Das hatte ich bereits gefunden und interessiert gelesen, aber latürnich streift der Thread die Thematik nur, weil das Thema ein völlig anderes war.
Was ich allerdings in diesem (Thread) Zusammenhang interessant finde
Re: Stelle bei Ibsen / 'Himmelsgedanken'
Beitrag von rodger » 05.06.2016, 17:57
Ja und
(Die 'Ego-Zertrümmerung' war ein Thema spätestens ab "Am Jenseits", und dann erschienen einige Herren auf der Bildfläche, die ein wenig dabei halfen, unserem Autor auch persönlich den Kopf ein wenig zurechtzurücken ...
Im Versteinerten Gebet war's glaubich, wo er darum bittet, so zerschmettert zu werden, um als Erneuerter geboren werden zu können. (Puuuhh, ich werde mir jetzt künftig Marker ins Buch kleben, damit ich nicht immer ewig suchen muss *seufz) Da fiel mir die Stelle bereits auf und spannenderweise kommt hier ein Querverweis auf die Angelegenheit. Mir gingen diverse Aussagen, welche in jenem Thread dargelegt wurden, genauso durch den Kopf, wie sie dort zu lesen sind. Hierzu:
Re: Stelle bei Ibsen / 'Himmelsgedanken'
Beitrag von mugwort » 06.06.2016, 10:45
Ich sitze gelegentlich hinter der einen oder anderen biographischen Lektüre und frage mich: Meine Güte May, warum hast Du Dich eigentlich selbst über so viele Jahre so sehr verachtet?
denke ich, dass er eventuell Schuldgefühle seinem Vater gegenüber hatte. Er schrob (war's in Am Jenseits, oder auch im Versteinerten Gebet?) davon, als er (der Vater) Grund gehabt hätte auf ihn (KM) stolz zusein, als quasi die ersten Früchte zu ernten waren, "da legte er sich hin und starb". Er litt folglich schon darunter, seinem Vater nur die Schmach der Gefängniszeiten und seiner Verfehlungen mit auf den Weg ins Jenseits gegeben zu haben, anstatt (eben auch) den Erfolg als Schriftsteller und einen gewissen, erreichten Wohlstand. Ohne ihm etwas (materielles und ideelles) zurück gegeben zu haben.
Hermann schrieb dazu:
Re: Stelle bei Ibsen / 'Himmelsgedanken'
Beitrag von Hermann Wohlgschaft » 09.06.2016, 15:42
... die Vorstellung von einem „Purgatorium“, d.h. von einer jenseitigen Läuterung des Menschen, die schon im Diesseits beginnen sollte. Denn schon auf Erden geht es ja um die Loslösung von der Egozentrik: weg von der Ichsucht, hin zu einer Güte, die sich für andere öffnet.
Vor allem in seinem ‚Jenseits’-Roman stellt Karl May diese Thematik in höchst eindringlicher Weise dar.
Die aber in vielerlei Hinsicht selbstlos dargestellt wird, ohne es zu sein. Es gibt viel zu tun, fangt schon mal an
Er kann's halt oft auch einfach nicht lassen .... das war ihm bewusst.
Der Warnende war erkannt, im Münedsch, bzw. eigentlich in Ben Nur und sich selbst. Er war sich selbst der Mahner gegenüber Halef und das Überbewusstsein in Form das Schutzengels durch den Mund des Münedschi. Und doch ging es immer wieder mit ihm durch, sodass er dessen bedurfte. Trotzdem denke ich, dass er ein ernsthaft mit sich Ringender und aufrechter Sucher war. Das sehen hier die Meisten so, wenn ich es richtig zu verstehen weiß. Wie schrob Rüdiger so schön, >> sie wussten, dass er wusste, dass sie es wussten ... (oder so ähnlich
)
In seiner KM-Biographie schreibt Herrmann
Möglicherweise hat May, der mit der Bibel bekanntlich vertraut war, bei seiner Deutung des Droschkengleichnisses an diese Paulus-Stelle (1 Korinther 15,44 f.) gedacht, oder sich unbewusst an diese Stelle erinnert (III/S. 1641)
Da würde ich ebenfalls auf 1 Korinther 13,13 verweisen wollen, denn es ist ja besonders die Liebe, auf die es ihm ankommt und zwar die gegenüber der Menschheit, danach folgt der Glaube und die Hoffnung ist die Basis. In Am Jenseits beschreibt er noch die Waage und den Abgrund, als gäbe es keine Hoffnung für die Seele. Und doch ist er überzeugt, dass, wenn der Mensch durch die Geisterschmiede reift, er vor der Waage keine Angst zu haben braucht. Klingt für mich als, wenn der Mensch in diesem Leben Buße tut, braucht er, trotz Verfehlungen, die Waage nicht zu fürchten. Gleichzeitig schreibt er von Kniffen, die in Kämpfen erlaubt sind und trotzdem nicht als unehrlich gelten.
People may hate you for being different and not living by society’s standards, but deep down they wish they had the courage to do the same. (Kevin Hart)