Übrigens auch wenn die anderen Titel nicht davor stünden hätte Droop nicht "Humoresken ("Der alte Dessauer")" geschrieben wenn es den Titel so noch nicht gab. Das dürfte das Beckenbauerbeispiel gezeigt haben.

Ok, verstehe jetzt nach nochmaligem Lesen die Argumentation etwas besser. Auszuschließen ist das nicht (daß Droop aus o.g. Gründen eine ganz abwegige Formulierung gewählt hat). Aber ich halte es für äußerst unwahrscheinlich. - Der eine findet die Argumentation des anderen ein wenig an den Haaren herbeigezogen und umgekehrt. So ist das halt schon mal.Werner Fleischer hat geschrieben: Und natürlich gibt er ein Beispiel für die Humoresken an. Es ist ja sehr schwierig die anderen Humoresken von Karl May - die sich heute übrigens überwiegend in Band 48 der gesammelten Werke befinden - unter einem Sammelbegriff zu bündeln. Beim Alten Dessauer war das allerdings naheliegend. Und Droop schrieb so das die Menschen ihn verstanden - so das er einen AHA-Effekt auslöste - und nicht so das die Menschen nicht begriffen hätten was gemeint war.
Grundsätzlich glaube ich das auch, ert ist mindestens christlich sozialisert, lebte in einer seltsamen Ambivalenz zwischen Katholizismus und Protestantismus, die ja auf der Ebene eines Volkes immer nochmal anders wahrgenommen wird als von gelahrten Kardinälen... Ich glaube nur auch, dass er sich den Glauben an den Sohn eines Zimmermannes sehr kreativ zurechtgezimmert hat, und dazu auch als Sohn eines Webers in den textus ('Gewebe') einiges eingeflochten hat, was nicht zwingend so christlich gemeint ist, wie es für den mit theologisch getönter Brille ausgestattetenaussieht. Manche Theologen (und bevor ich Sie damit persönlich meine, lese ich erst noch ihr Buch, Herr Wohlgschaft), scheinen aber da eher der Spur zu glauben, die sie sehen, als sie zu hinterfragen. (Wie bei Holmes: "Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das was bleibt, so unwahrscheinlich es auch ist, wohl die Wahrheit sein...")Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Ich meine schon, dass Mays Gottesbild - im Früh- wie im Spätwerk - eher christlich, jedenfalls biblisch und überwiegend neutestamentlich geprägt ist.