Kolportage = Fortsetzungsroman?
Kolportage = Fortsetzungsroman?
Ich frage mich... Bezieht sich das Wort Kolportage auf den Inhalt? Oder wird einfach alles was in Fortsetzungsromanform gedruckt ist der Sparte Kolportage zugeordnet?
Yeah. Der Herr Gero von Wilpert wusste 1955 in seinem "Sachwörterbuch der Literatur" noch knallhart Bescheid.Kolportage (franz. col = Nacken, porter = tragen: hausieren), meist anonyme, auf billige Spannung und Sesnation berechnete, lit. wertlose Massenprodukte, die durch Hausierer (heute: im Zeitschriftenhandel) an anspruchsloses Publikum verrkauft werden. -> Hintertreppenromane, -> Groschenhefte.
Halten wir einfach fest, dass "Kolportage" die Vertriebsform meint.
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Schade... bis zum Absenden meiner Antwort stand da in der letzten Zeile noch "Kloportage" und brachte mich direkt zum Schmunzelngiesbert hat geschrieben:Yeah. Der Herr Gero von Wilpert wusste 1955 in seinem "Sachwörterbuch der Literatur" noch knallhart Bescheid.Kolportage (franz. col = Nacken, porter = tragen: hausieren), meist anonyme, auf billige Spannung und Sesnation berechnete, lit. wertlose Massenprodukte, die durch Hausierer (heute: im Zeitschriftenhandel) an anspruchsloses Publikum verrkauft werden. -> Hintertreppenromane, -> Groschenhefte.
Halten wir einfach fest, dass "Kolportage" die Vertriebsform meint.

Mit freundlichen Grüßen,
Ralf Grosskurth
Ralf Grosskurth
Hehe, Kloportage <= War in Kriegs und Nachkriegzeiten sehr verbreitet. Das klösterliche Internat meines Vaters war in der Nachkriegszeit gezwungen die "Volksstimme" zu abonnemieren und würde entsprechend der politischen Überzeugungen der Mönche ausschließlich zur Kloportage eingesetzt 

Interessant dass ihnen dass erhalten bleibt auch nachdem sich die Vertriebsform geändert hat/die Geschichten zu Büchern zusammengefasst wurden.Halten wir einfach fest, dass "Kolportage" die Vertriebsform meint.
hallole,
hier die Erklärung aus "Wikipedia"
Der Ausdruck Kolportage (v. französ.: porter a col auf den Schultern tragen) bezeichnet den Vertrieb von Büchern in Einzellieferungen durch Hausierer.
Im frühen 19. Jahrhundert minimierten die Verleger von besonders dicken Werken (auch des Brockhaus und Meyers Konversationslexikon) ihr Risiko, in dem sie sie in Lieferungen von 2 Bogen, also 32 Seiten teilten und auf diese Weise von Hausierern vertreiben ließen. So mussten sie immer nur kleine Mengen produzieren und die nicht sehr wohlhabenden Kunden konnten die Lieferungen bezahlen. Hatte man auf diese Weise alle Lieferungen eines Bandes erhalten, ließ man sie beim Buchbinder binden.
Nach und nach wurde auf diese Art aber nur noch Trivialliteratur vertrieben und die seriösen Verlage zogen sich aus dem Kolportagegeschäft zurück. Seither gilt Kolportage als Literatur, die auf niedrigem Niveau produziert wurde, so dass der Ausdruck „Kolportageroman“ zum Begriff für schlechte Trivialliteratur wurde.
Heute bezeichnet der Begriff Kolportage in Anlehnung daran abwertend das Verbreiten von Gerüchten und Gesellschaftsklatsch, von dem die Boulevardzeitungen und die Regenbogenpresse traditionell nicht zuletzt leben. Gesellschaftsreporter gibt es schließlich nicht nur in erfolgreichen TV-Formaten wie seinerzeit Kir Royal sondern gerade in den deutschen Metropolen.
schönen 1. Advent noch
hier die Erklärung aus "Wikipedia"
Der Ausdruck Kolportage (v. französ.: porter a col auf den Schultern tragen) bezeichnet den Vertrieb von Büchern in Einzellieferungen durch Hausierer.
Im frühen 19. Jahrhundert minimierten die Verleger von besonders dicken Werken (auch des Brockhaus und Meyers Konversationslexikon) ihr Risiko, in dem sie sie in Lieferungen von 2 Bogen, also 32 Seiten teilten und auf diese Weise von Hausierern vertreiben ließen. So mussten sie immer nur kleine Mengen produzieren und die nicht sehr wohlhabenden Kunden konnten die Lieferungen bezahlen. Hatte man auf diese Weise alle Lieferungen eines Bandes erhalten, ließ man sie beim Buchbinder binden.
Nach und nach wurde auf diese Art aber nur noch Trivialliteratur vertrieben und die seriösen Verlage zogen sich aus dem Kolportagegeschäft zurück. Seither gilt Kolportage als Literatur, die auf niedrigem Niveau produziert wurde, so dass der Ausdruck „Kolportageroman“ zum Begriff für schlechte Trivialliteratur wurde.
Heute bezeichnet der Begriff Kolportage in Anlehnung daran abwertend das Verbreiten von Gerüchten und Gesellschaftsklatsch, von dem die Boulevardzeitungen und die Regenbogenpresse traditionell nicht zuletzt leben. Gesellschaftsreporter gibt es schließlich nicht nur in erfolgreichen TV-Formaten wie seinerzeit Kir Royal sondern gerade in den deutschen Metropolen.
schönen 1. Advent noch