Ich bin, wie gesagt, über Michael Kleins DAS WEISSE SCHWEIGEN vor einigen Wochen zu Jack London gekommen (vorher kannte ich seltsamerweise nur sein autobiographisches KÖNIG ALKOHOL). Seitdem habe ich gelesen: MARTIN EDEN – AN DER WEISSEN GRENZE – LOCKRUF DES GOLDES – DIE FAHRT DER SNARK – WAS MIR DAS LEBEN BEDEUTET (kleiner Essayband) - DER SEEWOLF sowie die Biographien von Ayck und Sinclair. Als nächstes folgen DER RUF DER WILDNIS – DAS MONDTAL – DIE MEUTEREI AUF DER ELSINORE, die drei sind bestellt und dürften dieser Tage eintreffen, sodann voraussichtlich (nach Empfehlung von Fox Mulder in privater Mail) DIE ZWANGSJACKE, in der Übersetzung von Uschi Gnade.
Viele Werke sind nur noch antiquarisch erhältlich. London erlebte in Deutschland offenbar in den Siebzigerjahren nach Populär-Verfilmungen im Fernsehen (Der Seewolf u.a.) einen gewissen Boom, mit dem es aber, wie bei Karl May, wieder vorbei ist. Mir persönlich ist das, bei dem einen wie bei dem anderen, mittlerweile einigermaßen gleichgültig, solange die Werke irgendwie erhältlich sind. Missionieren ist eh sinnlos, die Ignoranz und der schlechte Geschmack der Masse haben sich über Jahrtausende nicht geändert und werden das auch nie tun. – Und es ist vielleicht ganz gut so, dass er nicht so populär ist. Kuriosa wie Freilichtaufführungen (auf die ich persönlich halt gut und gerne verzichten kann) sowie damit verbundene oder dadurch verursachte völlige Fehleinschätzungen seitens Hinz & Kunz (mit Kind und Kegel) bleiben uns somit einigermaßen erspart. Obwohl geschickte Marketing-Strategien es auch bei London geschafft haben, ihn im Bewusstsein der breiten Masse eher als Jugendautor und Verfasser rührender Tiergeschichten zu verankern.
