Vielen Dank für deine Antwort Hermann. Da sind einige Dinge bei über die ich auch schon nachgedacht habe, aber sowas einen Zweifelnden beibringen ist nicht ganz leicht (obwohl ich auch mehr oder weniger ein Zweifler bin, aber die Allwissenden sind mir eher suspekt, als die Zweifler). Gott ist nunmal nicht für alles verantwortlich, er hat uns unseren freien Willen gegeben damit wir uns untereinander vertragen oder halt nicht. Leider werden wir uns vermutlich nie wirklich vertragen, aber dann sollten wir uns auch nicht beschweren.
Außerdem hat auch nie einer behauptet, daß es einfach sein soll an Gott zu glauben, der Mensch muß Leid auch ertragen können, so wie er Glück genießen kann ("Und führe deinen Herrn nicht in Versuchung." steht schon in der Bibel). Wer niemals "unten" war, kann das "oben" nicht schätzen/genießen. Klingt zynisch? Ist aber so.
Wäre es erstrebenswerter zu leben wenn es die ständigen Auf und Ab's nicht gäbe? Was wäre der Mensch da? Wären wir so wie wir sind, wenn wir hier auf Erden nur so leben könnten wie im Himmel? Sicher sind Katastrophen schrecklich. Aber viele schaffen wir uns selber, nicht nur Kriege, sondern wie z.B. aktuell die Ölkatastrophe vor der Küste der USA. Für diese Dummheit kann Gott nun gar nichts. Aber Trost findet man trotzdem bei ihm.
Ich denk mir manchmal wieviel glücklicher die Menschen in früheren Jahrhunderten waren, als die meisten noch kompromisslos an Gott glaubten und wirklich gottesfürchtig waren, aber natürlich auch reichlich abergläubig. Sie hatten ihre Gemeinde, ihre Kirche, ihre Geistlichen und Bischöfe die ihnen zwar oft einen vom Pferd erzählten, aber egal, sie waren glücklich damit.
Heutzutage hat sich der Mensch selbst zu Gott gemacht, aber die Menschen sind total verwirrt, haltlos, bewußtlos und irren ziellos umher. Sie überspielen das mit ihrer eingebildeten Überlegenheit von modernen Technik und Wissenschaft, aber im Grunde suchen die meisten nach mehr als bloßem Verbrauchskonsum und kühler Rationalität.
Und wie Jürgen Becker in seinem Programm sagte, gehören Religion und Humor eng beieinander. Wer nur die kühle Rationalität "anbetet", wird irgendwann humorlos oder ist es schon

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Übrigens, in Mays Werk tummeln sich einige Figuren, die erst durch Schicksalsschläge vom Glauben abfallen, dann aber am Ende doch den Glauben wiederfinden, mir fällt da z.B. Old Surehand ein.
