Danke! Ich werde mich bemühen!wiggi hat geschrieben:Mein Dank gilt dem Herausgeber der schönen Ausgabe: Weiter so!

Heute ist im Verlag der neue Band XVIII Die geraubten Kinder eingetroffen und wird Anfang des Jahres an die Abonnenten ausgeliefert:
Nachdem er zwischen 1858 und 1862 ein halbes Dutzend Romane und romantisierende Reisebeschreibungen für ein in erster Linie erwachsenes Leserpublikum veröffentlicht hatte, gelang Fredéric Armand Strubberg ausgerechnet mit dem im Herbst 1862 bei Carl Rümpler in Hannover erschienenen Jugendroman Carl Scharnhorst (AW-MA VII) sein bis dato größter Publikumserfolg. Anders als viele seiner übrigen Werke erlebte das Buch schon zu seinen Lebzeiten mehrere Auflagen und entwickelte sich schnell zu einem Klassiker der deutschsprachigen Jugendliteratur. Wohl durch den Erfolg der 1872 in zwei unterschiedlichen Ausgaben erschienenen zweiten Auflage ermuntert, brachte der Autor mehr als zehn Jahre nach der Erstausgabe von Carl Scharnhorst ein weiteres Jugendbuch zu Papier. Da die Geschäftsbeziehung zu Rümpler, bei dem er zwischen 1859 und 1872 einen Großteil seiner in diesem Zeitraum verfassten Werke publiziert hatte, jedoch nicht mehr bestand, bot Strubberg im Juli 1874 das Manuskript der geraubten Kinder unter dem Arbeitstitel "Röschen und die treue Mutter" nach einer Pause von fünfzehn Jahren dem Cotta-Verlag als eine Idylle für die weibliche Jugend an, von der er glaube, daß sie einem augenblicklichen Bedürfniß entspringe. Obwohl seine Offerte nur mit einer kurzen Standardantwort abgelehnt wurde, trug er das Manuskript dem Verlag im Februar 1875 erneut an, diesmal mit dem Hinweis, er habe es als Gegenstück zu den Jagd und Reiseabentheuern geschrieben. Letztlich erschien das Buch – sechzehn Jahre nach der letzten Zusammenarbeit – Ende 1875 bei Eduard Trewendt und war damit das vierte und letzte Werk Strubbergs, das der Breslauer Verleger nach Bis in die Wildniß (AW-MA II), den Scenen aus den Kämpfen der Mexicaner und Nordamerikaner und Alte und neue Heimath (AW-MA III) veröffentlichte.
Mit der Erzählung über das von Indianern entführte Geschwisterpaar Röschen und Alfred, ihre abenteuerliche Flucht und die – selbstredend – glückliche Rettung versuchte Strubberg nach den kommerziellen Misserfolgen Der Methodisten-Geistliche und Zwei Lebenswege (AW-MA XVII) ersichtlich, an seinen großen Erfolg Carl Scharnhorst anzuknüpfen und gleichzeitig mit einem tapferen Mädchen als Protagonistin das potentielle Zielpublikum auf die weibliche Leserschaft auszudehnen.
Mit der Wiederveröffentlichung dieses nur in wenigen Originalexemplaren überlieferten Spätwerkes kann der Leser nunmehr einen direkten Vergleich zwischen beiden von Strubberg verfassten Jugenderzählungen anstellen, weswegen der Band innerhalb der Marburger Ausgabe zeitnah zu Carl Scharnhorst (erscheint demnächst) herausgegeben wird. Der Band enthält neben dem Text auch die vier Farbtafeln der ersten und bis heute einzigen Ausgabe von 1875 sowie eine Abbildung des Originaleinbandes.
Weitere Informationen wie immer auf der Homepage des Editionsprojektes.