Endlich Wohlgschaft Biographie erschienen

Hermann Wohlgschaft
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Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Hallo charmides,

endgültig beantworten kann ich Deine Frage erst dann, wenn Band V der Chronik erschienen ist und ich diesen letzten Band, wie die vorausgehenden Bände, mit Sorgfalt gelesen habe. So viel aber scheint mir jetzt schon klar:

1. Im Falle einer Neuauflage muß die ‚Wohlgschaft-Biographie‘ nicht umgeschrieben, nicht neu konzipiert werden. Der Text kann im großen und ganzen so bleiben wie bisher.
2. Die in Bd. III, S. 2331, aufgezählten Errata (und darüber hinaus noch einige Kleinigkeiten) sind im Haupttext einer späteren Auflage natürlich richtigzustellen.
3. Angesichts mancher interessanter, erst jetzt bekannt gewordener Nachlaß-Texte könnten einige Biographie-Kapitel ergänzt und noch zusätzlich veranschaulicht werden. Auch die (noch nicht publizierten) Anregungen Werner Kittsteins könnten, zumindest teilweise, berücksichtigt werden.
4. Selbstverständlich wird aber auch künftig gelten: Eine Biographie ist keine Chronik und eine Chronik ist keine Biographie. Das eine ersetzt nicht das andere. Der Chronist wird (nahezu) alle Daten bringen, die irgendwo dokumentiert sind. Der Biograph aber muß eine Auswahl treffen: Er muß die Spreu vom Weizen trennen, er muß das Wichtige hervorheben und das Nebensächliche weglassen, er muß – nach vernünftigen Kriterien – festlegen, was ihm überlieferungswürdig erscheint und was nicht. Auch in einer neugefaßten ‚Wohlgschaft-Biographie‘ also wird das umfangreiche Material der ‚Sudhoff/Steinmetz-Chronik‘ nur partiell verwendet werden.
5. Es ist nicht besonders wahrscheinlich, daß eine revidierte Fassung der ‚Wohlgschaft-Biographie‘ schon in den nächsten Jahren erscheinen wird. Im übrigen: Jede Biographie (und auch jede Chronik) bleibt immer vorläufig, bleibt immer Fragment. Erst in der Ewigkeit wird – wie ich hoffe – die vollendete, die endgültig wahre Lebensgeschichte Karl Mays offenkundig sein.

Mit herzlichem Gruß
Hermann Wohlgschaft
Nscho-tschi
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Beitrag von Nscho-tschi »

Hallo May-Freunde,

dass Sudhoffs Chronik und Wohlgschafts Biographie sich gut ergänzen, ist mir schon klar geworden. Aber wie ich gelesen habe, ist die Literatur über Karl May so umfangreich, dass sie kaum mehr überblickt werden kann. Außer der „Wohlgschaft-Biographie“, die mir bestens gefällt, die mich begeistert und die mich anregt zu vielerlei Gedanken, gibt es noch eine Reihe von anderen May-Biographien. Frage: Wie unterscheiden sich diese Biographien?


Mit freundlichem Gruß
Nscho-tschi
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Ralf Harder
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Beitrag von Ralf Harder »

Von den bisherigen May-Biografien werden m. E. nur drei Werke künftig Bestand haben: die Wollschläger-Biografie, die Heermann-Biografie und die Wohlgschaft-Biografie.

Die Wollschläger-Biografie steht auf sehr hohem literarischen Niveau, sie ist »die bahnbrechende und eine bis heute unverändert wichtige May-Biographie« (Claus Roxin). Allerdings entspricht dieses schmale, mehrfach aufgelegte Werk nicht mehr in allen Punkten dem gegenwärtigen Forschungsstand. Eine aktualisierte – erweiterte – Neufassung wäre sehr zu wünschen!

Auch die Heermann-Biografie ist ein gelungenes Buch. Wer sich informieren will über den äußeren Lebenslauf Karl Mays und auf psychologische – oder gar philosophisch-theologische – Vertiefungen lieber verzichten möchte, dem wird die flüssig, in populärem Stil geschriebene Heermann-Biografie auch weiterhin genügen. Und besonders für jugendliche Leser ist sie eine gute Einstiegslektüre. Ich wäre froh gewesen, wenn ich diese Biografie in den 1970er Jahren als jugendlicher Leser gehabt hätte …

Von anderen May-Biografien unterscheidet sich die, ebenfalls sehr gut lesbare, Wohlgschaft-Biografie vor allem in folgenden Punkten:

a) »Noch nie gab es eine Karl-May-Biografie, die in diesem Umfang und in allen Details den merkwürdigen Lebensspuren des Schriftstellers nachging und sich um eine gerechte Beurteilung bemühte.« (Ekkehard Bartsch)

b) In die Darstellung der May’schen Vita werden sehr eingehende Werksbesprechungen miteinbezogen. »Dabei fällt auf, daß Wohlgschaft diese Werke von Anfang an (und nicht nur die Alterswerke) literarisch und auch weltanschaulich ernster nimmt – und auch kritisch bewertet –, als dies früher oftmals geschah.« (E. Bartsch)

c) Ohne andere, ›weltliche‹, Aspekte zu vernachlässigen, werden »die Spuren der Transzendenz in Mays Leben und Werk« (Eckehard Koch) untersucht und wird die christlich-spirituelle Dimension des ›Phänomens Karl May‹ fokussiert.

Ich meine, die drei May-Biografien sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden. Jede hat ihr eigenes Profil und jede hat ihren besonderen Wert. Karl May war bedeutend genug, um nicht nur einen, sondern mehrere Biografen zu verdienen. Allerdings, wer sich mit May sehr intensiv beschäftigen will, sollte vor allem die Wohlgschaft-Biografie (und, wie ich nochmals betone, auch die Sudhoff/Steinmetz-Chronik) zur Kenntnis nehmen.

Ralf Harder
Hermann Wohlgschaft
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Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Liebe May-Freunde,
lieber Ralf,

was Du über die unterschiedlichen May-Biographien schreibst, finde ich richtig. Ergänzend vielleicht noch dies: Der Wollschläger-Biographie liegt ein eher psychoanalytischer Deutungsansatz zugrunde, der Wohlgschaft-Biographie ein eher spiritueller Deutungsansatz. Diese beiden Verstehenshorizonte müssen sich aber keineswegs ausschließen, sie können – wie mir Hans Wollschläger in einem sehr freundlichen Brief vom 25.12.2005 versicherte – „in aller Friedfertigkeit nebeneinanderstehen“ und sich wechselseitig bereichern.

Vor wenigen Tagen nun habe ich in der Zeitschrift ‚Karl May & Co.‘ (Nr. 103, S. 54/56) eine Besprechung von ‚Hermann Wohlgschafts dicker Karl-May-Biografie‘ gelesen. Diese von Peter Krauskopf verfaßte Rezension ist m. E. ein bißchen schräg geraten. Ich bin in vielen Punkten nicht einverstanden mit Krauskopf. Liegt es nur daran, daß ich (wie gelegentlich auch der ‚Mayster‘ u.v.a.) keine Kritik ertrage? Wie siehst Du das, Ralf? Was hältst Du von der Krauskopf-Besprechung?

Die Meinung von anderen Forumsteilnehmer/innen würde mich natürlich ebenso interessieren.

Mit besten Grüßen
Hermann Wohlgschaft
Günther Wüste
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Wunsch Karl-May-Bibliographie

Beitrag von Günther Wüste »

Nach den Erscheinen der Wohlgschaft, Chronik, Heermann usw. ist von jedem etwas brauchbar.

Wohlgschaft zu theologisch um den Menschen May

Chronik keine Fakten-Chronik

Heermann Biographie für Durchgangsläufer.

Also ich bin mit keiner zufrieden und warte weiterhin auf die Große Karl-May-Biographie

Die Biographie sollte nur aus Fakten bestehen.

Also Wunschbiographie die Beiträge von Klaus Hoffmann und Hainer Plaul (Jahrbücher der KMG) und Herrn Steinmetz (Karl-May-Haus Informationen) als Biographie. Dort werden biographische Fakten bis ins kleinste Details an die Dokumente gebunden.
Herr Steinmetz ist zur zeit wohl der einzige der die optimale Biographie
schreiben könnte wenn er wollte als Beispiel siehe Karl May in Plauen (Jb 2004, 11-104 oder KMHI, Nr. 17) Alles andere sind zu freie Interpretationen oder zuviel eigenden Mischmasch).

Wäre nett wenn die vorhandenen Karl-May-Haus Beiträge zusammengefasst und erweitert werden könnten. Es fehlt noch die genaue Vorgeschichte der Klemm-Erbschaft, Plaul und Hoffmann Beiträge auf den neuesten Stand bringen. Andere Zeiträume gleichermassenn bringen. Die Biographie ist vorhanden nur in vielen Publikationen zerstückelt.

Biographie. Dokumentation Karl Mays von den Vorfahren bis 1874

C: Real als Mensch in spannender Dokumentation.

Hans Buchwitz: Christian Heermann: Klaus Hoffmann: André Neubert: Hainer Plaul: Jens Pompe: Albrecht Reuther: Hartmut Schmidt: Hans-Dieter Steinmetz:

Biographie Chronologisch. Grundlagenforschung in Hülle und Fülle mit Dokumenten und Materialien. [Abweichungen und Ergänzungen bei den Titeln].

Hainer Plaul: Ererbte Imagination. Über drei schriftstellernde Stammverwandte Karl Mays 1526-1707. Jb-KMG 1981, S. 227-261.

Hainer Plaul: Von der Gründungs Ernstthal 1681 bis zum Sohn des Webers 1842. Über Karl Mays erste Kindheitsjahre 1842-1848. Jb-KMG 1979, S. 12-98.

Hartmut Schmidt: „Ich war mit fünf Jahren in die Schule gekommen...“ Anmerkungen zum Hauptbuch der Ernstthaler Knabenschule. KMHI, Nr. 9/1996, S. 7-12.

Hans-Dieter Steinmetz/André Neubert: „Wie stolz ich war...“ Zu Karl Mays Aufnahme und Aufenthalt am Seminar zu Waldenburg zu September 1856 bis Oktober 1861. KMHI, Nr. 11/1998, S. 9-32.

Jens Pompe/Christian Heermann: Keine fürstliche aber eine gräfliche Unterstützung. Ende 1858 bis Mai 1860. KMHI, Nr. 9/1996, S. 12-21.

Klaus Hoffmann: „Der Lichtwochner“ am Seminar Waldenburg. Eine Dokumentation über Karl Mays erstes Delikt Dezember 1859 bis Januar 1860. Jb-KMG 1976, S. 92-104.

Jens Pompe: Behördenpost. Der Schlußstrich im Seminar Waldenburg. Januar 1860. KMHI, Nr. 10/1997, S. 1-5.

Hans-Dieter Steinmetz: „Plauen is mir nämlich sehr ans Herz gewachsen“ Zum Aufenthalt Karl Mays am Lehrerseminar der Vogtlandstadt. Juni 1860 bis September 1861. KMHI, Nr. 17/Oktober 2003, S. 1-54 und Jb-KMG 2004, S. 11-104. [erw. Fassung mit Anhang].

Klaus Hoffmann: „Nach 14 Tagen entlassen“ Über Karl Mays zweites Delikt Oktober 1861 die Meinhold Affäre. Jb-KMG 1979, S. 338-354.

Hans-Dieter Steinmetz: Mißglückter Einstieg. Zur Karl Mays Anstellung als Hilfslehrer in Glauchau Oktober 1861. KMHI, Nr. 12/1999, S. 14-27.

Hans-Dieter Steinmetz: „Ein unglückliches Opfer der Verkennung“ Unbekanntes Dokument zur Meinhold-Affäre gefunden. Oktober 1861. KMHI, Nr. 10/1997, S. 5-10.

Hainer Plaul: Dokumente über Karl-Mays Anstellung und Abgang als Fabrikschullehrer in Altchemnitz Oktober-Dezember 1861. KMHI, Nr. 10/1997, S. 10-20.

Hainer Plaul: Karl May und das Lektionsbuch der Solbrigschen Fabrikschule in Altchemnitz. [Eintragungen von May, 7. 11-6.12. 1861]. KMHI, Nr. 9/1996, S. 18-21.

Hans-Dieter Steinmetz/Andreas Barth: Kein übles Lehrgeschick. Der Fabrikschullehrer May – Lektionsbuch und Schulrevisionsbericht. November 1861-Dezember 1861. KMHI, Nr. 10/1997, S. 20-37.

Hainer Plaul: Auf fremden Pfaden? Eine erste Dokumentation über Mays Aufenthalt zwischen Ende 1862 und Ende 1864. Jb-KMG 1971, S.144-164.

Hans-Dieter Steinmetz/André Neubert: Verspätete Konsequenzen Zur Streichung Karl Mays aus der Schulamtskandidatenliste März 1863 bis Juni 1863. KMHI, Nr. 10/1997, S. 37-47.

André Neubert/Albrecht Reuther: „.das unbefugte Erteilen von Privatunterricht. Ein unbekanntes Dokument März 1863. KMHI, Nr. 9/1996, S. 22-26.

Hainer Plaul: Alte Spuren – Über Karl Mays Aufenthalt zwischen Mitte Dezember 1864 und Anfang Juni 1865. Jb-KMG 1972/73, S. 195-214.

Hans Buchwitz: Ein Dossier mit Geschichte. Die Leipziger Polizeiakte Karl Mays. Vom Aufenthalt Dezember 1864 bis März 1865. KMHI, Nr. 11/1998, S. 32-46.

Hainer Plaul: „Besserung durch Individualisierung“ Über Karl Mays Aufenthalt im Arbeitshaus zu Zwickau von Juni 1865 bis November 1868. Jb-KMG 1975, S. 127-199.

Klaus Hoffmann: Karl May als „Räuberhauptmann“ oder die Verfolgung rund um die sächsische Erde. Karl Mays Straftaten und sein Aufenthalt 1868 bis 1870. Teil I: Jb-KMG 1972/73, S. 215-247. Teil II: Jb-KMG 1975, S. 243-275.

Hainer Plaul: Über Karl Mays frühe Geliebte Auguste Gräßler und ein Treffen im Mai 1869. KMHI, Nr. 15/Febr. 2002, S. 1-6.

Hainer Plaul: Redakteur auf Zeit. Über Karl Mays Aufenthalt und Tätigkeit von Mai 1874 bis Dezember 1877. Jb-KMG 1977, S. 114-217.

Externe Biographie in Utensilien und vom Zahn der Zeit verschontes.

D: Akten, Nachlagewerke und Dokumentationen

Augustin, Siegfried/Hornstein, Elisabeth von: Empor ins das Reich der Edelmenschen. Die Chronik eines Lebens. In: Karl May Leben – Werk – Wirkung. Ein Handbuch, S. 15-110. [ohne graue Werkartikel]. Karl May Illustrierter Werke. Edition Stuttgart. Stuttgart: VS Verlaghaus, 1996. Lizenz: Augsburg: Weltbild Verlag, 1999.

Buchwitz, Hans: Ein Dossier mit Geschichte. Die Leipziger Polizeiakte Karl Mays. In: KMHI, Nr. 11/1998, S. 32-46. [1864-1865]. Erg.: KMHI, Nr. 18/2004, S. 77-78.

Griese, Volker: Karl May Chronik seines Lebens. Tb. mit 170 S. Husum: Druck und Verlagsgesellschaft, 2001. In: Hermann Wiedenroth: Karl Mays Werke. Für die Karl May Stiftung. CD-Rom Digitale Bibliothek. Berlin: Directmedia Publishing GmbH, 2003. [leicht überarbeitet] Erg.: Gerhard Klußmeier: KMHI, Nr. 15/2002, S. 74-75. Hohenstein-Ernstthal: Karl-May-Haus, 2002.

Griese, Volker: Karl May - Personen in seinem Leben ein alphabetisches annotiertes Namensverzeichnis. Kart., ill. Einband. (384 S.) [Mitarbeit von Wolfgang Sämmer]. Edition Oktopus. Münster: Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat, 2003.

Griese, Volker: Karl May Briefe / Karten in Regesten und Registern. [1466 Briefe, Karten und Telegramme, unzählige Zitatfragmente aus der Sekundärliteratur sowie bisher unveröffentlichte Autographen, Notizen, Datensammlungen, die sich in privatem Besitz befinden und die zum Teil hier erstmals berücksichtigt werden konnten. Sechs Register erleichtern das Auffinden, Regestausgabe]. Edition Oktopus. Münster: Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat, 2005.

Huschke, Wolfgang: Karl May – Familienkreis und Vorfahren. In: Mitteldeutsche Familienkunde Band III. Jg. 13, Heft 2/April-Juni 1972. Neustadt an der Aisch: Verlag Degener & Co., 1972. In: Beilage der M-KMG, Nr.18/1973, 8 S. Hamburg: Karl-May-Gesellschaft, 1973. Erg.: Hainer Plaul: kleine Ergänzungen und Korrekturen in Mitteldeutsche Familienkunde. Jg. 14: Heft 3/1973, S. 127. Neustadt an der Aisch: Verlag Degener & Co., 1973.

Plaul, Hainer: Anhang zum Reprint von Karl Mays Mein Leben und Streben. In: Mein Leben und Streben, Anhang: S. 321-570 mit Vorwort, Anmerkungen, Nachwort, Sach-, Personen- und geographisches Namensregister. Drei Genealogische Tafeln zu Familie Beibler, Pollmer, May. Hildesheim/New York: Georg Olms Verlag 1975. 2. Aufl. 1982. 3. Aufl. 1997.

Plaul, Hainer/Streller, Karl: Genealogische Tafeln zu Karl May I-VI. In: Beilage zum Jb-KMG 1979. Hamburg: Karl-May-Gesellschaft, 1979.

Karl-May-Chronik: Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz (Hg.)
Band I: 1842-1896 mit 544 Seiten.
Band II: 1897-1901 mit 510 Seiten.
Band III: 1902-1905 mit 574 Seiten.
Band IV: 1906-1909 mit 619 Seiten.
Band V: 1910-1912 mit über 600 Seiten.
Begleitbuch zur Chronik mit Sigle-Verzeichnis, Bibliographie und Personenregister. 2900 Seiten in Ausstattung der „Gesammelten Werke“ mit Fototafeln.
Bamberg-Radebeul: Karl-May-Verlag, 2005f.

Karl-May-Haus-Informationen Heft 1 bis 18 (1989-2004). Beiträge zur Biographie von Karl May. Hohenstein-Ernstthal: Karl-May-Haus, 1989ff.

Klaus Ludwig/Bernhard Kosciuszko (Hg.): Der Seminarist und Lehrer Karl May. Eine Dokumentation der Aktenbestände. Veröffentlichung des Fachausschusses „Sicherung von Dokumenten zu Leben und Werk Karl Mays“. A4-Format, 397 S. Interne Biographie. R-KMG 1999. [Urkundliche Zeugnisse]

Klußmeier, Gerd/Plaul, Hainer (Hg.): Der große Karl May Bildband. Dokumente und Bilder. Karl May. Biographie in Dokumenten und Bildern. [280 S, 678 sw. und farbige Abb., Zeitraum bis 1912]. Zweite (2.) erw. und aktualisierte Neuauflage 1992. [303 S., 743 sw. und farbige Abb.]. Buchausgabe mit Schutzumschlag. [Dokumenten und Bildersammlung] Hildesheim/New York: Olms Presse, 1992.

Klußmeier, Gerd/Plaul, Hainer (Hg.): Illustrierte Karl May Bibliographie. [enthält alles Gedruckte von Karl-May 1875 bis 1912, Stand 1988]. Mit 443 S. und 681 Ill. und Faksimiles. Ln. mit Schutzumschlag, Lexikonformat. Leipzig: Verlag Edition Leipzig, 1988. München: K. G. Saur Verlag, 1989. [Lizenz]




In diesem Sinne

Obiges als kleiner Auszug: Neunziger Jahre Siegfried Augustin , Jb-KMV 1978 usw.

Euer Günther Wüste
Werner Fleischer

Kritik

Beitrag von Werner Fleischer »

Jeder Autor muss mit Kritik leben und sollte so souverän sein sie auszuhalten.
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Ralf Harder
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Re: Kritik

Beitrag von Ralf Harder »

Werner Fleischer hat geschrieben:Jeder Autor muss mit Kritik leben und sollte so souverän sein sie auszuhalten.
Völlig richtig! Man könnte dies bei Bedarf auch anders formulieren:

Was kümmert es die deutsche Eiche, wenn sich eine Wildsau daran reibt?

Ralf Harder
Waukel
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Beitrag von Waukel »

Boing!
Die Frühstückseier im Stiftungsforum schmecken aber auch nicht besser.

Sylvia
JennyFlorstedt
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Beitrag von JennyFlorstedt »

Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:
Ich bin in vielen Punkten nicht einverstanden mit Krauskopf. Liegt es nur daran, daß ich (wie gelegentlich auch der ‚Mayster‘ u.v.a.) keine Kritik ertrage?
Sehr geehrter Herr Wohlgschaft,

das kommt vermutlich darauf an, welche Kritikpuunkte Sie nicht nachvollziehen können. Manche Kritikpunkte sind vielleicht gar kein "bug", sondern ein "feature"; also Absicht und wohldurchdacht... Da wäre es völlig normal, wenn Sie da völlig anderer Meinung sind.

Ansonsten habe ich einen großen Teil des ersten Bandes Ihrer Biografie hinter mir. Und ich kann Krauskopfs Kritik verstehen.
Beispielsweise der Punkt der einseitig ausgerichten Interpretation.
Ich fühle mich beim Lesen bevormundet, weil mir ständig von Ihnen gesagt wird wie ich dieses oder jenes zu deuten habe. Gleichzeitig kann ich aber beim Lesen nicht gegenargumentieren, weil Sie natürlich Fakten und Beispiele bringen, die Ihnen ins Konzept passen. Und andere Fakten herauszusuchen, die vielleicht meine Sichtweise stützen würden - pardon, das ist mir zu viel Aufwand, wenn ich eigentlich nur ein Buch lesen will. Ich bin beim Lesen ständig in Opposition und das hemmt sehr den Lesefluss.
Es tut mir leid, aber ich finde die Biografie ist ein gutes Nachschlagewerk. Aber für mich so nicht lesbar.

Mit besten Grüßen

Jenny Florstedt
Waukel
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HKA Biografie

Beitrag von Waukel »

Hallo zusammen!

Ich habe Schwierigkeiten mit dem Begriff "Historisch- kritische Biografie"
Welchen Ansprüchen muss sie denn genügen? Peter Krauskopf schreibt in seiner Buchbesprechung im Karl May & Co. - Magazin von sorgsamer Aufbereitung der echten historischen Quellen ("In Wohlgschafts Biografie relativiert es allerdings die sorgsame Aufbereitung der echten historischen Quellen auf unangemessene Art" - S.56) Und was wäre dann kritisch? Oder war das jetzt schon nicht kritisch, sondern auch nicht historisch?

Meine Meinung zu Biografien überhaupt ist diese: So ganz ohne persönlichen Touch wird eine niemals sein können, weil jeder der Biografen seine ganz besondere Beziehung zum Autor auch hat. Und das ist doch gut so. Auf diese Weise kann man, wenn man möchte, sich durch vielfältige Ansichten lesen. Wenn man das lesen will, was man selber "hören" möchte, dann sollte man selber eine schreiben.. :lol:

Sofern es eine Autobiografie gibt, ist diese wohl ein zentrales Werk. Daneben bräuchte man ein Nachschlagewerk von allen Ereignissen, also sowas wie die Chronik. Aber zum Lesen und sich Auseinandersetzen sind biografische Werke wohl am interessantesten.

Gruß
Sylvia
Waukel
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Beitrag von Waukel »

Und was ich noch sagen wollte:
Es ist furchtbar umständlich, sich durch die ganzen Paralleluniversen zu tippen und zu diskutieren. Das nimmt einem wirklich jede Lust. Bestimmte Leute melden sich nur in bestimmten Foren zu Wort, andere dürfen hier nicht schreiben. Auch das zeigt doch, dass man unter sich bleiben will.
:evil:
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Helmut
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Beitrag von Helmut »

Hallo Sylvia,

ich verstehe "historisch kritische Biografie"
als Abkürzung von:
"in der Reihe "Karl Mays Werke, historisch kritische Ausgabe für die Karl-May-Stiftung" erschienene, von Hermann Wohlgschafft verfasste Biografie "Karl May Leben und Werk" ".

m.a.W. "historisch kritisch" bedeutet hier nicht(!) eine bestimmte Art von Biografie, sondern weist nur darauf hin, wo sie erschienen ist.

Deinem anderen Beitrag kann ich nur voll und ganz zustimmen.

Helmut
Hermann Wohlgschaft
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Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Liebe May-Freunde, sehr geehrte Frau Florstedt,

Sie fragen sich, welche Kritikpunkte von Peter Krauskopf ich „nicht nachvollziehen“ kann. Dazu möchte ich sagen:

Sehr stark an Arno Schmidt orientiert, schreibt Krauskopf aus einer Perspektive, die nicht die meine ist. Ok., das ist das gute Recht eines Rezensenten, damit kann ich leben und damit habe ich keine Probleme. Ärgerlich aber ist es, wenn Herr Krauskopf Dinge behauptet, die einfach nicht stimmen.

Herr Krauskopf schreibt: „Und unangenehm berührt es, wenn Wohlgschaft meint, man habe May irgendetwas in seinem Leben zu verzeihen. Ich wüsste nicht, was May mir angetan haben sollte, das mich dazu berechtigte; außer dass er mir eine unendliche Reihe schöner Lesestunden ... beschert hat.“

Das ist doch billigste Polemik. Nie bringt Krauskopf konkrete Belegstellen. Auch in diesem Falle kann niemand überprüfen, wo das in meinem Text so stehen soll. Ich weiß nicht, an welche Textstelle Herr Krauskopf hier denkt. Jedenfalls habe ich nirgendwo gesagt, May habe mir etwas „angetan“, das ich ihm „verzeihen“ müßte.

Herr Krauskopf schreibt: „Grundlage dieser [Wohlgschafts] Interpretation ist, dass alle Texte Mays Dokumente seines Glaubens an Gott seien und deshalb positiv zu bewerten, selbst, wenn sie sich anders geben ...“

Was soll das? Da wird doch ein Zerrbild an die Wand gemalt, das mit dem Inhalt meiner drei Bände überhaupt nichts zu tun hat.

Herr Krauskopf schreibt: „Darüber hinaus versteht sich Wohlgschaft auch als Rezensent anderer Interpretationsansätze. Dazu hat er die vorhandene Sekundärliteratur mit der gleichen Akribie ausgewertet wie für die biografischen Daten und bewertet sie dahin gehend, ob sie in sein religiös-theologisches Raster passen.“

Das ist nun wirklich ein Knaller. Hier wird mir ja unterstellt, die Sekundärliteratur zu May interessiere mich vorwiegend (oder gar ausschließlich) im Blick auf mein eigenes „religiös-theologisches Raster“. Das trifft so nicht zu. Viele viele Abhandlungen von Maschke, Plaul, Hoffmann, Roxin, Wollschläger, Stolte, Schmiedt, Steinmetz, Sudhoff, Seul, Lowsky, Ilmer, Koch, Bartsch, Griese, Harder, Heermann, Kittstein, Kittler usw. usw. habe ich ausgewertet: im Blick auf biographische Details, auf autobiographische Spiegelungen, auf juristische Fragen, auf literarästhetische Wertungen, auf zeitgeschichtliche Hintergründe, auf Mays Lektüre, auf seinen Umgang mit Quellen, auf seine Kenntnisse in der Psychologie usw. usw. Mit meinem „religiös-theologischen Raster“ hat das alles nichts zu tun. Nein, Herr Krauskopf benützt das „Religiös-Theologische“ in meiner Darstellung als wohlfeiles Schlag-wort, als Rammbock gegen die ganze Biographie, die – zur gezielten Desinformation der ‚Karl May & Co.‘-Leser – als „theologisches Traktat“ (auch wieder eine Killerphrase) sehr unzutreffend bemäkelt wird. Das finde ich nicht hilfreich, das finde ich einfach nur unfair.

Herr Krauskopf schreibt: „Häufig hat man das Gefühl, dass der Elan des Autors durch die Redaktion der Herausgeber ausgebremst werden musste, eine anfangs groß angelegte Kritik auf den kleinsten gemeinsamen Nenner relativiert wurde.“

Gut, wenn Krauskopf das „Gefühl“ hat, mein Elan sei „durch die Redaktion der Herausgeber ausgebremst“ worden, so muß ich das akzeptieren. Gegen Gefühle kann man nicht argumentieren. Tatsache aber ist: Es gab überhaupt keine Redaktion der Herausgeber. Abgesehen von Zitaten (die als solche stets ausgewiesen sind) stammt jedes Wort von mir, irgendwelche Eingriffe durch Herrn Wiedenroth oder wen auch immer hat es nicht gegeben. Auch die Auswahl der Zitate stammt einzig und allein von mir. Allerdings gab es vonseiten Roxins, Lowskys, Harders, Kochs u. a. sehr wertvolle Anregungen. Claus Roxin z. B. hat mich dazu motiviert, zu ‚Waldröschen‘ und ‚Schatz im Silbersee‘ eigene Kapitel zu verfassen. Ich wurde also nicht „ausgebremst“, sondern im Gegenteil zu weiteren Taten ermutigt.

Zuguterletzt räume ich ein: Mit meiner Replik will ich nicht sagen, daß Krauskopfs Kritik in ALLEN Punkten nur barer Unsinn, nur blanke Fehlleistung sei. Daß ich an die „Sprachvirtuosität“ Arno Schmidts nicht herankomme, ist ja wohl richtig. Ich bin eben Hermann Wohlgschaft und nicht Arno Schmidt.
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Ralf Harder
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Beitrag von Ralf Harder »

Liebe Karl-May-Freunde,

was Hermann Wohlgschaft schreibt, ist insgesamt völlig zutreffend – es gab keine Einflussnahme von anderen Personen, was den religiösen Gehalt seiner Biografie betrifft; hier irrt Peter Krauskopf.

Während der Entstehung der Biografie wurden (ab 2001) u.a. regelmäßig informiert:

- Reinhold Wolff
- Giesbert Damaschke
- William E. Thomas
- Harald Mischnick
- Manfred König
- René Wagner
- Hans Grunert
- Hermann Wiedenroth
- Volker Griese
- Eckehard Koch
- Martin Lowsky
- Claus Roxin
- Ekkehard Bartsch

Sie alle können bestätigen, dass Wohlgschaft nicht »ausgebremst«, auch nicht inhaltlich »bearbeitet« worden ist. Ich, der die Arbeit für die Biografie beratend organisiert, koordiniert hat, weiß, dass das Gegenteil der Fall ist. Die original Word-Dateien sind noch vorhanden. Über Peter Krauskopfs Unterstellungen im ›Karl-May & Co – Magazin‹ muss ich mich sehr wundern …

Es wird allgemein der Eindruck erweckt, Wohlgschafts Biografie sei »fast ausschließlich theologisch«. Dies trifft ganz und gar nicht zu. Wer sich an der christlichen Färbung seiner Biografie stört, sollte bedenken, dass man beispielsweise diverse Textpassagen von Mays ›Bagdad nach Stambul‹ dann auch nicht lesen dürfte – von den Marienkalendergeschichten ganz zu schweigen. Karl May war ein gläubiger Christ, das sollte auch ein Atheist akzeptieren. Ich schreibe hier übrigens neutral, bin nicht katholisch, wie Hermann Wohlgschaft.

Zu Jenny Florstedts Kritik hier im Form: Unter buecher.de schrieb sie am 2. Dezember 2005:

»Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Biografie bereits bei Erscheinen hoffnungslos veraltet und sicher in mehr als nur Details fehlerhaft. Schade.«

Zweifellos eine vorgefasste Meinung; Jenny Florstedt besaß zu diesem Zeitpunkt nachweislich nicht die Biografie, weshalb ich ihre aktuelle Meinung zur Wohlgschaft-Biografie überhaupt nicht ernst nehmen kann.

Mit besten Grüßen
Ralf Harder
JennyFlorstedt
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Beitrag von JennyFlorstedt »

Ralf Harder hat geschrieben:
Zweifellos eine vorgefasste Meinung; Jenny Florstedt besaß zu diesem Zeitpunkt nachweislich nicht die Biografie, weshalb ich ihre aktuelle Meinung zur Wohlgschaft-Biografie überhaupt nicht ernst nehmen kann.
Sie haben nur meine Aussage, dass ich die Biografie zu dem Zeitpunkt nicht hatte. :) Einen NACHWEIS werden Sie da kaum bringen können.

Ungeachtet dessen nehme ich das "hoffnungslos" zurück.

Beste Grüße

Jenny Florstedt
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