Mitteilungen der KMG Nr. 211
- Ralf Harder
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Mitteilungen der KMG Nr. 211
Heft Nr. 211 der Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft erschienen:
Inhaltsverzeichnis
- Rainer Jeglin: In eigener Sache
- Florian Schleburg: Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden, vorgetragen in der digitalen Mitgliederversammlung am 27. November 2021
- Hartmut Schmidt: Ergänzungen zu einem Mitteilungsbeitrag
- Emmanuelle Dollié: Karl May in Frankreich (2). Rezeption und Übersetzungen
- Jürgen Wehnert/Willi Vinzenz: Frühe Lebensspuren. Chronologische Notizen zu August Walther und Heinrich Gotthold Münchmeyer bis Ende des Jahres 1866 (Teil 1)
- Ekkehard Koch/Gerd Hardacker: Das Thema Blutsbrüderschaft bei Karl May. Neue Erkenntnisse zu unserem Jahrbuch-Beitrag von 2016
- Stefan Schmatz: Karl May in der ›Muttersprache‹. Die Entwicklung der May-Rezeption zwischen 1931 und 1939 im Spiegel der Werbung des Karl-May-Verlags. Teil 1: Das Ende der Weimarer Republik
- Joachim Biermann: Karl May als Komponist der Romantik
https://www.karl-may-gesellschaft.de/
Für mich persönlich ist der Beitrag über August Walther und Heinrich Gotthold Münchmeyer, der in Fortsetzungen erscheint, besonders interessant. Die Lektüre bietet viel Neues. Primäre Quellen werden ausgewertet.
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Re: Mitteilungen der KMG Nr. 211
Zum hochinteressanten Beitrag von Prof. Wehnert in den M-KMG 221 haben sich einige Korrekturen und Ergänzungen ergeben. Diese betreffen hier August Walther und dessen Ehefrau sowie deren Familien. Einige Angaben machten mich stutzig. Ich bemühte im Internet zugängliche Quellen. Eine davon ist jedoch kostenpflichtig, nämlich die Einsicht in evangelische Kirchenbücher beim Portal archion. Dort verfüge ich seit einigen Monaten über ein Jahresabo. Zuerst einmal versuchte ich eine von Wehnert nicht genannte Quelle zu identifizieren, und meine Vermutung erwies sich als korrekt: die „Kirchlichen Wochenzettel“, die alle Kirchengemeinden, auch die jüdische, bis 1875 beim Rat der Stadt Dresden einzureichen hatten. Mir war bereits bekannt, dass sich besonders die Taufmeldungen teils krass von den Taufeinträgen in den Kirchenbüchern unterscheiden. Sie können sogar zu falschen Schlussfolgerungen führen. So enthält der Taufeintrag 1844 im Kirchenbuch der Annenkirche des Bruders Amadeo der Sidonia Krämer keinerlei Hinweis auf Unehelichkeit, sondern benennt die Mutter, wenn auch mit ungenauem Mädchennamen, und den Sohn als 7. Kind. Im Wochenzettel fehlen für alle Taufen der Woche Angaben zu den ehelichen Müttern. Der nächste Täufling in beiden Quellen ist ein Kind eines Schuhmachers namens May (!). Der Eintrag für die Sidonia 1842 im Taufbuch der Annenkirche enthält die Zählung als 6. Kind, und eine Patin kommt aus Plauen, ist Ehefrau eines Amtsactuars. Beim Tod des Vaters 1852 wird im Kirchenbuch der Kreuzkirche vermerkt, er hinterlasse 2 Söhne und 4 Töchter. Die Adressen stimmen (Der Bräutigam Zinke 1852 der ältesten Tochter ist übrigens Sohn eines Bürgers und Schneidermeisters in Dresden). Der Traueintrag Walther-Krämer 1865 in den Wochenzetteln ist stark verblichen. Das Original im Traubuch der Kreuzkirche nennt den Bräutigam das erste Kind erster Ehe, weiterhin Name und Stand des Vaters: Johann Traugott Walther. Dieser ist Schneidermeister in Wallroda. Die Kaufbücher von Wallroda sind für jenen Zeitraum um 1827 beim Sächsischen Hauptstaatsarchiv online einsehbar. Eine schnelle Durchsicht ergab, dass der Schneidermeister Johann Traugott Walther ein Haus kaufte und später einen Garten, was seinerzeit auf den Dörfern ein Haus mit kleinem Feldbesitz bedeutete. Er ist aber nicht mit dem gleichnamigen Dorfrichter identisch. Folglich hatte er Geld, um seinen Sohn unterstützen zu können. Die Kirchenbücher Wallroda sind aktuell nicht online vorhanden.