Indem er das eine vom andern trennt und Öffentlichkeit Öffentlichkeit sein läßt.mugwort hat geschrieben:Wie kann ein Mensch mit Herz und Seele begreifen lernen, dass er auch in seiner Fehlerhaftigkeit und Unvollkommenheit wert ist, geliebt zu werden, wenn ihm seine Fehler und Unzulänglichkeiten immer wieder in aller Öffentlichkeit auf den Kopf geschlagen werden?
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Re: Stelle bei Ibsen / 'Himmelsgedanken'
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Re: Stelle bei Ibsen / 'Himmelsgedanken'
Was für einen im Licht der Öffentlichkeit stehenden Menschen schlecht machbar sein dürfterodger hat geschrieben:... und Öffentlichkeit Öffentlichkeit sein läßt.

Re: Stelle bei Ibsen / 'Himmelsgedanken'

(Schade, daß man hier immer wieder in den Wind redet und die Leut' Gedankengänge, die einem selber völlig klar sind, halt offenbar überhaupt nicht verstehen ... war ein paar Beiträge vorher auch schon so ...)
Freilich kann man, in der Öffentlichkeit stehend, dahin kommen, daß dieselbe einem völlig schnurz wird ... das ist doch sowas von glasklar ... genauso wie daß man Feinde, Gegner, selbst wenn man sie bekämpft (

Re: Stelle bei Ibsen / 'Himmelsgedanken'
Ein psychisch stabiler Mensch mit solidem Selbstbewußtsein vermag (vielleicht) öffentliche wie private "Prügel" auszublenden und auch überzogene Kritik rational zu verarbeiten - er hätte allerdings (vermutlich) weder die von mir angedeuteten Probleme der Selbstwahrnehmung und -wertung zu bewältigen noch ein derartig irres Shatterhand-Harakiri hingelegt wie May...rodger hat geschrieben:Indem er das eine vom andern trennt und Öffentlichkeit Öffentlichkeit sein läßt.mugwort hat geschrieben:Wie kann ein Mensch mit Herz und Seele begreifen lernen, dass er auch in seiner Fehlerhaftigkeit und Unvollkommenheit wert ist, geliebt zu werden, wenn ihm seine Fehler und Unzulänglichkeiten immer wieder in aller Öffentlichkeit auf den Kopf geschlagen werden?
Re: Stelle bei Ibsen / 'Himmelsgedanken'
Den Gedankengang habe ich schon verstanden - ich ziehe nur in Zweifel, ob er auf May und seine Charakterstruktur auch wirklich passtrodger hat geschrieben:![]()
(Schade, daß man hier immer wieder in den Wind redet und die Leut' Gedankengänge, die einem selber völlig klar sind, halt offenbar überhaupt nicht verstehen ... war ein paar Beiträge vorher auch schon so ...)
Freilich kann man, in der Öffentlichkeit stehend, dahin kommen, daß dieselbe einem völlig schnurz wird ... das ist doch sowas von glasklar ... genauso wie daß man Feinde, Gegner, selbst wenn man sie bekämpft (, es war also keineswegs etwa gemeint von wegen andere Wange auch noch hinhalten oder dergleichen) als Erfüllungsgehilfen in Sachen Selbstfindung ansehen kann ...

Zuletzt geändert von mugwort am 7.6.2016, 1:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Stelle bei Ibsen / 'Himmelsgedanken'
mugwort hat geschrieben: Meine Güte May, warum hast Du Dich eigentlich selbst über so viele Jahre so sehr verachtet?
Hat May sich selbst als liebenswert bejaht? Oder hat er sich selbst (unbewusst) verachtet? Eine interessante Frage ...
Hat May sich selbst als liebenswert bejaht? Oder hat er sich selbst (unbewusst) verachtet? Eine interessante Frage ...
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Re: Stelle bei Ibsen / 'Himmelsgedanken'
Den Gedanken einer endgültigen Selbstfindung des Menschen durch „Ego-Zertrümmerung“ bringt – mit Bezug auf das göttliche Endgericht – schon das alttestamentliche Buch des Propheten Maleachi zum Ausdruck: mit dem Bild von der läuternden Feuersglut, mit welcher der Schmelzer die Schlacken herausschmilzt, sodass das reine Gold und Silber herauskommt (Mal 3, 2f.). Paulus greift dieses Bild auf (1 Kor 3, 10-15), ähnlich auch Augustinus in seinen „Bekenntnissen“ (XI, 29). Spätestens seit Origenes findet sich in der christlichen Theologie – aber auch in anderen Religionen – die Vorstellung von einem „Purgatorium“, d.h. von einer jenseitigen Läuterung des Menschen, die schon im Diesseits beginnen sollte. Denn schon auf Erden geht es ja um die Loslösung von der Egozentrik: weg von der Ichsucht, hin zu einer Güte, die sich für andere öffnet.
Vor allem in seinem ‚Jenseits’-Roman stellt Karl May diese Thematik in höchst eindringlicher Weise dar.
Vor allem in seinem ‚Jenseits’-Roman stellt Karl May diese Thematik in höchst eindringlicher Weise dar.