Re: Was mir die Software erzählt
Verfasst: 2.7.2016, 10:35
... übrigens im Verlauf ein sehr passender Geburtstagsthread für Markus. Kraut und Rüben. Rübenkraut. 

Das virtuelle Kaffeehaus aus der sächsischen Heimat des Dichters lädt ein zum Gespräch
https://www.reisen-zu-karl-may.de/kahira/
https://www.reisen-zu-karl-may.de/kahira/viewtopic.php?t=1785
Ein Beispiel aber, fiel mir gerade auf dem Flur ein und muß mal raus, auch'n Beispiel muß mal raus: da gibt's so eine Tante Trulla in Sachen May, die schreibt auch schon mal Beiträge für Sonderbände oder was weiß ich, die ging mal vor Jahren in der Mailingliste wie eine Furie auf mich los, wie ein keifendes Fischweib, weil sie halt nicht kapierte oder kapieren wollte, daß May ihrem zurechtgestrickten Bild vom gewaltfreien Friedensonkel oft so ganz und gar nicht entspricht ... da ist es dann halt nicht weit her von wegen klug ... aber bei Männern gibt's das auch, ok.rodger hat geschrieben: Und mit klugen Frauen ist es auch so eine Sache. Darüber ausführlich die Wahrheit zu schreiben würde indes den Beitrag sprengen.![]()
Oh Gott. Bitte kein Freiexemplar ...Hermann Wohlgschaft hat geschrieben: Buchprojekt über Babys.
Wie ist das mit den Kopfgrößen ?Babyhüten ...
Siehstewoll ...Dein freundliches Karl-May-Wiki-Benachrichtigungssystem
Sehr schönHermann Wohlgschaft hat geschrieben:
Übrigens habe ich nichts gegen die Jugend, im Gegenteil. Derzeit arbeite ich sogar an einem Buchprojekt über Babys. Biografischer Hintergrund: Ich wurde vor ein paar Tagen gewissermaßen "Opa", denn eine junge Frau, mit der mich seit etlichen Jahren eine Vater-Tochter-Beziehung (im Sinne einer Wahlverwandtschaft) verbindet, wurde Mutter. Die kleine Emilie liebe ich wie ein Enkelkind. Also schreibe ich schon mal ein Buch über sie. Jetzt endlich verbreite ich mich über ein Thema, von dem ich wirklich etwas verstehe:Schwangerschaft, Geburt, Babyhüten ...
Vielleicht wäre es bei so einem Schlagabtausch hilfreich gewesen, wenn sich beide Kontrahenten die Möglichkeit vor Augen geführt hätten, dass a) keiner von beiden dümmer ist als der andere ist und b) verschiedene Interpretationen eines Textes/ eines Werkes/ einer Persönlichkeit MÖGLICH sind, auch wenn sie sich widersprechen und jeder seine eigene Auffassung für die richtige hält (das nennt man dann Toleranz).rodger hat geschrieben:Ein Beispiel aber, fiel mir gerade auf dem Flur ein und muß mal raus, auch'n Beispiel muß mal raus: da gibt's so eine Tante Trulla in Sachen May, die schreibt auch schon mal Beiträge für Sonderbände oder was weiß ich, die ging mal vor Jahren in der Mailingliste wie eine Furie auf mich los, wie ein keifendes Fischweib, weil sie halt nicht kapierte oder kapieren wollte, daß May ihrem zurechtgestrickten Bild vom gewaltfreien Friedensonkel oft so ganz und gar nicht entspricht ... da ist es dann halt nicht weit her von wegen klug ... aber bei Männern gibt's das auch, ok.rodger hat geschrieben: Und mit klugen Frauen ist es auch so eine Sache. Darüber ausführlich die Wahrheit zu schreiben würde indes den Beitrag sprengen.![]()
Nicht jede[r] (dieser Zusatz ist sozusagen ein freundliches Zugeständnis ...mugwort hat geschrieben: Vielleicht wäre es bei so einem Schlagabtausch hilfreich gewesen, wenn sich beide Kontrahenten die Möglichkeit vor Augen geführt hätten, dass a) keiner von beiden dümmer ist als der andere ist und b) verschiedene Interpretationen eines Textes/ eines Werkes/ einer Persönlichkeit MÖGLICH sind, auch wenn sie sich widersprechen
und schon mutiert im Zuge weiblicher Mutterkindeuphorie unser Karle zum weiblichen Wesen ...mugwort hat geschrieben:zur Karl May
Sodann liest übrigens ausgezeichnet, finde ich, am Rande bemerkt. Er macht nicht so ein Gedöns und Geschiss wie andere Sprecher, die fehlendes Einfühlungsvermögen offenbar durch Outrieren wettmachen wollen ...Fiel mir doch neulich bei Hören des "Orientzyklus" (Peter Sodann liest die "grünen" Bände) auf, wie doch an auffallend vielen Stellen May auffallend liebevoll über (kleine) Kinder schreibt. Hier kommt eindeutig der große Bruder durch...
Kinder sind einfach der Knaller, in jeder Hinsicht
Wenn sie auf Tauben losgehen sieht man's auch ... Da kommen mir dann welche und reden resp. schreiben von kindlichem Spieltrieb u.ä. Nix da Männeken ...Wilhelm Busch hat geschrieben:Haben Sie jemals den Ausdruck
von Kindern bemerkt, wenn sie dem Schlachten eines
Schweines zusehen? — Nein? — Nun, so rufen Sie
sich das Medusenhaupt vor die Seele. Tod, Grausam-
keit, Wollust — hier sind sie beisammen. — Muß
ich Ihnen sagen, nach dem, was ich so oft gesagt,
wie das kommt? — Der gute und der böse Dämon
empfangen uns bei der Geburt, um uns zu begleiten.
Der böse Dämon ist meist der stärkere und gesundere
Thomas Mann hat geschrieben:Sie sahen nicht in die Dinge hinein, bis dorthin, wo sie kompliziert und traurig werden
zu 1:rodger hat geschrieben:und schon mutiert im Zuge weiblicher Mutterkindeuphorie unser Karle zum weiblichen Wesen ...mugwort hat geschrieben:zur Karl May
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Sodann liest übrigens ausgezeichnet, finde ich, am Rande bemerkt. Er macht nicht so ein Gedöns und Geschiss wie andere Sprecher, die fehlendes Einfühlungsvermögen offenbar durch Outrieren wettmachen wollen ...Fiel mir doch neulich bei Hören des "Orientzyklus" (Peter Sodann liest die "grünen" Bände) auf, wie doch an auffallend vielen Stellen May auffallend liebevoll über (kleine) Kinder schreibt. Hier kommt eindeutig der große Bruder durch...
Die Frau Trübenbach liest auch ausgezeichnet. Kann man bei vorleser.net sich anhören.
Daß May auffallend liebevoll über Kinder schreibt, ist mir auch schon aufgefallen. Ich finde das dann jeweils sympathisch, auch wenn ich es persönlich nicht recht nachvollziehen kann ... Auf die Idee, daß da der "große Bruder" durchkäme, war ich noch nicht gekommen. Aber möglich.
Kinder sind einfach der Knaller, in jeder Hinsicht
Ja, find' ich auch ... aber bissel anders ...(ich muß mal die Stelle bei Wilhelm Busch wieder raussuchen, wo er deren Augenausdrücke beim Schweineschlachten beschreibt ...)
Interessant ... Mir persönlich fehlt da vielleicht ein wenig der optimistische oder positive Ansatz ... Wenn ich sie auf Tauben losgehen oder an der Supermarktkasse sich heulend zu Boden werfen sehe wird mir nahezu schlecht und ich bin versucht handgreiflich zu werden ... habe schon vereinzelt Riesenkräche mit Erzeugern bekommen ... (nicht weil ich tatsächlich handgreiflich geworden wäre aber weil ich dann schon mal laut und deutlich werden kann ...)mugwort hat geschrieben:Wahrscheinlich nicht wirklich anders. Mit "Knaller" meinte ich nicht durchgehend himmelblau und rosarot, sondern gnadenlos autentisch, direkt und stets ein direkter Spiegel für uns selbst.
Hm ... seriös vorgetragen. Ich sehe es vielleicht etwas schlichter ... In Kindern zeigt sich der Mensch in seiner ganzen Häßlichkeit ... wenn er nicht erzogen wird ist es halt nichts ... und da das heute kaum noch jemand tut haben wir den Schlamassel ...Die (durchaus notwendigen) Masken des sozialen Umgangs, die Rollen und Verhaltensweisen, die wir alle im Laufe unseres Lebens erlernen und einüben (müssen), "sitzen" am Anfang noch gar nicht, dann noch lange sehr, sehr locker.
Stimme verstellen ist halt gar nichts ... (auch wenn mir schon mal jemand von wegen "voice switching" gekommen ist ... der vermeintlich schicke fremdsprachige Ausdruck bringt's halt auch nicht, macht's nicht besser ...)mugwort hat geschrieben:Er liest eben vor und spricht nicht mit verteilten Rollen.
Ich sehe nicht die Häßlichkeit, sondern die Ursprünglichkeit. Die - weil kindlich, daher noch unschuldige Ichbezogenheit, die im Reifeprozess idealerweise der Gruppenbezogenheit weicht. Erziehung im Sinne eines pädagogischen Rumdoktern braucht es dafür meiner Meinung nach meistens gar nicht. Ein vernünftiges Vorleben genügt in der Regel (mittelfristig). Und daran hapert es nach meiner Wahrnehmung: Wie sollen Kinder werden, denen Eltern und Gesellschaft vorleben, dass es im Leben vorzugsweise um den eigenen Erfolg, das eigene Ego, den eigenen Spaß, das eigene Ansehen und die eigene Bequemlichkeit (die Liste ließe sich beliebig fortsetzen) geht?rodger hat geschrieben: In Kindern zeigt sich der Mensch in seiner ganzen Häßlichkeit ... wenn er nicht erzogen wird ist es halt nichts ... und da das heute kaum noch jemand tut haben wir den Schlamassel ...