Unter anderem auch ziemlich bekannte (mit einem Wort, solche die ich schon anderweitig wo gelesen hatte), wie zum Beispiel Franz Kandolf über die Entwicklung des Charakters Winnetou oder Auszüge aus Arno Schmidt's Weg nach Sitara.
Mit haben die Beiträge von Werner Poppe (Spekulationen über die Herkunft des Namen Winnetou), Peter Krauskopf (Adaptionen von Winnetou für die (Theater-) Bühne und Dieter Ohlmeier (Psychoanalytische Interpretation von Winnetou I).
Bei Poppe gefiehl mir besonders dass er eine Theorie aufstellt die zumindest mir völlig neu war (er argumentiert dass der Name "Winnetou" bei der Lektüre der Romane Caitlins entstanden sein könnte. Bei Caitlin wird kurz ein Blackfeet Häuptling namens "Wun-nes-tou" erwähnt. Poppe meint dass May diesen Namen französich ausgesprochen ("Wü-né-tu"), eingedeutscht und leicht umgemodelt haben könnte).
Krauskopfs psychoanalytische Interpretation ist fast so amüsant wie der Roman selbst, besonders seine Interpretation von OS Fiebetraum hat mit zugesagt (Impotenz! Kastrationsängste! Wiedergeburt!). Interessant fand ich auch seine Interpretationen der zahlreichen Vaterfiguren, von Henry dem Gunsmith über Sam Hawkens, Klekhi Petra bist zu Intschu Tschuna. Meiner Meinung nach ein durchaus lesenswerter Artikel und im Gegensatz zu Arno Schmidt nicht ganz zu herablassend, ironisch distanziert.
Bei den Bühnenadaptionen hat mich fasziniert wie die Bücher umgeschrieben und aufbereitet wurden (Hat man doch auf der Theaterbühne anders als bei den Freiluftbühnen oder beim Film weitaus andere Gegegebenheiten und Möglichkeiten). Was übernommen und/oder verändert wurde und was nicht. Diesen Artikel hätte ich mir gerne länger gewünscht. Und ich frage mich ob es wohl irgendeine Chance gibt diese Skripte zu bekommen.In dieser Kampfszene vermögen wir unschwer Züge eines sadistisch gefärbten Geschlechtsverkehrs zu erkennen, der mit partielle Kastration (Stich durch die Zunge, Verlust der Sprache und der verbalen Fähigkeit zur Aufklärung des Konflikts) einhergehen. Unübersehbar auch die homosexuelle Qualität des "Kampfes" der beiden jungen Männer, der im orgistischen Keuchen Winnetous endet, aber auch in der lebensgefährlichen Verwundung und Beschädigung Old Shatterhands.
Hierauf fällt das Ich in einen dreiwöchigen "Wundstarrkrampf""