Winnetous Testament und andere Spin Offs
Verfasst: 16.1.2005, 20:50
Nach dem ich die einige der erwähnten Spin Off Bücher gelesen habe, würde ich gerne auch darüber reden (*Rundumblick*). Oder jedenfalls meine Meinung dazu kundtun.
Ich habe Winnetous Testament I-III sowie die ersten beiden Kurzgeschichten Bände ("Winnetou" und "Scharlieh") sowie die Oase des Scheitans und Die Häuptlingstochter erstanden.
Ich werde mal mit den Anthologien beginnen da mir das Kurzgeschichtenformat sehr entgegenkommt, vor allem da hier der "ist interessant" Faktor auf jeden Fall höher als der "lohnt es sich es zu lesen" Faktor, weil ja die Geschichten kurz und die Autoren divers sind.
Winnetou Anthologie
Der Nebenbuhler von Willy Hübert: Ich muß zugeben dass ich die "Scharlih" Anthologie vor der Winnetou Anthologie gelesen habe und etwas weniger beeindruckt war. Auch in diesem Band habe ich die Geschichten von Frau Lakey und Frau Laroche vorgezogen. Als ich mich endlich dazu bequemte den Nebenbuhler zu lesen war ich zuerst ein wenig verwirrt, dann jedoch habe ich gelacht, gelacht und noch mehr gelacht. In diese Solo-Winnetou Geschichte (also, kein OS) kommt Winnetou in eine etwas ungewohnte Situation die er auf recht ungewöhliche Art meistert. Wie gesagt, ich habe sehr gelacht. Sicher eine der positivsten und unerwartetsten Überaschungen. (Obwohl ich mich immer noch frage warum Winnetou mit den Sioux auf so gutem Fuß stehen würde
)
Ribanna von Elke Lakey: Ach das ist vielleicht eine süße Geschichte. Sie wirkt zwar wie eine leichte Kreuzung zwischen dem Film und der Buchversion der Ribannageschichte (und passt in keine Version so wirklich hinein), aber mir hat der Stil und die Geschichte so gut gefallen dass ich das gern vergebe. Nett wenn man was Romantisches mit bekannten Charaktären lesen will. Rein stilistisch würde ich mich freuen noch mehr von dieser Autorin zu lesen.
Winnetous Geschichte von Jutta Laroche: Wieder eine Geschichte die mir gut gefallen hat. Der Anfang der Geschichte (eine Gespräch zwischen Tatellah Satah und Winnetou) taucht glaube ich genau so in der Testament Serie auf aber es ist eine sehr wirkungsvolle Szene, also habe ich mich nicht daran gestört. Mir haben die eingeführten Charaktäre (Sam und die schwangere Bessie) und deren Weiterentwicklung ausnehmend gut gefallen. Sehr sympathisch.
Auch die Grundproblematik (die Beziehungen zwischen Indianern und Schwarzen) spricht mich an und wurde interessant gelöst.
Der einäugige Häuptling von Reinhard Marheinecke: Dies ist eine typischere Winnetou/OS Westerngeschichte wo ich besonders den Anfang etwas uninspirierend fand. Allerdings gewinnt das Ganze beim großen Endzweikampf (definitiv das Highlight) etwas an Pfeffer.
Die Rächer des Südens von Torben Schumacher: Diese Geschichte fand ich ein wenig eintönig/stereotyp, blablaba, böse Banditen, entführtes Mädchen, wenig Neues (was nicht unbedingt schlecht bedeuten soll
). Da gibt es nichtmal Pluspunkte dafür dass das betreffende Mädchen Sophie heißt ;D Positiv möchte ich nur die Präsenz von Sam Hawkens vermerken.
Feuerwasser von Michaela Sedlatzek: An diesem Punkt fange ich an mich zu fragen ob Frauen einfach lieber Frauen lesen. Denn auch dies ist eine Geschichte die mir sehr positiv aufgefallen ist. Die Materie ist fast ein bißchen zu realistisch und düster für einen Karl May aber was mich eingenommen hat ist die einfühlsame und überzeugende Beschreibung der Freundschaft zwischen Winnetou und OS. Davon würde ich gerne mehr sehen. Sehr berührend und gute innere Logik der Geschichte.
Winnetou und Abraham Lincoln von Martin Tillenberg: Ich persönlich stehem ich ja weniger auf Treffen zwischen erfundenen und historischen Personen (obwohl dies ja kein echtes Treffen ist). Dies ist keine Ausnahme. Die Geschichte hat mich einfach nicht vom Hocker gerissen. Aber wems gefällt...
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Scharlih
Am Nil von Rolf Dernen: Teilweise ein stilistisch ein wenig trocken, aber die Grundidee (Mädchenraub, Wahrsager) sehr abenteuerlich. Eine der amüsanteren reinen Abenteuergeschichten. Auch der gute Lindsay taucht auf, aber nicht unbedingt in einer tragenden Rolle.
Scharlih von Jutta Laroche. Gut gemeint, aber im allgemeinen wenig beeindruckende Geschichte (für mich jedenfalls). Es wirkte ein wenig als ob es der Grundgeschichte (mit vielen Nebencharaktären) gut getan hätte wenn sie auf Buchlänge ausgewälzt worden wäre. Ansonsten eher mau. Als einzigen Pluspunkt würde ich die positivere Behandlung der chinesischen Arbeiter (als direkter Kontrast zu Halbblut) verbuchen. Abgesehen davon => Überspringbar.
Ein Tag voller Erinnerungen von Deborah Emrath: Hier ist vor allem zu bemerken dass Halef als Erzähler dieser Geschichte fungiert. Eine Sache (bekannte Charaktäre aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten) die ich immer schon sehr gern hatte. Leider wirkt Halef ein wenig konfus so dass ich mich beim besten Willen nicht auf den "Plot" der Geschichte besinnen kann. Leider ist Halef eine Figur der man sehr schwer gerecht werden kann. Ich bin mir nicht vollständig sicher ob es hier geglückt ist, aber die guten Ansätze sind auf jeden Fall da. Ausreichend amüsant.
Der Namenlose von Michaela Sedlatzek: Wieder eine sehr gut durchdachte Geschichte von Frau Sedlatzek. Und das von mir die normalerweise langes meditieren über die Lebensweise der Indianer eher langweilig findet. Interessante, gut gezeichnete Charaktäre. Einziges Malus dass man vielleicht bemerken könnte ist dass die Geschichte eine große Eigendynamik hat sodaß man nicht unbedingt das Gefühl hat dass OS wirklich die Hauptperson ist.
Im Schatten des Halbmondes von Reinhard Marheinecke: Solide, vielleicht etwas kurz geratene (im Verleich zum Potential) Abenteuergeschichte. Durchaus lebendig mit sehr May'schen Augenblicken. Gerade der Anfang erinnert sehr an die Szene wo KBN und Halef die Leiche des Galingre in Durch die Wüste finden. Obwohl, langsam könnten einem die Mädchenraubgeschichten auf den Wecker gehen
Ich habe Winnetous Testament I-III sowie die ersten beiden Kurzgeschichten Bände ("Winnetou" und "Scharlieh") sowie die Oase des Scheitans und Die Häuptlingstochter erstanden.
Ich werde mal mit den Anthologien beginnen da mir das Kurzgeschichtenformat sehr entgegenkommt, vor allem da hier der "ist interessant" Faktor auf jeden Fall höher als der "lohnt es sich es zu lesen" Faktor, weil ja die Geschichten kurz und die Autoren divers sind.
Winnetou Anthologie
Der Nebenbuhler von Willy Hübert: Ich muß zugeben dass ich die "Scharlih" Anthologie vor der Winnetou Anthologie gelesen habe und etwas weniger beeindruckt war. Auch in diesem Band habe ich die Geschichten von Frau Lakey und Frau Laroche vorgezogen. Als ich mich endlich dazu bequemte den Nebenbuhler zu lesen war ich zuerst ein wenig verwirrt, dann jedoch habe ich gelacht, gelacht und noch mehr gelacht. In diese Solo-Winnetou Geschichte (also, kein OS) kommt Winnetou in eine etwas ungewohnte Situation die er auf recht ungewöhliche Art meistert. Wie gesagt, ich habe sehr gelacht. Sicher eine der positivsten und unerwartetsten Überaschungen. (Obwohl ich mich immer noch frage warum Winnetou mit den Sioux auf so gutem Fuß stehen würde

Ribanna von Elke Lakey: Ach das ist vielleicht eine süße Geschichte. Sie wirkt zwar wie eine leichte Kreuzung zwischen dem Film und der Buchversion der Ribannageschichte (und passt in keine Version so wirklich hinein), aber mir hat der Stil und die Geschichte so gut gefallen dass ich das gern vergebe. Nett wenn man was Romantisches mit bekannten Charaktären lesen will. Rein stilistisch würde ich mich freuen noch mehr von dieser Autorin zu lesen.
Winnetous Geschichte von Jutta Laroche: Wieder eine Geschichte die mir gut gefallen hat. Der Anfang der Geschichte (eine Gespräch zwischen Tatellah Satah und Winnetou) taucht glaube ich genau so in der Testament Serie auf aber es ist eine sehr wirkungsvolle Szene, also habe ich mich nicht daran gestört. Mir haben die eingeführten Charaktäre (Sam und die schwangere Bessie) und deren Weiterentwicklung ausnehmend gut gefallen. Sehr sympathisch.
Auch die Grundproblematik (die Beziehungen zwischen Indianern und Schwarzen) spricht mich an und wurde interessant gelöst.
Der einäugige Häuptling von Reinhard Marheinecke: Dies ist eine typischere Winnetou/OS Westerngeschichte wo ich besonders den Anfang etwas uninspirierend fand. Allerdings gewinnt das Ganze beim großen Endzweikampf (definitiv das Highlight) etwas an Pfeffer.
Die Rächer des Südens von Torben Schumacher: Diese Geschichte fand ich ein wenig eintönig/stereotyp, blablaba, böse Banditen, entführtes Mädchen, wenig Neues (was nicht unbedingt schlecht bedeuten soll

Feuerwasser von Michaela Sedlatzek: An diesem Punkt fange ich an mich zu fragen ob Frauen einfach lieber Frauen lesen. Denn auch dies ist eine Geschichte die mir sehr positiv aufgefallen ist. Die Materie ist fast ein bißchen zu realistisch und düster für einen Karl May aber was mich eingenommen hat ist die einfühlsame und überzeugende Beschreibung der Freundschaft zwischen Winnetou und OS. Davon würde ich gerne mehr sehen. Sehr berührend und gute innere Logik der Geschichte.
Winnetou und Abraham Lincoln von Martin Tillenberg: Ich persönlich stehem ich ja weniger auf Treffen zwischen erfundenen und historischen Personen (obwohl dies ja kein echtes Treffen ist). Dies ist keine Ausnahme. Die Geschichte hat mich einfach nicht vom Hocker gerissen. Aber wems gefällt...
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Scharlih
Am Nil von Rolf Dernen: Teilweise ein stilistisch ein wenig trocken, aber die Grundidee (Mädchenraub, Wahrsager) sehr abenteuerlich. Eine der amüsanteren reinen Abenteuergeschichten. Auch der gute Lindsay taucht auf, aber nicht unbedingt in einer tragenden Rolle.
Scharlih von Jutta Laroche. Gut gemeint, aber im allgemeinen wenig beeindruckende Geschichte (für mich jedenfalls). Es wirkte ein wenig als ob es der Grundgeschichte (mit vielen Nebencharaktären) gut getan hätte wenn sie auf Buchlänge ausgewälzt worden wäre. Ansonsten eher mau. Als einzigen Pluspunkt würde ich die positivere Behandlung der chinesischen Arbeiter (als direkter Kontrast zu Halbblut) verbuchen. Abgesehen davon => Überspringbar.
Ein Tag voller Erinnerungen von Deborah Emrath: Hier ist vor allem zu bemerken dass Halef als Erzähler dieser Geschichte fungiert. Eine Sache (bekannte Charaktäre aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten) die ich immer schon sehr gern hatte. Leider wirkt Halef ein wenig konfus so dass ich mich beim besten Willen nicht auf den "Plot" der Geschichte besinnen kann. Leider ist Halef eine Figur der man sehr schwer gerecht werden kann. Ich bin mir nicht vollständig sicher ob es hier geglückt ist, aber die guten Ansätze sind auf jeden Fall da. Ausreichend amüsant.
Der Namenlose von Michaela Sedlatzek: Wieder eine sehr gut durchdachte Geschichte von Frau Sedlatzek. Und das von mir die normalerweise langes meditieren über die Lebensweise der Indianer eher langweilig findet. Interessante, gut gezeichnete Charaktäre. Einziges Malus dass man vielleicht bemerken könnte ist dass die Geschichte eine große Eigendynamik hat sodaß man nicht unbedingt das Gefühl hat dass OS wirklich die Hauptperson ist.
Im Schatten des Halbmondes von Reinhard Marheinecke: Solide, vielleicht etwas kurz geratene (im Verleich zum Potential) Abenteuergeschichte. Durchaus lebendig mit sehr May'schen Augenblicken. Gerade der Anfang erinnert sehr an die Szene wo KBN und Halef die Leiche des Galingre in Durch die Wüste finden. Obwohl, langsam könnten einem die Mädchenraubgeschichten auf den Wecker gehen
