Die von tragophil hier angeführten Lautverschiebungen sind zwar nicht „obskur“, sondern einer der wichtigsten und bis heute nachwirkenden Eckpfeiler der Geschichte der gesamten germanischen Sprachfamilie (also nicht nur des Deutschen, sondern auch des Englischen

), können in diesem Fall aber für die etymologische Herleitung nicht herangezogen werden:
Die erste (germanische) Lautverschiebung verschob den stimmhaften Verschlusslaut
b des Indoeuropäischen zum stimmlosen Verschlusslaut
p im Germanischen. In der am Ende des Mittelalters abgeschlossenen zweiten (hochdeutschen) Lautverschiebung, die nur die südlich der angeführten „Benrather Linie“ gesprochenen Dialekte, also die – im sprachgeschichtlichen Sinne – „hochdeutschen“ Sprachräume (in Abgrenzung zu den „niederdeutschen“) mitgemacht haben, wurde
b häufig zu
p verhärtet. Von den stimmlosen Spiranten
f,
th und
h wurde nur der (im Englischen ja heute noch vorkommende) Dentallaut
th zu
d verschoben. Eine Verschiebung von
b/p zu
f erfolgte nur inlautend zwischen Vokalen oder im Auslaut (Beispiel: altsächsisch (as.) „skip“ zu mittelhochdeutsch „schif“, as. „skipes“ zu mhd. „schiffes“).
Aber auch die in der Wikipedia vertretene (ohne jeglichen Nachweis; wie ich sehen konnte, aus dem Grimm'schen Wörterbuch stammende und dort mit Vorbehalt als
eine Möglichkeit der Herleitung genannte) und von Helmut hier angeführte Herleitung erscheint mir sprachgeschichtlich nicht schlüssig, da sie einen vergleichsweise (zu) kleinen Sprachraum betrifft; ich halte eine Herleitung aus dem Mittelhochdeutschen (auch gerade deshalb, weil das Wort zu Beginn der Frühen Neuzeit erstmals belegt ist) für wahrscheinlicher. Im Mittelhochdeutschen folgt nach
sch im Anlaut grundsätzlich ein Vokal und nie ein Konsonant (Bsp.: mhd. „
swarz“ – neuhochdeutsch (nhd.) „
schwarz“, mhd. „
snarchen“ – nhd. „
schnarchen“). Demzufolge gibt es „schmettern“ im Mittelhochdeutschen nur als „smetern“ und dies wiederum ist ins Nhd. zu übersetzen mit „klappern“, schwatzen“. Das mhd. Verb „lingen“ wiederum bedeutet „vorwärts kommen“, somit wäre ein „Schmetterling“ einer, der „durch Klappern (mit den Flügeln) vorwärts kommt“. "smant" für Rahm, Milchrahm ist ebenfalls bereits im Mhd. belegt, die Bezeichnung "Schmetten" also wohl eine frühneuzeitliche, regional begrenzte und dialektal bis heute bewahrte Sonderform.
Und um den Versuch einer Herleitung der „Butterfliege“ möge sich jetzt ein interessierter Anglist kümmern...
