Nebenbei: hinten werden die Bände 90 und 94 der „Gesammelten“ als „in Vorbereitung“ angegeben. Wir dürfen gespannt sein.
Soviel vorab: das Buch ist hochinteressant, sehr lesenswert und von erfreulichem Tiefgang. Endlich werden Karl Mays Figuren einmal wirklich ernstgenommen, endlich versteht mal jemand, daß es bei ihm nicht um fade Abenteuergeschichten geht, die mit uns nicht wirklich etwas zu tun haben, sondern um Erlebnisse und Erfahrungen eben auch innerer Art, zeitlose Geschichten über Menschen... (ich las heute gerade bei Hesse daß Novalis' ‚Ofterdingen‘ zeitlos sei, freilich ist er das, wie eben auch ‚Winnetou‘ u.v.a.m. ...) Man muß es gedanklich manchmal nur ein wenig übertragen, was nicht wirklich schwierig ist ...
„Ja. wir sind alle drei Frauen“ hat die Autorin unter einer Widmung für Mutter und [vermutlich] Tochter in einer augenzwinkernden Mischung aus gespielter Trotzigkeit und [Selbst-] Ironie dem Buch vorangestellt. Ja warum denn auch nicht. Wenn Frauen immer so klug schreiben wie Frau Maier, dann nur zu ... immer her damit ... Gerade in Sachen Einfühlsamkeit, Verständnis für innere Dinge usw. kommen ja gerade die Herren der Schöpfung in Sachen May oft daher wie der Ochs vorm Schlittschuhlaufen ... („vorm“ ist schon richtig, man sehe Ochsen vor sich die sozusagen stieren Blickes vor der Angelegenheit stehen und damit halt nicht zurechtkommen, das wäre ja noch in Ordnung, solange sie die Schlittschuhlauferei nicht als irrelevanten Unfug abqualifizieren oder, wie im Einzelfall zu erleben, gar frech oder ausfallend werden ...)
Das Buch wird hier Kapitel für Kapitel ausführlich besprochen werden. Beteiligung ist durchaus willkommen.
