rodger hat geschrieben:(Ich glaub' wir verstehen uns des öfteren mal miß ... durchaus gegenseitig ... ich wollte nur Klarheit in der Argumentation; ob man nun einen May-Film dreht oder nicht, ist mir relativ schnurz ...)
*lach* ja, durchaus….
In dem Fall allerdings lag’s wieder mal am über das Ziel hinausschießen meinerseits
Denken wir uns in Sachen May-Film ein fiktives Beispiel aus …

die einen wollen Geld machen, th’is clear, die anderen vielleicht ihr Geltungs- bzw. Selbstverwirklichungsbedürfnis (Produktion) oder ihre Eitelkeit (Darsteller) befriedigen … diese (Zitat) unreine Mischung wird dann als Idealismus verkauft, begleitet vom Chor der sich immer schnell und gern einstellenden nützlichen Idioten (das ist keine Beleidigung, sondern in Kombination von Eigenschafts- und Hauptword ein fester Begriff), die fröhlich ihr Lied von „Jugend erreichen“, „am Leben halten“ und dergleichen nicht müde werden ebenso penetrant wie offenbar einigermaßen reflexionsfrei vor sich hin zu trällern …
Nu ja, generell sieht das so aus, dass ein Darsteller von eben jenem lebt und ohne die genannten Bedürfnisse der anderen nix zustande kommen dürfte… *vermut mal*
Grundsätzlich stimm ich dir schon zu…
Die Ibsen-Verfilmung (ich bin beeindruckt) ist übrigens so, daß sie [nebenbei auch] genau diesen Kriterien (Jugend erreichen, am Leben halten) gerecht wird … ja wenn es gelänge in einem Film May so herüberzubringen wie hier Gedanken Ibsens herübergebracht wurden … aber das ist halt schwer … und einfach IRGENDEINE (im Sinne etwa von „Hauptsache es geschieht überhaupt etwas“) Verfilmung, Neubearbeitung oder was auch immer, das bringt’s halt nicht … leider denken viele so weit nicht, und gehen schlichterweise davon aus, daß irgend „etwas tun“, Gschaftlhuberei halt, schon der richtige Weg sei …
Karl May auch nur einigermaßen so zu verfilmen würde bedeuten, auf weitestgehend unbekannte Schauspieler zurückgreifen (mir fiele zumindest auf Anhieb keiner ein, der einer der Rollen in der von Dir geschilderten Art gerecht werden könnte) und sich nahe an die Buchvorlage zu halten (da finge dann schon das nächste große Problem an, denn welche Vorlage ist die richtige bzw. am Besten geeignete) Da ein solches Projekt aber auch erstmal Geld kostet, kann ein Produzent den kommerziellen Effekt nicht ignorieren… ergo, es geht wieder in der von Dir kritisierten Richtung weiter.
Es streiten sich sogar im fiktiven Fall schon die Geister, wie man viele Diskussionen zu dem Thema am Rande mitverfolgen kann. Dass es möglich wäre, schließe ich zunächst mal gar nicht vollständig aus (dies zeigte meiner persönlichen Meinung nach die Verfilmung vom Herrn der Ringe), da ist vieles möglich, weil halt auch viel Potenzial der literarischen Vorlage.
Aber Du wolltest dieses Thema hier sicher nicht vertiefen...

People may hate you for being different and not living by society’s standards, but deep down they wish they had the courage to do the same. (Kevin Hart)