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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 12.5.2010, 23:41
von Thomas Math
sciurus hat geschrieben:
Ich hab mal irgendwo irgendwie etwas davon mitbekommen, dass jemand etwas darüber geschrieben hat, dass die gesamte wstliche Kultur ziemlich von Christentum geprät ist.
Mir fallen spontan nur geistliche & weltliche Machthaber Hand in Hand => viele Gesetze auf christlichr Basis, Bibelübersetzung, weil Leute sie lesen wollen => deutsche Sprache und viele Sprichwörter (auf keinen grünen Zweig kommen, Sündenbock, jemandem die Leviten lesen, Wer anderen eine Grube gräbt...) ein.
Natuerlich hat das Christentum einen enormen Einfluss auf die westliche Kultur genommen,wie ich find sehr schaedlichen.
Was Massenpsychologie angeht, so funktioniert die erstaunlich gut bei unintelligenten Menschen.
Natuerlich sschrieb ich von cognitiver, abstrakter Intelligenz alles andere waere eh Unsinn.
Dass es keine idealen Verfahren gibt um diese zu messen ,ist schon klar.Aber moderne IQ Tests kommen der Fragestellung die sie beantworten wollen, schon sehr nahe.
Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 12.5.2010, 23:43
von rodger
Thomas Math hat geschrieben:
Gibt es auch eine Nicht-Eigene Individualitaet ?
So als Gegenpol zur Gemeinsamen Masse,vielleicht ?
Hihi ... witzig ... ich hatte tatsächlich mit dem Einwand gerechnet und das ursprünglich im Beitrag auch kundgetan und dann später als entbehrlich wieder entfernt ...
Na klar, es gibt das Miteinander und das Individuelle. Und wenn es um das Individuelle einer bestimmten Person geht, dann kann ich das, wenn ich von ihr spreche / schreibe, 'eigene Individualität' nennen.
Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 12.5.2010, 23:46
von Thomas Math
rodger hat geschrieben:Thomas Math hat geschrieben:
Gibt es auch eine Nicht-Eigene Individualitaet ?
So als Gegenpol zur Gemeinsamen Masse,vielleicht ?
Hihi ... witzig ... ich hatte tatsächlich mit dem Einwand gerechnet und das ursprünglich im Beitrag auch kundgetan und dann später als entbehrlich wieder entfernt ...
Na klar, es gibt das Miteinander und das Individuelle. Und wenn es um das Individuelle einer bestimmten Person geht, dann kann ich das, wenn ich von ihr spreche / schreibe, 'eigene Individualität' nennen.
Ach rodger Du darfst alles auch Dich ueber Logik,Grammatik etc. hinwegsetzen.Dem Kafka in Dir sei verziehen.
Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 12.5.2010, 23:48
von rodger
Thomas Math hat geschrieben:
Genau ohne eine vollen Bauch gaebe es dieses ganze pseudointellektuelle Gelabbere nicht.
Aber wenn man es verinnerlicht kann es ggf. bei leerem Bauch helfen ...
(Wie sagte Hesse, mal schnell gegoogelt, 'Mir schiene für sehr viele schwer seelenkranke Menschen der rasche Verlust ihres Vermögens und die Erschütterung ihres Glaubens an die Heiligkeit des Geldes durchaus kein Unglück, sondern die sicherste, ja einzig mögliche Rettung zu bedeuten, und ebenso erscheint mir inmitten unseres heutigen Lebens, im Gegensatz zum alleinigen Kultus der Arbeit und des Geldes der Sinn für das Spiel des Augenblicks, dass Offenstehen für den Zufall etwas durchaus Wünschenswertes, woran wir alle sehr Mangel leiden. Wir sollen nicht aus der Vita activa in die Vita contemplativa fliehen, noch umgekehrt, sondern zwischen beiden wechselnd unterwegs sein, in beiden zuhause sein, an beiden teilhaben'.)
Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 12.5.2010, 23:53
von rodger
Thomas Math hat geschrieben: Ach rodger Du darfst alles auch Dich ueber Logik,Grammatik etc. hinwegsetzen.Dem Kafka in Dir sei verziehen.
Also unlogisch war da jetzt meinerseits m.E. nichts, im konkreten Fall ... Und das mit der Grammatik ist ja was anderes, nu mal nicht alles in einen Topf ...
Immer dieser Kafka, dieser Sauertopf ... Wie oft soll ich denn noch von Lebensfreude schreiben ... da habe ich doch heute gerade eine hübsche Stelle im 'Kiang-lu' (das ist nicht etwa so eine Art Tao-te-king, sondern eine Erzählung aus "Am stillen Ocean" ...) gelesen, wart', ich such's gleich 'raus ...

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 12.5.2010, 23:57
von rodger
"Andere Menschen mögen Paläste bauen, in denen sie ihre Sorgen einschließen oder ihren Eitelkeiten fröhnen; ich aber habe mir eine liebliche Einsamkeit geschaffen, um meine Mußezeit angenehm zu verbringen" ... "Ich locke die Fische, welche im Wasser spielen, und denke an die Leidenschaften der Menschen, wenn ich bemerke, daß ein Fisch vergeblich nach dem Köder schießt." [...] "Die ganze Natur redet mit meiner Seele." [...] "Am Hofe werden die Leidenschaften erregt; man verleumdet dort einander, schmiedet Waffen und legt Schlingen. Wir dagegen verkehren mit der Weisheit und weihen ihr unsere Herzen. Mein Auge ist ihr immer zugewandt" ...

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 13.5.2010, 8:43
von Hermann Wohlgschaft
rodger hat geschrieben: Es gibt das Miteinander und das Individuelle.
Ohne das Miteinander könnte sich das Individuelle nicht entfalten, ohne das Individuelle wäre das Miteinander zum Kotzen.
Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 13.5.2010, 11:10
von rodger
Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:ohne das Individuelle wäre das Miteinander zum Kotzen.
An den Satz werde ich bei der nächsten (vier- bis siebenstündigen ...) Geburtstags-Runde denken müssen, eine dieser fatalen Zusammenkünfte, wo ein kollektives Unbewußtes ängstlich darauf bedacht zu sein pflegt, alles irgendwie störend Individuelle oder die unausgesprochen vereinbarte Oberfläche verlassende aus dem smalltalkig aufgesetzt fröhlich-banalen Geblubber herauszuhalten ...

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 13.5.2010, 11:17
von Hermann Wohlgschaft
Um auf Rüdiger zu antworten und gleichzeitig auf die Hölle zurückzukommen: Geburtstagsfeiern der von rodger - höchst zutreffend - beschriebenen Art sind für mich die Hölle.

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 13.5.2010, 11:31
von rodger
Hanns Dieter Hüsch über regelmäßige Friedhofsbesuche: "Ne gute Vorübung, ne ? Wo kämen wir denn sonst hin ..."
(da fällt mir ein daß ich die alte Ausgabe der Hemingway-Monografie von rororo von Astre noch bestellen wollte, die neue ist ja von Rodenberg, da (bei Astre) hieß ein Kapitel "Wie die Leute in die Hölle kommen", wenn ich mich richtig erinnere. Wenn man solche Sachen mit 54 wieder liest hat man manchmal einen erweiterten Zugang dazu als seinerzeit mit 18 ...)
Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 13.5.2010, 16:35
von Thomas Math
Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Um auf Rüdiger zu antworten und gleichzeitig auf die Hölle zurückzukommen: Geburtstagsfeiern der von rodger - höchst zutreffend - beschriebenen Art sind für mich die Hölle.

Wobei zu fragen waere,warum die Herren Wohlgschaft und Wick ueberhaupt solche Feiern besuchen, wo sie doch so unertraeglich sind.
Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 13.5.2010, 16:57
von rodger
Vielleicht können wir halt manchmal nicht Nein sagen, lieben Mitmenschen zuliebe, und / oder sind nicht immer wirklich konsequent ...

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 13.5.2010, 17:16
von Hermann Wohlgschaft
Aus beruflichen Gründen bin ich manchmal genötigt, auf solche Feiern zu gehen.

Manchmal gelingt es mir, schon nach 1 bis 2 Stunden die Flucht zu ergreifen.

Meistens aber gelingt mir das nicht, dann heißt es auf die Zähne zu beißen und durchzuhalten.

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 13.5.2010, 18:22
von Dernen
rodger hat geschrieben:Vielleicht können wir halt manchmal nicht Nein sagen, lieben Mitmenschen zuliebe, und / oder sind nicht immer wirklich konsequent ...

Manchmal kann man einfach nicht anders und muß sich sowas antun. Lieben Mitmenschen zuliebe, Du sagst es. Beispiel: Keine Geburtstagsfeier, sondern Karneval in einer Dorfkneipe. Der Horror! Aber eine liebe Freundin, die im Rollstuhl sitzt, liebt sowas, und derjenige, der sie normalerweise zu diesem Kram begleitet, war dieses Jahr krank geworden. Also habe ich in den sauren Apfel gebissen und mit ihr vier Stunden unter unsäglicher Musikbeschallung, drangvoller Enge und viel Gegröhle in dieser Kaschemme gesessen (und mir die Szene schöngesoffen). Naja, sie war glücklich, ich habe es überlebt, alles okay soweit.
Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...
Verfasst: 13.5.2010, 18:45
von Hermann Wohlgschaft
Das einzige, was noch schlimmer ist als Geburtstagsfeten, sind Faschingsveranstaltungen im Pfarrsaal oder im Festsaal des BKH. Der neunte Kreis der Hölle, gewissermaßen.

Unerträglich sind allerdings auch Neujahrsempfänge, Abschiedsfeiern für pensionsreife Chefärzte, Smalltalkveranstaltungen jeglicher Art.
