Café el Kahira – Karl-May-Diskussionsforen

rodger hat geschrieben:Ob Idiot oder nicht, das bleibt sich übrigens gleich ... jedenfalls hätte der Patient zurückschnauzen sollen, "Sie beherrschen Ihr Handwerk und haben ihre Arbeit gut gemacht, ok, aber wen oder was ich letzten Endes für zuständig halte für das Gelingen der OP, das überlassen Sie gefälligst mir ..."

Ich nehme mal an, in der ersten Situation war er erstmal baff (wie die meisten von uns wären nach so einem "Keulenschlag").

(Kommt natürlich mal wieder drauf an ... wenn das so ein frömmelnder Kasper war (die gibt's auch ...) und den Eindruck vermittelt hat, die Arbeit des Arztes nicht richtig zu würdigen und einfach einen Spruch geklopft, versteh' ich die überzogene Reaktion schon besser ... aber wenn er wirklich aus Überzeugung und 'aus dem tiefsten Herzensgrund' gesprochen hat nicht ...)

Ob aus Überzeugung oder nicht bleibt sich gleich und geht erstmal keinem etwas an.

Genauso wie es keinem etwas angeht ob ich es ernst meine wenn ich frage "Wie gehts?", oder nicht.

Man spürt halt ggf. was man davon zu halten hat ... sowohl bei Glaubensbekundungen als auch bei "Wie geht's" ...

Mal rein statistisch gesehen: Dieser Thread hat es in 12 Tagen auf bisher 348 Einträge gebracht. Das scheint mir rekordverdächtig.

Rekordverdächtig für was? Daß die Leute nichts anderes zu tun haben (ich wollt erst schreiben "...nichts besseres..." )?

rodger hat geschrieben:Man spürt halt ggf. was man davon zu halten hat ... sowohl bei Glaubensbekundungen als auch bei "Wie geht's" ...

An sowas wie "zwischen den Zeilen lesen" hab ich noch nie geglaubt.

Das enttäuscht mich jetzt aber ein wenig ... Da steht gelegentlich das Wesentlichste ...

Ich haette ja keinen extra Scheck erwartet,wenn ich mir schon die ganze Nacht um die Ohren schlagen musste,aber ein Danke waere schon schoen gewesen insbesonders nachdem sich auch herausstellte,dass der mensch keinen cent hatte.
Wie gesagt soll er sich doch naechstesmal gesund beten.

Mal ein anderes Beispiel.

Vor 2 Monaten wurde eine junge Frau aus Honduras eingeliefert,illegaler Einwanderer,ich wurde vom Internisten konsultiert wegen einer Meningitis die nicht besser zu werden schien ,ich behandelte sie und es ging ihr bald besser.
Zwei Wochen spaeter sehe ich sie mit ihrer Familie in meiner Klinik in follow up.Da hat sich dann ihre ganze Familie persoenlich bedankt.
Natuerlich konnte auch sie die Rechnung nicht bezahlen aber das war egal.
Die Familie war dankbar und das zaehlte.

Morgen gehts zur Konferenz nach Vancouver dann habe ich keine Zeit zum posten, hoffe dann freut sich der eine oder andere

rodger hat geschrieben:Das enttäuscht mich jetzt aber ein wenig ... Da steht gelegentlich das Wesentlichste ...

Da steht erstmal gar nichts, es sei denn man denkt sich was aus was man da gerne hinhaben möchte, oder man kritzelt da was rein.

Und, mit Enttäuschungen muß man hin und wieder leben .

rodger hat geschrieben: Ich sage sogar in Holland mittlerweile ein paar Brocken auf Niederländisch, beim Begrüßen und Bestellen und Verabschieden, weil ich mich da halt auch wohl fühle und die Leut' einigermaßen mag und weiß das es gut ankommt ... aber aus mir heraus, nicht weil man es erwartet.
:

jy praat Nederlandse ons moet kommunikeer in die taal.

Selbst mein "Standaard Klein Woordenboek" hilft nicht, da steht weder "jy" noch "kommunikeer" drin ...

Und selbst wenn ich mutmaße, daß "jy" vielleicht "Dein" heißt und "kommunikeer" vermutlich "kommunizieren", ergibt "Deine niederländische Gerede-Unze muß in die Sprache kommunizieren" noch nicht wirklich Sinn ...

Be de Brüders van Venlo ge ick ock gern inkope. Da kannse ock lecka Frites-Spezial on lecka Frikandel äte.

Frick-Heimdall, altes Haus !

Mir fällt gerade mal wieder mein erster Besuch seinerzeit in Belgien ein; weltmännisch wie ich halt so bin, wähnte ich mich sozusagen in der großen weiten Welt, alles ganz fremd und exotisch ... und in der Speisekarte stand nur ein einziges Wort, das ich verstand ... da habe ich gleich mit dem Finger drauf gezeigt und mit hilflosem Gesichtsausdruck ganz schüchtern "Zigeunerschnitzel" vorgetragen ...



("Also nach Bangkok kriegen mich keine zehn Pferde" ...)

(ich fahr' ja wegen der Sprachbarriere noch nicht einmal nach Frankreich ... was soll ich in Paris ... gucke ich mir halt mal ein Video an von dort, reicht mir ... in England war ich auch noch nicht ...)

Ich vermute mal, es heißt soviel wie, 'Ich spreche Niederländisch und muss damit oft komunizieren'

Die Belgier haben eine gute Küche und ein gutes Bier (z.B. Trapistenbier, sehr stark, gibts auch in der Eifel).

In Belgien war ich mittlerweile schon sehr oft und sehr gern. Von Küche versteh' ich nichts und Bier trink' ich nicht mehr, aber ich find's nett dort. Die ganze Küste bin ich schon zu Fuß abgewandert. In Etappen, versteht sich.

In Knokke-Heist hatte ich mal ein Aha-Erlebnis, vor ca. 30 Jahren. Als ich auf der Strandpromenade zum ersten Mal sah daß sie da grünes, rotes und sonst was für Bier tranken, mit der gleichen Selbstverständlichkeit und Überzeugung wie sie im Hofbräuhaus u.ä. auf's Reinheitsgebot schwören. Da habe ich schlagartig begriffen, die Köpfe der Menschen sind beliebig programmierbar. Aber das habe ich ja schon mehrmals vorgetragen (und man wird gemeinhin gedacht haben was quatscht der da wieder für einen Blödsinn) ...



(vielleicht hat's ja einer verstanden, aber vorsichtshalber: das mit der Programmierbarkeit gilt natürlich nicht nur für Bier, sondern auch für politische Ansichten, Werte, Moral, und und und ...)