Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Wie siehst DU diese Dinge mit der - evtl. sehr unangenehmen - Selbsterkenntnis beim ›Jüngsten Gericht‹?
Ganz anders!
Erst einmal glaube ich nicht an ein sogenanntes Jüngstes Gericht. Und, auch nicht an den Tod! Selbsterkenntnis, ja! Die ist im seltensten Falle angenehm

Doch die findet in einem Prozeß statt, im jetzt und hier. Selbsterkenntnis erlangt nur, wer sich auch dem Negativen in sich stellt und sich auch in seinem nächsten erkennt. Wie ich schon mehrfach betont habe, gehe ich mit institutionskirchlichem Dogma nicht sehr (genaugenommen gar nicht

)konform. Mein Glaube beruht auf einer beseelten Welt (Alles ist Eins => das hat Dich schon mal genervt

), geschaffen von einer Schöpferkraft, die ich den Schöpfer (oder auch Gott) nenne. Jeder Mensch hat seinen ureigenen Weg (den Weg seines Herzens), der gegangen werden muss, um zum Ziel (zur Liebe Gottes) zu führen (in welcher Art, mit welchem Denken und Glauben, spielt keine Rolle). Respekt und Achtung vor dem Leben und auch dem Andersein, Andersdenken etc. ist die Basis. Wirkliches Verzeihen können, z. B., ist eine Essenz davon, die ich
anstrebe, ebenso, Annehmen und Zulassen, Stolpern, Fallen und Aufstehen, Weitergehen - ganz wichtig, Heilen (Heil werden)! Warum und wieso ich die Dinge so sehe möchte ich hier nicht näher darlegen,weil sehr persönlich und lügen oder ausweichen will ich nicht. Ich sehe mich als Werdender, Suchender, Findender, in einem Prozeß, der fortdauert und bei (augenscheinlichem) Stillstand am effektivsten ist, mein Lehrer - das Leben. Ich hoffe, das war ehrlich genug und, nicht zu vergessen, DIES ist
meine subjektive Sichtweise

.
Wie ja schon mehrfach bemerkt: Es geht hier nicht ums ›Missionieren‹, es geht nicht darum, andere von irgendetwas zu überzeugen. Es geht nur um den Austausch der Gedanken. Mir jedenfalls ist der Gedankenaustausch mit anderen sehr wichtig. Deshalb ein sehr herzliches DANKE an alle, die sich zu solchen existenziellen Themen ehrlich äußern.
DAS sehe ich eben ganz genauso.
People may hate you for being different and not living by society’s standards, but deep down they wish they had the courage to do the same. (Kevin Hart)