Von Oliver Kahn zum Stausee Oberwald

[rodger]

Auf einem Spaziergang dachte ich heute über den FC Bayern München nach, daß der sich gerade die hirnrissigste Trainerentlassung geleistet hat, die ich in dem guten halben Jahrhundert, in dem ich den Fußball jetzt verfolge, mitbekommen habe. Haben in der Champions League Erfolg, stehen in der Liga die ganze Saison über auf Platz 1, von gelegentlichen einwöchigen Unterbrechungen abgesehen. Und schmeißen den teuersten Trainer der Welt raus, der dazu einer der besten ist, und noch jung genug, die eine oder andere vielleicht im Weg stehende Eigenart im Laufe der Zeit noch abzulegen.

Habe gedacht, vielleicht verlieren sie auch das Spiel in Freiburg kommenden Samstag ... Besser wär's. Und dann sollen sie den Vorstand austauschen, den Zuhältertyp (rein optisch gemeint ...) und den Kahn. Letzterer ist ein Rabauke, aber doch kein Vorstandsvorsitzender ... Ich hab' gar nichts gegen ihn, habe sogar ein Herz für etwas abseitige Typen, aber nicht unbedingt am falschen Platz ...
Und da fiel mir ein, daß ich mal vor 19 Jahren in einem Bericht über die Freilichtbühne am Stausee Oberwald dies geschrieben habe (bezieht sich auf eine Textstelle in der Aufführung)

und dass bei den Bleichgesichtern nicht die Tapferen und die Könner an der Spitze stehen, sondern die, die sich gut verkaufen und schön reden, wie wahr

(ich hatte es nicht mehr wörtlich im Kopf, sondern habe das jetzt über die Suchfunktion wiedergefunden. Aber daß ich sowas in der Art geschrieben habe das wußte ich noch)

(das ist das Feine am Saloon, man kann auch mal z.B. über Fußball schreiben. Einen May-Bezug als Alibifunktion kriegt man vorsichtshalber schon hin.)

[Doro]

Vermutlich haben sie (die Bayern), als finanziell hochpotent, jeglichen Kontakt zur Basis verloren und versuchen es mit Willkür? Ich mag sie aus diversen Gründen nicht, insofern bin ich voreingenommen. (Welt)Fussball erinnert mich mittlerweile ein klein wenig an die Cäsarenzeit. Nachdem in Europa schon viele Mannschaften *privatisiert* sind, also im Besitz von jemandem, der mit seinem Geld die Geschicke lenkt, stellt sich das Managment evtl. bereits in die richtigen Fussstapfen.

[rodger]

Die Sache mit den Gehältern hat sich in den letzten Jahrzehnten ja in regelrecht perverser Weise entwickelt. So hat sich z.B. das Bundestrainergehalt zwischen den Achtzigerjahren und heute etwa verhundertfacht (!)(von ca. 5000 mtl. auf ca. 500000, abartig)
Was fällt mir dazu in Sachen Karl May ein ? Erstmal eigentlich nur "Du hast Dukatenaugen" aus einer Erzgebirgischen Dorfgeschichte. Und dazu wieder ein früherer Bundespräsident. Und zu dem wiederum der Allo aus Band 3. So geht's gedanklich immer hin und her.