Ein angenehmes Gefühl ist es jedoch nicht, zwischen zwei bärenstarken und bis an die Zähne bewaffneten Wegelagerern zu sitzen. Daß es in der Türkei eine Menge solcher Menschen geben kann, das ist sehr leicht erklärlich; es liegt an den dortigen Verhältnissen. Liest man doch sogar heutzutage in fast jeder Nummer irgend einer Zeitung von gewaltsamen Grenzüberschreitungen, Räubereien und Ausplünderungen. Erst im vorletzten Monat des Jahres 1887 hat die Regierung eine Bekanntmachung erlassen, in welcher sie befiehlt, daß jeder Richter nun endlich doch einmal nach dem Gesetz urteilen solle. Ein bekannter und »mächtiger« Pascha sendet die Drohung an die Pforte, daß er sofort seine Entlassung nehmen werde, wenn es ihm nicht erlaubt sein solle, die in seinem Bezirk überhandnehmenden Räubereien zu bestrafen.
Karl May: ›Durch das Land der Skipetaren‹, Deutscher Hausschatz, XIV Jahrgang, S. 324
»Klarheit in der Datierungsfrage«, so Claus Roxin, »würde […] nur die von May erwähnte türkische Regierungsbekanntmachung bringen können […]«, S. 2 des Reprints.
Dass Karl May die »Räubereien« in der Türkei nicht erfunden hat, belegen folgende Pressemeldungen:

Dresdner Nachrichten vom 4. November 1887

Dresdner Nachrichten vom 5. Dezember 1887

Bludenzer Anzeiger vom 12. November 1887

Insbrucker Nachrichten vom 12. November 1887
Nach den von Karl May erwähnten Räubereien »im vorletzten Monat des Jahres 1887« finden sich wenig später in seiner Skipetaren-Erzählung Anspielungen auf Nikolaus und Weihnachten:
Nun schüttete der Hadschi aus beiden Stiefeln eine ganze Menge von Früchten, Fleisch- und Backwaren in diesen Korb, so daß derselbe ganz voll wurde.
»So!« sagte er. »Nun laß deine Kinder essen, und Allah möge es euch segnen!«
Karl May: ›Durch das Land der Skipetaren‹, Deutscher Hausschatz, XIV Jahrgang, S. 331
Seine Wangen glänzten, wie hübsche Weihnachtsäpfel.
Karl May: ›Durch das Land der Skipetaren‹, Deutscher Hausschatz, XIV Jahrgang, S. 335
Bis zum Jahresende 1887 bzw. Jahresanfang 1888 lagen der Hausschatz-Redaktion in Regensburg ca. 600 Skipetaren-Manuskriptseiten vor (Ende der Marterstein-Episode). Die Schluchthütten-Episode (Deutscher Hausschatz, XIV Jahrgang, ab S. 347; Fehsenfeld-Buchausgabe, Freiburg 1892, ab S. 237) dürfte ab Januar 1888 entstanden sein. Zeitgleich schrieb Karl May an der Samiel-Episode für den ›Weg zum Glück‹ und begann mit dem ›Geist des Llano estakado‹.
In der Schlusslieferung von ›Deutsche Herzen, deutsche Helden‹ wird eine »Straße der Aladschy« (S. 2593) erwähnt. Zeitgleich schwingen im Skipetaren-Manuskript die Aladschys ihre Heiduckenbeile. Wenig später heißt es im ›Weg zum Glück‹: »Du Heiducke, Du!« (S. 1859) – Als Anrede kommt »Heiducke« nur ein einziges Mal in Mays Werk vor.