Taverne (Thread für Abschweifungen aller Art)

[Hermann Wohlgschaft]

Zu Helmut Prodinger:

Was finden Sie denn, als Nichtchrist, an Ratzinger/Benedikt XVI. so besonders gut? Das würde mich jetzt schon interessieren.

[Hermann Wohlgschaft]

Ich bin ein sehr ruhiger, ziemlich bedächtiger, vorsichtig abwägender Mensch, ganz und gar das Gegenteil eines Cholerikers oder Draufgängers. Die Polarsierer, die Scharfmacher, die Fanatiker liegen mir in keinster Weise. Aber bei Formulierungen wie »natürlich gibt es wichtige und unwichtige Menschen« (Thomas Math) platzt mir einfach der Kragen.

Jetzt im nachhinein frage ich mich jedoch: Sollte hier ein Missverständnis vorliegen? Wollte Th.M. vielleicht nur sagen, dass viele Menschen eine relativ unbedeutende Funktion in der Gesellschaft haben? Oder wollte er nur sagen, dass in SEINEM Beziehungsgeflecht nicht jeder die gleiche Wichtigkeit hat? In diesen beiden Fällen könnte ich ohne weiteres zustimmen. Selbstverständlich gibt es zahllose Menschen, die für MICH eine eher geringe Bedeutung haben. Und selbstverständlich ist für das Funktionieren einer Institution oder eines Betriebes der Chef oder dessen Ratgeber/in wichtiger als z. B. ein/e subalterne/r Mitarbeiter/in.

Ich fürchte aber, dass Th. M. seine Formulierung durchaus so meinte, wie sie bei mir ankam: Minderbegabte, arme, unwissende oder gar suchtkranke usw. Menschen sind AN SICH unwichtig und deshalb zu vernachlässigen. Eine solche Position wäre für mich indiskutabel, weil inhuman.

[Dernen]

Ich fürchte aber, dass Th. M. seine Formulierung durchaus so meinte, wie sie bei mir ankam: Minderbegabte, arme, unwissende oder gar suchtkranke usw. Menschen sind AN SICH unwichtig und deshalb zu vernachlässigen. Eine solche Position wäre für mich indiskutabel, weil inhuman.

In letzter Konsequenz führt eine solche Position zur Rampe von Auschwitz.

[Helmut Prodinger]

Alle Theoretiker sollen mal raus aus ihrer gewaermten Stube, in die Wirtshaeuser,
zu hoeren, was das Volk wirklich denkt.

[Hermann Wohlgschaft]

Sie wissen also, »was das Volk wirklich denkt«. Was denkt es denn?

[Helmut Prodinger]

Wenn ich's Ihnen verriete, wuerden Sie ja in Ihrer wohldurchwaermten Stube sitzen bleiben. Leisten Sie sich ein Bierseidel und hoeren Sie zu!

[markus]

Alle Theoretiker sollen mal raus aus ihrer gewaermten Stube, in die Wirtshaeuser,
zu hoeren, was das Volk wirklich denkt.

Da wirds einem Speiübel wenn man das hört. Aber dafür gibts ja Parteien, die damit Populismus betreiben, links wie rechts.

[Dernen]

Alle Theoretiker sollen mal raus aus ihrer gewaermten Stube, in die Wirtshaeuser,
zu hoeren, was das Volk wirklich denkt.

Da wirds einem Speiübel wenn man das hört. Aber dafür gibts ja Parteien, die damit Populismus betreiben, links wie rechts.

Arno Schmidt schrieb mal (in "Abend mit Goldrand"): "Man muß dem Volk nicht nur auf's Maul schauen sondern auch drauf >hauen<."

[Thomas Math]

Alle Theoretiker sollen mal raus aus ihrer gewaermten Stube, in die Wirtshaeuser,
zu hoeren, was das Volk wirklich denkt.

Da wirds einem Speiübel wenn man das hört. Aber dafür gibts ja Parteien, die damit Populismus betreiben, links wie rechts.

Arno Schmidt schrieb mal (in "Abend mit Goldrand"): "Man muß dem Volk nicht nur auf's Maul schauen sondern auch drauf >hauen<."

Interessantes Demokratieverstaendnis

[markus]

Demokratie heißt ja nicht, daß jeder machen kann was er will, schon gar nicht was der Demokratie schaden könnte. Der letzte Ort wo man das noch darf, ist in der Wahlkabine. Aber wenn eine Demokratie es nicht schafft radikale, extremistische Parteien zu verbieten, braucht sie sich nicht wundern, wenn jetzt eine (wartets ab, es kommen noch mehr) sich mehr und mehr im Bundestag und in den Landtagen breit macht.

[Helmut Prodinger]

Ich habe in meinen juengeren Jahren Abend mit Goldrand mindestens zweimal
vollstaendig gelesen. Wenn ich wieder mal nach Europa komme, was 2010 noch zweimal geschehen wird, moechte ich auch die gesetzte Ausgabe kaufen und das Buch dann nochmals lesen. Es fuehrte mich insbesondere zu Hacklaender, und ich moechte Sie, Dr Dernen, jetzt nicht mit der Aufzaehlung der Titel ermueden, die mir von H (und Schmidt!) bekannt sind.

Was man sollte und was wirklich geschieht, das sind verschiedene Dinge.

[Thomas Math]

In letzter Konsequenz führt eine solche Position zur Rampe von Auschwitz.

Mein lieber Herr Dernen als Deutscher kennen sie sich mit dem Holocaust ja besser aus,wie ich las wurde hier einer der produktivesten und erfolgreichsten Bevoelkerungsteile aus obskuren rassischen Gruenden umgebracht.
Wenn ich von wichtigen und unwichtigen Menschen spreche so meine ich dass Menschen wie ein Mathematikprofessor oder ein Wirtschaftsfuehrer fuer eine Gesellschaft wichtiger sind als ein Drogensuechtiger.
oder Welfare Empfaenger.
In Konsequenz hiesse das wie schon dargelegt,das Menschen die nichts zur Gesellschaft beitragen auch keine Privilegien haben also z.nicht waehlen duerften.Auch wuerde ich soziale Aufgaben des Staates auf ein Minimum reduzieren und stattdessen auf private Spenden und Philantropismus bauen.
Es mag durchaus sein,das es bestimmten Menschen die bisher eher parasitaer von der Leistung anderer gelebt haben dann schlechter geht,aber hoffentlich ist das ein Ansporn mehr Selbstverantwortung zu uebernehmen.
Ausschwitz mein lieber Herr Dernen,also der rationalisierte Mord hat damit nichts zutun.

[Thomas Math]

Demokratie heißt ja nicht, daß jeder machen kann was er will, schon gar nicht was der Demokratie schaden könnte. Der letzte Ort wo man das noch darf, ist in der Wahlkabine. Aber wenn eine Demokratie es nicht schafft radikale, extremistische Parteien zu verbieten, braucht sie sich nicht wundern, wenn jetzt eine (wartets ab, es kommen noch mehr) sich mehr und mehr im Bundestag und in den Landtagen breit macht.

Nur um das mal richtig zu verstehen,wenn das "Volk" zu radikale Ansichten hat, auch weil es schlicht zu dumm ist um Zusammenhaenge zu durchschauen,muss man es umerziehen oder ignorieren ?
.
Soweit enfernt von meiner Position,das nur gesellschaftlich wichtige Personen waehlen sollten ist das nicht.

[markus]

Wieso fällt mir in diesem Zusammenhang der Film "Metropolis" ein?

[markus]

In letzter Konsequenz führt eine solche Position zur Rampe von Auschwitz.

Mein lieber Herr Dernen als Deutscher kennen sie sich mit dem Holocaust ja besser aus,wie ich las wurde hier einer der produktivesten und erfolgreichsten Bevoelkerungsteile aus obskuren rassischen Gruenden umgebracht.
Wenn ich von wichtigen und unwichtigen Menschen spreche so meine ich dass Menschen wie ein Mathematikprofessor oder ein Wirtschaftsfuehrer fuer eine Gesellschaft wichtiger sind als ein Drogensuechtiger.
oder Welfare Empfaenger.
In Konsequenz hiesse das wie schon dargelegt,das Menschen die nichts zur Gesellschaft beitragen auch keine Privilegien haben also z.nicht waehlen duerften.Auch wuerde ich soziale Aufgaben des Staates auf ein Minimum reduzieren und stattdessen auf private Spenden und Philantropismus bauen.
Es mag durchaus sein,das es bestimmten Menschen die bisher eher parasitaer von der Leistung anderer gelebt haben dann schlechter geht,aber hoffentlich ist das ein Ansporn mehr Selbstverantwortung zu uebernehmen.
Ausschwitz mein lieber Herr Dernen,also der rationalisierte Mord hat damit nichts zutun.

Auch eine sehr interessante Theorie, das muß ich mal sagen. Aber was machen wir mit drogensüchtigen Mathematikprofessoren? Ordnen wir sie als wichtig, unwichtig, halbwichtig, dreiviertelwichtig ein? Geben wir Schulnoten oder machen wir eine Scala von 1 bis 10? Verdammt schwierig oder.