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Himmelsgedanken. Buchvorstellung

Verfasst: 21.2.2025, 11:36
von Gabriele Ziethen
Karl May zum Frühstück.
Neues Buch über die Lyrik des bekannten Autors vorgestellt.


Radebeul. Auch bekannte Autoren haben wenig bekannte Seiten. Darüber sprachen Roland Wichmann und Gabriele Ziethen mit ihrem Lesepublikum am 2. Februar während der Buchvorstellung zur Lyrik Karl Mays. Im gemütlichen Ambiente der Radebeuler Lößnitz Schänke fand sich ein interessierter Zuhörerkreis zusammen. „Wir haben uns bewußt diesen Ort für unsere erste gemeinsame Buchvorstellung ausgesucht, denn auch Karl May fand in den Gasthäusern seiner sächsischen Heimat die Vorbilder für die vielen typischen Figuren seiner Romane“, eröffnet Roland Wichmann das Gespräch. Und der Schauspieler ist mit diesen Figuren vertraut. Jetzt betrachtet er sie selbst aus der Perspektive als Autor, „quasi ein interner Rollenwechsel“, fügt er noch lächelnd hinzu. Und es geht Karl May um Rollen, auch in seiner Lyrik, deren Konzept so wie die meisten der Gedichte seines 1900 erschienenen Bandes „Himmelsgedanken“ im Verlauf seiner großen Orientreise entstanden sind. „Es geht um die Rolle des Einzelnen in seiner Gesellschaft und die damit verbundene Aufgabe, sich für dem Frieden einzusetzen, denn jeder Mensch kann seine eigene Spiritualität als Kraftquelle für friedensorientiertes Handeln finden und ausleben“ stellt die promovierte Historikerin Gabriele Ziethen fest. „Wir lesen Karl Mays Werke ab der tiefen Zäsur, welche diese große Reise, die ihn von Radebeul bis nach Sumatra führte, auch als Beitrag zu dem politischen Geschehen seiner Zeit. Karl May konnte sich wegen der Vorstrafen in seiner frühen Lebensphase nicht aktiv politisch betätigen, aber er war gereift, hatte Erkenntnisse und Einsichten gewonnen, so daß es aus seiner Sicht im Umgang mit außereuropäischen Kulturen kein ‚Weiterso‘ geben konnte“, faßt die Historikerin den Grundgedanken des neuen Buches zusammen. Daraus hat das Autorenteam Ziethen & Wichmann einen spannenden Regievorschlag für szenische Lesungen erarbeitet. Darüberhinaus erfuhren die Teilnehmer der Matinee Neues über die Recherchen in Ägypten und die Bedeutung von Karl Mays Lyrik für sein Spätwerk. „Wir haben uns gerne darauf eingelassen und werden auch weiterhin im Spätwerk unterwegs sein“ sind sich die Gabriele Ziethen und Roland Wichmann einig und beantworteten gerne die zahlreichen Fragen aus dem Zuhörerkreis. Da war dann auch das Signieren des ansprechend gestalteten Buches, das unter dem Titel „Sternenblick“ bei Epubli in Berlin gedrukt wurde, eine Selbstverständlichkeit.

Quelle: Team Ziethen & Wichmann
Photo: BWichmann 2025

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