Kennt jeder Karl-May-Kenner, sei es wegen der Forstakademie oder wegen den Heiligen Hallen, in denen ja eine Episode in "Die Liebe des Ulanen" spielt. Und genau letztere wollte ich unter anderem auch endlich mal mit eigenen Augen sehen, immerhin sind sie ja auf jeder guten Wanderkarte verzeichnet.
Nun, gefunden habe ich sie; leider war der Weg dahin, zumindest vom Weg an der Wilden Weißeritz (*) aus, kaum erkennbar, weil zugewuchert und halb von einem Gebäude verdeckt. Ausgeschildert auch nicht.
Als ich dann an Ort und Stelle bin - es war nicht weit - war es zwar auch sehr verwildert, aber doch gut erkennbar; ein lichtes Waldstück, man erkennt gut, wo in dem Ulanenroman die beiden Damen von May hinplaziert wurden, um - glaub ich - zu lesen, und es lässt sich auch erahnen, wo in Mays Phantasie ungefähr der Maler Schneffke und der andere (wie hieß er doch? hab jetzt keine Lust, nachzugucken

Jedenfalls: wenn man an Ort und Stelle sein kann, erkennt man auch, dass Karl May Gegenden aus seiner näheren Umgebung mit eigenen Augen gesehen hatte, bevor er sie beschrieb ...
Aber schade ist es, dass ein so schöner Wanderweg so verwildern muss ...
(um nicht falsch verstanden zu werden: ich bin ein ausgesprochener Befürworter von Naturnähe und Naturschutz, doch wenn schon auf der Wanderkarte verzeichnet, sollte auch eine behutsame Pflege erfolgen)
(*) zu Weißeritz: siehe Karl May´s "Der Schatz im Silbersee" und die betreffende Äußerung des Hobble-Frank:

„... an der Weißeritz liegt die Pflanzschtätte der Kühnheet und der Tapferkeet, die ich in meinem Busen konsumiere ...“
[Karl Mays Werke: Der Schatz im Silbersee, S. 786/787. Digitale Bibliothek Band 77: Karl Mays Werke, S. 38795 (vgl. KMW-III.4, S. 517)]