Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

[markus]

Aber Papst Johannes Paul II. war auch gegen Verhütung.

Von keinem Papst kann erwartet werden, dass er sich für die Benutzung von der Pille bis hin zum "Pariser" einsetzt.

Oh doch. Das wäre mal ein Fortschritt und ein Erkennen der realen Zustände auf diesem Planeten. Oder soll Aids nicht irgendwann mal ausgerottet werden?

[Hermann Wohlgschaft]

ALLE bisherigen Päpste waren gegen die ›künstliche‹ Empfängnisverhütung (Pille usw.), weil sie von der römisch-katholischen Lehrtradition (die sich in diesem Punkt auf keinerlei Jesus-Worte berufen kann) nicht abweichen wollten.

Das ›Pillenverbot‹ der Päpste hat im Glaubensbewusstsein und im praktischen Verhalten der allermeisten Katholiken (von der übrigen Menschheit ganz zu schweigen ) keine Akzeptanz und ist allein schon aus diesem Grunde höchst fragwürdig.

[markus]

Die kath. Kirche muß sich über Austritte nicht wundern. Ich wollte meinen Sohn schon längst getauft haben, aber so wie die kath. Kirche vor allem seit Ratzinger auftritt plus die jüngsten Skandale, frage ich mich ob das noch Sinn macht. Ich kann auch ohne die Verlogenheit und Heuchelei der Kirche aus ihm einen guten Christen machen, oder in erster Linie gesagt, einen guten Menschen. Die Kirche muß endlich mal mit der Zeit gehen. Sie tut so als ob die Zeit seit 2000 Jahren stehen geblieben ist. Würde das Wunder von Jesus Christus heute passieren, würde das neue Testament völlig anders geschrieben werden. Dinge wie Verhütung würden dann nicht als Verbot angesehen, weil die Menschen sich in den letzten 2000 Jahren weiterentwickelt haben, im Gegensatz zu der Kirche, die das aber alles nicht erkennen will.

Aber nichts gegen dich Hermann, denn ein einzelner Juwel kann nichts gegen die Blindheit des ganzen.

Man stelle sich mal vor, Jesus würde heute, nach 2000 Jahren wiederkehren, würde er wie damals, als er gegen die Rabis und Hüter der Tempel gesprochen hat, heute gegen Prister, Bischöfe, Kardinäle, gar gegen dem Papst das Wort erheben? Vermutlich ja. Du Hermann, wärest vielleicht einer seiner bevorzugten Apostel (vor mehr als 100 Jahren vielleicht Karl May).

[markus]

Jesus und Luther wollten beide zu ihren Lebzeiten auch nie eine Spaltung der Kirche. Jesus wollte das Judentum reformieren und keine neue Religion aufbauen und Luther wollte das Christentum (vornehmlich die deutsche Kirche) reformieren und keine neue Konfession. Aber die Menschen sahen das anders.

Beide wurden also nicht verstanden. Karl May auch nicht. Aus ihm wurde bis heute auch etwas anderes gemacht, als er eigentlich beabsichtigte (und dabei sind Film und Bühne noch die kleinsten Übel).

[rodger]

weil die Menschen sich in den letzten 2000 Jahren weiterentwickelt haben

Meinst Du ? Und gar zum Besseren ?

Man stelle sich mal vor, Jesus würde heute, nach 2000 Jahren wiederkehren

Dostojewski hat sich's vorgestellt ... Wegsperren würden sie ihn ... er würde stören ...

Karl May

Der auch ... Wenn der auf irgendeinem Schnulliputz-Event auftauchen würde und fragen, sagt's amol, habt ihr noch alle Tassen im Schrank ... wegschicken würden sie ihn, ignorieren, ausgrenzen, diesen Querulanten ... stört Popularisierung und Vermarktung, das geht doch nicht ... in seinem letzten Roman durfte er's noch ("eher werden diese Quadern ..."), aber irgendwann muß doch mal Schluß sein ...

[markus]

weil die Menschen sich in den letzten 2000 Jahren weiterentwickelt haben

Meinst Du ? Und gar zum Besseren ?

Das hab ich nicht gesagt. Auch hier wie im Magazin-Forum...WERTFREI!!!

[Helmut]

Jesus und Luther wollten beide zu ihren Lebzeiten auch nie eine Spaltung der Kirche. Jesus wollte das Judentum reformieren und keine neue Religion aufbauen und Luther wollte das Christentum (vornehmlich die deutsche Kirche) reformieren und keine neue Konfession. Aber die Menschen sahen das anders.

Luther hat auch indirekt die katholische Kirche reformiert. Nur wollen dies die oberen Repräsentanten (nach außen hin) nicht wahrhaben.
Er (Luther) hat nämlich auch der katholischen Kirche (wie gesagt indirekt) das mittelalterliche Menschenbild ausgetrieben, und durch ein neuzeitliches (zumindest teilweise) aufgeklärtes Menschenbild ersetzt. Das war - so finde ich- eigentlich sein größtes Verdienst (zusammen mit den anderen Reformatoren, wie z.B. Hus, Zwingli und Calvin).

Helmut

[markus]

Mag alles so sein, aber darauf wollte ich nicht hinaus. Luther hatte sicher vor die katholische Kirche zu reformieren, er hatte aber nicht die Spaltung beabsichtigt.

(heute versteht mich wohl keiner )

[rodger]

Hihi und er war Franke *wechhau* ...

Das 'Altfränkische', das Klages meint und mit dem er, wie mit seinen Ausführungen überhaupt, den Nagel auf den Kopf getroffen hat, hat nichts mit Geographischem zu tun ...

('Lieber Leser weißt Du was das Wort 'altfränkisch' [bei Ludwig Klages] bedeutet ...')

'Altfränkisch' ist z.B., kein Interesse daran zu haben, nach Frankreich zu fahren, weil einem die Mentalität dort nicht liegt und man sich ohne größere Verrenkungen verständigen können möchte ... oder sich zu fragen, was soll ich in die Karibik fliegen, wenn ich gemütlich nach Usedom oder an den Niederrhein fahren kann ...

'Altfränkisch' ist auch, zu sagen, was interessieren mich Albert Ostermaier, Sibylle Berg oder Elfriede Jelinek, wenn ich Dostojewski, Karl May oder Hemingway lesen kann ...

'Altfränkisch' ist, Jägerschnitzel oder Bratwurst mit Kartoffelsalat oder Bratkartoffeln und Rotkraut jedem Feinschmeckergericht vorzuziehen, von dem man noch nicht einmal den Namen versteht ...

'Altfränkisch' ist, anno 2010 ff weder Navigationssystem, Digitalkamera noch Kreditkarte zu besitzen und sich zu sagen, solange ich ohne zurechtkomme, will ich das alles nicht haben ...

'Altfränkisch' ist, gelegentlich sich zu sagen, in den Sechzigern war's auch ganz schön, vermutlich auch bei Kaiser Wilhelm, es hat halt alles seine Vor- und Nachteile ...

Also ich persönlich habe keinerlei Probleme mit meinem 'altfränkischen Zug', Karl May hatte sie vermutlich auch nicht ...

[Helmut]

Mag alles so sein, aber darauf wollte ich nicht hinaus. Luther hatte sicher vor die katholische Kirche zu reformieren, er hatte aber nicht die Spaltung beabsichtigt.

(heute versteht mich wohl keiner )

Und ich wollte darauf hinaus, dass er sie reformiert und gespalten hat.

Helmut

[Helmut]

Und übrigens, zu altfränkisch, siehe z.B. hier:

http://www.textlog.de/38512.html

Helmut

[rodger]

Sag' ich doch ... ich hab's auch ohne Wörterbuch verstanden, gleich als ich das Wort gelesen habe ...

[markus]

Mag alles so sein, aber darauf wollte ich nicht hinaus. Luther hatte sicher vor die katholische Kirche zu reformieren, er hatte aber nicht die Spaltung beabsichtigt.

(heute versteht mich wohl keiner )

Und ich wollte darauf hinaus, dass er sie reformiert und gespalten hat.

Helmut

Unfreiwillig, vor allem letzteres vielleicht ungewollt.

[markus]

Dann bin ich 'altrheinisch'.

[Doro]

Das 'Altfränkische', das Klages meint und mit dem er, wie mit seinen Ausführungen überhaupt, den Nagel auf den Kopf getroffen hat, hat nichts mit Geographischem zu tun ...

Ach was!!!