Café el Kahira – Karl-May-Diskussionsforen

Darüber, lieber Rüdiger, mache ich mir in keinster Weise irgendwelche Illusionen...

Was nichts daran ändert, dass ich es schlimm finde und eben und gerade deswegen der Meinung bin, wenn viele kleine Menschen viele kleine Dinge tun...etc. Wäre ich kein sooo pessimistischer Mensch, dass ich glatt schon wieder optimistisch bin (jetzt erst Recht!), dann hätte ich mich schon vor Jahren hinter einen Zug geworfen

Doro hat geschrieben:Wäre ich kein sooo pessimistischer Mensch, dass ich glatt schon wieder optimistisch bin

„Maschallah - Wunder Gottes! Seit ich mich nur immer von innen betrachtet und gar nicht mehr nach außen geschaut habe, ist ja die Gegend ganz anders geworden!“ (Hadschi Halef in "Ardistan und Dschinnistan".) So ist das.

(Würde mir jetzt zu weit führen bzw. wäre mir zu mühsam, zu erklären wie ich das meine, aber ich glaub' DU verstehst's auch so)

rodger hat geschrieben:Du kannst, liebe Doro, 'getrost' davon ausgehen daß die Menschheit absolut nichts gelernt hat und das alles jederzeit wieder möglich ist ...

Wie gestern in dem Film "Die Grenze" oder wie am Montag bei Beckmann ein Strafverteidiger behauptete, daß jeder zu einem Mord fähig wäre, dagegen ein Psychologe in der Sendung das als absurd empfand. Zumindest zum töten ist jeder fähig. Und daran ist im ersten Moment auch nichts böses dran zu finden. Es ist ein Überlebensinstinkt (Ah, ich weiß schon was heute nacht, bzw. in den frühen Morgenstunden hier los sein wird, aber darauf lasse ich mich nicht ein ).

Hermann Wohlgschaft hat recht in dem "Gott... - Thread" - dort hat das Thema nichts verloren. Aber äußern möcht ich mich dazu. Also hier:

Thomas Math hat geschrieben:
Wenn man die Arbeit verliert muss man eben neue suchen,wenn es im erlernten Beruf keine gibt ,einen neuen lernen oder umziehen.

Solche Bemerkungen hört man auch in Deutschland von manch einem, der auf einem sicheren Posten sitzt (Job oder Politik) und ich könnt da - ´tschuldigt die grasse Formulierung - jedesmal ausrasten, weil mich das jedesmal von vorn anko.... (auch, weils mich selber auch mal wieder betrifft, aber nicht nur darum)
Das heißt (und auch so formulieren es manche) nämlich nichts anderes als
Wer arbeiten will, findet auch Arbeit.
Im Umkehrschluss: alle die Arbeitslosen, und das sind allein in D mehrere Millionen, wären einfach nur faul. Und selber schuld an der Situation. Das bezeichne ich als allgemeine Beschimpfung all der Betroffenen (und jetzt sagt nicht, dass es doch EINZELNE gibt die nicht wollen, das mag sein, aber daraus die Regel zu machen und all die Millionen in diesen einen Topf zu werfen, dagegen verwahre ich mich ganz entschieden)
Die, die diese Meinung vertreten, haben kein Wort dafür, ja sie ignorieren es offenbar, dass kaum ein Tag vergeht, in dem nicht in der Presse zu lesen ist, welche Firmen Leute entlassen oder ganz zumachen müssen (kleine und größere) und dadurch Arbeitsplätze vernichtet werden. (Neue Firmen und damit neue Jobs machen nur einen Bruchteil davon aus)

Sorry, aber solche Äußerungen machen mich einfach nur zornig.

Ich geb dir zum größten Teil recht Rene, aber davor sollte man seine Augen auch nicht verschließen, daß dieser kleine Prozentsatz (gehen wir einfach mal aus daß er klein ist, ich weiß es nicht (wenn er größer ist, dann umso schlimmer)) von dem du redest, die die nicht arbeiten wollen (ich hab für die einen ganz anderen Ausdruck), das Image der Arbeitslosen im Allgemeinen in den Keller ziehen, das seit der Hartz IV-Gesetzgebung, bei der alle, sowohl unverschuldet Arbeitslose, als auch langjährige Sozialhilfeempfänger die nicht arbeiten wollen, in einem Topf geworfen werden, noch verstärkt wird. Man schaut sich nur mal nachmittags in den Privatsendern an was da los ist oder schlägt die Bild-Zeitung auf. Ein halbwegs inteligenter Mensch weiß, daß das nur die Extremfälle sind, die da rausgepickt werden und daß das nicht das Leben draußen wiederspiegelt. Aber viele sind halt nicht mit sehr viel Inteligenz gesegnet und schon geht das Stammtischgerede los. Insofern kann man sagen, daß die Medien die Meinungsmacher von vielen sind.

Es ist wahr, Markus, dass die Medien die Stimmungsmacher sind.
Mensch beachte, wie das Fähnchen nachdem Wind gedreht wird. Heute der arme unschuldig in Not und Arbeitslosigkeit geratene. Morgen das Monster, das unseren Sozialstaat in den Ruin treibt.
Wann hört mensch endlich auf Schubladen zu bemühen und zu Verallgemeinern.
Ich kann René sehr gut verstehen, wenn Ihm hier die Hutschnur hochgeht!

Merke: Jeder ist anders und als eigenständiges Wesen zu betrachten!

Doro hat geschrieben:Wann hört mensch endlich auf Schubladen zu bemühen und zu Verallgemeinern.

Niemals. Vergiß es. Ich muß es auch noch lernen (daß es niemals so sein wird), so schwer es fallen mag. Wie sagte Mark Twain, Doch diese Art von Verhalten darf man der Welt nicht ankreiden; daran etwas Schlechtes zu finden, führt zu nichts.



"Es war immer, immer so" ...

Da hab ich dir was gegeben, was Rüdiger...
Auch ein blindes Huhn findet eben manchmal auch ein Korn (oder Obstler)...

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Doro hat geschrieben:Jeder ist anders und als eigenständiges Wesen zu betrachten!

Aber im Grundgesetz steht doch, daß alle Menschen gleich sind (ich weiß wie du es meinst, aber das mußte jetzt mal sein... ).

Aber Spaß beiseite. In dem Satz steckt ja schon der Widerspruch zu dem was du im ersten Abschnitt geschrieben hast (aber das ist nicht deine Schuld allein, das geht nämlich den meisten von uns so). Wir wollen daß jeder jeden gleich behandelt, daß jeder gleich behandelt wird, sehen gleichzeitig aber, daß jeder ein Individuum ist, wollen auch daß es so ist, übersehen das aber gerne und verlangen am besten daß jeder so ist, wie er selber, dann wird schon alles gut. So gehts (leider, oder zum Glück?) halt nicht im Leben, daß es so abgeht wie wir es wollen. Wär ja schön wenn alles nach meiner Pfeife tanzt, aber da kann ich lange drauf warten. Außerdem ist es gut daß jeder "Jeck" anders ist.

markus hat geschrieben:Da hab ich dir was gegeben, was Rüdiger...

Ja, es hat „Flickenteppich“-Qualitäten (für die Freunde der Mißverständnis-Connection: das war seinerzeit das andere Aha-Erlebnis). Sieben Jahre Forum, [mindestens] zwei starke Momente, gute Quote. (Oder ? ...)

Ja Markus, jetz bin ich voll geplättet

DU hast recht, allerdings, dass es staatstechnisch soo nicht umsetzbar ist, das ist klar; da muss versucht werden, dass es ein gesundes Mittelmaß gefunden wird, weil Einzelfälle aus Gründen der Vielzahl einfach nicht erfasst werden können (Weder gesetzgebend noch unterstützend).

Was René aber meinte und, ich Ihm vollstens zustimme (so ich Ihn denn richtig verstanden habe), war, dass es hier und anderswo (Medien etc.), vor allem auch von Leuts (die oft nicht wirklich wissen, von was sie da eigentlich reden) publiziert wird, als wäre der Großteil einfach nur faul und arbeitsscheu und obendrein noch Schmarotzerhaft. Es freut mich trotzdem, dass Du weißt, was ich meinte (is ja oft schwierig genug )

Tja, wenn zwei Dasselbe meinen, ist es noch lange nicht das Gleiche, wieder mal!

Gleich in unserer Verfassung heisst gleich vor dem Gesetz,ich nehme mal an so ist das dt.Gesetz auch gemeint.
Natuerlich sind nicht alle Arbeitslosen faul,habe ich auch nie behauptet,nur denke ich schon das die Mehrheit phlegmatisch und ideenlos ist,d.h.nicht umziehen im Notfall auch ins Ausland),keinen Job unter ihrer vorigen annehmen wollen etc etc.Wobei wenn es tatsaechlich eine Altersdiskriminierung gibt,das ein auch ein Problem ist.
Hinzu kommt das (laut FAZ online) ein Grossteil aller Auslaender arbeitslos oder gering qualifiziert sind.Wir haben zwar auch qeringqualifizierte Einwanderer aber das ist meist nur in der 1.Generation so.Und ich habe fast nur ausnehmend fleissige Latinos mit Jobs die sonst keiner haben will, erlebt.
Sozialhilfe vom Staat ist wuerdelos und ich denke,dass man sicher wenn Rahmenbedingungen schafft mehr mit manchmal auch "schmutziger"Arbeit versorgen koennte.
Aber die D.sind ja auch die Weltmeister des Jammerns und schuld sind immer andere.Manche werden im Sturm der Globalizierung untergehen aber viele zu neuen Ufern aufbrechen.
Im uebrigen ist Armut keine Schande,das Geld anderer auszugeben ohne etwas dafuer zu leisten schon.
Was Monaco angeht,wer kann es jemandem verdenken SEIN Geld for dem gierigen Zugriff der staatlichen Strasenraeuber zu schuetzen.Ich kann mir auch kaum vorstellen,dass Menschen die in Monaco leben irgendwelche staaliche Leistungen beziehen,wie Markus suggeriert.

Viel Geld haben, ohne es mit den Armen zu teilen, ist Diebstahl an den Armen. Es gibt kein Recht auf maßlosen Reichtum, die Bekämpfung der Armut hat Vorrang vor den Interessen der im Überfluss Besitzenden.

Mir ist klar: Das ist eine »linke« Position. Ich stehe dazu.

Mein obiger Eintrag entspricht übrigens der katholischen Soziallehre (Sozialbindung des Eigentums).

Nicht in allen Punkten stimme ich mit der offiziellen Lehrmeinung der katholischen Kirche überein. Im Falle der Soziallehre aber schon.

Hihihi, grade eben in die Hände gefallen, obwohl anderweitig geforscht

Das sind nicht etwa nur die Aermsten und Geringsten, sondern grad auch die Mächtigsten, die Reichsten und Vornehmsten des Landes, die Pharisäer, die Sünder brauchen, um gerecht erscheinen zu können, die Vielbesitzenden, denen arme Leute nötig sind, um ihnen als Folie zu dienen, die Bequemen, welche Arbeiter haben müssen, um sich in Ruhe zu pflegen, und vor allen Dingen die Klugen, Pfiffigen, denen die Dummen, die Vertrauenden, die Ehrlichen unentbehrlich sind, um von ihnen ausgebeutet zu werden. Was würde aus allen diesen Bevorzugten werden, wenn es die Andern nicht mehr gäbe?

UND

"D u s o l l s t d e r E n g e l d e i n e s N ä c h s t e n s e i n , d a m i t d u n i c h t d i r s e l b s t z u m T e u f e l w e r d e s t ! "

Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Viel Geld haben, ohne es mit den Armen zu teilen, ist Diebstahl an den Armen. Es gibt kein Recht auf maßlosen Reichtum, die Bekämpfung der Armut hat Vorrang vor den Interessen der im Überfluss Besitzenden.

Mir ist klar: Das ist eine »linke« Position. Ich stehe dazu.

Wieder ein Grund warum man Kirchen abschaffen sollte,ihre katholische Soziallehre respektiere ich ungefaehr soviel wie den katholischen Marienkult (wobei beide nur fuer Katholiken gelten,oder ?).Das gehoert alles auf den Abfallhaufen der Geschichte.

Armut laesst sich im uebrigen am besten mit aggressiver Verhuetung von Nachwuchs bei Armen verhindern,wer keine Kinder ernaehren kann soll auch keine haben,Also propagieren sie mal besser Verhuetung und Abtreibung dann loest sich das Armutsproblemn von selbst.
Und natuerlich gibt es ein Recht auf Reichtum (wer bestimmt im uebrigen was masslos ist ,Sie ?).