Na wenn die das schon im Untertitel schreiben dann muß es ja damit richtig was auf sich haben, dachte ich, wurde schon ein wenig neugierig und erwartete irgendetwas über das übliche Cowboy & Indianer – Klischee hinausgehendes.
Weit gefehlt: „Als erster Bub in Fellach nannte Peter Winnetou-Bücher sein Eigen“, steht da, „Er war ein echter Fan und besaß sogar eine Spielzeugversion der berühmten Silberbüchse des Apachen-Häuptlings“. Und das war’s. Kein Wort weiter etwa zu den Büchern oder zu Karl May. Ich armes Schwein habe die ganze peinliche Lobhudelei über den „hochaufgeschossenen Draufgänger“, „fleißigen, ernsthaften und konzentrierten Studenten“, der „nie eine Lehrveranstaltung versäumte und immer in der ersten Reihe saß“, „Er nutzte die Golf- und Tennisclubs und erwies sich als überaus geschickter Netzwerker“, bis zum Ende gelesen, in der Hoffnung, es käme vielleicht doch noch irgend etwas zu Karl May.
Immerhin wissen wir jetzt, was laut Focus zum Winnetou-Fan, ja, zum „echten Fan“ qualifiziert: ein paar Bücher und eine Spielzeugpistole.
