Geht mir ähnlichHelmut hat geschrieben:Zum nächsten Beitrag:
"Diethard Sawicki : Karl Mays spiritistisches Jenseits"
steht auf meinem "Spickzettel" als einzige "provokante" Bemerkung:
"versteh' ich nicht, und will ich auch nicht verstehen."
Helmut

Umso mehr konnte ich dann inhaltlich mit den letzten beiden Beiträgen anfangen, denen zum Thema Islam.
Als da wären:
Das Islambild Karl Mays von Svenja Bach und
Die Islamrezeption bei Karl May und ihre Folgen für den Islam- und Orientalistikdiskurs in Deutschland von Johannes Zeilinger.
Beide Beiträge werfen nicht nur einen
sondern regen auch dazu an, sich über die Lage in Nahost in den letzten Jahren und der Gegenwart Gedanken zu machen (falls das beim jeweiligen Leser noch nicht passiert sein sollte)... Blick auf das Islambild, das im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert vorherrschte, und auf die damalige weltpolitische Situation. (S. Bach, Islambild Karl Mays, S. 150)
Svenja Bach arbeitet als eine Wirkung des Islambildes schließlich heraus:
Und letztlich ist auch noch der Beitrag von Johannes Zeilinger besonders hervorzuheben. Auch sein Beitrag wirklich hervorragend, auch diskussionsanregend, auch was die aktuelle Seite, die heutige Perspektive angeht.Vor allen Dingen die Offenheit gegenüber der fremden Religion, die May immer wieder fordert, wird von ihm erreicht. Sie kommt beispielsweise in einer unvoreingenommenen Kontaktaufnahme mit Andersgläubigen zum Ausdruck, und diese Anregung zur Beschäftigung mit dem Islam nach der Lektüre des Orientzyklus sorgt für eine Aufgeschlossenheit gegenüber der Religion, die meiner Meinung nach mit bloßen Aufrufen zu mehr Toleranz kaum zu erreichen ist. (S.164)
Näher betrachtet wird dann in "Die Islamrezeption in der Romantriologie "Im Lande des Mahdi"" (S.173 ff.). Sowohl hinsichtlich der Rezeptionsgeschichte als auch hinsichtlich der historischen Zusammenhänge und Fakten ist der Beitrag äußertst aufschluß- und lehreich.
Insgesamt nochmal eine Bemerkung zu dem Sammelband - es ist eine wirklich gelungene Zusammenstellung von Texten zum Thema "Karl May und die Religion". Mit stärkeren und schwächeren Texten, aber das ist in einem Sammelband völlig normal. Ebenso, wie normal ist, dass die Einschätzung, welcher Text als stärker oder schwächer empfunden wird, von jedem Leser neu getroffen werden muss. Und wenn der eine oder andere Text stärkeren Widerspruch entfacht, ist das genau so normal. Aber ich finde, gerade das macht den Reiz von solchen Sammelbänden mit aus.