Babel und Bibel - Akt 1, dritter Auftritt
Verfasst: 25.8.2007, 13:38
Babel und Bibel, 1906
Arabische Fantasia in zwei Akten von Karl May
[Karl Mays Werke: Babel und Bibel. Karl Mays Werke, S. 69904
(vgl. KMW-V.10, S. 0)
http://www.digitale-bibliothek.de/band77.htm ]
[Akt 1, dritter Auftritt --- Hakawati, auf dem 'Teppich der Rede', an Abu Kital, den Gewaltmenschen --- Das Maerchen vom Geist der Bibel]
Mit ihrem Geiste kam die Bibel einst
Zum " Menschen der Gewalt " im Lande Babel.
Der nahm sie nur für kurze Jahre auf,
Dann stieß er sie hinaus, doch ihren Geist
Behielt er heimlich hier im Turm zurück
Und ließ dafür den seinen mit ihr gehen.
Seit jenem Tage wird die heilge Schrift
Von diesem Geiste der Gewalt bemeistert;
Der wahre Geist der Bibel aber schmachtet
Im tiefen Fundamente unsers Turmes,
Und Niemand hat den Mut, ihn zu befreien,
Weil über ihm Kitál, der Drache, wohnt,
Vor dem sich selbst die größten Helden fürchten.
Doch stets am Abende vor großen Tagen
Hört man im Turm die Harfen der Psalmisten…
Denn vor dem allergrößten dieser Tage
Wird sich die Bibel wieder heimwärts finden,
Geleitet von der Hand der Menschheitsseele…
Zu gleicher Zeit erscheint an unserm Turme
Der längst ersehnte, erste Edelmensch ,
Um mit der scharfen Klinge des Kismét
Kitál, den Kampf, den Drachen, zu besiegen,
Den wahren Geist der Bibel zu befreien
Und ihn auf diesen deinen Thron zu setzen.
Und dann geht heilger Friede von uns aus,
Von uns, die wir den Kampf zum Herrscher haben.
Denn dieser Kampf muß, ohne daß er will,
Nur aus sich selbst heraus den Frieden zeugen.
Das Märchen sagt, was es zu sagen hat;
Ob ihr es hört, das ist nur eure Sache.
Wollt Ihr den Kampf, so kann ich es nicht ändern,
Doch hier am Turm sei Friede, immer Friede,
Damit, wenn einst die Harfen wieder klingen,
Kein Menschenblut grad an der Stätte fließe,
An der der Mensch zum Menschen werden soll.
---
101 Jahre her; koennte gestern geschrieben sein - leider fliesst GERADE DA viel zuviel Menschenblut.
---
a bissrl extra info ueber Babylon:
http://de.wikipedia.org/wiki/Babylon
quote:
Der griechische Name Babylon leitet sich vom akkadischen Wort Bab-ilim ab, was Tor der Götter bedeutet. Diese Form ist aber bereits von den Akkadern bzw. Babyloniern falsch verstanden worden und geht sehr wahrscheinlich auf eine heute nicht mehr verstehbare (nicht akkadische) Urform, möglicherweise babbillum zurück. In späterer Zeit wurde dann der akkadische Name bab-ilim graecisiert, wodurch dann das heute verwendete Babylon entstand. In der Bibel (z.B. Gen 11,9) wird die Stadt Bâbel genannt, gedeutet als angelehnt von von bâlal' „überfliessen, vermischen, verwirren“.
unquote
----
und das gleiche fuer die Bibel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bibel
quote:
Es handelt sich um verschiedene redaktionelle Zusammenstellungen von „Büchern“ (griechisch: biblia) aus dem Kulturraum Palästinas und des Vorderen Orients, die im Verlauf von etwa 1.200 Jahren entstanden sind und bis zum 2. Jahrhundert zuerst von Juden, dann auch von Christen kanonisiert wurden.
unquote
Arabische Fantasia in zwei Akten von Karl May
[Karl Mays Werke: Babel und Bibel. Karl Mays Werke, S. 69904
(vgl. KMW-V.10, S. 0)
http://www.digitale-bibliothek.de/band77.htm ]
[Akt 1, dritter Auftritt --- Hakawati, auf dem 'Teppich der Rede', an Abu Kital, den Gewaltmenschen --- Das Maerchen vom Geist der Bibel]
Mit ihrem Geiste kam die Bibel einst
Zum " Menschen der Gewalt " im Lande Babel.
Der nahm sie nur für kurze Jahre auf,
Dann stieß er sie hinaus, doch ihren Geist
Behielt er heimlich hier im Turm zurück
Und ließ dafür den seinen mit ihr gehen.
Seit jenem Tage wird die heilge Schrift
Von diesem Geiste der Gewalt bemeistert;
Der wahre Geist der Bibel aber schmachtet
Im tiefen Fundamente unsers Turmes,
Und Niemand hat den Mut, ihn zu befreien,
Weil über ihm Kitál, der Drache, wohnt,
Vor dem sich selbst die größten Helden fürchten.
Doch stets am Abende vor großen Tagen
Hört man im Turm die Harfen der Psalmisten…
Denn vor dem allergrößten dieser Tage
Wird sich die Bibel wieder heimwärts finden,
Geleitet von der Hand der Menschheitsseele…
Zu gleicher Zeit erscheint an unserm Turme
Der längst ersehnte, erste Edelmensch ,
Um mit der scharfen Klinge des Kismét
Kitál, den Kampf, den Drachen, zu besiegen,
Den wahren Geist der Bibel zu befreien
Und ihn auf diesen deinen Thron zu setzen.
Und dann geht heilger Friede von uns aus,
Von uns, die wir den Kampf zum Herrscher haben.
Denn dieser Kampf muß, ohne daß er will,
Nur aus sich selbst heraus den Frieden zeugen.
Das Märchen sagt, was es zu sagen hat;
Ob ihr es hört, das ist nur eure Sache.
Wollt Ihr den Kampf, so kann ich es nicht ändern,
Doch hier am Turm sei Friede, immer Friede,
Damit, wenn einst die Harfen wieder klingen,
Kein Menschenblut grad an der Stätte fließe,
An der der Mensch zum Menschen werden soll.
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101 Jahre her; koennte gestern geschrieben sein - leider fliesst GERADE DA viel zuviel Menschenblut.
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a bissrl extra info ueber Babylon:
http://de.wikipedia.org/wiki/Babylon
quote:
Der griechische Name Babylon leitet sich vom akkadischen Wort Bab-ilim ab, was Tor der Götter bedeutet. Diese Form ist aber bereits von den Akkadern bzw. Babyloniern falsch verstanden worden und geht sehr wahrscheinlich auf eine heute nicht mehr verstehbare (nicht akkadische) Urform, möglicherweise babbillum zurück. In späterer Zeit wurde dann der akkadische Name bab-ilim graecisiert, wodurch dann das heute verwendete Babylon entstand. In der Bibel (z.B. Gen 11,9) wird die Stadt Bâbel genannt, gedeutet als angelehnt von von bâlal' „überfliessen, vermischen, verwirren“.
unquote
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und das gleiche fuer die Bibel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bibel
quote:
Es handelt sich um verschiedene redaktionelle Zusammenstellungen von „Büchern“ (griechisch: biblia) aus dem Kulturraum Palästinas und des Vorderen Orients, die im Verlauf von etwa 1.200 Jahren entstanden sind und bis zum 2. Jahrhundert zuerst von Juden, dann auch von Christen kanonisiert wurden.
unquote