwendige Überlegungen
angestellt. Die Abteilung VII (Vermischte und nachgelassene Schriften)
war bisher weder von den Erstherausgebern noch von uns konkret
durchgeplant worden, sondern firmierte nur unter einer summarischen
Angabe darin aufzunehmender Textarten. Wir haben nunmehr die dafür
vorzusehenden Texte und Materialien, soweit sie bereits vorliegen,
gesichtet und eine – weiterhin provisorische – Aufteilung auf vier Bände
vorgenommen. Da auch Nachlasstexte aufzunehmen sind, kann eine
nochmalige genau Durchsicht von Mays Nachlass sicherlich noch weitere zu
berücksichtigende Texte zutage fördern. Als Arbeitsgrundlage haben wir
jetzt zunächst einmal die folgende Bandaufteilung festgelegt:
VII.1 Repertorium C. May. Fragmente, Skizzen, redaktionelle
Arbeiten und Kurztexte
VII.2 Weihnachtsabend und andere Gedichte
VII.3 Ave Maria. Kompositionen und Gedichte
VII.4 Empor ins Reich der Edelmenschen! Vorträge, letzte
Äußerungen und Manuskripte aus dem Nachlass
Wann der erste dieser neu konzipierten Bände erscheinen kann, steht
allerdings noch nicht fest. Hingegen zeichnet sich ab, dass ein Band der
Abteilung VIII (Materialien) möglicherweise sogar bereits im kommenden
Jahr fertig werden könnte:
VIII.2 Karl Mays Bibliothek
Hans Grunert arbeitet parallel zur Digitalisierung des Bestandes der
Radebeuler Bibliothek an diesem Band und macht durchaus
vielversprechende Fortschritte dabei. Gegenüber dem als Supplement zur
HKA bereits veröffentlichten Faksimile von Mays handschriftlichem
„Katalog der Bibliothek“ wird dieser Band erheblich mehr liefern, u. a.
den gesamten, bibliografisch exakt erfassten Bibliotheksbestand, den
Nachweis von Eintragungen und Anstreichungen Mays in einzelnen Bänden
sowie, wo möglich, der Nutzung als Quellenmaterial durch May.
Umfangreiche alphabetische Register werden den verzeichneten Buchbestand
zusätzlich aufschlüsseln.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (35/März 2017)
Mit Durch die Wüste (KMW IV.1) ist im Dezember 2016 die zweite
Auflage des Orientzyklus gestartet. Die Karl-May-Stiftung hat es den
Subskribenten freigestellt, die Zweitauflagen der bereits erschienen
fünf Bände dieser Serie zu beziehen, doch erfreulich viele von ihnen
haben sich dafür entschieden. Der nunmehr der zweiten Auflage
beigefügte, hervorragend gelungene editorische Bericht von Florian
Schleburg hat hoffentlich viele überzeugt, dass diese Entscheidung
richtig war, und wer erst später als Subskribent zur HKA gestoßen ist,
wird erfreut darüber gewesen sein, dass dieser bisher vergriffene Band
nunmehr endlich wieder erhältlich ist.
Mit Orangen und Datteln (KMW IV.24)
folgt Ende März 2017 recht rasch der nächste Band unserer Reihe. May
selbst hatte diese Anthologie kürzerer Orienterzählungen für seine
Gesammelten Reiseromane zusammengestellt. Aufgrund der vielen
Einzelerzählungen ist auch in diesem Band der editorische Bericht von
Josef Jaser wieder recht umfangreich geworden. Insbesondere die erste
Erzählung Die Gum kennt eine Reihe von weiteren Fassungen und
Auflagen, die zu dokumentieren waren. Besonders zahlreich jedoch sind
die Veröffentlichungen von Der Krumir zu Lebzeiten Karl Mays.
Bisher bereits war eine größere Zahl von Nachdrucken bekannt; May hatte
die Erzählung an ein Vermittlungsorgan für literarische Texte verkauft,
das von vielen kleineren Zeitungen und Zeitschriften abonniert war, die
daraus dann ihnen genehme Texte für die Veröffentlichung in ihrem
Feuilleton „unter dem Strich“ übernahmen. Erst kurz vor Fertigstellung
des Bandes waren vier bis dato unbekannte Nachdrucke von Der
Krumir, die auf diese Weise zustande gekommen waren, vom Wiener
May-Forscher Robert Ciza entdeckt worden und konnten noch im
editorischen Bericht berücksichtigt werden.
Für das Auffinden solcher relativ entlegener
May-Veröffentlichungen ist übrigens das Internet mittlerweile fast
unverzichtbar geworden: Immer mehr alte Zeitungen und Zeitschriften
werden dort faksimiliert veröffentlicht und können so von jedermann
eingesehen werden. Auch für die Vergleichslesung mit diversen May-Texten
aus Orangen und Datteln konnten wir darauf zurückgreifen.
Nicht immer erübrigt das allerdings die Kontaktaufnahme mit der
Bibliothek oder dem Archiv, in dem das Original steht, weil manches Mal
für die HKA zusätzliche Informationen einzuholen sind. Und auch diese
Erfahrung konnten wir nicht nur für diesen Band machen, dass nämlich
diese Institutionen gern und schnell behilflich sind, wenn wir für die
HKA bei ihnen anfragen.
Werfen wir den Blick nach vorn. Die
Vorbereitung der Bände Im Lande des Mahdi II und Auf der
See gefangen hat mittlerweile gute Fortschritte gemacht, und ich
hoffe sehr, dass wir mindestens einen davon noch im Laufe des Jahres
2017 herausbringen können. Auch weitere Bände sind in Arbeit und
unterschiedlich weit gediehen. Wir können aber mit Zuversicht davon
ausgehen, dass auch in der zu überblickenden Zeit nach 2017 jährlich
weitere Bände herauskommen werden, zumal in letzter Zeit mehrere neue
Mitarbeiter als Bandbearbeiter oder -herausgeber dazugestoßen sind.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (34/Dezember 2016)
Der neueste Band der HKA, Durch die Wüste (KMW IV.1), wird in
der ersten Dezemberhälfte dieses Jahres ausgeliefert. Damit beginnen wir
die zweite Auflage der Bände 1–5 des Orientzyklus, und das ist
vielleicht ein Anlass, noch einmal zu erläutern, warum wir uns zu dieser
Neuauflage entschlossen haben.
Als die Karl-May-Gesellschaft die Herausgabe
der HKA übernahm, waren die genannten Bände des Orientzyklus, vor rund
fünfundzwanzig Jahren herausgebracht, bereits seit langem vergriffen.
Der sechste Band Der Schut hingegen, der nach der Planung der
Erstherausgeber auch den editorischen Bericht zum gesamten Zyklus
enthalten sollte, war bis dahin noch nicht erschienen.
Damit standen wir vor einer schwierigen
Situation. Zum einen stellte sich schnell heraus, dass dieser
editorische Bericht kaum weniger umfangreich als der Text des Schut
selbst werden würde; das hätte den Umfang eines HKA-Bandes gesprengt,
und somit wäre es unausweichlich gewesen, für den editorischen Bericht
zum Orientzyklus einen kompletten eigenen HKA-Band vorzusehen. Davon
hätten aber nur diejenigen Käufer der Reihe etwas gehabt, die ein
Vierteljahrhundert zuvor bereits die ersten fünf Bände gekauft hatten.
Wer als Subskribent später hinzu gekommen war, hätte damit nur begrenzt
etwas anfangen können. Ein Nachdruck der einst bei Greno erschienenen
Bände war zudem auch nicht möglich, da die entsprechenden Druckvorlagen
nicht mehr vorhanden sind.
Hinzu kam ein Weiteres. Eine Durchsicht der
HKA-Unterlagen, die Hermann Wiedenroth der Karl-May-Stiftung übergeben
hatte, zeigte, dass für die ersten fünf Bände keine komplette
Vergleichslesung aller zu Mays Lebzeiten erschienenen Ausgaben – vom
Erstabdruck im Pustet’schen „Deutschen Hausschatz“ bis zur letzten
Auflage im Verlag Fehsenfeld, der blau-illustrierten Ausgabe –
durchgeführt worden war. Sie basierten zwar auf der Ausgabe letzter
Hand, ansonsten war eine Vergleichslesung aber nur, und das auch nur in
Teilen, mit der Zeitschriftenfassung und der Fehsenfeld-Erstauflage
erfolgt. Das ergab selbstverständlich eine weithin authentische Fassung
des Textes, jedoch keine Fassung, wie man sie sich für eine HKA
eigentlich vorstellt, für die sämtliche bekannten Fassungen bzw.
Ausgaben eines Werks heranzuziehen sind. Die Mammutaufgabe der
Erstellung des editorischen Berichts für die sechs Bände des
Orientzyklus ist wohl einer der Gründe, wenn nicht gar der Hauptgrund
dafür gewesen, dass Der Schut unter den Erstherausgebern nie
erschienen ist.
Da der Text also auf jeden Fall neu zu setzen
war, zumindest geringfügige Abweichungen im endgültigen May-Text zu
erwarten waren, ein editorischer Gesamtbericht einen zusätzlichen Band
erfordert hätte und auch neuere Subskribenten die Chance erhalten
sollten, alle Bände des Orientzyklus erwerben zu können, haben wir uns
seinerzeit entschieden, eine Neuauflage des Orientzyklus zu
veranstalten, bei der jeder Band – ähnlich wie auch im Fall der
Winnetou-Trilogie – seinen eigenen editorischen Bericht enthält. Diese
Entscheidung ist im Übrigen erst gefallen, nachdem wir auf dem
KMG-Kongress in Marburg eine ausführliche Diskussion mit den anwesenden
interessierten KMG-Mitgliedern mit anschließendem Votum durchgeführt
hatten, das eine Mehrheit für die vorgestellte Lösung ergeben hat, und
nachdem auch die Karl-May-Stiftung, die die die Bände der HKA zu
finanzieren hat, ihre Zustimmung gegeben hatte.
Uns war und ist bewusst, dass diese
Vorgehensweise für die Subskribenten und Käufer der ersten Stunde, die
Altabonnenten der HKA, eine gewisse Zumutung darstellt, müssen sie doch
ggf. die ersten fünf Bände noch einmal erwerben, wenn sie in den Besitz
aller editorischen Berichte kommen wollen. Deshalb hat sich die
Karl-May-Stiftung entschlossen, diese Bände des Orientzyklus aus der
laufenden Subskription herauszunehmen und den Subskribenten
freizustellen, ob sie diese Bände beziehen wollen. Wir hoffen natürlich,
dass der Neuigkeitswert der Bände auch möglichst viele Besitzer der
ersten Auflage bewegen kann, die Zweitauflage zu erwerben. Diese
Entscheidung sollte um so leichter fallen, als nicht alle fünf Bände auf
einmal erscheinen, sondern zwischen dem Erscheinen der einzelnen Bände
des Orientzyklus sicherlich ungefähr jeweils anderthalb Jahre liegen
werden (soweit wir das heute bereits kalkulieren können), die
zusätzlichen Kosten, die auf die Altabonnenten zukommen, sich also in
Grenzen halten bzw. über einen längeren Zeitraum verteilt sind.
Allen, die sich für den Bezug der Bände
entscheiden, können wir auf jeden Fall versprechen, dass sie mit jedem
Band einen allen Kriterien einer historisch-kritischen Ausgabe gerecht
werdenden Textkorpus und einen editorischen Bericht mit detaillierten
und umfassenden Informationen zu Textgeschichte, Textausgaben und
Textvarianten erhalten werden – überraschende Funde bisher nicht oder
kaum bekannter Textfassungen eingeschlossen. Dr. Florian Schleburg als
Verfasser des editorischen Berichts steht dafür ebenso ein wie die
einzelnen Bearbeiter der sehr umfangreichen Variantensammlungen; im
Falle von Durch die Wüste ist dies Dr. Karl-Eugen Spreng.
Der nach Durch die Wüste vorgesehene
Band der HKA ist von Herausgeber- und Bearbeiterseite bereits weitgehend
fertiggestellt. Es handelt sich um Orangen und Datteln, die
von May selbst zusammengestellte Anthologie diverser kleinerer
Orienterzählungen mit dem schönen Untertitel Reisefrüchte aus dem
Oriente, die als Band X der „gesammelten Reiseromane“ erschienen
ist und in der Zählung der HKA die Nummer IV.24 trägt. Wenn während der
Zeit von Satz und Druck nicht Unvorhergesehenes dazwischen kommt, kann
dieser Band wohl bereits Ende des ersten Quartals 2017 erscheinen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (33/Juni 2016)
Heute kann ich mich an dieser Stelle relativ kurz fassen. Die als
nächstes in Aussicht genommenen Bände unserer Edition sind jetzt im
Grundsatz alle weitgehend vorbereitet. Als erster Band wird
voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2016 Durch die Wüste
(KMW IV.1) erscheinen. Damit beginnen wir die zweite Auflage des
Orientzyklus, deren Text auf der Grundlage einer Vergleichslesung
sämtlicher Ausgaben und Auflagen nochmals durchgesehen wurde und die
jeweils einzeln mit den zugehörigen Editorischen Berichten versehen
sind. Für Durch die Wüste ergab sich dabei auch
der Fund eines bisher noch unbekannten Abdrucks, der im Editorischen
Bericht entsprechend dokumentiert wird. Bearbeiter dieses Bandes sind
Karl-Eugen Spreng und Florian Schleburg.
Diesem Band wird sodann der neukonzipierte Band
I.9 Auf der See gefangen folgen, der neben dem titelgebenden
Roman auch die Erzählungen Ein Dichter und Die Both
Shatters enthalten wird. Ein Dichter wurde für diesen
Band erstmals im Detail mit dem Nachdruck Der Pfahlmann in der
Zeitungsbeilage ›Im Familienkreise‹ zur ›Kölnischen Volkszeitung‹
verglichen. Diesen Band betreue ich selbst als Bearbeiter.
Auf der See gefangen wurde
bekanntlich in der mehrfach aufgelegten Zeitschrift ›Deutsche
Gartenlaube‹ unter dem Titel Schloß Wildauen nachgedruckt. Von
dieser Zeitschrift sind bisher nur wenige Exemplare, von denen kaum
eines ganz vollständig ist, bekannt. Falls ein Sammler ein uns bisher
unbekanntes Exemplar dieser ›Deutschen Gartenlaube‹ besitzt, wäre ich
sehr dankbar, wenn er es mir zur Durchsicht verfügbar machen würde.
Danach wird dann Band IV.25 Orangen und
Datteln erscheinen, in dem Karl May eine Reihe seiner
Marienkalender-Erzählungen zusammenführte. Bearbeiter dieses Bandes ist
Josef Jaser.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (32/März 2016)
Im Februar dieses Jahres ist der aktuelle Band der HKA, Aus der
Mappe eines Vielgereisten (I.8), erschienen. Er bietet einen
aufschlussreichen Einblick in die Entstehung der exotischen
Abenteuerwelt Karl Mays, enthält er doch die frühesten May’schen
Abenteuererzählungen und kann verdeutlichen, wie sich Handlungsorte und
Personal der klassisch gewordenen Erzählwelt Mays herausgebildet haben.
Erstmals dokumentieren wir in diesem Band auch ein May’sches Manuskript,
nämlich eine von ihm begonnene, aber nicht zu Ende geführte Bearbeitung
des Old Firehand. Zudem erschließen umfangreiche synoptische
Gegenüberstellungen die Weiterentwicklung verwandter Textpassagen und
geben so auch den Blick frei auf das zunehmende erzählerische Können
Karl Mays.
Mit dem soeben vorgestellten Band legen wir den
zwölften HKA-Band vor, der seit dem Vertrag zwischen Karl-May-Stiftung,
Karl-May-Verlag und Karl-May-Gesellschaft über die Fortführung der
Historisch-kritischen Ausgabe herausgebracht worden ist. Noch keine zehn
Jahre ist dieser Vertrag alt. Das bisherige Ergebnis kann sich also
durchaus sehen lassen. Wenn auch die Mitarbeiter der
Karl-May-Gesellschaft durch ihre zeitintensive, aber ehrenamtliche
Arbeit wesentlich dazu beitragen, dass eine neue Kontinuität in die
Herausgabe der HKA gekommen ist, so soll dabei durchaus nicht das
Verdienst der beiden anderen Vertragspartner in den Hintergrund treten.
Der Karl-May-Verlag zeichnet nicht nur für den Satz und die gediegene
Verarbeitung der Bände verantwortlich; er ermöglicht den Bearbeitern und
Herausgebern der Bände auch den Zugang zum Verlags- und Familienarchiv
Schmid, ohne den so mancher der bisher erschienenen Bände kaum hätte
fertiggestellt werden können. Besonders hervorzuheben ist schließlich
auch die Karl-May-Stiftung, die nicht nur als Rechteinhaber der HKA
fungiert, sondern vor allem für die Vorfinanzierung jedes Bandes
verantwortlich zeichnet und den gesamten Verkauf und Vertrieb
organisiert. Eine solche Aufgabe zu stemmen, ist keine leichte Aufgabe.
Wir können froh darüber sein, dass dies von der Karl-May-Stiftung so
engagiert betrieben wird, was jedoch nur dadurch ermöglicht wird, dass
Abonnenten und Käufer der HKA diese auch zu einem finanziell gesicherten
Unternehmen machen. Jeder neue Käufer oder Abonnent trägt also das seine
dazu bei, Karl Mays Werk in seiner ursprünglichen Gestalt zugänglich zu
halten und Karl Mays Vermächtnis, dem sich ja die Stiftung verpflichtet
hat, zu erhalten und zu fördern.
Eine Reihe weiterer HKA-Bände ist zurzeit in
Arbeit. Die Reihenfolge ihres Erscheinens wird davon abhängen, welcher
Text zuerst publikationsreif ist. Von den klassischen Werken Mays aus
der Abteilung IV der HKA sind dies die zweite, nunmehr mit einem
editorischen Bericht ausgestattete Auflage von Durch die Wüste,
für die Florian Schleburg und Karl-Eugen Spreng verantwortlich zeichnen,
und der zweite Band der Mahdi-Trilogie, wiederum herausgegeben von Ralf
Gehrke und Johannes Zeilinger. Ebenfalls der Abteilung IV gehören die
Bände Die Rose von Kaïrwan und Orangen und Datteln
an, die ebenfalls in Arbeit sind.
Aus der Abteilung V wird zurzeit der Band Abdahn
Effendi mit den kürzeren Erzählungen des May’schen Spätwerks
vorbereitet. Aus der Abteilung I schließlich ist der von uns neu
konzipierte Band I.9 Auf der See gefangen vorgesehen. Er
enthält zwei umfangreiche Texte, nämlich den Roman Auf der See
gefangen und die Erzählung Ein Dichter, und zudem noch
die kleinere Erzählung Die Both Shatters. Die beiden
letztgenannten Texte, die ursprünglich für den Band I.8 der HKA
vorgesehen waren, sind bereits editorisch erschlossen und abschließend
eingerichtet. Auf der See gefangen bereite ich im Augenblick
für die Publikation vor.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (31/Dezember 2015)
Der neueste Band der HKA, Geographische Predigten, ist vor
kurzem an alle Subskribenten ausgeliefert worden – mit ihm liegt jetzt
der in der Zählung der Ausgabe (I.1) erste Band vor, der neben ersten
lyrischen Versuchen Karl Mays die nichtfiktionalen Texte aus der
Frühzeit des Autors enthält. Es ist ein HKA-Band, der in Frank Werders
umfangreichem editorischem Bericht eine ganze Reihe von Neuigkeiten
bietet. Als folgenden Band haben wir Aus der Mappe eines
Vielgereisten (KMW I.8) eingeplant, der voraussichtlich aber
nicht mehr 2015, sondern erst Anfang 2016 erscheinen wird.
Bei der abschließenden Kalkulation für den
letztgenannten Band mussten wir feststellen, dass die dafür vorgesehenen
16 frühen Abenteuererzählungen Karl Mays zuzüglich der dazu gehörigen
editorischen Berichte den Umfang eines normalen HKA-Bandes sprengen
würden. Natürlich besteht immer die Möglichkeit, einen HKA-Band in
zwei Teilbände aufzuteilen; wir haben uns jedoch für ein anderes
Vorgehen entschieden.
Eine Kalkulation der dem Band I.8
vorausgehenden Bände der HKA erbrachte nämlich das Ergebnis, dass auch Ein
Fürst des Schwindels (KMW I.7) und Pandur und Grenadier
(I.6) ähnlich umfangreich werden würden wie Aus der Mappe eines
Vielgereisten. Um nicht auch hier zur Teilung der Bände greifen
zu müssen, haben wir uns nach einigen Diskussionen entschieden, die für
die Bände I.6–I.8 der HKA vorgesehenen May-Texte teilweise neu
aufzuteilen und einen neuen Band I.9 einzuschieben. Der Waldläufer,
der abschließende Band der Abteilung I, bekommt damit die neue Nummer
I.10. Die jetzt geplante Neuaufteilung führt dazu, dass sämtliche
genannten Bände aller Voraussicht nach einen akzeptablen Umfang zwischen
rund 500 und höchstens 750 Seiten haben werden.
Im einzelnen sehen die Bände 6 bis 10 der
Abteilung I jetzt folgendermaßen aus:
I.6 Pandur und Grenadier
Humoresken um den Alten Dessauer
Aus diesem Band haben wir die beiden um den Feldmarschall Blücher
kreisenden Erzählungen Die Kriegskasse und Husarenstreiche
nach Band I.7 verschoben, so dass er jetzt ein reiner Dessauer-Band
wird.
I.7 Ein Fürst des Schwindels
Frühe Erzählungen aus Europa
Aus diesem Band wird der umfangreichste Text, Auf der See gefangen,
herausgenommen und bildet den Haupttext des neuen Bandes I.9.
Es bleiben die vier Kriminalnovellen Wanda, Nach
Sibirien, Aqua benedetta und Ein Fürst des
Schwindelns in diesem Band, jetzt ergänzt um die beiden aus Band
I.6 hierher verschobenen historischen Erzählungen.
I.8 Aus der Mappe eines Vielgereisten
Abenteuererzählungen I
Auch dieser Band wird „verschlankt“, indem die beiden Erzählungen Ein
Dichter und Die Both Shatters jetzt in dem neuen Band
I.9 zum Abdruck kommen werden. Im Band bleiben damit immer noch 14 frühe
exotische Abenteuererzählungen Mays und ein sehr umfangreicher
editorischer Bericht.
I.9 Auf der See gefangen
Abenteuererzählungen II
Dieser neu konzipierte Band enthält neben dem titelgebenden Roman Auf
der See gefangen die beiden weiteren Erzählungen Ein Dichter
und Die Both Shatters.
Da die beiden letztgenannten Texte, die ursprünglich für den in Kürze
erscheinenden Band I.8 vorgesehen waren, bereits editorisch vollständig
bearbeitet sind, wird dieser Band in nicht allzu ferner Zukunft bereits
fertiggestellt werden können.
I.10 Der Waldläufer
Roman nach Gabriel Ferry
Dieser die Abteilung I abschließende Roman erhält die neue Bandnummer
I.10.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (30/September 2015)
In meinem letzten Bericht bin ich recht ausführlich auf den als nächstes
für das Erscheinen vorgesehenen Band I.1 der HKA, Geographische
Predigten, eingegangen. Von Bearbeiter- und Herausgeberseite ist
dieser Band jetzt fertiggestellt. Auch der Satz durch den
Karl-May-Verlag wird mit dem Erscheinen dieses Heftes bereits
abgeschlossen sein. So hoffe ich darauf, dass auch der Druck und die
Bindung des Bandes recht rasch vonstatten gehen, damit der Vertrieb
durch die Karl-May-Stiftung dann möglichst bald in Angriff genommen
werden kann.
Auch die Arbeit von Bearbeiter und Herausgeber
am als nächsten geplanten HKA-Band I.8, Aus der Mappe eines
Vielgereisten, ist bereits so gut wie abgeschlossen. Wenn die
Kapazitäten von Karl-May-Verlag und Karl-May-Stiftung es zulassen, kann
seine Publikation also unmittelbar nach Erscheinen von Band I.1
vorbereitet werden.
Konnte ich bereits für die Geographischen
Predigten berichten, dass sowohl der Textteil als auch der
umfangreiche editorische Bericht des Bandes beachtliche Neuigkeiten
präsentieren, so gilt dies auch für den Folgeband. Aus der Mappe
eines Vielgereisten enthält nicht nur die unter diesem
Reihentitel erstveröffentlichten Texte Mays (Inn-nu-woh, der
Indianerhäuptling und Old Firehand), sondern alle
frühen Abenteuererzählungen Karl Mays, die insbesondere in der von ihm
selbst redigierten Zeitschrift ›Frohe Stunden‹ erstmals erschienen
sind. Fast alle dieser frühen Erzählungen wurden von
May später erneut, oft mehrfach, veröffentlicht. Auch nahm May viele von
ihnen als Grundlage von umfangreichen Neubearbeitungen, die im
›Deutschen Hausschatz‹ abgedruckt und dann von ihm später in seine
gesammelten Reiseerzählungen aufgenommen wurden.
Der ebenfalls sehr umfangreiche editorische
Bericht dieses Bandes bietet nicht nur eine Gesamtschau des Entstehens
und Formens der exotischen Ferne des Wilden Westens und des Orients, in
der May später dann seine großen und bekannten Reiseerzählungen
ansiedelte, sondern auch einige bisher noch nicht bekannte Aspekte zur
Entstehung einiger Erzählungen. So wird zum Beispiel detailliert
nachgewiesen, wie der Kölner Verleger Heinrich Theißing die von May
gelieferte Erzählung Der Pfahlmann (eine leichte Bearbeitung
des früheren Textes Ein Dichter) für die Veröffentlichung in
seiner katholischen Familienzeitung einer gründlichen „Säuberung“
unterzog, der sämtliche sexuell als zu aufgeladen empfundene Passagen
ebenso zum Opfer fielen wie Schimpfwörter oder als blasphemisch
angesehene Textstellen. Während sich May später
als renommierter Autor – etwa in der Auseinandersetzung mit der
Redaktion des ›Deutschen Hausschatzes‹ – vehement gegen jede Art von
Bearbeitung verwahrte, scheint er in diesem Fall nichts dagegen
unternommen zu haben, obwohl ihn Theißing brieflich über sein Vorhaben
informiert hatte. Bei der Aufnahme des Pfahlmann in die Rose
von Kaïrwan allerdings griff er wieder auf sein ursprüngliches
Manuskript zurück.
Mit einem Ausblick auf die Pläne für 2016/17
möchte ich diesen Bericht beenden. Wie bereits angekündigt, sind sowohl
der Band Im Lande des Mahdi II als auch die zweite Auflage von
Durch die Wüste (diesmal mit editorischem Bericht) in Arbeit, des
Weiteren die Bände Orangen und Datteln, Abdahn Effendi und
Die Rose von Kaïrwan. Dazu in späteren Berichten mehr.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe (29/Juni 2015)
Im Augenblick sind wir
dabei, den Band I.1 der HKA, Geographische Predigten, für die
Herausgabe vorzubereiten. Dieser Band eignet sich recht gut, einmal
etwas genauer darzulegen, wie ein HKA-Band entsteht.
Zunächst einmal ist für jeden Band festzulegen,
was genau dort an May-Texten hineingehört. Das ist bei einer
Romanveröffentlichung wie etwa der Winnetou-Trilogie völlig
unproblematisch, bei einem Sammelband wie dem Band I.1 aber höchst
kompliziert. Das spiegelt sich schon darin, dass seit den ersten
Planungen von Hermann Wiedenroth und Hans Wollschläger der Titel des
Bandes mehrfach wechselte zwischen Hinter den Mauern und Geographische
Predigten. Unsere endgültige Titelwahl macht bereits einige
Grundentscheidungen deutlich: Alle zu Lebzeiten May nicht
veröffentlichten, aber in Manuskriptfassungen vorliegenden Texte (wie z.
B. das Fragment Hinter den Mauern) werden in der Abteilung VII
der HKA veröffentlicht. Der Band I.1 ist von May Veröffentlichtem
vorbehalten, und in seinem Zentrum stehen die Geographischen
Predigten und andere frühe Sachtexte Mays.
Hinsichtlich der Geographischen Predigten
selbst fanden sich in dem im Karl-May-Verlag erhaltenen Exemplar (auf
dessen Rücken May seinen Stempel gesetzt und handschriftlich Redactions-Exemplar
vermerkt hat) überraschenderweise einige, wenn auch wenige, Korrekturen
von Mays Hand, insbesondere zu Beginn des siebten Kapitels. Wir konnten
nicht ermitteln, dass es eine weitere Veröffentlichung gegeben hat,
wissen also nicht, wofür May diese Veränderungen vorgenommen hat, doch
spiegeln sie eindeutig Mays Autorwillen zur Änderung der jeweiligen
Stellen, so dass wir sie in den Textteil des Bandes übernommen haben,
während die ursprünglich gedruckte Version nunmehr im Variantenapparat
erscheint.
Seit vielen Jahren gibt es einen gewissen
Konsens, welche der von May in den von ihm redaktionell betreuten
Zeitschriften anonym zum Abdruck gebrachten Texte ihm zugeschrieben
werden können. Doch nun mussten wir uns definitiv festlegen. Frank
Werder als Bandbearbeiter und ich als Herausgeber haben uns dafür
entschieden, alle Texte, bei denen wir mit einiger Sicherheit, wenn auch
selten mit absoluter Gewissheit, annehmen konnten, May habe sie
verfasst, auch in den Band aufzunehmen.
Problematisch erschien zunächst, ob wir auch
eine Reihe von Beiträgen statistischer Natur, die in Schacht und
Hütte erschienen sind, aufnehmen sollten. Hier schien der
Redakteur May – in dem Bestreben, die avisierte Leserschaft der Berg-,
Hütten- und Maschinenarbeiter mit berufsbezogenen Informationen zu
versorgen – Zahlenmaterial aus anderen Quellen schlicht übernommen, also
keine eigenständige Leistung dabei erbracht zu haben; in diesem Fall
wären diese Beiträge eher in den Abteilungen VII oder IX der HKA
sinnvoll unterzubringen gewesen.
Doch intensive Forschungen Frank Werders
brachten erstaunlich viele der von May für diese statistischen Beiträge
genutzten Quellen zutage, und entgegen ersten Erwartungen stellte es
sich heraus, dass May beileibe nicht einfach umfangreiche Teile daraus
übernommen hat, sondern es war festzustellen, dass er seine Quellen hier
eher als Steinbruch benutzte und dann aus dem selektierten Material
seine Übersichten für Schacht und Hütte mit erkennbarem
Eigenanteil neu zusammengestellt hat. So kamen wir zu der Entscheidung,
auch diese Texte in den Band I.1 aufzunehmen.
Damit wurde der Band mehr und mehr zu einer
Sammlung der Texte, die Karl May als Redakteur der von ihm betreuten
Zeitschriften verfasst hatte. So entschlossen wir uns, diesen Punkt als
Kriterium für die Aufnahme von Texten zu wählen und nunmehr alle
redaktionellen Texte Mays aufzunehmen. So sind darin auch sämtliche
May’schen Leserbriefantworten aus den Briefkästen in Schacht
und Hütte und Frohe Stunden enthalten sowie alle klar als
redaktionelle Texte erkennbaren Kurztexte, die sich in den Zeitschriften
finden.
Diese Entscheidung führte zu einem weiteren
Problem. Einige Seiten aus der Zeitschrift Frohe Stunden
erwiesen sich bei der Zusammenstellung des KMG-Reprints als nicht
reprintfähig und wurden buchstaben- und zeichengetreu neu gesetzt. Diese
Seiten konnten bisher nicht im Original bzw. als Kopie eingesehen
werden. Es handelt sich um die Seiten 240, 253, 256, 512, 544 und 560.
Bandbearbeiter und Herausgeber bitten daher um Mithilfe, diese Seiten
noch im Original einsehen zu können.
Schon immer war auch geplant gewesen, frühe
Gedichte Mays in diesen Band aufzunehmen. Dies haben wir so beibehalten,
die Auswahl aber beschränkt auf die von May in verschiedenen
Zeitschriften tatsächlich veröffentlichten lyrischen Texte, währten nur
im Manuskript erhaltene in der Abteilung VII erscheinen werden.
Die Vielzahl der nunmehr im Band I.1
enthaltenen meist kurzen oder sehr kurzen May-Texte (das
Inhaltsverzeichnis allein umfasst sechs Seiten!) bringt es mit sich,
dass der Editorische Bericht entsprechend umfangreich wird, er ist der
längste, den sich bisher in der HKA findet. Eine kaum zu überschauende
Zahl von Details zu jedem der Texte war hier zu erfassen und angemessen
zu kommentieren. In enger Zusammenarbeit haben Frank Werder und ich den
Editorischen Bericht verfasst und sind auch jetzt, wo der Textteil des
Bandes bereits in Bamberg gesetzt wird, noch dabei, letzte Details zu
klären und einzuarbeiten.
Der Satz des Textteils ist aufgrund der
ungewöhnlichen und komplexen Gestalt der genannten statistischen
Beiträge recht schwierig und langwierig. Herr Haug vom Karl-May-Verlag
wird aber auch diese Herausforderung mit Routine und großer
Sachkompetenz bald bewältigt haben.
Wie bei jedem HKA-Band, so müssen
Bandbearbeiter und Herausgeber nach Abschluss der Arbeiten am Textteil
zunächst daran gehen, sämtliche Stellenangaben im Editorischen Bericht
auf den nunmehr vorliegenden gesetzten Text umzustellen. Erst wenn das
erledigt ist, kann dann auch der Editorische Bericht gesetzt werden.
Nach einer letzten Korrekturlesung durch
Bandbearbeiter und Herausgeber wird der Band sodann in Druck gehen. Auch
bis dahin kann eine gewisse Zeit vergehen, denn erst wenn absehbar ist,
wann der Band fertig gesetzt ist, und die Karl-May-Stiftung der
Drucklegung zugestimmt hat, kann der Karl-May-Verlag den Auftrag zu
Druck und Bindung vergeben. Wir hoffen zuversichtlich, dass der Band I.1
der HKA, sicherlich einer der bisher interessantesten der Reihe, bis zum
Herbst dieses Jahres an Abonnenten und Besteller ausgeliefert werden
kann.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe (28/März 2015)
Mit dem Erscheinen der
zweiten Auflage des Bandes Winnetou II im Rahmen der
Historisch-kritischen Ausgabe im Dezember letzten Jahres liegt nun die
Winnetou-Trilogie in dieser Ausgabe vollständig vor und die überprüfte
Textfassung letzter Hand, wie sie Karl May für die Illustrierten
Reiseerzählungen im Fehsenfeld-Verlag letztmalig einrichtete,
steht im Neusatz zur Verfügung. Die ausführlichen editorischen Berichte
einschließlich der umfangreichen Variantenapparate, die wir jedem der
drei Winnetou-Bände beigegeben haben, lassen es auch im Nachhinein als
sehr gerechtfertigt erscheinen, dass wir von den früheren Plänen für die
HKA, dem dritten Winnetou-Band den gesamten editorischen Bericht
beizugeben, abgewichen sind.
Auch für den Orientzyklus wollen wir, wie
bereits mehrfach angekündigt, in gleicher Weise vorgehen: Jeder der
sechs Bände wird einen eigenen editorischen Bericht erhalten, und die
Entstehungsgeschichte des Zyklus wird dabei m sechsten Band Der
Schut enthalten sein. Wir haben nunmehr damit begonnen, den ersten
Band des Zyklus Durch die Wüste für die Veröffentlichung
vorzubereiten. Die wegen der vielen Auflagen im Fehsenfeld-Verlag recht
umfangreiche Liste der Varianten ist bereits vollständig erfasst und die
weiteren Vorbereitungen sind im Gange. Für die Erfassung der Varianten
und der verschiedenen Auflagen und Ausgaben des Bandes zeichnet als
einer der Bandbearbeiter Dr. Karl-Eugen Spreng verantwortlich, und als
zweiter Bandbearbeiter überprüft Dr. Florian Schleburg den May-Text des
Bandes und erstellt den editorischen Bericht.
Weitere HKA-Projekte laufen zur Zeit, über die
ich bereits berichtet habe: Noch in diesem Jahr sollen, wenn alles wie
geplant läuft, die Bände I.1 (Geographische Predigten) und I.8 (Aus
der Mappe eines Vielgereisten) erscheinen. Weiterhin sind der
zweite Band von Im Lande des Mahdi und Die Rose von Kaïrwan
in Arbeit. Neu aufgenommen wurde schließlich auch die Arbeit am ersten
Band von Satan und Ischariot (KMW IV.15) und Orangen und
Datteln (KMW IV.24).
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (27/Januar 2015)
Winnetou II ist als neuester Band der HKA noch im Dezember 2014
erschienen. Damit liegt nun die Winnetou-Trilogie im Rahmen der HKA
erstmals vollständig vor. Wie bei Winnetou I, so handelt es sich
auch bei Winnetou II um eine zweite Auflage; die von den beiden
früheren Herausgebern der HKA vor über zwanzig Jahren publizierten
Erstauflagen waren wegen des fehlenden dritten Bandes nur ein Torso und
verfügten nicht über editorische Berichte.
Zwei der als nächstes vorgesehenen Bände sind
mittlerweile in den Vorbereitungen so weit fortgeschritten, dass ich sie
mit gutem Gewissen für 2015 ankündigen kann: Zum einen ist dies Band
I.1, Geographische Predigten; der editorische Bericht ist schon
sehr weit gediehen. Im Falle von Band I.8, Aus der Mappe eines
Vielgereisten, habe ich als Bearbeiter die erste Fassung des
editorischen Berichts sogar bereits abgeschlossen, auch wenn noch einige
Einzelheiten zu klären sind, bevor der Band dann zum Bandherausgeber
gehen wird, der Text und Bericht gegenlesen und begutachten muss.
Was den letztgenannten Band betrifft, so sind
im Zuge der Arbeit daran einige bisher unbekannte oder zumindest
unbeachtet gebliebene Aspekte der Entstehungsgeschichte einiger
Erzählungen zu Tage getreten. Dies gilt insbesondere für Old
Firehand, für die frühe Erzählung Der Oelprinz und auch
für Ein Dichter, das später unter dem Titel Der Pfahlmann
erneut veröffentlicht wurde, bevor es May dann nochmals einige Jahre
später in den Sammelband Die Rose von Kaïrwan aufnahm. Auch
dieser Sammelband, der ja als Band IV.28 der HKA geplant ist, befindet
sich in der Vorbereitung zur Veröffentlichung.
Was die weiteren geplanten Bände aus der
Abteilung IV – Reiseerzählungen – betrifft, so sollen hier demnächst auf
jeden Fall der zweite Band von Im Lande des Mahdi und der erste
Band des Orientzyklus, Durch die Wüste, in Zweitauflage
erscheinen. Am liebsten wäre es mir, wenn wir alle Bände des Zyklus in
der originalen Reihenfolge herausbringen könnten, doch ist dies noch
nicht sicher, da nicht alle Bandbearbeiter auf dem gleichen Stand der
Vorbereitungen sind.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe (26/September 2014)
Nach dem Erscheinen von Im
Lande des Mahdi I können wir unseren Blick wieder etwas weiter
voraus werfen. Der zweite Band der Mahdi-Trilogie soll in nicht allzu
großem zeitlichen Abstand folgen; ob dies bereits 2015 der Fall sein
wird, ist noch nicht mit Sicherheit zu sagen.
Dieser zweite Band wird auch einen Aufsatz zum historischen Mahdi
enthalten und so den aktuellen zeitgenössischen Hintergrund des Bandes
etwas erhellen helfen.
An Band I.1 der HKA – Geographische
Predigten – wird weiterhin gearbeitet und ich bin zuversichtlich,
dass der Band bis 2015 erscheinen kann. Karl May hat ja die
geographisch-religiösen Überlegungen, die er in diesen Aufsätzen
anstellte, immer als die Grundlage seines Werks angesehen. Neben Mays
frühen Aufsätzen, die im Wesentlichen in der von ihm redigierten
Zeitschrift „Schacht und Hütte“ erschienen, wird der Band auch die
frühesten veröffentlichten Gedichte Mays enthalten, ebenso die
Briefkastenantworten des Redakteurs Karl May aus „Schacht und Hütte“,
„Feierstunden am häuslichen Heerde“ und „Frohe Stunden“.
Aller Voraussicht nach wird aber Band IV.13 Winnetou
II noch in diesem Jahr vor den Geographischen Predigten
erscheinen. Mit diesem Band wird dann die Neuherausgabe der Winnetou-Trilogie
im Rahmen der HKA zum Abschluss gebracht werden. Wir wollen danach dann
die Neuherausgabe des Orientzyklus in Angriff nehmen und sukzessive auch
dessen sechs Bände herausbringen, was allerdings ein Unternehmen von
mehreren Jahren sein wird. Immerhin liegen für einen Teil der Bände
bereits die Vorarbeiten der Bandbearbeiter komplett vor. Florian
Schleburg hat die Gesamtverantwortung für die Gestaltung der
Editorischen Berichte übernommen.
Die Arbeit an einem weiteren, hochinteressanten
Band der HKA macht gute Fortschritte, so dass ich auch hier von einem
Erscheinen voraussichtlich noch 2015 ausgehe: Band I.8 Aus der Mappe
eines Vielgereisten. Dieser Band enthält die frühen exotischen
Abenteuererzählungen Karl Mays, die er in verschiedenen
Münchmeyer-Zeitschriften und vor allem in den „Frohen Stunden“, aber
auch in verschiedenen anderen Publikationen veröffentlicht hat. Die
Vorarbeiten zu diesem Band zeigen, dass mit dem genauen Studium dieser
frühen Texte eine Reihe von durchaus neuen Erkenntnissen über deren
Entstehung und Mays Arbeitsweise zu jener Zeit zu gewinnen sind. Viele
der insgesamt 16 Erzählungen des Bandes haben eine recht komplexe
Textgeschichte, so dass wir mit dem bisher wohl umfangreichsten
Editorischen Bericht rechnen müssen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe (25/Juni 2014)
Dieses Mal kann ich
meinen Bericht recht kurz halten. Der neuste HKA-Band, Im Lande des
Mahdi I, ist mittlerweile in den Händen der Abonnenten und
Subskribenten sein. Und die Arbeit an den Folgebänden schreitet voran,
ohne dass sich seit dem letzten Mal Berichtenswertes ergeben hat.
In meinem letzten Bericht hatte ich für die HKA
nach einigen seltenen Auflagen und Zeitschriftenjahrgängen gesucht.
Diese Suche ist in einer Reihe von Fällen erfolgreich gewesen, und ich
möchte den Mitgliedern, die uns entsprechende Texte im Original oder in
Kopie zur Verfügung stellten, herzlich danken.
Zugleich fühle ich mich ermutigt, auch diesmal
wieder nach einer bisher noch nicht gefundenen Zeitschrift zu suchen.
Für den HKA-Band I.8, Aus der Mappe eines Vielgereisten, der
frühe Abenteuererzählungen enthält, fehlt uns noch die Einsichtnahme in
den einen oder anderen Nachdruck. So erschienen die bekannten
May-Erzählungen Ein Self-man und Leïlet unter den Titeln
Abraham Lincoln bzw. Am Nil in folgender Zeitschrift:
Sonntagsruhe. Familienblatt zur Unterhaltung und Belehrung. Berlin: Verlag der Societät der Berliner Bürger-Zeitung (vorm. D. Collin) W. & S. Loewenthal. 15. Jahrgang 1879, Nr. 32–39 und Nr. 44–50.
Wer und sagen kann, wo wir eventuell Einsicht in diese Zeitung nehmen können, oder sie oder eine Kopie daraus zur Verfügung stellen kann, sei herzlich geben, sich bei mir zu melden. Die ›Sonntagsruhe‹ war die Sonntagsbeilage zur Berliner Bürger-Zeitung, so dass es sich auch lohnen könnte, den entsprechenden Jahrgang dieser Zeitung auf die Beilage mit den May-Texten hin zu untersuchen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (24/März 2014)
Die Arbeit an den als nächstes vorgesehenen Bänden der HKA – Im
Lande des Mahdi I, Winnetou II und Geographische
Predigten – schreitet voran. Kleine Verzögerungen sind natürlich
immer möglich, da es sich bei der Vorbereitung von Bänden der HKA nicht
nur um recht umfangreiche Unternehmungen handelt, sondern wir auch auf
möglichste Präzision und Korrektheit von Texten und editorischem Bericht
bedacht sind.
Ich möchte meinen Blick nun bereits über die
genannten Bände hinaus werfen und wieder einmal um Ihre Mithilfe bitten,
was die Einbeziehung bisher für uns nicht zugänglicher bzw. als
verschollen geltender Nachdrucke von May-Texten betrifft.
Gelegentlich hält die Beschäftigung mit einzelnen Texten interessante
Überraschungen bereit. Im Rahmen der Vorbereitung des Bandes Geographische
Predigten wurde das Original des von May in ›Schacht und Hütte‹
abgedruckten Textes Die Bergwerksindustrie Preußens im Jahre
1874 in Augenschein genommen. Als Resultat dieser Prüfung wird dieser
Bericht über die preußische Bergwerksindustrie, wie auch ein weiterer
Bericht über Die Knappschaftsvereine Preußens im Jahre 1873, im
ersten Band der HKA aufgenommen.
Ein weiterer von May als Übernahme
gekennzeichneter Beitrag konnte bisher jedoch noch nicht überprüft
werden. Es handelt sich um ›Zweiundsechszig Stunden in Todesgefahr‹
(Schacht und Hütte, S. 79). Dieser wurde aus den ›Pilsener Blättern‹
(vermutlich gegen Ende Oktober 1875 erschienen) übernommen. Vielleicht
verfügt ein KMG-Mitglied über diesen Abdruck?
Des Weiteren fehlen für den zweiten und dritten
Band von Im Lande des Mahdi dem Bearbeiter, Herrn Dr. Gehrke,
bisher noch einige Fehsenfeld-Auflagen:
Im Lande des
Mahdi II, 6.–10. und 26.–30. Tausend
Im Lande des
Mahdi III, 6.–10. und 16.–20. Tausend.
Wiederaufgenommen haben wir die Vorbereitung des Bandes I.8 der HKA, Aus
der Mappe eines Vielgereisten. Auch dafür sind wir auf der Suche
nach einigen Abdrucken, die bisher zwar bibliographisch nachgewiesen,
aber nicht als reale Exemplare tatsächlich eingesehen werden konnten.
Die ZDB – Zeitschriftendatenbank – der deutschen und österreichischen
wissenschaftlichen Bibliotheken, die uns beim Auffinden seltener
Abdrucke oft eine große Hilfe ist, weist von den nachfolgenden
Zeitschriftenjahrgängen nirgends einen Bestand auf, so dass wir hoffen
müssen, ein Sammler oder ein Forscher, der Zugang zu der ZDB nicht
angeschlossenen Bibliotheken hat, kann uns weiterhelfen:
Neues Unterhaltungs-Blatt. 8. Jahrgang 1877 (Wiesbaden: Verlag
von Theodor Herrmann)
(dieser Jahrgang enthält Nachdrucke von Der Gitano und Inn-nu-woh)
Im Familienkreise. 8. Jahrgang 1885. Gratisbeilage zum
Rheinischen Merkur (Köln: Verlag von Heinrich Theissing)
(dieser Jahrgang enthält einen Nachdruck von Old Firehand)
Im Falle von ›Im Familienkreise‹ ist es nicht unwahrscheinlich, dass
diese Beilage nicht nur dem ›Rheinischen Merkur‹, sondern auch anderen
Zeitschriften, die im Großraum Köln erschienen, beigegeben war,
insbesondere anderen Zeitschriften des Verlags von Heinrich Theissing.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe (23/Dezember 2013)
Zu Beginn dieses
Berichts möchte ich einige Worte zur Subskribentenliste sagen, die wir –
der von Hermann Wiedenroth begonnen Tradition folgend – am Ende jedes
HKA-Bandes veröffentlichen. In letzter Zeit mehren sich nämlich die
Nachfragen von Subskribenten unserer Reihe, warum denn die von ihnen
gemeldete Adressänderung zwar beim Versand neuer HKA-Bände berücksichtig
würde, in der Subskribentenliste jedoch weiterhin der alte Wohnort
auftauche. Die Begründung lässt sich mit einem Wort zusammenfassen:
Datenschutz. Wer seinen Namen in die Subskribentenliste aufgenommen
wissen wollte, musste seinerzeit eine entsprechende schriftliche
Erklärung dazu abgeben. Dies gilt aber auch für Änderungen des Eintrags:
Wenn Sie uns nicht ausdrücklich mitteilen, dass der Sie betreffende
Eintrag in der Subskribentenliste geändert werden soll, dürfen wir diese
Änderung nicht eigenständig vornehmen.
Die Sache ist für Sie ganz einfach: Wenn Sie
dem Karl-May-Museum eine Adressänderung melden, geben Sie bitte auch an,
den Sie betreffenden Eintrag in der Subskribentenliste entsprechend zu
ändern. Haben Sie dies in der Vergangenheit vergessen oder möchten Sie
den Eintrag aus anderen Gründen ändern lassen, können Sie uns das
natürlich auch jederzeit mitteilen. Diese Mitteilung sollte an das
Karl-May-Museum gehen, Sie können sich aber auch gern an mich als
geschäftsführenden Herausgeber wenden.
Der Band Winnetou III ist mittlerweile
erschienen und allen Subskribenten zugestellt worden. Somit steht nur
noch der zweite Band der Winnetou-Trilogie aus, dessen Erscheinen für
2014 eingeplant ist. Zurzeit bin ich mit der Vorbereitung dieses Bandes
beschäftigt. Karl May hat darin ja, neben Der Scout, auch seine
Erzählung Old Firehand von 1875 aufgenommen, allerdings nicht
in dieser frühen Fassung, in der Old Firehands Tochter Ellen eine
entscheidende Rolle spielt, sondern in der Fassung des 1879 im Verlag
Franz Neugebauer veröffentlichten Bandes Im fernen Westen, in
der Ellen in den Knaben Harry verwandelt und die Liebesgeschichte
zwischen dem Erzähler und Ellen entsprechend eliminiert wurde. Die
Erzählung liegt damit in zwei deutlich voneinander unterschiedenen
Fassungen vor, der „Ellen-Fassung“ und der „Harry-Fassung“. Da letztere
in Winnetou II Eingang fand, werden wir auch deren erste
Version Im fernen Westen im editorischen Bericht bibliographisch
und textgeschichtlich dokumentieren, während die „Ellen-Fassung“ mit
ihren Varianten im Band I.8 der HKA, Aus der Mappe eines
Vielgereisten, Aufnahme finden wird.
Damit müssen wir im editorischen Bericht von
Winnetou II zwei Buchfassungen bibliographisch dokumentieren: Winnetou
II selbst mit allen seinen Nachauflagen bis hin zur
blau-illustrierten Ausgabe und Im fernen Westen, das im Verlag
Neugebauer und dessen Nachfolger Bardtenschlager ebenfalls eine Reihe
von Auflagen erlebte (zum Teil unter dem veränderten Titel Jenseits
der Felsengebirge). Für die bibliographische Erfassung reicht
damit der Buchstabe B, den wir bisher für Buchausgaben benutzt haben,
nicht mehr aus bzw. machte sie unnötig kompliziert. Wir werden deshalb,
einer weit verbreiteten Praxis historisch-kritischer Editionen folgend,
eine weitere Sigle zur Kennzeichnung von Buchausgaben einführen: Die
Sigle D wird zukünftig Buch-Einzelausgaben (wie z. B. Im fernen
Westen) kennzeichnen, während die Sigle B ab jetzt Buchausgaben im
Rahmen von Reihen vorbehalten bleiben wird.
Vor Winnetou II jedoch wird der
HKA-Band Im Lande des Mahdi I erscheinen. Das wird aber
vermutlich nicht mehr Ende 2013 sein können, sondern erst Anfang 2014.
Diesem Band sollen dann als nächste Editionen Winnetou II und
die Geographischen Predigten folgen.
Mit dem für 2014 eingeplanten Abschluss der Winnetou-Trilogie im Rahmen
der HKA wollen wir dann die Neuherausgabe des Orientzyklus in Angriff
nehmen. Auch für ihn steht ja noch der editorische Bericht aus, den die
Erstherausgeber der HKA für den Abschlussband Der Schut
vorgesehen hatten, den wir aber nun angesichts seines Umfangs auf alle
sechs Bände des Zyklus verteilen werden. Eine ganze Reihe von
Mitarbeitern ist zurzeit dabei, die vielen Varianten der einzelnen Teile
zu erfassen und für den editorischen Bericht aufzubereiten. Die
Federführung des ganzen Unternehmens hat Dr. Florian Schleburg, der auch
die Entstehungs- und Textgeschichte verfassen wird, die im Band Der
Schut Aufnahme finden wird. Für drei Bände des Zyklus ist die
Erfassung der Varianten sogar bereits abgeschlossen. Die
Herausgeberschaft für den Orientzyklus habe ich übernommen.
Ab 2015 können Sie sich also auch auf das
sukzessive Erscheinen bzw. Neuerscheinen des May’schen Orientromans im
Rahmen der HKA freuen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe (22/September 2013)
Ende August ist der
neueste Band der HKA, Winnetou III, erschienen. Damit liegt der
lang erwartete Abschlussband der Winnetou-Trilogie erstmals im Rahmen
der HKA vor, ein Band bei dem wir – wie berichtet – erstmals auch ein
größeres Manuskript-Fragment zum letzten Kapitel aus dem Nachlass Karl
Mays berücksichtigen konnten. Die komplizierte Textgeschichte des Bandes
führte dazu, dass er einen recht umfänglichen editorischen Bericht von
über 60 Seiten enthält.
Es wird immer wahrscheinlicher, dass der darauf
folgende HKA-Band, der gegen Ende 2013 erscheinen soll, der erste Band
von Im Lande des Mahdi sein wird, während der HKA-Band I.1, Geographische
Predigten, dann, ebenso wie Winnetou II, 2014 folgen soll.
Auch für 2014 streben wir an, drei HKA-Bände
herauszubringen. Welches neben den soeben genannten Werken die dritte
Neuausgabe des kommenden Jahres sein wird, steht allerdings noch nicht
so sicher fest, dass ich jetzt bereits Genaueres dazu sagen könnte.
Überhaupt möchte ich alle HKA-Interessenten um
etwas Geduld bitten, wenn es um Ankündigungen von Bänden geht. Ich
bemühe mich immer, im Sinne der Offenheit gegenüber der KMG und ihren
Mitgliedern, die ja als Herausgeber der HKA zeichnen und denen gegenüber
ich mich verpflichtet fühle, möglichst präzise und aussagekräftige
Angaben zu machen. Trotzdem handelt es sich natürlich immer nur um
Vorhersagen, die keinen Verbindlichkeitsanspruch erheben können.
Verzögerungen auf der Seite der Bearbeiter und Herausgeber können sich
ebenso schnell ergeben wie solche auf Seiten von Herstellung und
Versand. Wenn dann einmal der eine oder andere zuvor genannte Termin
sich um einige Monate verschiebt, hoffe ich sehr auf Ihr Verständnis.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (21/Juni 2013)
Der neue HKA-Band Winnetou I ist mittlerweile ausgeliefert und
ist, wie wir hoch erfreut feststellen konnten, weithin auf ein positives
Echo gestoßen. Dies war uns umso wichtiger, als wir ja mit diesem Band
erstmals das Wagnis eingegangen sind, einen Band der HKA in Zweitauflage
herauszubringen, denn bekanntlich war die erste Auflage bereits im
Rahmen der vorübergehenden Veröffentlichung der HKA im Haffmans-Verlag,
Zürich, erschienen. Die neue Durchsicht des Textes unter
Berücksichtigung aller Fassungen dieses Bandes sowie die erstmalige
Herausgabe einschließlich der Entstehungsgeschichte und des zugehörigen
kritischen Apparates sind, so ist wohl festzustellen, auf die erhoffte
Resonanz gestoßen.
Der bisher im Rahmen der HKA noch nicht
veröffentlichte Band Winnetou III wird, wie angekündigt, bald
folgen und wird, wenn alles wie geplant läuft, Mitte des Jahres in den
Händen der Abonnenten und Vorbesteller sein. Auch dieser Band enthält
den zugehörigen kritischen Apparat und die Textgeschichte der darin
vereinten Einzelerzählungen, die Karl May für die Winnetou-Trilogie
miteinander verbunden hat. Winnetou II, der dann noch
ausstehende Band der Trilogie, soll im Laufe des Jahres 2014 folgen.
Für 2013 haben wir nach Winnetou III
noch das Erscheinen eines weiteren HKA-Bandes fest vorgesehen. Und wir
sind erstmals in der bisher ungewohnten angenehmen Situation, dass
voraussichtlich zwei Bände noch in diesem Jahr fertig werden, sodass wir
letztlich den Band herausbringen werden, der zuerst druckfertig ist,
während der andere Band dann in der ersten Jahreshälfte 2014 erscheinen
wird. „Zur Auswahl“ stehen dabei die Bände KMW I.1 Geographische
Predigten und HKA IV.9 Im Lande des Mahdi I.
Frank Werder ist als Bandbearbeiter intensiv
mit den Arbeiten am Band Geographische Predigten beschäftigt.
Das ist ein gar nicht einfaches Unterfangen, soll der Band doch alle
frühen Sachtexte und Gedichte enthalten, die Karl May in von ihm selbst
als Redakteur betreuten Zeitschriften veröffentlicht hat. Die
Schwierigkeit liegt vor allem darin, festzulegen, welche dieser Texte
mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit May zugeschrieben werden können und
deshalb hier Aufnahme finden sollen. Denn nur wenige dieser Texte, allen
voran natürlich die für diesen Band zentralen Geographischen
Predigten selbst, führen Karl May als Autor an, die meisten wurden
anonym veröffentlicht. Es wird sicherlich Grenzfälle geben, bei denen
eine pragmatische Entscheidung zu fällen ist. Auf jeden Fall werden die
für diesen Band letztlich ausgeschiedenen Texte Aufnahme in der
Abteilung IX der HKA finden, die u. a. auch die Texte enthalten wird,
bei denen wir hinsichtlich der Autorschaft Mays größere Zweifel haben.
Bei den in den Band I.1 aufgenommenen Texten konnte Frank Werder bereits
in einigen Fällen weitere Quellen Mays nachweisen, die bisher noch nicht
bekannt oder erforscht worden sind.
Die Mahdi-Trilogie betreut als Bandbearbeiter
Dr. Ralf Gehrke, und die Bandherausgeberschaft hat Dr. Johannes
Zeilinger übernommen. Für diese Trilogie werden wir ähnlich vorgehen,
wie wir dies bei der Winnetou-Trilogie tun, d. h. jeder Band wird den
zugehörigen kritischen Apparat einschließlich der Bibliographie und des
Textbefundes enthalten; die Entstehungsgeschichte werden wir in diesem
Fall im Band IV.11 Im Lande des Mahdi III unterbringen. Die
drei Mahdi-Bände sollen, wenn alles wie vorgesehen läuft, in etwa in
jährlichem Abstand herauskommen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (20/März 2013)
Bei der Weiterarbeit an der Historisch-kritischen Ausgabe wird immer
klarer, dass es sich bei diesem Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes
um ein ‚work in progress‘ handelt, das wir zwar im Grundsatz gut
vorausplanen können, bei dessen Realisierung sich aber immer wieder
Unerwartetes einstellt, das die Arbeit daran in neue Richtungen lenkt
und uns veranlasst, unsere zeitlichen Vorstellungen zu modifizieren. In
meinem letzten Bericht habe ich angekündigt, dass die beiden Bände
„Winnetou I“ und „Winnetou III“ gemeinsam erscheinen sollten. Nun wird
es aus den gleich zu erläuternden Gründen so sein, dass sie kurz
nacheinander erscheinen werden.
„Winnetou I“ wird noch im März 2013
ausgeliefert. „Winnetou III“ wird dann etwa im Mai 2013 folgen. Das hat
folgende Gründe. Die editorische Arbeit an beiden Bänden hat gezeigt,
dass die Variantenapparate, aber insbesondere derjenige von „Winnetou
III“, sehr umfangreich sind, was u. a. angesichts der hohen Auflagenzahl
beider Werke nicht verwundert. Da wir nach dem Vieraugenprinzip
arbeiten, ist die Vergleichsarbeit, die zunächst der Bandbearbeiter und
sodann der Bandherausgeber zu leisten haben, entsprechend umfangreich.
Wir wollten aber auf jeden Fall sicherstellen, dass zumindest „Winnetou
I“ zur Leipziger Buchmesse im März vorliegt. Um das zu garantieren,
haben wir zunächst diesen Band komplett fertiggestellt.
Das erwies sich auch angesichts einer großen,
sehr erfreulichen Überraschung, die uns die Vorbereitung des dritten
Winnetou-Bandes bereitete, als weise Voraussicht. Denn die Arbeit
verzögerte sich. weil ein unerwarteter Fund einbezogen werden musste: Es
fand sich nämlich ein Manuskriptteil von „Winnetou III“, ein Fragment
des letzten, für die Buchausgabe von Karl May neu geschriebenen Kapitels
„Das Testament des Apachen“. Wenn also in einigen Monaten „Winnetou III“
erscheint, wird darin zum ersten Mal die Textfassung dieses Manuskripts
der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Wir haben uns angesichts dieser
Entdeckung entschieden, bei textlichen Abweichungen von der seinerzeit
veröffentlichten Fassung auf die Version des Manuskripts
zurückzugreifen. Der Band wird also eine echte Neuheit enthalten.
Doch zurück zu „Winnetou I“. Wie ja bereits
seit Übernahme der HKA-Herausgabe durch die KMG angekündigt, wird dieser
Band (entgegen der ursprünglichen Planung der Erstherausgeber) die
gesamte Entstehungsgeschichte der Winnetou-Trilogie enthalten, und die
editorischen Berichte der Einzelbände werden jeweils die Textgenese und
den Textbefund der darin enthaltenen Textteile darstellen. Diese
Entstehungsgeschichte ist im Grundsatz bereits bekannt, doch zeigt die
konkrete Sichtung der Überlieferung klarer als je zuvor, wie May von
Anfang an am Winnetou-Mythos gearbeitet hat und wie dieser sich dann
verändert und immer konkreter herausgebildet hat, bis May zu dem Schluss
kam, den ursprünglich auf zwei Bände konzipierten „Winnetou“ um einen
neu geschriebenen ersten Band zu erweitern, um seine Vorstellungen
zumindest im Ansatz verwirklichen zu können, sich aber dabei immer auch
bewusst war, dass die Zusammenstellung älterer Winnetou-Erzählungen aus
verschiedenen Schaffensperioden ein Werk aus einem Guss letztlich
verhinderte.
Eine interessante Detailerkenntnis der Arbeit
an allen drei Winnetou-Bänden für die HKA, die sich vermutlich auf die
gesamte Fehsenfeld-Reihe wird übertragen lassen, ist es, dass die
jeweils zweite Auflage eines jeden Bandes komplett neu gesetzt wurde,
wobei sich eine Vielfalt von kleinen Textveränderungen ergaben, bei
denen wir leider nicht mehr endgültig entscheiden können, ob sie durch
May veranlasst oder lediglich durch den Setzer verursacht wurden. Dieser
Neusatz der zweiten Auflagen wurde wohl notwendig, weil die Erstauflagen
regelmäßig unter erheblichem Zeitdruck gesetzt wurde, da die einzelnen
Lieferungen pünktlich erscheinen mussten; dabei schlichen sich nicht nur
Fehler ein, es entstand oft auch ein relativ unruhiger Satz mit
übergroßen oder sehr engen Wortzwischenräumen. Der Neusatz versuchte
dies erfolgreich zu reparieren.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (19/Dezember 2012)
Noch rechtzeitig im Jubiläumsjahr 2012 fertig geworden ist der HKA-Band
VI.1 „Mein Leben und Streben“, der Ende Oktober ausgeliefert werden
konnte. Gelegentlich wird zu diesem Band gefragt, warum Mays
Selbstbiografie nicht mit dem Anmerkungsapparat ausgestattet wurde, der
seinerzeit dem Reprint des Olms-Verlags beigegeben war, zumal ja mit
Hainer Plaul derselbe Bandbearbeiter tätig gewesen sei. Dazu gibt es
eine zweifache Antwort. Zum einen liegt das Urheberrecht beim
Olms-Verlag, und eine Übernahme des Erläuterungsteils in die HKA-Ausgabe
wäre nicht ohne Probleme, wenn überhaupt möglich gewesen. Darüber hinaus
war es auch eine Grundsatzentscheidung der Erstherausgeber der HKA,
diese nicht mit Stellenkommentaren auszustatten, die wir nicht für
diesen einen Band außer Kraft setzen wollten.
Diese Hinweise geben mir Gelegenheit, einmal
grundsätzlich etwas zur Nichtaufnahme von Stellenkommentaren zu sagen,
da diese für eine historisch-kritische Ausgabe zwar nicht zwingend
notwendig, aber doch durchaus üblich sind. Ich meine, im Falle der HKA
von Karl Mays Werken kann man gute Gründe anführen, sie nicht zu
berücksichtigen. Karl Mays Werk ist so umfang- und bezügereich, dass die
Ausarbeitung der notwendigen Stellenkommentare die Herausgabe vieler
Bände ganz erheblich verzögert und zudem bei vielen Bänden zur
Aufsplittung in zwei Bände – einen Textteil und einen Teil mit dem dann
sehr umfangreichen Editionsbericht – geführt hätte. Man bedenke nur
einmal, dass allein das zurzeit vorbereitete Geographielexikon zu Mays
Werken fünf dicke Bände umfassen wird. Hinzu kommt, dass die Arbeit der
Stellenkommentierung weitgehend durch die forschenden Mitglieder der
Karl-May-Gesellschaft geleistet wird und die bisherigen Ergebnisse in
deren Publikationen nachzulesen sind und auch in Zukunft noch vielfältig
zu Veröffentlichung kommen werden. Damit ist im Falle Karl Mays eine
Situation gegeben, die einen Verzicht auf die Einbeziehung von
Stellenkommentierungen in die Editorischen Berichte der HKA vertretbar
macht.
Das Hauptanliegen, das wir mit der HKA
verfolgen, ist darüber hinaus dasselbe geblieben, das schon Hermann
Wiedenroth und Hans Wollschläger ins Auge gefasst hatten: Eine nach
wissenschaftlichen Standards erarbeitete, verlässliche und authentische
Textfassung der Werke Karl Mays vorzulegen und die Textgenese akribisch
nachzuzeichnen und damit für alle Forscher nachvollziehbar zu
dokumentieren. Das war der Schwerpunkt der HKA-Arbeit und soll es auch
in Zukunft bleiben.
Auf der HKA-Sitzung im Rahmen der Mitarbeitertagung der KMG in Gotha
haben wir einige Beschlüsse hinsichtlich der nächsten HKA-Ausgaben
gefällt. So sollen die beiden Bände „Winnetou I“ und „Winnetou III“ auf
jeden Fall gemeinsam erscheinen. Das wird nach jetzigem Stand
voraussichtlich im Frühjahr 2013 der Fall sein. Danach ist der Band I.1
der HKA geplant, den Frank Werder als Bandbearbeiter vorbereitet. Diesem
Band haben wir einen anderen als den bisher geplanten Titel gegeben.
Statt „Hinter den Mauern“ wird er nunmehr „Geographische Predigten“
heißen, nach dem darin enthaltenen Text, den Karl May ja immer als die
Basis seiner sämtlichen Werke bezeichnet hat.
Der Hintergrund dieser Umbenennung ist
folgender. Erstmals haben wir in den letzten Monaten eine vorläufige
Zusammenstellung erarbeitet, welche Schriften Karl Mays in der Abteilung
VII (Vermischte und nachgelassene Schriften) Aufnahme finden sollen. Und
dabei stellte es sich heraus, dass es wenig Sinn macht, eine Reihe der
frühesten unter den nachgelassenen Schriften in den Band I.1
aufzunehmen; vielmehr ist es angebracht, alle nie zu Mays Lebzeiten
veröffentlichten Schriften und Fragmente, zu denen u. a. auch das
Fragment „Hinter den Mauern“ gehört, in der Abteilung VII
zusammenzuführen. Und nach einem darin nun nicht mehr enthaltenen Text
können wir den Band I.1 ja wohl nicht benennen.
Des Weiteren sind als nächstfolgende Bände
geplant: „Im Lande des Mahdi I“, „Abdahn Effendi“ und „Winnetou II“.
Doch damit sind wir dann mit unseren Planungen bereits mit Sicherheit im
Jahr 2014 oder auch schon 2015 angelangt, da es uns auch weiterhin kaum
möglich sein wird, mehr als zwei, drei Bände pro Jahr herauszubringen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe (18/September 2012)
Für Mitte 2012 hatte ich das
Erscheinen des HKA-Bandes Mein Leben und Streben angekündigt –
dieser Termin hat sich nicht ganz einhalten lassen, da es bei der
Abfassung einiger editorischer Berichte zu den in diesem Band
vereinigten Texten kleinere Verzögerungen ergeben haben. Nun, Anfang
September, sind wir aber so weit, dass der Band einschließlich des
editorischen Berichts komplett gesetzt und in Druck gegangen ist. Wenn
Bindung und Versand dann einigermaßen schnell vonstattengehen, kann der
Band dann schließlich doch im Herbst des laufenden Jahres in den Händen
der Abonnenten sein.
Der Titel, den wir diesem Band gegeben haben,
lautet vollständig „Mein Leben und Streben und andere
Selbstdarstellungen von Karl May“. Damit ist auch der Inhalt ziemlich
genau umrissen: Neben der Autobiographie Mays sind darin sämtliche zu
Lebzeiten Mays wenigstens in einer Fassung veröffentlichten Texte
vereinigt, die im Grundsatz als Selbstdarstellungen konzipiert wurden.
Wir haben dabei den Band in drei Abteilungen eingeteilt: Die erste
besteht aus der Selbstbiographie Mays, die zweite aus weiteren kleineren
Selbstdarstellungen in Form von biographischen Texten oder
Postkartenserien von der Orientreise und die dritte aus von May selbst
formulierten biographischen Skizzen für diverse Nachschlagewerke.
Die Entscheidung, was genau als
Selbstdarstellung Mays zu gelten hat, war nicht ganz unproblematisch,
hat May doch nahezu alle nichtliterarischen Schriften seines letzten
Lebensjahrzehnts zumindest auch, wenn nicht sogar wesentlich als
Verteidigungs- und Prozess-Schriften konzipiert. Schon Mein Leben
und Streben macht die Problematik deutlich: Mays eigene
Erklärungen dazu schwanken zwischen der Absicht einer ehrlichen
Lebensbeichte und dem ausschließlichen Zweck, in der gerichtlichen
Auseinandersetzung mit Lebius von Nutzen zu sein. Aber wir mussten diese
Unterscheidung treffen zu den folgenden Bändern der HKA-Abteilung VI,
die den eigentlichen Prozess-Schriften Mays gewidmet sind.
Auch in anderer Hinsicht mussten wir eine Zäsur
setzen, die nicht ohne Problematik ist: In den vorliegenden Band VI.1
haben wir nur solche Texte aufgenommen, die bereits in mindestens einer
Fassung zu Mays Lebzeiten veröffentlicht wurden. Das gilt auch für die
darin enthaltenen Reisebriefe in Ansichtskarten, deren Text von
Zeitungen abgedruckt wurden: der Pfälzer Zeitung, dem Prager Tagblatt
und der Tremonia (Dortmund). Andere solche Reisebriefe mit ganz
ähnlichen Inhalten, die an Privatpersonen gingen, wurden bisher nicht
veröffentlicht und finden im Rahmen der HKA somit Aufnahme in der
Abteilung VIII (Briefe). Aber auch diese Entscheidung ist sicherlich
vertretbar.
Was die in diesem HKA-Band abgedruckten
Textfassungen angeht, so haben wir uns stets für diejenige entschieden,
die der von May beabsichtigten Textfassung am nächsten kommt. Das
bedeutete in diesem Fall fast immer, auf die früheste verfügbare Fassung
zurückzugreifen. Lediglich im Fall von Meine Beichte und Mein
Glaubensbekenntnis gibt es bekanntlich eine von May selbst
konzipierte spätere Fassung, die dann als Fassung letzter Hand
abgedruckt wird. Für die Reisebriefe andererseits bedeutet dies, dass,
wenn möglich, die Manuskript-, d. h. die Postkartenfassung als Grundlage
gewählt wurde. Für den Reisebrief an das Prager Tagblatt ist diese
Manuskriptfassung ja bereits bekannt, doch können wir nun auch den
Tremonia-Reisebrief in der Fassung des Manuskripts erstmals
veröffentlichen, da diese Postkartenserie sich im Archiv der Bamberger
Verlegerfamilie Schmid erhalten hat.
Für die Einträge zu May in diversen
Literaturkalendern, etwa dem bekannten von Joseph Kürschner
herausgegebenen Kalender, hätte ein Abdruck nur des ersten oder letzten
Eintrags zu Mays Lebzeiten wenig Sinn ergeben, da die darin enthaltenen
Angaben ja fortlaufend aktualisiert wurden. Hier haben wir uns
abweichend von der sonstigen Praxis in der HKA entschieden, jeweils
sämtliche Einträge im Textteil abzudrucken, um auch die Entwicklung des
jeweiligen Textes im Laufe der Jahre nachvollziehbar zu dokumentieren.
Die Bearbeitung der nach Mein Leben und
Streben vorgesehenen HKA-Bände Winnetou I und Winnetou
III habe ich mittlerweile abgeschlossen. Zur Zeit ist der
Herausgeber Ulrich Scheinhammer-Schmid dabei, sie durchzuarbeiten. Auch
für die danach geplanten Bände sind eine Reihe von Bearbeitern bei der
editorischen Arbeit. Bei der HKA-Arbeitstagung Ende September werden wir
beratschlagen, in welcher Reihenfolge die Bände erscheinen sollen, so
dass ich im Dezember an dieser Stelle wohl Genaueres dazu sagen kann. Es
sind darunter neben Winnetou II u. a. der Spätwerkband Abdahn
Effendi, der erste Band der Mahdi-Trilogie sowie der Band I.1 der
HKA, der u. a. die Geographischen Predigten sowie die weiteren
bekannten Frühveröffentlichungen Mays enthalten soll.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe (17/Juni 2012)
Diesen Bericht zum Stand der
Arbeit an der HKA kann ich mit einigen erfreulichen Nachrichten zur
Ausstattung der Bände beginnen. Alle Abonnenten und Käufer, die sich
entschieden hatten, den mit einem falschen Leinen ausgestatteten Band Im
»wilden Westen« Nordamerika’s zur Neubindung mit dem ›richtigen‹
grünen Leinen zurückzusenden, ist der Band Ende April in neuer
Ausstattung zugegangen. Auch alle Lagerbestände des Bandes wurden
umgebunden, sodass auch zukünftige Käufer diesen Band in der
vorgesehenen Ausstattung erwerben können. Vielleicht werden ja die mit
dem Ersteinband ausgestatteten Bände zukünftig zu begehrten
Sammlerstücken …
Des Weiteren kann ich die erfreuliche Meldung
hier weitergeben, dass sich die Karl-May-Stiftung entschieden hat, auch
die Lagerbestände des Bandes I.4 Der beiden Quitzows letzte Fahrten
unter Verwendung des braunen Leinens der Abteilung I, wie wir es für den
Band I.3 Die Fastnachtsnarren erstmals benutzt haben, neu
aufbinden zu lassen. Der frühere Herausgeber und Verleger Hermann
Wiedenroth hatte diesen Band bekanntlich in Abweichung von der
ursprünglichen Planung im Schwarzblau der Abteilung II binden lassen.
Die Entscheidung der Karl-May-Stiftung geschah im Interesse all
derjenigen, die Wert auf ein harmonisches, einheitliches
Erscheinungsbild der HKA-Bände legen. Die neu aufgebundenen Bände des Quitzow-Romans
sind seit Mai im Angebot des Karl-May-Museums und sind dank des
Entgegenkommens der Karl-May-Stiftung trotz der entstandenen Mehrkosten
unverändert zum Preis von 39,90 € zu beziehen.
Schließlich haben wir mittlerweile auch das
blaue Leinen ausgesucht, mit dem die Bände der Abteilung VI gebunden
werden sollen. Als erster Band in dieser Ausstattung wird unserer
Planung nach der Band VI.1 Mein Leben und Streben etwa Mitte
2012 erscheinen.
Gegen Ende des Jahres sind dann, wie bereits
mehrfach angekündigt, die Bände Winnetou I und Winnetou III
vorgesehen. Gelegentlich werde ich gefragt, warum wir gerade diese
Zusammenstellung unter Auslassung von Band II gewählt hätten. Nun,
seinerzeit erschienen als zwei der wenigen im Haffmans- Verlag
herausgegebenen Bände der HKA die Bände I und II, während Band III, für
den auch der editorische Bericht vorgesehen war, unter der alten
Herausgeberschaft nie fertig wurde. Die KMG als neuer Herausgeber hat
sich entschieden, den editorischen Bericht der Trilogie – wie auch aller
weiteren mehrbändigen Werke innerhalb der HKA – auf die jeweiligen
Teilbände aufzuteilen. Da der Variantenapparat der Bände II und III
aufgrund von deren komplizierter Textgeschichte sehr komplex und
umfangreich werden wird, wird Band I neben dem zugehörigen wesentlich
knapperen Variantenapparat auch die gesamte Entstehungsgeschichte der Winnetou-Trilogie
enthalten. Mit der gleichzeitigen Herausgabe von Band I und Band III
wollen wir den HKA-Interessenten somit einerseits den bisher fehlenden
HKA-Text von Winnetou III und andererseits den
entstehungsgeschichtlichen Teil des editorischen Berichts der Trilogie
im Band Winnetou I gleichzeitig zur Verfügung stellen. Winnetou
II, der dann noch fehlende Teil der Trilogie, wird danach in nicht
großem zeitlichen Abstand folgen.
Aus der editorischen Arbeit an Winnetou III
möchte ich hier einmal über einen Detailaspekt berichten, um Ihnen
wieder einmal Einblick in diese Tätigkeit zu geben.
Karl May hat ja bekanntlich kurz nach der
Jahrhundertwende das Nachwort dieses Bandes ausgetauscht. Ab der 8.
Auflage, dem 41.-45. Tausend, enthält er das zweite, ganz im Zeichen
seiner Spätwerk-Philosophie stehende Nachwort. Es ist, wie die
Textdurchsicht ergeben hat, im Gegensatz zum Rest des Textes bereits in
den grünen Bänden der Fehsenfeld-Reihe in der seit 1903 geltenden neuen
Rechtschreibung gesetzt, während May in seinem zugehörigen Manuskript,
das sich in diesem Fall erhalten hat, weiterhin konsequent die
Rechtschreibung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, wie er sie in Schule
und Seminar erlernt hatte, beibehielt. Erst beim Neusatz des Bandes für
die blau-illustrierte Reihe Fehsenfelds wurde auch der Rest des Textes
an die Regeln der neuen Rechtschreibung angepasst.
Bezüglich des Austauschs des Nachworts von Winnetou
III bitte ich in einem Punkt nun auch wieder um Ihre Mithilfe,
liebe HKA-Interessierte. Die 7. Auflage des Bandes, das 36.-40. Tausend,
müsste logischerweise noch das erste Nachwort enthalten. Es gibt aber
zumindest eine Reihe von Exemplaren dieser Auflage, die gar kein
Nachwort enthalten. Hierzu möchte ich möglichst viele Informationen
zusammentragen. Wer von Ihnen eine solche 7. Auflage besitzt, möge doch
bitte nachschauen, ob sie mit oder ohne Nachwort gedruckt wurde, ob es
gar Exemplare gibt, die bereits das zweite Nachwort enthalten, und ob
sich irgendwelche Hinweise in dem jeweiligen Exemplar ergeben, die
Aufschluss über den Zeitpunkt der Weglassung des Nachworts zulassen.
Über die Mitteilung ihrer so gewonnen Erkenntnisse wäre ich sehr
dankbar. Laut Hainer Plauls Bibliographie ist die 7. Auflage Anfang Juli
1902 erschienen, die 8. Auflage im Laufe des Jahres 1904.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (16/März 2012)
Diesen Bericht zum Stand unserer Arbeit an der Historisch-kritischen
Ausgabe muss ich leider mit einer traurigen Nachricht beginnen. Wir
hatten für 2012 u. a. den Band Orangen und Datteln angekündigt,
bearbeitet von unserem Schweizer Mitarbeiter Dr. Jürgen Hahn. Nun ist
Jürgen Hahn im Januar 2012 nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.
Bis zuletzt war er bestrebt, trotz seiner Erkrankung den von ihm
betreuten Band noch fertigzustellen. Das ist ihm nicht mehr vergönnt
gewesen.
Das Erscheinen von Orangen und Datteln
wird sich also nunmehr um einige Zeit verschieben. Wir müssen erst
sichten, wie weit Jürgen Hahn mit seiner Arbeit vorangeschritten war,
und dann einen neuen Bearbeiter finden, der das Begonnene zum guten Ende
bringt. Unter diesen Umständen wird ein Erscheinen noch im Jahr 2012
kaum noch zu realisieren sein.
Im Dezember 2012 wurde Band IV.27 der HKA Im
»wilden Westen« Nordamerika’s an die Abonnenten ausgeliefert. Sie
haben vielleicht die sich daran anschließende Diskussion mitbekommen:
Der Band war leider nicht mit dem von uns ausgesuchten Leinen
ausgestattet worden, was alle Beteiligten sehr bedauern. Nach kurzer
Abstimmung zwischen den verantwortlichen Vertretern von
Karl-May-Gesellschaft, Karl-May-Verlag und Karl-May-Stiftung haben wir
uns deshalb entschlossen, den ausgelieferten Band auf Wunsch
zurückzunehmen und mit dem eigentlich vorgesehenen Leinen neu aufbinden
zu lassen. Die Rückgabeaktion ist für die Abonnenten mittlerweile
beendet, und die neu gebundenen Bände sollen im April 2012 ausgeliefert
werden. Mit der Rückgabeaktion wollen wir dem Anliegen auch derjenigen
Abonnenten und Käufer der HKA Rechnung tragen, denen auch die optische
und haptische Qualität der Bände wichtig ist.
Auch die noch am Lager befindlichen Bände
werden neu aufgebunden. Wer den Band also noch käuflich erwerben will,
kann ihn im Augenblick zwar beim Karl-May-Museum bestellen, muss dann
aber ebenfalls bis zur Auslieferung im April warten.
Wenn ich diesen Informationen noch eine Bemerkung als geschäftsführender
Herausgeber der HKA und Verantwortlicher für die inhaltliche Qualität
der editorischen Arbeit anfügen darf: Es hat mich bei aller Berechtigung
der Kritik an der fehlerhaften Ausstattung von Band IV.27 doch ein wenig
geschmerzt, dass die Leistung von Bearbeiter und Herausgeber einigen der
Beteiligten an der Diskussion teilweise keinen einzigen Satz wert war.
Denn das ist doch das eigentliche Anliegen der Herausgeberschaft durch
die KMG, dass die Werke Karl Mays mit dieser Edition in einer
verlässlichen, authentischen und für die Zukunft in allen Textfragen
maßgeblichen Ausgabe vorliegen mögen. Umso mehr danke ich denjenigen,
die mir in persönlichen Mitteilungen und E-Mails in Reaktion auf die
Diskussion ihre Wertschätzung für unsere Arbeit ausgedrückt haben. Auch
ich danke Frank Werder und Ulf Debelius für die ganz hervorragende
Qualität der Edition von Band IV.27.
Zugleich möchte ich vor einer Erwartung an die
neu aufgebundenen Bände warnen, dass nämlich das für sie verwendete
Leinen identisch sei mit demjenigen, das Wiedenroth und Wollschläger vor
23 Jahren für die zuletzt herausgegebenen grünen Bände innerhalb der HKA
verwendet haben. Ich habe schon mehrfach darauf hingewiesen, dass das
seinerzeit verwendete Leinen nicht mehr erhältlich ist und das unter der
damaligen Bestellnummer heute produzierte Leinen im Farbton davon
abweicht, weil die chemische Zusammensetzung bei der Erzeugung der Farbe
sich geändert hat. Es bleibt dabei, dass das nunmehr zur Verwendung
kommende Leinen erkennbar vom früher verwendeten abweichen wird, wenn es
mit ihm auch zumindest in der Leinenstruktur übereinstimmt.
Weiterhin guter Hoffnung bin ich, dass der als
nächstes geplante HKA-Band VI.1 Mein Leben und Streben
rechtzeitig im ersten Halbjahrs 2012 herauskommen kann. Der Herausgeber
Dr. Johannes Zeilinger ist zur Zeit dabei, in enger Zusammenarbeit mit
den drei Bearbeitern die endgültige Gestalt des Textkorpus und des
Editorischen Berichts zu klären.
Wir haben uns zudem entschieden, von den Plänen
der ursprünglichen Herausgeber abzuweichen, sämtliche Bände der
Abteilungen VI–IX mit dem gleichen grauen Leinen auszustatten, das etwa
bereits bei den beiden Bänden des Leseralbums (VIII.1–2) Verwendung
fand. Wir halten die lange Reihe grauer Bände, die sich dann ergeben
würde, für zu trist und eintönig. Deshalb sollen die Abteilungen VI und
VII eine andere Leinenfarbe erhalten, die Abteilung VI voraussichtlich
ein kräftiges Blau.
Weiterhin suchen wir noch für die
Editionsarbeit ein Exemplar der letzten Fehsenfeld-Auflage von Durch
die Wüste, des 71.–73. Tausends. Überhaupt bitten wir speziell für
die ersten sechs Fehsenfeldbände darum, uns weitere Exemplare
verschiedener Auflagen zur Verfügung zu stellen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe (15/5. Dezember 2011)
Leider wurde unsere Hoffnung,
den Band IV.27 der HKA „Im ‚wilden Westen‘ Nordamerika’s“ noch
im Oktober 2011 herauszubringen, nicht erfüllt. Die Arbeit am
editorischen Bericht des Bandes zog sich doch länger hin als erwartet.
Ende Oktober jedoch ist der Bericht endlich fertig geworden, und so
konnten die Arbeiten zur Produktion des Bandes anlaufen. Wenn nichts
Unvorhergesehenes mehr dazwischen kommt, müsste der Band also zu
Weihnachten in den Händen der Abonnenten sein. Ich möchte an dieser
Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass die Editionsarbeit an der HKA
vollständig ehrenamtlich erfolgt. Alle Beteiligten geben sich die größte
Mühe, die vorgesehenen Termine einzuhalten, doch gelingt das aus
verschiedenen Gründen nicht immer. Gelegentlich wird auch Kritik
geäußert, die Veröffentlichung der Bände ginge zu langsam voran. Man
sollte dabei allerdings zu Kenntnis nehmen, dass vor Übernahme der
Herausgeberschaft durch die KMG die Reihe jahrelang völlig am Boden lag.
Unser Ziel ist es im Augenblick, jährlich ein bis zwei Bände
herauszubringen, vielleicht auch einmal drei, wie wir es im
Karl-May-Jubiläumsjahr anstreben. Hinzu kommt, dass die
Karl-May-Stiftung, die die Finanzierung der HKA stemmen muss, auch immer
ein Wörtchen mitzureden hat. Und ihre finanzielle Planung ist wesentlich
von der Zahl der festen Abonnenten abhängig – je mehr Interessierte sich
entscheiden, die HKA zu abonnieren, auf desto sichereren Füßen steht die
Produktion der Reihe.
Vielleicht sollte auch noch einmal ein Wort zum
Inhalt des jetzt vor der Veröffentlichung stehenden Bandes gesagt
werden. Der Band IV.27 war in der ursprünglichen Planung der HKA, wie
sie Hermann Wiedenroth und Hans Wollschläger aufgestellt hatten, ebenso
wie der Folgeband IV.28 nicht vorgesehen. Die neue Herausgeberschaft sah
es aber als notwendig an, auch die Früh- bzw. Erstfassungen solcher
Erzählungen, die später von May nur in überarbeitetet Form in die
„Gesammelten Reiseerzählungen“ übernommen wurden, im Rahmen der HKA im
Originaltext zu präsentieren, zumindest dann, wenn die späteren
Fassungen deutlich in Textfassung oder Erzählkonzeption von den
Erstfassungen abweichen. Das führte zur Aufnahme von Band IV.27 in die
HKA, der die Erstfassungen der im Wilden Westen spielenden Erzählungen
der mittleren Schaffensperiode Karl Mays enthalten wird, sofern sie
nicht mehr oder weniger unverändert in die Fehsenfeld-Reihe aufgenommen
wurden. Dazu gehört zum einen die titelgebende Erzählung „Im ‚wilden
Westen‘ Nordamerika’s“, zum anderen „Der Scout“, die beide in
veränderter Form später in die „Winnetou“-Trilogie integriert
wurden. Auch eine Reihe der in „Old Surehand I“ und Old
Surehand II“ eingegangenen Geschichten finden sich in diesem Band,
teilweise mit den ursprünglich dazugehörigen Abbildungen, sofern diese
der Anlass für May waren, sie überhaupt zu konzipieren.
Von den in die „Winnetou“-Trilogie
eingegangenen Erzählungen –„Old Firehand“ als Frühwerk wird in
der Abteilung I der HKA abgedruckt werden – wird dann nur „Deadly dust“
nicht als eigenständiger Text innerhalb der HKA zu finden sein. Das ist
eine durchaus diskutable Entscheidung HKA-Beteiligten, doch ist sie zu
vertreten, da dieser Text bei der Aufnahme in „Winnetou III“ keine
grundsätzliche Neukonzeption erfuhr, sondern nicht mehr zum Stand der „Winnetou“-Trilogie
passende Abschnitte von May einfach eliminiert wurden. Andere kleinere
Textänderungen sind gut im Rahmen des editorischen Berichts zu „Winnetou
III“ zu dokumentieren.
Noch eine weitere kleine Neuerung führen wir
mit Band IV.27 der HKA ein: Wiederholt ist beklagt worden, dass bei den
ersten HKA-Bänden, die eine Vielzahl von Einzeltexten Karl Mays
enthalten, das Inhaltsverzeichnis keine Hinweise auf die Seiten
enthalte, auf denen die editorischen Berichte zu den einzelnen Texten
jeweils beginnen. Dem wollen wir beginnend mit diesem Band Rechnung
tragen. So wird in solchen Sammelbänden in Zukunft dem editorischen
Bericht selbst noch einmal ein kleines Inhaltsverzeichnis vorangestellt
werden, das es dem Benutzer erleichtert, den editorischen Bericht zu
einem bestimmten May-Text ohne lästiges Durchblättern des gesamten
Berichtsteils zu finden.
Die Vorarbeiten zu Band VI.I „Mein Leben
und Streben“, dessen Inhalt ich in meinem letzten Bericht bereits
vorgestellt habe, sind weiterhin auf gutem Wege, sodass ich
zuversichtlich bin, den Band in der ersten Hälfte 2012 herausbringen zu
können.
Es hat in der letzten Zeit einige Diskussionen
über die Zuverlässigkeit der Textfassungen auf der seinerzeit noch von
Hermann Wiedenroth herausgebrachten CD-Rom „Karl Mays Werke“ gegeben.
Dazu möchte ich einige klärende Worte sagen.
Zunächst einmal liegt die Produktion der CD-Rom weit vor der
HKA-Herausgeberschaft der Karl-May-Gesellschaft, sodass wir für den
Inhalt keinerlei Verantwortung übernehmen können. Allerdings machen wir
durchaus ertragreichen Gebrauch von der CD-Rom, bilden die auf ihr
verfügbaren Texte doch die Grundlage für unsere Arbeit an der HKA. Dies
gilt jedoch nur mit der Einschränkung, dass wir alle Texte, die wir in
die gedruckte Fassung der HKA übernehmen wollen, einem gründlichen
Wort-für-Wort-Vergleich mit den Originaltexten unterziehen müssen.
Denn es hat sich bei der Arbeit mit der CD-Rom
herausgestellt, dass ihr Textkorpus für die Zwecke der HKA nicht absolut
verlässlich ist. Das heißt nicht, dass man mit den Texten nicht arbeiten
kann; die festzustellenden Fehler sind nicht gravierender Art, sondern
es handelt sich meist eher um Kleinigkeiten. Das hat seine Ursache
sicherlich in den Entstehungsbedingungen der CD-Rom: Die bei ihrer
Produktion bereits im Rahmen der HKA vorliegenden Texte sind dabei als
genauso zuverlässig anzusehen, wie die vorliegende gedruckte Fassung,
die ja auch ihre Grundlage war. Die anderen Texte jedoch, die zum Teil
dann auch den diversen Parallel-Ausgaben der HKA, etwa der sogenannten
Zürcher Ausgabe oder den Haffmans-Taschenbüchern, zugrunde lagen, waren
noch nicht in dem Maße kritische durchgesehen, wie wir dies für die HKA
garantieren möchten. Zum größeren Teil wurden sie einfach aus den
May-Originaltexten eingescannt bzw. abgetippt, mit all den Fehlern, die
sich dabei ergeben können. Die Seitenangaben zu diesen Texten, die man
auf der CD-Rom findet, beziehen sich ja dann auch jeweils auf das
zugrundeliegende Original.
Wer auch immer also die CD-Rom zur Arbeit
benutzt, sollte diese Entstehungsbedingungen kennen. Sie ist eine gute
und vielfach willkommene Arbeitsgrundlage, bedarf bei der Arbeit damit
aber immer einer Kontrolle anhand des Originals, eines Reprints oder,
soweit vorliegend, des gedruckten HKA-Textes.
Damit zurück zur Druckfassung der HKA. Wieder
möchte ich meinen Bericht abschließen mit zwei Suchmeldungen für
Auflagen, die wir für verschiedene Variantenapparate noch benötigen:
Weiterhin fehlt uns ein Exemplar der letzten Fehsenfeld-Auflage von
„Durch die Wüste“, des 71.–73. Tausends. Auch von „Durch das Land
der Skipetaren“ suchen wir noch die letzte Freiburger Auflage,
nämlich das 46.–50. Tausend.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe (14/September 2011)
Nicht immer
gibt es alle drei Monate grundsätzlich Neues zum Fortgang der HKA zu
berichten. So ist es auch zurzeit: Die Fertigstellung des nächsten
Bandes „Im ‚wilden Westen‘ Nordamerika’s“ schreitet fort, wird aber noch
ein wenig dauern, da am Editorischen Bericht noch gefeilt wird. Ich bin
aber zuversichtlich, dass dieser Sammelband mit frühen
Amerikaerzählungen Karl Mays zum Kongress der Karl-May-Gesellschaft in
Wolfenbüttel vorliegen wird. Wie immer, so ist es uns wichtiger, dass
alle Fakten sorgfältig abgeklärt werden und am Ende wirklich stimmen,
als uns unter Termindruck setzen zu lassen.
Mit einem Problem sind wir allerdings bei der
Herstellung dieses Bandes konfrontiert, das wir nicht optimal werden
lösen können: Er gehört zur Abteilung IV der HKA (Reiseerzählungen),
deren bisher letzter Band „Durch das Land der Skipetaren“ 1988 in der
Ära Wiedenroth/Wollschläger produziert wurde, also vor nunmehr 23
Jahren. Das seinerzeit verwendete grüne Leinen für den Buchrücken gibt
es zwar beim Lieferanten noch, doch haben sich die chemische
Zusammensetzung und der Herstellungsprozess von Farbe und Leinen seitdem
so stark verändert, dass die Farbe mit derjenigen von 1988 nicht mehr
übereinstimmt, zu unserem Leidwesen sogar so deutlich davon abweicht,
dass wir sie nicht guten Gewissens für den neuen Band verwenden können.
Wir sind zurzeit dabei, farbliche Alternativen
zu sichten, können aber jetzt bereits sagen, dass es kein mit der damals
verwendeten Farbe identisches Grün mehr gibt. Dieser wie alle weiteren
Bände der Abteilung IV werden sich also farblich von den früheren
abheben. Wir werden uns aber zumindest bemühen, ein möglichst ähnliches
Grün zu finden.
Zum Karl-May-Jubiläumsjahr 2012 planen wir
sodann, wie bereits angekündigt, den ersten Band der Abteilung VI
(Autobiographische Schriften), nämlich „Mein Leben und Streben“. Nicht
nur Mays Selbstbiographie, editorisch betreut von Hainer Plaul, wird
darin enthalten sein, sondern auch alle weitere kleinen Texte Mays, die
man im engeren Sinne autobiographisch nennen kann, sowie sämtliche
Einträge und biographischen Skizzen in Personenlexika, die von May
stammen oder zumindest auf ihn zurückgehen. Das sind sowohl die
lexikonartig gestalteten Einträge in Schriftstellerlexika wie dem
bekannten „Kürschner“ („Deutscher Litteratur-Kalender“) als auch etwas
umfangreichere Texte wie etwa diejenigen in den Nachschlagewerken
„Sachsens Gelehrte, Künstler und Schriftsteller“ und „Bildende Geister“,
in denen May in der Lage war, seine schriftstellerischen Grundsätze
zumindest in knapper Form darzulegen.
Wollen wir hoffen, dass wenigstens das graue
Leinen, das ja den Rücken aller Bände der Abteilungen VI–IX zieren soll,
noch in der exakten Färbung der bereits erschienen Bände erhältlich sein
wird.
Joachim Biermann
Nachtrag. Das Erscheinen des Bandes IV.27 „Im ‚wilden Westen‘ Nordamerika’s“ wird sich voraussichtlich über den oben genannten Zeitpunkt hinaus etwas verzögern. JB.
Zum
Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe (12/ Juni 2011)
Da sich gegenüber meinem letzten Bericht keine grundlegenden Dinge getan
haben, kann ich mich diesmal ein wenig kürzer fassen.
Anlässlich der Vorstands- und Mitarbeitertagung
in diesem Frühjahr haben Frank Werder, Ulf Debelius und ich uns noch
einmal zusammengesetzt und wesentliche Aspekte des Editorischen Berichts
für den nächsten HKA-Band IV.27 „Im ‚wilden Westen‘ Nordamerika’s“
diskutiert und entschieden.
Mittlerweile sind die für diesen Band
vorgesehenen May-Texte bereits beim KMV in Bamberg, wo der Textteil nun
gesetzt wird. Wie bereits der HKA-Band III.7 „Der schwarze Mustang“,
enthält auch dieser Band wieder drei Abbildungen, zu denen May jeweils
eine der abgedruckten Erzählungen verfasst hat: „Im Mistake-Cannon“, „Am
Kai-p’a“ und „Die Rache des Mormonen“.
Wie bei jedem HKA-Band wird es dann
weitergehen: Liegt der Textteil eines Bandes im Satz der HKA vor, machen
sich Bearbeiter und Herausgeber des Bandes daran, alle Stellenangaben
des Editorischen Berichts zu aktualisieren. Dann kann in einem zweiten
Schritt auch der Editorische Bericht gesetzt werden. Liegt dann der
gesamte Satz vor, geht er – nach Freigabe durch Bandbearbeiter und
Herausgeber – in Druck, und auch der Einband wird entsprechend
vorbereitet. Für den jetzt in Arbeit befindlichen Band heißt dies, dass
er voraussichtlich Mitte des Jahres fertig produziert sein wird.
Anschließend planen wir – hoffentlich
rechtzeitig zum Karl-May-Jahr 2012 –, die Herausgabe des Bandes VI.1
„Mein Leben und Streben“, der neben Mays Selbstbiographie auch alle
weiteren in engerem Sine autobiografischen Texte des Autors enthalten
wird.
Wir sind übrigens weiterhin auf der Suche nach
der letzten Freiburger Auflage, dem 71.–73. Tausend, von „Durch die
Wüste“, um die Vergleichslesung für den entsprechenden HKA-Band abrunden
zu können.
Joachim Biermann
Zum
Fortgang der Historisch-kritischen Ausgabe (12/März 2011)
Intensiv arbeiten zur Zeit Bandbearbeiter Frank Werder und Herausgeber
Ulf Debelius an dem als nächstem geplanten Band der HKA, Im „wilden
Westen“ Nordamerika’s (Abteilung IV, Band 27), der als Sammelband
eine Reihe von in Nordamerika spielenden Erzählungen Mays enthält. Zum
einen sind dies Frühfassungen von Texten, die May später in seine
Gesammelten Reisererzählungen aufgenommen und dabei nicht unerheblich
verändert hat: Die titelgebende Erzählung Im „wilden Westen“
Nordamerika’s sowie Der Scout, die beide später in der
Winnetou-Trilogie Aufnahme fanden, und die Kurzerzählungen Im
Mistake-Cannon und Der erste Elk, die in die Surehand-Trilogie
eingingen. Hinzu kommen vier weitere Erzählungen: Ein Oelbrand,
Unter der Windhose, Am „Kai-p’a“ sowie Mutterliebe.
Bei Im „wilden Westen“ Nordamerika’s
ist es bisher nicht möglich gewesen, die vermutliche
Erstveröffentlichung aufzuspüren, von der wir nur aus dem Briefwechsel
Mays mit einem Verleger wissen und die nach Angaben Mays in einem
Amberger Blatte erschienen sein soll. Wir nehmen dieses Defizit inkauf,
um den Band überhaupt herausbringen zu können, da wir nicht annehmen,
dass die Forschung den möglichen Erstdruck in nächster Zeit finden wird.
Sollte aber ein Forscher oder Sammler uns noch Näheres dazu mitteilen
können oder sogar diesen Abdruck in Händen haben, so bitten wir recht
herzlich darum, Herausgeber oder Bandbearbeiter davon in Kenntnis zu
setzen. Noch ist es nicht zu spät, diesen Text einzubeziehen.
Von einem weiteren Abdruck dieser Erzählung in
der Zeitschrift „Im Familienkreise“ ist bisher nur eine unvollständige
Version bekannt. Auch hier unsere herzliche Bitte: Wer diesen Abdruck
von Im „wilden Westen“ Nordamerika’s besitzt, möge ihn uns doch
für die HKA zur Verfügung stellen.
In meinem letzten Bericht habe ich erläutert,
dass wir die Abteilung VI der HKA umgestellt und neu geordnet haben. Aus
Anlass des Karl-May-Jubiläumsjahrs 2012 wollen wir versuchen, bis dahin
den ersten Band dieser Abteilung, Mein Leben und Streben und
andere autobiographische Schriften herauszubringen. Dies ist ein
ehrgeiziges Ziel, doch habe ich die Hoffnung, dass es uns gelingen wird,
den Band rechtzeitig fertigzustellen. Neben der von Hainer Plaul als
Textbearbeiter betreuten Selbstbiographie Karl Mays wird der Band die
weiteren im engeren Sinne als autobiographisch anzusehenden Texte
enthalten, von den Freuden und Leiden eines Vielgelesenen bis hin zu
diversen von May selbst verfassten Einträgen in literarischen
Nachschlagewerken.
Die historisch-kritische Ausgabe eines so
umfangreichen Werkes wie desjenigen Karl Mays ist ein
Langzeit-Unternehmen. Es birgt immer das Risiko in sich, dass über die
Jahrzehnte das Interesse der Abonnenten erlahmt. Damit steht und fällt
aber auch eine solche Reihe. Die Herausgabe der HKA hat sich zudem in
der Vergangenheit, wie Sie wissen, zusätzlich aufgrund diverser
unglücklicher Umstände erheblich verzögert. Deshalb möchte ich an alle
Freunde Karl Mays und Interessenten an seinem Werk appellieren, die HKA
zu abonnieren (sofern sie dies bisher noch nicht getan haben) und
dadurch ihren Bestand auch langfristig zu sichern. Der Bandpreis von
39,90 € wird gelegentlich als ein Hindernis für ein solches Abonnement
genannt. Angesicht der wirtschaftlichen Lage vieler ist dieser Einwand
durchaus verständlich, doch bitte ich auch zu berücksichtigen, dass die
Bände vergleichbarer Unternehmungen fast durchweg weit mehr als das
Doppelte kosten. Wir können die Bände im Vergleich dazu so preiswert
halten, weil die editorische Arbeit durch die Mitarbeiter der KMG
unentgeltlich geleistet wird. Dafür gebührt allen Beteiligten unser
großer Dank.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (11/Dezember 2010)
Der neueste Band der HKA, Die Fastnachtsnarren, ist mittlerweile
ausgeliefert und dürfte sich in den Händen aller Abonnenten befinden.
Mit dieser Sammlung früher May’scher Humoresken ist nunmehr der zweite
Band der Abteilung I herausgekommen, und ich hoffe sehr, dass er eine
positive Aufnahme findet.
Das mit der Wahl der Rückenfarbe auftretende
Problem, dass nunmehr Die Fastnachtsnarren einen braunen, Der
beiden Quitzows letzte Fahrten aber einen dunkelblauen Rücken
aufweist, habe ich bereits mehrfach angesprochen. Diesem Problem
abzuhelfen könnte ein nachträglicher brauner Umschlag für den Quitzow-Band
abhelfen, und mein Aufruf, dazu Stellung zu nehmen, hat mittlerweile
eine ganze Reihe von Reaktionen gezeitigt, die sich zum größten Teil,
wenn auch nicht ganz einmütig, für diese Lösung aussprechen. Mit dem
Karl-May-Verlag und der Karl-May-Stiftung, die für die Realisierung
dieser Lösung zuständig wären, werden wir also überlegen, ob ein solcher
Umschlag auf rentable Weise herzustellen ist.
Frank Werder, der Bandbearbeiter des als
Nächstes geplanten HKA-Bandes, der Zusammenstellung kleinerer
Reiseerzählungen unter dem Titel Im »Wilden Wesen« Nordamerika’s,
dem 27. Band der Abteilung IV, hat mit seiner Arbeit mittlerweile gute
Fortschritte gemacht. Gegen Ende des Jahres soll das Manuskript bereits
vorliegen und wird dann von Bandherausgeber Ulf Debelius gegengelesen
und im Dialog mit dem Bandbearbeiter weiterentwickelt.
In der Planung der HKA bisher recht
stiefmütterlich behandelt wurde die Abteilung VI – Autobiographische
Schriften. Zwar sah der Editionsplan der ursprünglichen Herausgeber hier
sechs bereits mit Titeln versehene Bände vor, doch gab es keinerlei
Detailplanung, weder bezüglich der in die einzelnen Bände aufzunehmenden
Texte Mays, noch bezüglich des jeweiligen Bandumfangs.
Eine erste Berechnung der zu erwartenden
Umfänge lässt es als nunmehr notwendig erscheinen, den Zuschnitt dieser
Abteilung neu vorzunehmen: Mit einer Ausnahme wäre keiner der bisher
projektierten Bände wesentlich über 350 Seiten hinausgekommen, drei
Bände wären gar unter 300 Seiten geblieben. Dies scheint uns nicht
machbar zu sein, und so haben wir erste Überlegungen angestellt, die
Abteilung VI umzustellen. Die Zahl der Bände dieser Abteilung wird
voraussichtlich auf drei bis vier schrumpfen. Und der nunmehr neu
geplanten Band 1 „Mein Leben und Streben und andere autobiographische
Schriften“, den wir als ersten daraus in Angriff nehmen wollen, wird
nicht nur Mays Autobiographie, sondern auch alle weiteren im engeren
Sinne autobiographischen Schriften Karl Mays aufnehmen.
Meinem Aufruf, uns verschiedene
Fehsenfeld-Auflagen der Reiseerzählungen für die editorische Arbeit zur
Verfügung zu stellen, ist bereits eine erfreulich große Zahl von
Sammlern gefolgt. Immer noch aber suchen wir einzelne Auflagen, im
Augenblick insbesondere weiterhin die letzte Fehsenfeld-Auflage von Durch
die Wüste, das 71.–73. Tausend. Meine Bitte bleibt also weiterhin
bestehen, uns mit dieser und anderen Auflagen der grünen Bände
weiterzuhelfen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (10/September 2010)
Die Veröffentlichung des nächsten HKA-Bandes steht nun unmittelbar bevor
und soll, wenn alles wie vorgesehen klappt, noch im Herbst dieses Jahres
erfolgen. Mit Die Fastnachtsnarren (KMW I.3), betreut von Ulf
Debelius, wird damit nach Der beiden Quitzows letzte Fahrten der
zweite Band der Abteilung I, das heißt aus dem May’schen Frühwerk,
vorliegen. Liest man diese frühen Humoresken Karl Mays noch einmal im
Zusammenhang, wie dies in diesem Band möglich ist, wird besonders
deutlich, dass viele der skurrilen Gestalten, die der Autor für diese
Erzählungen erfand, in den Beschreibungen, in ihren sprachlichen
Eigenheiten und auch in ihrer Personencharakteristik Vorstudien waren
für viele der lustigen Personen, die May dann in seinen klassischen
Reiseerzählungen konzipierte, etwa den Hobble-Frank, den Dicken Jemmy
und den langen Davy und manche andere.
Wie an dieser Stelle bereits erläutert, kommen
wir bei diesem Band auf den ursprünglich von Hans Wollschläger und
Hermann Wiedenroth entwickelten Plan zurück, die Abteilung I mit braunem
Rücken auszustatten, obwohl der Quitzow-Band seinerzeit
abweichend davon mit dem schwarzblauen Rücken der Abteilung II versehen
wurde. Es gibt nun bereits Vorschläge, für den Quitzow-Band
einen Umschlag nachzuliefern, der mit einem identischen braunen Rücken
ausgestattet ist, damit dann im Regal die Bände dieser Abteilung in
einheitlicher Rückenfarbe nebeneinander stehen können. Diesen Umschlag
anzufertigen verursacht natürlich gewisse Kosten, und so wäre ich daran
interessiert, Ihre Meinung als Abonnenten der Reihe dazu zu hören. Denn
wenn keinerlei oder nur wenig Interesse an einer solchen Zusatzleistung
vorliegen sollte, müssen wir wohl oder übel darauf verzichten.
Ich bin bereits darauf angesprochen worden,
warum aus der Liste unserer Vorankündigungen der Band I.8 Aus der
Mappe eines Vielgereisten verschwunden ist. Das hat seinen Grund
darin, dass der vorgesehene Bandbearbeiter seine Mitarbeit aus
persönlichen Gründen wieder abgesagt hat. Da wir alle ehrenamtlich
arbeiten, ist dies leider etwas, was immer wieder einmal geschehen kann.
So bin ich andererseits auch weiterhin sehr interessiert, Mitarbeiter zu
gewinnen, die einzelne Bände oder May-Texte betreuen oder auch in der
Lage sind, als Herausgeber eines Bandes zu fungieren.
Diejenigen, die dazu bereits ihre Zusage
gegeben haben und einen Band in Bearbeitung haben, möchte ich auch auf
diesem Wege herzlich bitten, mir hin und wieder Nachricht vom Stand
ihrer Arbeit zu geben. Ich bin naturgemäß vor allem mit denjenigen
Bandbearbeitern und Herausgebern im intensiveren Kontakt, deren Bände
als nächstes anstehen, hoffe aber, dass auch alle anderen an „ihren“
Bänden arbeiten.
Ein langwierigeres Projekt ist sicherlich der Abschluss des Orientzyklus
in der HKA. Auch wenn jetzt für jeden der sechs Bände jeweils ein
Mitarbeiter bei der Arbeit ist, sind die umfangreichen notwendigen
Vergleichslesungen und die Erstellung der Variantenverzeichnisse
vergleichsweise aufwendig. Insbesondere für den Orientzyklus fehlen uns
auch noch einige der Auflagen der einzelnen Bände als Grundlage. Deshalb
unternehme ich hier nochmals den Versuch, konkrete Auflagen zu nennen,
die wir leihweise benötigen. Es sind dies für den Band Durch die Wüste
das 16.–20., das 21.–25. , das 31.–35. , das 46.–50. und das 71.–73.
Tausend der grünen Fehsenfeld-Reihe. Glückliche Besitzer solcher
Ausgaben sind herzlich gebeten, sie uns vorübergehend zur Verfügung zu
stellen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (9/Juni 2010)
Auf der Mitarbeitertagung der KMG im März dieses Jahres in Würzburg
haben wir auch, wie an dieser Stelle angekündigt, über die Form
gesprochen, in der der Orientzyklus im Rahmen der HKA vervollständigt
werden soll. Dies ist, wie bereits mehrfach ausgeführt, eine sehr
schwierige Entscheidung, mit der wir es auf keinen Fall allen recht
machen konnten; sie ist nun im Sinne der von mir bereits angekündigten
Lösung gefallen, wobei vor allem die kaufmännischen Überlegungen den
Ausschlag gaben. Die ersten fünf Bände des Orientzyklus werden neu
aufgelegt und sämtlich mit einen eigenen Editorischen Bericht, der
Varianten und Bearbeiterkorrekturen enthält, versehen. Der Editorische
Bericht mit der Entstehungsgeschichte des gesamten Zyklus wird dann dem
neuen Band 6 beigegeben.
Wir sind uns bewusst, dass wir damit nicht den
Vorstellungen aller Altabonnenten der Reihe entsprechen und können sie
nur um Verständnis für diese Entscheidung bitten. Wir werden auf jeden
Fall auch nach Formen und Verfahren suchen, ihren Interessen so weit wie
möglich entgegenzukommen. Dazu gehört, dass wir für die Neuauflagen der
Bände 1–5 ein Subskriptionsverfahren durchführen und sie nicht einfach
im Rahmen des Abonnements ausliefern werden.
Verschiedene HKA-Mitarbeiter sind zurzeit
bereits dabei, die Bände des Orientzyklus durchzusehen und die recht
umfangreichen Variantenapparate zu erstellen. Für diese Arbeit heben uns
bereits eine ganze Reihe von Sammlern verschiedene Bände der
Fehsenfeld-Ausgabe leihweise zur Verfügung gestellt. Im Augenblick
suchen wir noch nach einer offenbar recht seltenen Auflage, nämlich der
letzten Ausgabe von Durch die Wüste bei Fehsenfeld, dem 71.–73.
Tausend. Falls jemand von Ihnen im Besitz dieses Bandes ist, wären wir
sehr dankbar, wenn Sie ihn uns vorübergehend zur Verfügung stellen
könnten.
Auch für die Winnetou-Trilogie wurde
eine weitere Entscheidung zur Form der (Neu-)Veröffentlichung in der HKA
gefällt. Die Bände 1 und 2 sind ja seinerzeit in der abweichenden
Aufmachung im Haffmans-Verlag erschienen, während der dritte Band und
der gesamte Editorische Bericht noch ausstehen. Der Editorische Bericht
wird, ähnlich wie beim Orientzyklus, auf die drei Bände verteilt werden,
wobei allerdings in diesem Fall Band 1 die Entstehungsgeschichte
beinhalten wird. Wir sind jetzt übereingekommen, die Bände 1 und 3
gemeinsam herauszugeben, quasi als „Paket“, damit zum einen endlich der
dritte noch fehlende Winnetou-Band innerhalb der HKA vorliegt
und zugleich damit der Editorische Bericht für die gesamte Trilogie im
Rahmen des Bandes Winnetou I präsentiert werden kann.
Im Augenblick laufen die herausgeberischen Arbeiten für den Band Die
Fastnachtsnarren, der die frühen Humoresken Karl Mays
einschließlich zweier nur fragmentarisch überlieferte Anfangspassagen
enthalten wird. Wir sind zuversichtlich, diesen Band im 3. Quartal 2010
an die Abonnenten ausliefern zu können.
Für eine Reihe von Vorschlägen und Anregungen,
die mir zugegangen sind, möchte ich mich an dieser Stelle herzlich
bedanken. Manche Antwort werden Sie im Rahmen dieser Rubrik entdecken;
das eine oder andere eignet sich aber auch nicht für eine an dieser
Stelle gegebene Antwort. Wenn ich dann einmal vergessen sollte, ihnen
direkt zu antworten, zögern Sie nicht, noch einmal nachzufragen. Meine
Korrespondenz in Sachen HKA erstreckt sich allein bei den diversen
Bandbearbeitern und Mitarbeitern auf mehr als zwanzig Personen, sodass
das eine oder andere schon einmal aus den Augen gerät, wofür ich um Ihr
Verständnis bitte.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (8/März 2010)
Dank intensiver Bemühungen von Karl-May-Verlag und Karl-May-Stiftung ist
es gelungen, noch kurz vor Weihnachten 2009 den Band Der Sohn des
Bärenjägers im Rahmen der HKA herauszubringen. Allen Beteiligten
sei dafür herzlich gedankt. Die ersten Reaktionen zeigen, dass dieser
vermutlich wohl umfänglichste Band der HKA positiv aufgenommen wurde.
Unserem Aufruf, für die HKA-Arbeit diverse
Auflagen der Fehsenfeld-Bände von Mays Gesammelten Reiseerzählungen zur
Verfügung zu stellen, sind bisher bereits erfreulich viele gefolgt. Ich
möchte aber noch weitere Sammler bitten, sich an dieser Aktion zu
beteiligen, da wir für die HKA möglichst jede Auflage zumindest in
Augenschein nehmen möchten und uns noch eine Reihe von Ausgaben fehlen.
Auch in der Frage, in welcher Form wir den
Orientzyklus vervollständigen, möchte ich mit Ihnen im Dialog bleiben.
Einige Stimmen haben zu dieser schwierigen Frage haben mich bereits
erreicht und waren erwartungsgemäß unterschiedlicher Auffassung. Beim
nächsten Treffen der HKA-Beteiligten am Rande der Tagung des
KMG-Mitarbeiterkreises im März 2010 in Würzburg wird auch diese Frage
weiter diskutiert werden.
Für 2010 steht nach unseren Planungen als
nächstes der Band I.3 Die Fastnachtsnarren mit Mays frühen Humoresken
an, der von Ulf Debelius bearbeitet wird. Nach Der beiden Quitzows
letzte Fahrten wird dies dann der zweite Band der Abteilung I
(Frühwerk) sein, den wir herausbringen. Wie bereits früher angekündigt,
werden wir dafür auf die ursprünglichen Pläne zurückgreifen und diesen
Band wie auch alle weiteren der Abteilung I mit braunem Rücken
ausstatten.
Welcher Band nach den Fastnachtsnarren
erscheinen wird, steht noch nicht fest. Es sind vier Bände in Arbeit,
deren Fertigstellung sich im Augenblick sämtlich für den gleichen
Zeitraum – Ende 2010 – abzeichnet. So werden wir abwarten, welcher Band
dann tatsächlich als erstes druckreif ist. Es handelt sich um die
folgenden Bände: Im „wilden Westen“ Nordamerika’s (KMW IV.27),
der die Amerika-Erzählungen Mays aus seiner mittleren Schaffensperiode
vereint, die keine Aufnahme in die Gesammelten Reiseromane
fanden, und von Frank Werder vorbereitet wird. Sodann Orangen und
Datteln (KMW IV.25) mit dem Großteil von Mays
Marienkalender-Erzählungen in der Form, wie er sie einst in den
entsprechenden Fehsenfeld-Band aufgenommen hat; dieser Band wird von
Jürgen Hahn bearbeitet. Des Weiteren bereitet Ekkehard Bartsch Mays
Bearbeitung von Ferrys Der Waldläufer für die HKA vor (KMW I.9),
und schließlich bin ich selbst dabei, die Winnetou-Trilogie
einzurichten, deren erster Band wohl ebenfalls noch 2010 fertig werden
wird.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (7/Dezember 2009)
Vonseiten der Herausgeber sind mittlerweile alle Arbeiten am nächsten
HKA-Band Der Sohn des Bärenjägers abgeschlossen, und die
Bemühungen von Karl-May-Verlag und Karl-May-Stiftung laufen intensiv, um
diesen Band noch vor Weihnachten herauszubringen und den Abonnenten
zukommen zu lassen.
Der Sohn des Bärenjägers ist der letzte
Band der Abteilung III – Erzählungen für die Jugend –, der erscheint.
Aus diesem Grund geben wir diesem Band eine Errata-Liste zu den bisher
publizierten Bänden dieser Abteilung bei. Als Band III.1 enthält Der
Sohn des Bärenjägers außerdem im Rahmen des Editorischen Berichts
eine Gesamtdarstellung zur Beziehung Karl Mays zum Verlag von Wilhelm
Spemann bzw. zur Union Deutsche Verlagsgesellschaft, in die der
Spemann-Verlag 1890 eingegliedert wurde.
Ein Band der Abteilung III, Das Vermächtnis
des Inka, wurde bisher nur in der bei Haffmans erschienenen
Fassung vorgelegt; für ihn planen wir in absehbarer Zeit eine Neuauflage
im aktuellen Format und Erscheinungsbild der HKA.
In den letzten „KMG-Nachrichten“ (Nr. 161)
findet sich ein Aufruf Jürgen Wehnerts an alle KMG-Mitglieder, nach den
bisher verschollenen Bänden der ›Deutschen Gewerbeschau‹ zu forschen, um
einige bisher noch nicht vollständig in der Fassung ihrer
Erstveröffentlichung vorliegende May-Erzählungen komplettieren zu
können. Solche Initiativen sind uns natürlich hochwillkommen, und der
von Jürgen Wehnert aufgezeigte Weg scheint nicht ohne Aussicht auf
Erfolg zu sein. Helfen Sie also bei der Ermittlung der fehlenden
Jahrgänge mit, wenn Ihnen dies möglich ist!
Die Mitarbeiter der HKA treten, soweit sie anwesend sind, anlässlich von
KMG-Treffen immer auch zu einer Arbeitssitzung zusammen, um anstehende
Projekte und Probleme zu besprechen. So war es auch beim KMG-Kongress in
Marburg. Neben einem Überblick über den Stand der Arbeit an den
laufenden Projekten rückte dort die Planung für die Vervollständigung
des Orientzyklus in den Mittelpunkt der Diskussion.
Bisher sind bekanntlich die ersten fünf Bände im Rahmen der HKA
erschienen, der sechste Band steht noch aus, und für diesen sechsten
Band hatten die beiden Erstherausgeber auch den Editorischen Bericht
eingeplant. Nach meinem Aufruf in den letzten KMG-Nachrichten haben sich
mittlerweile genügend Mitarbeiter gefunden, die die Variantenapparate
erstellen wollen, und Florian Schleburg arbeitet bereits an den übrigen
Teilen des Editorischen Berichts. Ein ganz praktisches Problem stellt
nun allerdings die Tatsache dar, dass die Bände 1–5 mittlerweile
vergriffen sind. Können wir es uns leisten, den sechsten Band
herauszubringen, ohne die ersten fünf nachzudrucken? Würde ein Nachdruck
der fünf Bände andererseits auf genügend Kaufinteressenten stoßen und so
für die Karl-May-Stiftung kalkulierbar sein?
Mit Bernhard Schmid vom Karl-May-Verlag und
René Wagner von der Karl-May-Stiftung haben wir in Marburg insbesondere
diese Fragen diskutiert, und es hat sich eine mögliche Vorgehensweise
herauskristallisiert, die ich hiermit vorstellen möchte: Insbesondere
Verlag und Stiftung sprechen sich dafür aus, die Bände 1–5
nachzudrucken. Allerdings nicht unverändert, sondern unter Hinzufügung
der jeweils zu einem Band gehörigen Teile des Editorischen Berichts,
also insbesondere der Bibliographie und des Variantenapparats zu jedem
Band. Der Schut würde dann zusätzlich auch die
Entstehungsgeschichte des Orientzyklus enthalten.
Die Alternativen lauten also jetzt: Sollen wir
lediglich den Schut neu herausbringen, der dann allerdings wegen
des umfangreichen Editorischen Berichts in zwei Teilbänden erscheinen
würde? Das wäre für alle, die bereits seit langem die ersten fünf Bände
besitzen die wünschenswerteste, weil preiswerteste Lösung, ließe aber
solche Abonnenten der Reihe, die noch nicht so lange dabei sind und
deshalb die frühen Bände nicht besitzen, in die Röhre schauen.
Oder bringen wir den gesamten Orientzyklus neu heraus und statten jeden
der Bände mit den oben genannten Teilen des Editorischen Berichts aus?
Dann reichte für Der Schut ein einziger Band. Abonnenten, die
die bisherigen Bände nicht besitzen, könnten den Zyklus dann komplett
erwerben, und Erstabonnenten müssten, wenn sie in den Besitz auch der
Zweitauflage kommen wollen, unter dem Strich in vier zusätzliche Bände
(statt in zwei Bände Der Schut) investieren.
Weil sich in Marburg durch den Ausfall eines
Vortrags die Gelegenheit dazu bot, haben wir diese Überlegungen dort
bereits den anwesenden Mitgliedern vorgestellt und mit ihnen diskutiert.
Es wurden – verständliche – Bedenken geäußert, doch fand die von uns ins
Auge gefasste Vorgehensweise doch überwiegend Zustimmung oder zumindest
Verständnis. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass das Erscheinen der
Bände 1–5 des Orientzyklus in der HKA doch auch bereits über 20 Jahre
zurückliege. Das relativiere die finanzielle Zumutung, die in diesen
Plänen für die Altabonnenten liege.
Beim letzten Mal hatte ich alle, die im Besitz
alter Fehsenfeld-Ausgaben sind und bereit wären, uns diese für die
Erstellung der Variantenapparate für die HKA vorübergehend zur Verfügung
zu stellen, aufgerufen, sich bei mir zu melden. Mittlerweile liegen die
ersten Meldungen vor, und ich bedanke mich herzlich bei diesen
Mitgliedern. Wir suchen aber weiterhin eine ganze Reihe von
Fehsenfeld-Auflagen, und ich möchte meinen Aufruf erneuern. Als
praktisch hat es sich erwiesen, wenn Sie mir bei Ihrer Meldung gleich
mitteilen können, welche Bände und Auflagen Sie zur Verfügung stellen
könnten.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritische Ausgabe (6/September 2009)
Während ich diese Zeilen schreibe (Juli 2009), wird der als nächstes
geplante HKA-Band Der Sohn des Bärenjägers gerade gesetzt,
sodass wir wohl mit einiger Sicherheit davon ausgehen dürfen, dass er im
Herbst dieses Jahres (hoffentlich rechtzeitig zum KMG-Kongress in
Marburg) herauskommen kann. Als darauf folgender Band ist dann der von
Ulf Debelius betreute Band I.3 Die Fastnachtsnarren zur
Veröffentlichung vorgesehen.
Eine Reihe weiterer Bände sind in Arbeit, doch
ist der Arbeitsstand der einzelnen Bearbeiter sehr unterschiedlich; es
lässt sich noch nicht sicher sagen, welcher der dann nächste Band sein
wird. Aber ich möchte, einer Anregung von Jürgen Wehnert folgend, doch
eine Übersicht derjenigen Bände geben, die zur Zeit aktiv vorbereitet
werden:
Außerdem arbeiten wir, wie
bereits berichtet, an der Ergänzung bzw. Neuausgabe von Winnetou
I–III (IV.12–14) und der sechs Bände des Orienztyklus (HKA
IV.1–6). Dies sind zugleich die ersten neun Bände, die seinerzeit im
Fehsenfeld-Verlag im Rahmen von Karl Mays gesammelten Reiseromanen
herauskamen und somit sehr viele Auflagen zu dessen Lebzeiten erlebten.
Für die Erfassung aller Textvarianten benötigen die Mitarbeiter, die
diese Bände vorbereiten, Einsicht in jede dieser Auflagen. Auch wenn wir
bereits eine ganze Reihe dieser Ausgaben zur Verfügung haben, so fehlt
uns doch noch eine beträchtliche Anzahl. So möchte ich hiermit all
diejenigen, die solche Auflagen der grünen bzw. blauen Fehsenfeld-Bände
besitzen, herzlich bitten, sie uns für die HKA-Arbeit zeitweilig zur
Verfügung zu stellen. Bitte setzen Sie sich deswegen mit mir in
Verbindung.
Wie bekannt, sind die Bände 1–5 des
Orientzyklus bereits in der HKA erschienen. Die Textvarianten allerdings
wurden bisher nur zum geringen Teil erfasst. Deshalb haben sich bereits
einige Mitarbeiter gefunden, die die nunmehr notwendigen
Vergleichslesungen durchführen; aber wir benötigen dafür weitere Helfer.
Wenn Sie sich dazu in der Lage sehen (notwendig sind das für diese
akribische Arbeit notwendige Interesse an der Sache sowie, wenn eben
möglich, ein Computer), bitte ich herzlich darum, sich bei mir zu
melden.
Für all diese Meldungen, aber auch für sonstige
Anregungen, Hinweise, Ergänzungen und Errata-Meldungen zur HKA bin ich,
wie immer, dankbar. Sie können mich gern brieflich oder elektronisch
kontaktieren:
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (5/Juni 2009)
Mit Band III.6 der HKA Der Oelprinz hat die
Karl-May-Gesellschaft vor kurzem den zweiten von ihr betreuten HKA-Band
herausgebracht. Dem Herausgeber Ruprecht Gammler und dem Bandbearbeiter
Dr. Florian Schleburg möchte ich auch an dieser Stelle für ihre Arbeit
danken. Der umfangreiche editorische Bericht des Bandes zeichnet die
Entstehungsgeschichte und die vielfältigen, wenn auch oft marginalen
textlichen Veränderungen nach, die die Erzählung in den verschiedenen
Ausgaben zu Mays Lebzeiten erfahren hat.
Zugleich mit diesem Band ist eine zweite
Auflage des ersten Waldröschen-Bandes (HKA II.3) produziert
worden, so daß dieser Roman nunmehr wieder vollständig zu erwerben ist,
war doch der erste Band seit einiger Zeit vergriffen.
Auch die weiteren für 2009 geplanten Bände
machen Fortschritte und werden wohl wie geplant noch in diesem Jahr
editorisch fertiggestellt werden. Allerdings fällt es uns nicht leicht,
das genaue Erscheinungsdatum eines Bandes auf längere Sicht immer ganz
exakt vorherzusagen, zu viele Unwägbarkeiten sind denkbar, die – wie
dies ja auch beim Oelprinz der Fall war – zu kürzeren oder
längeren Verzögerungen führen können. So ist es immer einmal möglich,
daß die editorische Arbeit ins Stocken kommt, weil der Bearbeiter
Schwierigkeiten hat, Exemplare aller relevanten und für seine Arbeit
benötigten Originalausgaben rechtzeitig und vollständig einzusehen. Hier
sind wir immer wieder auch auf die Besitzer von Originalbänden
angewiesen. Wer immer uns hier mit seltenen Ausgaben weiterhelfen kann,
ist herzlich gebeten, sich mit dem entsprechenden Bandbearbeiter oder
mit mir in Verbindung zu setzen. Auch anderes kann den planmäßigen
Fortgang der Edition gelegentlich aufhalten, seien es plötzliche
berufliche Belastungen eines (ja ehrenamtlich arbeitenden) Mitarbeiters,
seien es Verzögerungen in Produktion oder Auslieferung des Bandes. Auch
die Zahl der Abonnements der HKA verzögert oder beschleunigt den Prozeß
der Herausgabe: Die HKA muß sich ja für die Karl-May-Stiftung rentieren,
und je eher die Ausgabe Überschüsse abwirft, desto rascher kann ein
neuer Band auch finanziert werden. So wünschen wir uns durchaus noch
eine Steigerung der aktuellen Abonnentenzahlen.
Der als nächstes geplante Band III.1 Der
Sohn des Bärenjägers weist eine Besonderheit auf, der wir im
Druckbild auch Rechnung tragen wollen: Für die Buchausgabe ist die
Erzählung, wie wir dem Briefwechsel zwischen Karl May und dem Verlag
Wilhelm Spemann entnehmen können, sowohl von May als auch von der
Verlagsredaktion einer teilweisen Überarbeitung unterzogen worden. Beide
Überarbeitungen sind nicht eindeutig voneinander zu scheiden – mit einer
Ausnahme: Da der Illustrator Weigand einige Abbildungen so falsch
ausgeführt hatte, daß sie mit dem ursprünglichen Text der Erzählung
nicht mehr in Einklang standen und dies erst sehr spät im
Herausgabeprozeß des Bandes bemerkt wurde, hat Wilhelm Spemanns Bruder
Adolf die entsprechenden Textstellen, wie er May in einem erhaltenen
Brief schrieb, entsprechend „eingerichtet“. Diese Bearbeitungen stammen
also eindeutig von fremder Hand, und das möchten wir im editorischen
Bericht dokumentieren, indem wir die diesbezüglichen Stellen im
Variantenapparat in einer anderen Schrift auszeichnen.
Da mit Der Sohn des Bärenjägers die
Abteilung III der HKA abgeschlossen wird, wollen wir darin auch die
bisher bei Hermann Wiedenroth oder bei mir eingegangen Errata-Meldungen
für diese Abteilung dokumentieren. Es bleibt bei der vielschichtigen und
komplexen editorischen Arbeit an Mays Werken trotz aller Sorgfalt leider
nicht aus, daß sich einige Fehler einschleichen. Umso dankbarer sind wir
allen, die uns auf solche Fehler hinweisen.
Als Band 1 der Abteilung III – Erzählungen für
die Jugend – wird Der Sohn des Bärenjägers zudem im editorischen
Bericht auch eine ausführliche Darstellung der Zusammenarbeit Karl Mays
mit dem Verlag Wilhelm Spemann bzw. seinem Nachfolgeverlag Union
Deutsche Verlagsgesellschaft enthalten.
Als nächster Band der HKA ist sodann aus der
Abteilung I der Band 3 geplant, Die Fastnachtsnarren.
Bandbearbeiter Ulf Debelius präsentiert in diesem Band die frühen
Humoresken Karl Mays, insbesondere diejenigen, in deren Zentrum der alte
Dessauer steht. Bei der Edition dieser Erzählungen ergibt sich, wie
bekannt ist, eines der oben angesprochenen Probleme, vor dem die KMG
bereits stand, als sie vor Jahren die Dessauer-Erzählungen
reprintete: Einige Seiten der Originalzeitschriftendrucke sind
verschollen; die Reprints griffen seinerzeit ersatzweise auf die frühen
Nachdrucke des Karl-May-Verlags zurück. Auch wenn Herr Debelius bei
seiner Textsuche einige Erfolge hat verbuchen können, ist es uns
(bisher) nicht gelungen, alle verschollenen Seiten aufzuspüren. Wir
könnten also die Herausgabe des Bandes verschieben, doch ist es höchst
ungewiß, wann und ob diese Seiten jemals wieder auftauchen werden.
Deshalb haben wir uns entschieden, es den seinerzeitigen Reprints
gleichzutun und dort, wo uns (in letztlich relativ geringfügigem Umfang)
der Erstdruck nicht zur Verfügung steht, auf die frühesten bekannten
Nachdrucke zurückzugreifen. Falls jemand von Ihnen, liebe Interessenten,
solche bisher verschollenen Zeitschriftendrucke besitzen sollte, wären
wir natürlich sehr dankbar, wenn Sie sie uns noch zur Verfügung
stellten. Ansonsten werden wir die Originaltexte, sollten sie irgendwann
nach Publikation des Bandes doch noch auftauchen, in einem der sicher so
oder so fällig werdenden Ergänzungsbände der HKA nachdrucken.
Wenn ich, wie Herr Wehnert moniert, in meinem
letzten Bericht seinen Vorschlag, den „Präriebrand“-Text, dessen
Abfassung durch May ich verneine, andere aber für nicht unmöglich
halten, nachzuliefern, mit einer zu ausweichenden Antwort bedacht habe,
so sei ausdrücklich vermerkt, daß auch dieser Text in einem der soeben
erwähnten möglichen Ergänzungsbände Platz finden kann und soll – wann
immer ein solcher Band letztlich auch erscheinen kann.
Herr Wehnert modifiziert zudem seinen
Vorschlag, die Editorischen Berichte vorab zu veröffentlichen,
dahingehend, daß wir sie bzw. die Entwürfe dazu interessierten
sachkundigen Mitgliedern vorab zu Kenntnis geben mögen. Damit nun rennt
er offene Türen ein, denn das ist etwas, was alle Bandbearbeiter und
Herausgeber bereits praktizieren. Die Editorischen Berichte entstehen
natürlich nicht im stillen Kämmerlein, sondern werden in Einzelpunkten
oder auch in ihrer Gesamtheit von uns mit sachkundigen interessierten
Mitgliedern diskutiert; genau darauf zielt mein nunmehr schon mehrfach
an dieser Stelle in variierter Form publizierter Aufruf zur Mitarbeit.
Wer immer sich als sachkundig und mitarbeitsbereit meldet, wird von uns
auch in die Diskussion der anstehenden editorischen Probleme einbezogen
und bekommt, so er denn will, selbstverständlich auch die Editorischen
Berichte in ihrer jeweiligen provisorischen Form zur Lektüre. Denn in
der Tat sind wir an konstruktiven Hinweisen sehr interessiert. Wie
könnte es auch anders sein.
Die Arbeit an weiteren Bänden der HKA ist in
Angriff genommen. Mittlerweile haben wir auch erste Schritte getan, den
schon lange ausstehenden Band IV.6 Der Schut mit dem
editorischen Bericht für den gesamten Orientzyklus herauszubringen. Es
wird aber wohl noch geraume Zeit dauern, bis diese Arbeit, die
federführend Dr. Florian Schleburg übernommen hat, abgeschlossen sein
kann. Vom Umfang des editorischen Berichts mit den Variantenapparaten
für nicht weniger als sechs Bände wird es dann abhängen, ob Der
Schut nicht unter Umständen dann in zwei Teilbänden wird
erscheinen müssen. Auf jeden Fall aber sollen die bereits erschienen
Bände IV.1–5 zusammen mit diesem editorischen Bericht nutzbar sein.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (4/März 2009)
Wenn Sie diese Zeilen lesen, liebe HKA-Interessierten, ist der nächste
Band der HKA, der Band III.6 Der Oelprinz bereits im Druck, wird
vielleicht sogar schon an die Abonnenten ausgeliefert. Wir hoffen, dass
er wohlwollend aufgenommen wird und dass die sorgfältige Arbeit von
Bearbeiter und Herausgeber, Florian Schleburg und Ruprecht Gammler, auf
Anerkennung stößt. Zugleich hoffen wir natürlich auf Ihr Interesse an
dieser und den weiteren Bänden der HKA, denn nur eine berechenbare und
möglichst zahlreiche Nachfrage nach deren Bänden sichert das Projekt
langfristig.
Auch die Arbeit an dem Band, den wir als nächstfolgenden herausbringen
werden, schreitet fort. Der Sohn des Bärenjägers wird, so hoffen wir
zuversichtlich, noch im laufenden Jahr fertig werden und ausgeliefert
werden können. Bearbeiter und Herausgeber des Bandes folgen bei dieser
Ausgabe dem bereits von Hermann Wiedenroth und Hans Wollschläger
festgelegten Prinzip, bei Mays bei Wilhelm Spemann bzw. im Union-Verlag
veröffentlichten Jugenderzählungen die Zeitschriftenfassung
zugrundezulegen. Dies ist bei den meisten Bänden unproblematisch, da
eine umfangreichere Mitarbeit Mays an der späteren Buchausgabe fast
immer ausgeschlossen werden kann. Beim Sohn des Bärenjägers, dem
ersten Band der roten Union-Reihe, ist dies allerdings anders. May war
in deren Herausgabe und auch an der Textrevision beteiligt. Trotzdem
halten wir auch hier an dem genannten Prinzip fest, wenn dies auch im
Falle dieses Bandes durchaus diskutabel ist. Allerdings steht aufgrund
des teilweise erhaltenen Briefwechsels Mays mit dem Verlag fest, dass
auf jeden Fall auch der dortige Redakteur in den Textbestand der
Buchausgabe eingegriffen hat. Mays Anteil an den textlichen
Veränderungen hingegen kann leider nicht mehr eingegrenzt werden. Der
editorische Apparat kann jedoch jedem Interessierten helfen, den –
möglichen – May’schen Anteilen an den Veränderungen nachzuspüren. Diese
mögen sich zum Beispiel darin zeigen, dass die sächsischen Sprachproben
den Hobble-Frank in nicht unerheblichem Umfang für die Buchausgabe
revidiert und gewissermaßen „sächsischer“ gemacht wurden. Andererseits
sind neben den bekannten Eingriffen Spemanns, die der Anpassung des
Textes an einige fehlerhaft ausgeführte Abbildungen dienten, auch
weitere Spuren fremder Hand erkennbar, etwa bei der neuen
Kapiteleinteilung und der Anpassung einzelner Kapitelanfänge daran oder
auch bei durchweg fehlerhaften Schreibung des Namens des „Hobbel-Frank.“
Diese Hinweise sollen nur einen kleinen Einblick in die editorische
Arbeit am Bärenjäger-Band geben.
Damit bin ich auch thematisch bei einem
Vorschlag angelangt, der im letzten Bericht gemacht wurde; wir möchten
doch die Editorischen Berichte der HKA vorab in den „KMG-Nachrichten“
zur Diskussion stellen. Das halte ich, so muss ich gestehen, für
schlechterdings nicht machbar. Obige Ausführungen können vielleicht ein
Gefühl dafür vermitteln, dass das allermeiste editorische Feinarbeit
ist, und die Arbeit am Editorischen Bericht zieht sich in aller Regel
bis unmittelbar vor der Drucklegung hin. Eine sich möglicherweise länger
fortsetzende Diskussion einer als wie provisorisch auch immer
deklarierten Fassung des Berichts (in unseren quartalsweise
erscheinenden Organen!) würde die Veröffentlichung eines Bandes ganz
erheblich verzögern.
Zudem ist es mehr als fraglich, ob eine solche
Diskussion der einen oder anderen Streitfrage zu eindeutigen Ergebnissen
führen wird. Die verantwortlichen Bearbeiter und Herausgeber werden
schließlich doch immer eine, möglicherweise kontroverse, Entscheidung
fällen müssen, denn sie stehen mit ihrem Namen für das dann publizierte
Ergebnis ein. Ich halte den Weg, den ich mit diesen Berichten aus der
editorischen „Werkstatt“ begonnen habe, hier für zielführender.
Denjenigen, die sich daraufhin bereits mit diversen Fragen, Anregungen
und kritischen Anmerkungen an mich gewandt haben, danke ich herzlich;
Sie alle bitte ich weiterhin um konstruktive Hinweise, die die
Verantwortlichen, das möchte ich ihnen versprechen, durchaus ernsthaft
erwägen werden.
Mehrfach ist nach dem Erscheinen des Schwarzen
Mustang die irreführende Kritik geäußert worden, der Band
verzeichne nicht alle Reprints der darin versammelten Erzählungen und
Texte. Das ist nun allerdings auch nicht Ziel und Aufgabe der HKA. Wir
versuchen selbstverständlich, alle Drucke eines Textes zu Mays Lebzeiten
zu erfassen. Der Hinweis auf Reprints beschränkt sich in der Regel
allerdings auf jeweils einen oder zwei, die als repräsentativ gelten
können. Bei den nicht verzeichneten Reprints einer Reihe von
Kurzerzählungen des Mustang-Bandes handelt es sich, wenn ich recht sehe,
ausschließlich um solche, die beim Nachdruck der Haupterzählung eines
„Kamerad“-Jahrgangs quasi nebenbei mit aufgenommen wurden, weil sie in
demselben Jahrgang erschienen, jedoch von den Reprint-Herausgebern weder
in Titelei und Inhaltsverzeichnis noch in den begleitenden
Erläuterungstexten erwähnt wurden, bibliographisch also praktisch nicht
greifbar sind.
Erfreut waren wir über die doch meist positiven
Reaktionen auf eine vor Erscheinen des Mustang durchaus kontrovers
diskutiere Entscheidung, nämlich die Beifügung einer Zeilenzählung. Wir
haben versucht, damit dem wissenschaftlich Arbeitenden ein nützliches
Arbeitsmittel an die Hand zu geben, ohne andererseits das ästhetische
Empfinden des Lesers zu sehr zu beeinträchtigen. Wenn uns dies gelungen
ist, so sind wir zufrieden. Es zeigt sich hier an einer marginalen
Stelle, wie eine sinnvolle Teilhabe aller Interessierten an der
Entstehung der HKA-Bände im oben skizzierten Sinn erfolgen kann. Darauf
sollten wir aufbauen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (3/Dezember 2008)
Mittlerweile ist der erste in Verantwortung der Karl-May-Gesellschaft
herausgegebene Band der HKA, Der schwarze Mustang, erschienen.
Er hat vielfältige Reaktionen gezeitigt, die zur Freude der Herausgeber
im Wesentlichen einen positiven Tenor hatten. Zugleich gab auch es eine
Reihe zum Teil sehr detaillierter Kritiken, die auf Defizite oder Fehler
in diesem Band verwiesen. Für beides möchte ich mich an dieser Stelle
herzlich bedanken und versichern, dass wir diese Reaktionen aufmerksam
zur Kenntnis und dort, wo sie uns überzeugen, auch für die Folgebände zu
Herzen nehmen werden. Die Herausgabe der HKA durch die KMG ermöglicht es
ja gerade auch, auf eine größere Gruppe von Experten und Kennern
zurückgreifen zu können; dieses Potential möchten wir nutzen, und
insbesondere aus diesem Grunde wird der Bericht zum Fortgang der HKA
auch in Zukunft regelmäßig erscheinen. Ich möchte darin über die
nächsten Planungen berichten und hoffe zugleich immer auch, dass sich
alle, die dazu etwas beitragen können, melden und ihre Mitarbeit oder
ihr Expertenwissen zur Verfügung stellen.
Der bereits angekündigte Band Der Oelprinz
ist mittlerweile weitgehend fertiggestellt, und wir hoffen sehr, ihn
noch 2008 an alle Besteller ausliefern zu können. Er soll dann auch
wieder die aus früheren Bänden der Reihe bekannte Subskribentenliste
enthalten. Bandbearbeiter dieses Bandes ist Dr. Florian Schleburg,
Herausgeber Ruprecht Gammler. Die Tatsache, dass nunmehr von Band zu
Band verschiedene Bearbeiter und Herausgeber in Erscheinung treten, wird
es mit sich bringen, dass insbesondere die Editorischen Berichte mehr
als früher einen zum Teil individuelleren Charakter erhalten.
Auch die Planungen für die 2009 zur
Veröffentlichung vorgesehenen Bände laufen bereits. Wir werden aller
Voraussicht nach mit dem Sohn des Bärenjägers die Abteilung III
– Erzählungen für die Jugend – abschließen können. Auch für diesen Band
haben wir, wie in der gesamten Abteilung III, den Zeitschriftentext als
Grundlage gewählt. Doch fiel uns diese Entscheidung für diesen Band
nicht leicht, hat doch Karl May auch an der Buchausgabe mitgewirkt. Da
allerdings auch das von ihm unbeeinflusste Mitwirken der
Verlagsredaktion daran bezeugt ist, ohne dass wir es sicher abgrenzen
können, wäre es problematisch gewesen, den Text der Buchausgabe als
HKA-Grundlage zu wählen. Das bedeutet u. a. auch, dass der zweite Teil
des Bandes den Erst-Titel Der Geist der Llano estakata tragen
wird. Zu dieser Titelfrage werde ich den „Mitteilungen der KMG“ im März
2009 noch einen eigenen Aufsatz veröffentlichen.
Weiterhin sind für das kommende Jahr noch die
Bände I.3 („Die Fastnachtsnarren“), I.8 („Aus der Mappe eines
Vielgereisten“) und I.9 („Der Waldläufer“) in Arbeit. Ob sie alle noch
2009 fertiggestellt werden können, steht allerdings noch nicht fest.
Schließlich bereiten wir auch die Ausgabe der
Winnetou-Trilogie vor. Deren erste beiden Bände sind ja bereits im
Rahmen der HKA im Haffmans-Verlag erschienen, und der dritte Band wird
von vielen sehnlichst erwartet. Da die Haffmans-Bände einen gegenüber
den anderen HKA-Bänden abweichenden Seitenspiegel (und auch eine
abweichende Aufmachung) aufweisen, ist hier ein Neusatz auch der ersten
beiden Bände notwendig. Dies wollen wir nicht nur zu einer erneuten
Durchsicht des Textes nutzen, sondern auch dazu, über eine andere
Aufteilung des Editorischen Berichts nachzudenken. Dieser wird, falls er
für alle drei Bände zusammengefasst wird, den Band III umfangmäßig
nahezu sprengen. Unsere Überlegungen gegen derzeit dahin, jedem der drei
Bände einen Teil des Berichts beizugeben: Jeder Band soll seinen
jeweiligen Variantenapparat und die Werkgeschichte enthalten, der erste
Band zudem, da sein Variantenapparat voraussichtlich wesentlich knapper
ausfallen wird, zusätzlich die Entstehungsgeschichte der gesamten
Trilogie.
Dies sind, wie gesagt, Planungen. Eine
endgültige Entscheidung werden wir erst fällen, wenn der Gesamtumfang
der Bände und des Editorischen Berichts feststehen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (2/Juni 2008)
Nachdem ich im letzten Bericht einen Überblick über die ersten Planungen
nach Übernahme der Herausgabe der HKA durch KMG gegeben habe, möchte ich
einige gravierendere Veränderungen näher erläutern.
Der Editionsplan sieht nunmehr zwei Bände vor,
die in den bisherigen Planungen nicht vorgesehen waren: „Die Rose von
Kaïrwan“ (IV.28) und „Erzgebirgische Dorfgeschichten“ (V.9). Dabei
ließen wir uns von dem Gedanken leiten, dass neben den Bänden der
„Gesammelten Reiseerzählungen“ auch diese beiden Bände explizit von Karl
May in ihrer Zusammensetzung konzipiert wurden, wenn auch sicherlich aus
eher äußerlichen Anlässen. Gegen diese von May selbst stammende
Konzeption wollten wir keine anderslautende Entscheidung treffen.
Die in der „Rose von Kaïrwan“ vereinigten
Erzählungen hat May durchaus kunstvoll miteinander verbunden; die
Erhaltung dieser Zusammenstellung ist kaum weniger begründet als etwa
diejenige von „Am Stillen Ocean“ oder „Auf fremden Pfaden“. Wegen der
Kürze der drei hier vereinigten Erzählungen wird der HKA-Band allerdings
noch um einige weitere Texte Mays aus der Zeit der exotischen
Abenteuererzählungen erweitert.
Auch die „Erzgebirgischen Dorfgeschichten“ sind
von May absichtsvoll zusammengestellt und mit einem eigens für diesen
Band entworfenen Vorwort versehen worden. Dieser Tatbestand ließ uns
letztlich – obwohl nicht unumstritten – mögliche Einwände gegen die
Aufnahme dieses Bandes in die HKA zurückstellen: Immerhin vereint er
eine Reihe früher Erzählungen, die eigentlich eher der Abteilung I
(Frühwerk) zugehörig sind, mit zwei Spätwerk-Erzählungen. In gewisser
Weise durchbricht also dieser Band die vom Früh- zum Spätwerk
fortschreitende Konzeption der HKA. Doch auch hier gilt: Diese
Verknüpfung von Früh- und Spätwerk ist von May gewollt, und wir haben
dies zu respektieren.
Eine andere von der bisherigen Praxis in der
HKA abweichende Entscheidung sei ebenfalls noch etwas näher begründet.
Als Hermann Wiedenroth und Hans Wollschläger die Reihe planten, sahen
sie – wohl vor allem aus ästhetischen Gründen – davon ab, eine
Zeilenzählung einzuführen. Das ist für einen Benutzer, dem es vor allem
um das authentische Leseerlebnis geht, durchaus von Vorteil. Doch will
man sich auch philologisch mit dem Text und seiner Geschichte
beschäftigen – und dies zu ermöglichen ist ja zumindest auch einer der
Zwecke der HKA –, so ist es wichtig, möglichst schnell und problemlos
bestimmte Textstellen finden und mit den Varianten im kritischen Apparat
vergleichen zu können. Dabei ist eine Zeilenzählung zwar nicht
unabdingbar, jedoch äußerst hilfreich. Hermann Wiedenroth hat dem für
die letzten von ihm herausgegebenen Bände Rechnung getragen, indem er
ein Zeilenlineal beilegte. Hans Wollschläger hat sich bei der separaten
Herausgabe der Manuskript-Fassung von „Ardistan und Dschinnistan“
umentschieden und eine Randzählung eingeführt. Die beiden von ihm
herausgegebenen Bände haben in dieser Hinsicht auch die neuen
Herausgeber der HKA überzeugt: Wir folgen der von ihm begründeten Praxis
und bringen vom nächsten Band – „Der schwarze Mustang“ – an ebenfalls
eine dezente und unauffällig gestaltete Zeilenzählung. Wir sind der
Auffassung, dass sie den reinen Leser nicht stört, dem Philologen aber
von Nutzen sein wird. Selbstverständlich ist diese Entscheidung
diskussionswürdig, doch glauben wir mit Bestimmtheit, dass sie für
jedermann auch akzeptabel ist. Das Wichtigste aber ist und bleibt der
verlässliche, authentische May-Text, den die HKA bieten möchte. Den
allen Interessierten innerhalb und außerhalb der KMG zu bieten, werden
wir uns nach Kräften bemühen.
Joachim Biermann
Zum Fortgang der
Historisch-kritischen Ausgabe (1/März 2008)
Mit dem am 29. Mai 2007 abgeschlossenen Vertragswerk haben die
Karl-May-Gesellschaft, der Karl-May-Verlag und die Karl-May-Stiftung die
Herausgabe der von Hans Wollschläger und Hermann Wiedenroth begonnenen
HKA übernommen. Die KMG übernimmt dabei die editorische Arbeit. Deren
Vollendung kann nur gelingen, wenn möglichst viele KMG-Mitglieder sich
auf die eine oder andere Art für die HKA-Edition engagieren. Es
erscheint daher auch sinnvoll, die Mitgliederschaft der KMG regelmäßig
über den Fortgang der Editionsarbeit zu informieren. Die gleichen
Informationen sind auch über die Homepage der Karl-May-Stiftung
zugänglich, in deren Auftrag die HKA erscheint.
Der Vorstand der KMG hat mich beauftragt, die
Arbeit an der HKA als Geschäftsführender Herausgeber zu betreuen.
Zugleich hat sich eine kleine Arbeitsgruppe von Mitarbeitern gefunden,
die diese Arbeit tatkräftig und kompetent begleiten. Es war zunächst
einmal notwendig, die Konzeption der Reihe noch einmal zu durchdenken
und einige Veränderungen vorzusehen. Außerdem mußten erste konkrete
Projekte in Angriff genommen werden, damit möglichst bald weitere Bände
erscheinen können.
Zu den Beratungen über diese Punkte hat sich
die Arbeitsgruppe bisher sowohl am Rande von Vorstandssitzungen der KMG
als auch zu zwei Wochenendtagungen getroffen. Ein Ergebnis ist der
nunmehr revidierte Editionsplan, der im Anschluß an diesen Bericht zum
Abdruck kommt.
Des weiteren kann ich jetzt bereits darüber
informieren, daß als erstes die beiden Bände „Der schwarze Mustang und
andere Erzählungen und Texte für die Jugend“ (KMW III.7) und „Der
Oelprinz“ (KMW III.6) noch 2008 herauskommen sollen. Herausgeber beider
Bände ist Ruprecht Gammler, für die Bearbeitung des „Mustang“ zeichnet
Joachim Biermann, für die Bearbeitung des „Oelprinz“ Florian Schleburg
verantwortlich.
Gerade Band III.7 wird, dies kann ich hier bereits mitteilen, einige
höchst interessante neue Forschungsergebnisse beinhalten, die sich bei
der Durchsicht der frühen Bände der Zeitschrift „Der Gute Kamerad“
ergeben haben. In deren Leserbriefspalten fanden sich eine ganze Reihe
von Antworten, die mit hoher Sicherheit Karl May selbst zuzuschreiben
sind – in einem Fall sogar im Faksimile von Mays Handschrift.
Joachim Biermann