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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 15:41
von Thomas Math
markus hat geschrieben:Grüß Gott,
Wo soll ich ihn denn gruessen?
(schon gar nicht wollte ich von einem Pseudowissenschaftler wissen ob es nun Gott gibt, oder nicht, darum gings nicht).
8)
Na das tut jetzt aber weh (besonders da es von einem wissenschaftlich so erfahrenen Menschen aus Krefeld kommt),das zu hoeren, nachdem man jahrelang versucht hat wissenschaftlich zu forschen.
All die Zeit im Labor ,Publikationen und Titel wasted.
Aber da wir ja alle Wissen,dass Theologie hard science ist, kann sie sicher einem Herrn aus Krefeld viel besser weiterhelfen.

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 15:44
von Thomas Math
Rene Grießbach hat geschrieben:
Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Th.M. hat geschrieben: ES GIBT KEINEN GOTT.

Lieber Herr Math, heute ist nicht Ihr Tag. :wink: Sie haben schon bessere, differenziertere Beiträge gebracht. 8)

Seht´s doch endlich ein,
Herr Math, Herr Wohlgschaft
usw.,
ihr werdet euch nicht gegenseitig bekehren :mrgreen:
Vielleicht legt Herr Wohlgschaft ja trotzdem mal ein gutes Wort bei seinem Chef ein, wenn ein so verstockter Suender und Kritiker wie ich an die Himmelspforte klopft.

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 15:46
von Thomas Math
markus hat geschrieben:
Doro hat geschrieben:Missionierung verbietet sich schon allein aus dem Respekt und der Achtung der individuellen Freiheit und Persönlichkeit eines anderen Menschen gegenüber!
Ich bin mir nicht 100%ig sicher, aber es könnte das erstemal werden, daß du und Herr Math einer Meinung sein werdet.

:wink:
Absolut. deshalb schaetze ich rodger auch sehr,trotz der Differenzen.
Du Relativist,Du

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 20:10
von markus
rodger hat geschrieben:
markus hat geschrieben:
rodger hat geschrieben:...Tischfußball spielen. Habe ich gestern den ganzen Abend gemacht...
Das mit den Figuren die man auf'm Kopf tippen muß und dann treten sie diesen schwarz-weißen Ball?
Nein, das mit den Spielern an beweglichen Stangen. Kickern. Da stehen alle vierzehn Tage ca. ein halbes Dutzend Leute, fast alle so um die Fünfzig oder auch darüber, und spielen so wie sie es als Sechzehn- oder Achtzehnjährige auch schon gemacht haben. Sehr gut, well.
Für Kicker hab ich keinen Platz. Darin war ich eh immer schlecht. Ich war besser in Billard und Dart, wenn ich an die Jugendherbergen, Freizeitheime und Kneipen (in der Reihenfolge) zurück denke.

8)

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 20:55
von markus
Vielen Dank für deine Antwort Hermann. Da sind einige Dinge bei über die ich auch schon nachgedacht habe, aber sowas einen Zweifelnden beibringen ist nicht ganz leicht (obwohl ich auch mehr oder weniger ein Zweifler bin, aber die Allwissenden sind mir eher suspekt, als die Zweifler). Gott ist nunmal nicht für alles verantwortlich, er hat uns unseren freien Willen gegeben damit wir uns untereinander vertragen oder halt nicht. Leider werden wir uns vermutlich nie wirklich vertragen, aber dann sollten wir uns auch nicht beschweren.
Außerdem hat auch nie einer behauptet, daß es einfach sein soll an Gott zu glauben, der Mensch muß Leid auch ertragen können, so wie er Glück genießen kann ("Und führe deinen Herrn nicht in Versuchung." steht schon in der Bibel). Wer niemals "unten" war, kann das "oben" nicht schätzen/genießen. Klingt zynisch? Ist aber so.
Wäre es erstrebenswerter zu leben wenn es die ständigen Auf und Ab's nicht gäbe? Was wäre der Mensch da? Wären wir so wie wir sind, wenn wir hier auf Erden nur so leben könnten wie im Himmel? Sicher sind Katastrophen schrecklich. Aber viele schaffen wir uns selber, nicht nur Kriege, sondern wie z.B. aktuell die Ölkatastrophe vor der Küste der USA. Für diese Dummheit kann Gott nun gar nichts. Aber Trost findet man trotzdem bei ihm.

Ich denk mir manchmal wieviel glücklicher die Menschen in früheren Jahrhunderten waren, als die meisten noch kompromisslos an Gott glaubten und wirklich gottesfürchtig waren, aber natürlich auch reichlich abergläubig. Sie hatten ihre Gemeinde, ihre Kirche, ihre Geistlichen und Bischöfe die ihnen zwar oft einen vom Pferd erzählten, aber egal, sie waren glücklich damit.
Heutzutage hat sich der Mensch selbst zu Gott gemacht, aber die Menschen sind total verwirrt, haltlos, bewußtlos und irren ziellos umher. Sie überspielen das mit ihrer eingebildeten Überlegenheit von modernen Technik und Wissenschaft, aber im Grunde suchen die meisten nach mehr als bloßem Verbrauchskonsum und kühler Rationalität.
Und wie Jürgen Becker in seinem Programm sagte, gehören Religion und Humor eng beieinander. Wer nur die kühle Rationalität "anbetet", wird irgendwann humorlos oder ist es schon :wink: .

Übrigens, in Mays Werk tummeln sich einige Figuren, die erst durch Schicksalsschläge vom Glauben abfallen, dann aber am Ende doch den Glauben wiederfinden, mir fällt da z.B. Old Surehand ein.

8)

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 20:55
von Doro
Thomas Math hat geschrieben: Absolut. deshalb schaetze ich rodger auch sehr,trotz der Differenzen.
Du Relativist,Du
Wie bitte?
:?:

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 21:01
von Doro
markus hat geschrieben:Außerdem hat auch nie einer behauptet, daß es einfach sein soll an Gott zu glauben, der Mensch muß Leid auch ertragen können, so wie er Glück genießen kann ("Und führe deinen Herrn nicht in Versuchung." steht schon in der Bibel). Wer niemals "unten" war, kann das "oben" nicht schätzen/genießen. Klingt zynisch? Ist aber so.
Nein, nicht zynisch. Es ist fast immer so, dass mensch nur schätzt, was nicht einfach in den Schoß fällt oder einfach geschenkt wird.

Sie hatten ihre Gemeinde, ihre Kirche, ihre Geistlichen und Bischöfe die ihnen zwar oft einen vom Pferd erzählten, aber egal, sie waren glücklich damit
Und Ihre Scheiterhaufen :?
Wer nur die kühle Rationalität "anbetet", wird irgendwann humorlos oder ist es schon :wink:
:lol: jo!
Übrigens, in Mays Werk tummeln sich einige Figuren, die erst durch Schicksalsschläge vom Glauben abfallen, dann aber am Ende doch den Glauben wiederfinden, mir fällt da z.B. Old Surehand ein. 8)
Ja, da gibt's jede Menge von bei ihm...
Aber auch Zweifler, oder Überhebliche, die durch das Beispiel motiviert werden zu suchen und vielleicht zu finden.
8)

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 21:09
von markus
Thomas Math hat geschrieben:
markus hat geschrieben:Grüß Gott,
Wo soll ich ihn denn gruessen?
Wenn Sie ihn sehen. Und sagen Sie ihm, sein Sohn solle sich mal wieder blicken lassen, viele warten immer noch auf ihn.

:lol:

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 21:14
von markus
Thomas Math hat geschrieben:
markus hat geschrieben:(schon gar nicht wollte ich von einem Pseudowissenschaftler wissen ob es nun Gott gibt, oder nicht, darum gings nicht).
8)
Na das tut jetzt aber weh,das zu hoeren, nachdem man jahrelang versucht hat wissenschaftlich zu forschen.
All die Zeit im Labor ,Publikationen und Titel wasted.
Alles umsonst (wenn man nicht seinen beschränkten Horizont erweitern will).

8)

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 21:36
von markus
Doro hat geschrieben:Und Ihre Scheiterhaufen :?
Es behauptet ja auch keiner daß es früher zu leben das reinste Paradis war (ich glaub Karl Valentin wars "Früher war sogar die Zukunft besser"). Früher gabs Scheiterhaufen, Kriege, Raubüberfälle, Morde, Pest, Hungersnöte etc. Heute gibts Kriege, Terrorismus, Hungersnöte, AIDS, Klima- und Naturkatastrophen, Umweltkatstrophen, Morde, Raubüberfälle und Totschlag (schon am hellichten Tag, für nen Euro und weil man Zivilcourage gezeigt hat), Autobahnen, Drogen etc. Es gab und es wird nie eine Zeit voller Friede, Freude, Eierkuchen geben. Und, wie ich oben beschrieb, wäre sie mir auch zuwider (daß mich aber keiner falsch versteht, daß ich diese grauenhaften Sachen oben liebe).

Es sollte auch nur übertreibungs- und untertreibungsmäßig anschauen, daß die Menschen früher ein einfacheres Leben führten, aber in vielerlei Hinsicht glücklicher waren als wir (aber vermutlich würden die uns was anderes erzählen, könnten wir sie fragen).

8)

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 22:07
von rodger
Doro hat geschrieben:
Thomas Math hat geschrieben: Absolut. deshalb schaetze ich rodger auch sehr,trotz der Differenzen.
Du Relativist,Du
Wie bitte?
:?:
Er hat gemerkt, daß ich zum Relativismus neige, bzw. dazu, die Dinge angemessenerweise relativ zu sehen, und hält das offenbar für fragwürdig, suspekt, kritikwürdig oder sowas in der Richtung. Man beachte aber (seinerseits) den sozusagen anrempelnd-augenzwinkernden Gestus im Subtext.

:wink:

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 22:28
von Hermann Wohlgschaft
Der May-Freund Carl Zuckmayer hat geschrieben:

Ich will es öfter sagen,
damit ihr’s alle wisst,
die ihr mich könntet fragen,
wie schön das Leben ist.

Die Leute, welche meinen,
die Welt sei schlecht gemacht,
sind nicht mit sich im Reinen
und gar noch nicht erwacht.

Im Guten wie im Schlechten
hört eines Freundes Rat:
Nicht mit dem Schöpfer rechten,
der wusste, was er tat.

Diese Verse schließen freilich nicht aus, dass auch Zuckmayer gelegentlich mit dem ›Herrn da droben‹ »gerechtet« hat. Dasselbe gilt gewiss auch für Karl May. Ich denke z. B. an sein, um 1906 entstandenes, Fragment ›Hiob‹. (Wobei es noch gar nicht geklärt ist, ob Mays ›Hiob‹ wirklich ein Fragment und nicht doch ein eigenständiger Text ist.)

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 22:46
von Hermann Wohlgschaft
Rodger hat geschrieben: Heute bin ich DANKBAR für all den Schlamassel, den ich hinter mir habe.

Das kann ich auch so sagen. DAMALS freilich, als ich mitten drin war im Schlamassel, war es anders. DAMALS hätte ich Gott, zeitweilig, verfluchen können.

Ein Prominenter, ich glaube Kierkegaard, hat geschrieben: Verstanden wird das Leben immer nur rückwärts, gelebt aber wird es vorwärts. Genau das ist es! Vieles in meinem Leben verstehe ich erst im Rückblick.

Sehr empfehlenswert ist das – im KZ entstandene – Buch des jüdischen Psychiaters Viktor Frankl: ›… trotzdem Ja zum Leben sagen‹.

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 23:14
von Thomas Math
Dass rationale Menschen keinen Humor haben ist mir neu,auch ist es das Wesen der Vernunft gerade nichts anzubeten und Alles in Frage zu stellen.

Rodger hat recht,wobei ich anmerke,das Relativismus in gewissen Situationen angebracht ist.

Weil Hr.Wohlgschaft menschliche Waerme und Liebe erlebt hat, gibt es Gott ?
Was waere wenn er Hass erfahren haette ,wuerde das dann auch als Beweis fuer Gott gelten ?
Oder andersrum ist dieser Gott nur fuer das Gute im Menschen verantwortlich fuer das Schlechte sind die Menschen selbst zustaendig ?

Markus hat schon manchen Unsinn geschrieben,aber diese Theorie,dass die Menschen, weil sie schlicht duemmer und glaeubiger frueher auch gluecklicher waren ist ein neuer Hoehepunkt.
Was faellt mir dazu ein ,Pest und andere Krankheiten,Kindersterblichkeit,schreckliche Armut,Hungersnoete,Scheiterhaufen,Inquisition,Sklaverei,Grenzenlose Willkuer etc etc.
Ja das waren glueckliche , gottesglaeubige Zeiten.

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 5.5.2010, 23:39
von Hermann Wohlgschaft
Der Arzt Viktor Frankl hat im KZ keine Liebe erfahren, nur Hass und extremen Zynismus. Dennoch hat er, auch im KZ, den Glauben an Gott nicht preisgegeben.