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Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 1.5.2010, 23:11
von Zwockel
Eine autoritäre Kirche ist durchaus von Gott gewollt, denn Gott selbst ist sehr autoritär. Je mehr sich die Menschen demokratisieren, das gilt besonders für die christliche Wertegemeinschaft, desto mehr lehnen sie Gott in seiner Allmacht ab. Hier irrt also Herr Wohlgschaft.

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 1.5.2010, 23:23
von Thomas Math
Ich glaube das Gott nur eine Spiegelbild der jeweiligen Gesellschaft ist.Der Mensch schafft sich seinen Gott selbst.
Daher muss Gott in einer demokratischen Gesellschaft zwangslaeufig mehr demokratische Zuege haben.
Wobei Zwockel in einem recht hat,da Gott selbst ja allmaechtig ist,ist er im Grunde ein Tyrann.Oder laesst sich mit Gott verhandeln,nein er fordert absolute Unterwerfung wie sonst verlangt er,dass man Dinge glaubt,die unmoeglich sind.

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 1.5.2010, 23:29
von Zwockel
Sie haben recht, Herr Math, jede Gesellschaft vielleicht sogar jeder Mensch schafft sich da seinen eigenen Gott. Der Gott, der Herrn Wohlgschafts religiöses Weltbild prägt, ist sicher sanftmütig, demokratisch und von edler Güte.

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 1.5.2010, 23:31
von Thomas Math
Mein lieber Herr Wohlgschaft sie reden sich noch um Kopf und zoelibataeren Kragen . :wink:

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 2.5.2010, 7:37
von Hermann Wohlgschaft
Jetzt endlich, mein lieber Herr Math, haben Sie kapiert, warum ich nicht Bischof von Augsburg werden kann. :D

Aber vielleicht tröstet es Sie ein wenig, wenn ich Ihnen versichere: Ich BIN ja schon Bischof, nämlich hier in Günzburg, im Klinikbereich. Hier versuche ich nach besten Kräften, so etwas wie »guter Hirte« (im Sinne von Johannes 10, 1-15) zu sein.

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 2.5.2010, 8:16
von Hermann Wohlgschaft
Es gibt sehr unterschiedliche Gottesbilder, hierin stimme ich Th.M. und Zwockel - teilweise - zu.

MEIN Gottesbild orientiert sich an der Frohbotschaft Jesu, wie sie im Neuen Testament (wohl am schönsten im Johannes-Evangelium) überliefert ist. :wink:

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 2.5.2010, 11:57
von Doro
Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Es gibt sehr unterschiedliche Gottesbilder :wink:
*schmunzel*
DAS ist in der Tat eine sehr undogmatische Aussage eines Geistlichen! *verneig*

Genau genommen sind Sie der zweite katholische Geistliche, der unkonventionell und mutig in seinen Ansichten ist, den ich kennenlernen darf. Allen Respekt (es sollte wirklich mehr geben)!
Der andere hat sich für Familie entschieden und war damit seinen Job los :?
Ebenfalls kann ich nicht behaupten auf lutherischer Seite mehr davon zu kennen....
Ziemlich ätzend, deshalb habe ich mit Kirche als Institution auch nix am Hut.
:wink:

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 2.5.2010, 12:01
von rodger
Kennst Du seine in allerhand Richtungen sehr aufgeschlossenen Bücher ? (das dreibändige Werk zu May) Sehr empfehlenswert. Well.

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 2.5.2010, 12:07
von Doro
:wink: Bedauerlicherweise nur im Ansatz, aber ich gedenke dies bei Gelegenheit zu ändern!

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 2.5.2010, 15:43
von Hermann Wohlgschaft
Thomas Math hat geschrieben, dass Gott »absolute Unterwerfung« fordere und »im Grunde ein Tyrann« sei, weil er »verlangt, dass man Dinge glaubt, die unmöglich sind«.

Das sehe ich ganz anders. Ich glaube an die Auferstehung der Toten nicht deshalb, weil es irgend jemand, und sei es Gott, von mir »verlangt«. Vielmehr deshalb, weil ich an die Auferstehung glauben WILL, weil dieser Glaube meiner persönlichen Sehnsucht entgegenkommt und weil ich diesen Glauben für sehr vernünftig halte.

Gott verlangt überhaupt nichts. Er lädt nur ein. Die Einladung, an den endgültigen Sieg des Lebens über den Tod zu glauben, nehme ich sehr gerne an.

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 2.5.2010, 15:55
von Doro
Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:...Gott verlangt überhaupt nichts....
Genau!
Es könnte ihm auch ziemlich wurscht sein, was wir glauben oder nicht.
Isses ihm anscheinend nicht, schön für uns :wink:

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 2.5.2010, 18:09
von Thomas Math
Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Jetzt endlich, mein lieber Herr Math, haben Sie kapiert, warum ich nicht Bischof von Augsburg werden kann. :D

Aber vielleicht tröstet es Sie ein wenig, wenn ich Ihnen versichere: Ich BIN ja schon Bischof, nämlich hier in Günzburg, im Klinikbereich. Hier versuche ich nach besten Kräften, so etwas wie »guter Hirte« (im Sinne von Johannes 10, 1-15) zu sein.
Kapiert habe ich das schon lange nur verstanden habe ich es nicht.

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 2.5.2010, 18:13
von Thomas Math
Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Thomas Math hat geschrieben, dass Gott »absolute Unterwerfung« fordere und »im Grunde ein Tyrann« sei, weil er »verlangt, dass man Dinge glaubt, die unmöglich sind«.

Das sehe ich ganz anders. Ich glaube an die Auferstehung der Toten nicht deshalb, weil es irgend jemand, und sei es Gott, von mir »verlangt«. Vielmehr deshalb, weil ich an die Auferstehung glauben WILL, weil dieser Glaube meiner persönlichen Sehnsucht entgegenkommt und weil ich diesen Glauben für sehr vernünftig halte.

Gott verlangt überhaupt nichts. Er lädt nur ein. Die Einladung, an den endgültigen Sieg des Lebens über den Tod zu glauben, nehme ich sehr gerne an.
Sie schaffen sich ihren Glauben also im Grunde selber,weil er ihnen "vernuneftig "erscheint.

Nur mal so aus Interesse was passiert denn mit einem notorischen Leugner wie mir, fahre ich geradewegs in Hoelle oder anders gefragt was geschieht mit all den Unglaeubigen ?

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 2.5.2010, 18:27
von Hermann Wohlgschaft
Thomas Math hat geschrieben: Kapiert habe ich das schon lange, nur verstanden habe ich es nicht.

Wie soll ich das verstehen :?:

Re: Vogelperspektivisch weltanschauliches bei Karl May ...

Verfasst: 2.5.2010, 18:32
von rodger
In etwa á la Tucholsky ... er hat verstanden, warum es so ist, hat begriffen, warum es nicht anders sein kann. Und doch möchte er, daß es anders wäre ...

:wink:

(sozusagen angewandter Relativismus, der auch einen Math halt irgendwann mal ereilt ...)

:wink: