Tibo Wete
Man kann sich eigentlich recht einfach einen Zettelkasten mit Namen anlegen. Namen nebst kurzen Notizen über Aussehen, Größe etc. (Von Arno Schmidt lernen, heißt schreiben lernen [Umwandlung einer ursprünglich kommunistischen Parole, ich hoffe, Herr Math nimmt mir das nicht übelSandhofer hat geschrieben:Ich meine, mal gelesen zu haben, dass sich Edgar Wallace einen Sekretär hielt, dessen Aufgabe es u.a. war, darauf zu achten, dass die Helden und Schurken seiner Romane nicht unversehens den Namen wechselten.
[...]
Ist wohl eine Frage der Produktionsbedingungen ...

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Der falsche Medizinmann konnte, nachdem er sich bei den Komantschen verkrümelt hatte, seine sogenannte Squaw nicht allein bei ihnen lassen. Zu groß war die Gefahr, daß sie sich verplapperte, wie schon geschehen.
Außerdem läuft ja alles hinaus auf eine finale Auseinandersetzung. Mancher Täter wird eben vom Tatort geradezu magisch angezogen.
Außerdem läuft ja alles hinaus auf eine finale Auseinandersetzung. Mancher Täter wird eben vom Tatort geradezu magisch angezogen.
Am einfachsten wär's ja gewesen, er hätte sie damals gleich mit umgebracht. Aber wie in sovielen Krimis: Wenn der Täter sich immer ans Einfachste hielte, könnten wir so manches nicht in unser Bücherregal stellen.H. Mischnick hat geschrieben:Der falsche Medizinmann konnte, nachdem er sich bei den Komantschen verkrümelt hatte, seine sogenannte Squaw nicht allein bei ihnen lassen. Zu groß war die Gefahr, daß sie sich verplapperte, wie schon geschehen.
Ersteres ist natürlich ein Grund, den jeder Autor anerkennt. Allerdings nicht jeder Leser. Und so mancher Kriminalhauptkommissar wäre froh, seine Täter sähen es so ...H. Mischnick hat geschrieben:Außerdem läuft ja alles hinaus auf eine finale Auseinandersetzung. Mancher Täter wird eben vom Tatort geradezu magisch angezogen.

Wir konstatieren (in den einzelnen Sätzen in der Reihenfolge ihres Erscheinens):Letzteres ist wohl eher Bananenpychologie. (Was nicht heisst, dass es immer falsch ist.) Und Karl Mays Gedankengang ist damit wohl sehr gut erfasst.
a.) Flappsige Schulmeister-Gehässigkeit mit einem Schuß Originalität
b.) Erstaunliche Einsichtsfähigkeit
c.) Eine Portion Einfühlsamkeit und realistisch wirkendes Urteil
und verhalten uns ruhig.

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Neben eher abgedroscheneren Gemeinplätzen wie dem Täter der immer wieder zum Tatort usw. (auch die Sache mit dem nach Kythera segeln finde ich sehr interessant, Borges schrieb in dem Zusammenhang mal er habe in den Augen und in der Stimme eines Wehrmachtoffiziers gesehen bzw. gehört, daß Hitler besiegt werden wolle. Hervorhebung von Borges) gibt es ja auch so tragische Verstrickungen, Leute kommen einfach nicht voneinander los, das sieht man ja schon hier im Forum ...

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Sorry, ich sprach von "nicht übelnehmen", nicht von dürfen oder nicht dürfen. Und nochmal sorry, orthographisch habe ich mir wohl keine Extravaganzen erlaubt, alleine die Interpunktion war ein Wenig an Schmidt angelehnt. Aber eigentlich ging es mir bei meiner kleinen Spitze um die Umwandlung des DDR-Spruches "Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen". Und das alles nur im Rahmen der Bemerkung, daß sowas wie ein Zettelkasten vor Irrtümern wie Vornamenwechsel etc. schützen kann.Thomas Math hat geschrieben:Ach Herr Dernen Sie duerfen doch Schmidt lesen solange sie wollen,wenn Sie davon schreiben lernen,um so besser obwohl es im Zuge einer gewissen Lesefreundlichkeit sich hilfreich waere,wenn Sie nicht AS absurde Rechtschreibung uebernaehmen.
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H. Mischnick schrieb ... schnip>>>seine sogenannte Squaw nicht allein bei ihnen lassen. Zu groß war die Gefahr, daß sie sich verplapperte, wie schon geschehen. <<<schnap
Schon das plausibelste. Dann ist da noch der Satz der Tehua wenn sie 'alles erklaert' am Ende: >>>"Nach einiger Zeit bemerkten wir, daß Thibaut und Tokbela sich liebten."<<<
Ein Verbrecher (wie er) muss schon verkorkt sein (nicht richtig im Kopf um es laienhaft zu sagen-ich bin kein psycholog) um ein Verbrecher zu sein in erster Linie, und 'Verbrecher' often haben also auch ein verzerrtes Verhalten zum anderen Geschlecht, zum Beispiel hier, Thibaut sieht Tokbela/Ellen as sein Eigentum; als sein Eigentum sah er sich als berechtigt sie zu plagen, aber haette sie nie hergegeben. Deshalb sie einfach umzubringen kam fuer ihn auch nicht in Frage.
Also die zwei punkte: sie am verplappern hindern, und sein Eigentum nicht hergeben wollen, die passen.
Auch vom Plot her ... obwohl May vielfach mit 'Konzept' auf falschem Fuss stand, kann ich hier gut verstehen dass er mit diesen zwei sich einen Ausweg schaffte im Falle eines Falles (wenn er seine Meinung noch einmal aenderte) - die Figur einer Verrueckten konnte ihm Wendungen verschaffen die er sonst nicht haette machen koennen.
Schon das plausibelste. Dann ist da noch der Satz der Tehua wenn sie 'alles erklaert' am Ende: >>>"Nach einiger Zeit bemerkten wir, daß Thibaut und Tokbela sich liebten."<<<
Ein Verbrecher (wie er) muss schon verkorkt sein (nicht richtig im Kopf um es laienhaft zu sagen-ich bin kein psycholog) um ein Verbrecher zu sein in erster Linie, und 'Verbrecher' often haben also auch ein verzerrtes Verhalten zum anderen Geschlecht, zum Beispiel hier, Thibaut sieht Tokbela/Ellen as sein Eigentum; als sein Eigentum sah er sich als berechtigt sie zu plagen, aber haette sie nie hergegeben. Deshalb sie einfach umzubringen kam fuer ihn auch nicht in Frage.
Also die zwei punkte: sie am verplappern hindern, und sein Eigentum nicht hergeben wollen, die passen.
Auch vom Plot her ... obwohl May vielfach mit 'Konzept' auf falschem Fuss stand, kann ich hier gut verstehen dass er mit diesen zwei sich einen Ausweg schaffte im Falle eines Falles (wenn er seine Meinung noch einmal aenderte) - die Figur einer Verrueckten konnte ihm Wendungen verschaffen die er sonst nicht haette machen koennen.
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Und ein falscher Medizinmann ist ein Äquivalent zu falscher Pfarrer. Der "Medizinmann" (richtiger wäre: Geheimnismann) hat das Wissen um geheimste Vorgänge im Stamm, unter Umständen sogar gefährliches Wissen. Dazu kommt noch diese seltsame Frau und plappert von Zeit auch noch mehr oder minder eindeutig Geheimes daher.