Man soll Internetdiskussionen nicht zu ernst nehmen — als ob sie Wissenschaftsveranstaltungen wären.
Nein, das Gegenteil ist wahr: im Internet muss man stets damit rechnen, dass 99% dessen, was man zu lesen und als Antworten auf seine Fragen bekommt, grober Unfug, irrelevant und was sonst noch sein wird. Erstaunt muss man sein, wenn man mal ausnahmsweise was Intelligentes zu lesen bekommt. Deshalb ist es doch ein wenig lächerlich, wenn sich jemand deswegen aufregt, weil irgendeine Antwort angeblich irrelevant ist. Das ist wirklich das Benehmen eines Don Quixote. Da kann man nur sagen: „Na und

Der entscheidende Unterschied ist dieser: beim Lesen von Büchern erwartet man, dass keine Zeile überflüssig ist. Wenn man ein Buch ordentlich lesen möchte, darf man nicht beliebig Seiten oder Zeilen überspringen. Man sollte schon ordentlich den ganzen Text des Buchs lesen, von Anfang bis Ende, in allen Zusammenhängen.
Das Lesen im Internet verläuft ganz anders. Man liest nicht so sehr, wie man bloß herumhüpft. Man liest ein paar Zeilen hier, und ein paar Zeilen dort. Was uninteressant oder irrelevant ist — und das wird das Allermeiste sein, was das Internet zu bieten hat —, das überspringt man einfach. Es ist jedoch unangebracht, sich aufzuregen, weil etwas irrelevant ist, und Menschen anzugreifen, die im Internet angeblich Irrelevantes schreiben. Das ist, als ob man auf die Natur böse wäre, nur weil es irgendwann mal auch regnet und nicht immer die Sonne scheint. Und man würde das Wasser verdammen, nur weil es vom Himmel auf einen herunterströmt. Na und

Im Internet darf man nicht erwarten, dass man nur sachliche Antworten auf seine Fragen bekommt. Das ist eindeutig zu viel verlangt; so funktioniert das Internet nicht
