Karl May der Lyriker

[Günther Wüste]

Es gibt Gedichte von Karl May die einen beeidrucken und innerlich beglücken. Die manches zu im Leben zu denken geben.

Im Alter.
Ich bin so müd, so herbstesschwer
Und möcht am liebsten scheiden gehn.
Die Blätter fallen rings umher;
Wie lange, Herr, soll ich noch stehn?
Ich bin nur ein bescheiden Gras,
Doch eine Aehre trag auch ich,
Und ob die Sonne mich vergaß,
Ich wuchs in Dankbarkeit für dich.

Ich bin so müd, so herbstesschwer
Und möcht am liebsten scheiden gehn,
Doch, brauche ich der Reife mehr,
So laß mich, Herr, noch länger stehn.
Ich will, wenn sich der Schnitter naht
Und sammelt Menschengarben ein,
Nicht unreif zu der Weitersaat
Für dich und deinen Himmel sein.[1]


Nun gibt es eine Vertonung dazu die genau das trifft was gemeint ist
https://suno.com/playlist/26864926-1b9a ... b21c90a4c8 Ich bin so müd

https://suno.com/playlist/3273bfb9-998c ... ac5c2b63dc

248 Gedichte von May sind hier vertont mal gut mal schlecht meistens aus Himmelsdedanken und anderen Werken

Was denkt ihr darüber zu meinen obigen Favorit und was gefällt euch da und was nicht.

Ralf Schönbach besten Dank für den Hinweis https://www.ralf-schoenbach.de/

Nun zu euch nach langer Zeit mal wieder hier und Grüsse an alle besonders Ekkehard Bartsch und Ralf Harder

[rodger]

Es erschließt sich mir nicht warum er das Ganze zwei mal singt und die Schlußzeile dann noch mal wiederholt.
Gesprochen wirkt das Gedicht stärker. Auch paßt m.E. das Getöse im zweiten Durchgang nicht.
Karl Heinz Eckardt hat es mal überzeugend vorgetragen. Auch für Peter Sodann wäre es etwas gewesen (weiß nicht ob er es gemacht hat), habe seine trockene unspektakuläre Vortragsweise von Hörbuchproben in angenehmer Erinnerung, dieser Stil würde hier sehr passen.