Briefwechsel Arno Schmidt - Hans Wollschläger
Briefwechsel Arno Schmidt - Hans Wollschläger
Ein paar Notizen
Wollschläger: „Manchmal reicht es fast zum Davonlaufen“ (S. 68), zur Tätigkeit beim KMV …
„Lesen Sie den unter meinem Namen abgedruckten Alterswerk-Aufsatz nicht !“ (S. 79) Nicht nur May wurde in Bamberg bearbeitet …
(In einer Fußnote auf S. 93 zum Band 48 hätte es übrigens statt „darunter auch“ korrekter geheißen „darunter zum damaligen Zeitpunkt auch“.)
Kurios daß ausgerechnet Hans Wollschläger für Bad Segeberg eine „Bühnenbearbeitung des Balkanstoffes“ anfertigen sollte, „mit den üblichen Bedingungen: es muß vor allem viel geschossen werden“ … (S. 97)
Hübsche Formulierung in Sachen Bamberger Mit-Bearbeiter: „Patsch & Co in monumentaler Unfähigkeit“ … (S. 106), ebd. „jede Seite ein überdeutlicher Beleg für die Prinzipien der ehrenwerten Firma – die ganze Hohlheit dieser Köpfe aufs grausigste erweisend.“
Im Gegenzug Schmidt: „ich werde in Zukunft, wo es sich um waschhafte Unzuverlässigkeit handelt, den Betreffenden rauh anfahren lassen: ‚Was bambergert Er daher ?‘, ‚Lasse er itzt jedes Gebambergere‘“ … (S. 118)
Hübsch auch die Anmerkung in Sachen vermeintlich keuscher Josephs-Ehebündler auf S. 141. Diese Art „Philister“ gibt’s noch heut‘ …
„Konjunkturritter himmelsstinkendster Sorte“ über Thomas Mann (S. 146) … ich mag, bei aller Verehrung, nicht wirklich widersprechen … (Verehrung einerseits und heftige Ablehnung andererseits ist kein Widerspruch … es geht halt um Anteile ...)
„Im Verlag nur Albernheiten“ (S. 152), das könnte geradezu ein zeitgenössischer Kommentar zu Fantasy und sonstigem Gedöns sein …
Im übrigen fällt auf, je besser sich die beiden kennenlernen, desto gewollt origineller oder auch verschrobener wird Wollschlägers Stil …
Wollschläger: „Manchmal reicht es fast zum Davonlaufen“ (S. 68), zur Tätigkeit beim KMV …
„Lesen Sie den unter meinem Namen abgedruckten Alterswerk-Aufsatz nicht !“ (S. 79) Nicht nur May wurde in Bamberg bearbeitet …
(In einer Fußnote auf S. 93 zum Band 48 hätte es übrigens statt „darunter auch“ korrekter geheißen „darunter zum damaligen Zeitpunkt auch“.)
Kurios daß ausgerechnet Hans Wollschläger für Bad Segeberg eine „Bühnenbearbeitung des Balkanstoffes“ anfertigen sollte, „mit den üblichen Bedingungen: es muß vor allem viel geschossen werden“ … (S. 97)
Hübsche Formulierung in Sachen Bamberger Mit-Bearbeiter: „Patsch & Co in monumentaler Unfähigkeit“ … (S. 106), ebd. „jede Seite ein überdeutlicher Beleg für die Prinzipien der ehrenwerten Firma – die ganze Hohlheit dieser Köpfe aufs grausigste erweisend.“
Im Gegenzug Schmidt: „ich werde in Zukunft, wo es sich um waschhafte Unzuverlässigkeit handelt, den Betreffenden rauh anfahren lassen: ‚Was bambergert Er daher ?‘, ‚Lasse er itzt jedes Gebambergere‘“ … (S. 118)
Hübsch auch die Anmerkung in Sachen vermeintlich keuscher Josephs-Ehebündler auf S. 141. Diese Art „Philister“ gibt’s noch heut‘ …
„Konjunkturritter himmelsstinkendster Sorte“ über Thomas Mann (S. 146) … ich mag, bei aller Verehrung, nicht wirklich widersprechen … (Verehrung einerseits und heftige Ablehnung andererseits ist kein Widerspruch … es geht halt um Anteile ...)
„Im Verlag nur Albernheiten“ (S. 152), das könnte geradezu ein zeitgenössischer Kommentar zu Fantasy und sonstigem Gedöns sein …
Im übrigen fällt auf, je besser sich die beiden kennenlernen, desto gewollt origineller oder auch verschrobener wird Wollschlägers Stil …
Re: Briefwechsel Arno Schmidt - Hans Wollschläger
Auf S. 204 fällt eine Stelle inhaltlich auf, Wollschläger schreibt "WINNETOUS ERBEN erschien erstmalig 1909 in der Augsburger Postzeitung, wurde dann aber von KM noch einmal gänzlich neu geschrieben" ... Mal abgesehen vom abweichenden Titel, ist die Information, KM habe das Werk "noch einmal gänzlich neu geschrieben", m.W. schlicht falsch ...
Re: Briefwechsel Arno Schmidt - Hans Wollschläger
Unter https://www.asml.de/artikel/addenda.php gibt es jetzt eine Seite mit Korrekturen & Ergänzungen zum Briefwechsel.
Re: Briefwechsel Arno Schmidt - Hans Wollschläger
So, endlich durch ...
Wollschläger ist für mich nicht mehr das was er mal war (auf ein hohes Podest gestellt meinerseits ...), recht aufgeblasen, manchmal durchtrieben, unangenehm arrogant z.B. gegen Hatzig ... beide Herren auch gegenüber May ...
Den Zettel mit Seitenzahlen zu weiteren Notizen kleb' ich mir ins Buch und trage sie hier vielleicht in einigen Jahren, wenn hier mal wieder mehr los ist, nach ... was soll ich hier gegen komplette Ignoranz & Verweigerung anschreiben ...

Wollschläger ist für mich nicht mehr das was er mal war (auf ein hohes Podest gestellt meinerseits ...), recht aufgeblasen, manchmal durchtrieben, unangenehm arrogant z.B. gegen Hatzig ... beide Herren auch gegenüber May ...
Den Zettel mit Seitenzahlen zu weiteren Notizen kleb' ich mir ins Buch und trage sie hier vielleicht in einigen Jahren, wenn hier mal wieder mehr los ist, nach ... was soll ich hier gegen komplette Ignoranz & Verweigerung anschreiben ...

Re: Briefwechsel Arno Schmidt - Hans Wollschläger
Man sollte das Alter Wollschlägers nicht vergessen. Der Löwenanteil des Briefwechsels (rund 340 von 380 Briefen) reicht von 1957 bis 1965. Da war Wollschläger gerade mal 22 bis 30 Jahre alt.
Re: Briefwechsel Arno Schmidt - Hans Wollschläger
Vielleicht haben die meisten, so wie auch ich, den "Schinken" noch gar nicht gelesen.rodger hat geschrieben: ↑11.12.2018, 14:31 So, endlich durch ...
Den Zettel mit Seitenzahlen zu weiteren Notizen kleb' ich mir ins Buch und trage sie hier vielleicht in einigen Jahren, wenn hier mal wieder mehr los ist, nach ... was soll ich hier gegen komplette Ignoranz & Verweigerung anschreiben ...
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Re: Briefwechsel Arno Schmidt - Hans Wollschläger
Das Alter Wollschlägers zur Zeit der Briefe war mir durchaus bewußt und vergessen habe ich es zwischendurch auch nicht. Außerdem hat z.B. in dem Alter Thomas von der Trave sein bekanntestes Buch geschrieben.

Re: Briefwechsel Arno Schmidt - Hans Wollschläger
Wollschläger aber nicht

Re: Briefwechsel Arno Schmidt - Hans Wollschläger
Sehe und empfinde ich nicht so. Ich las die Korrespondenz zweier sich selber maßlos überschätzender, nicht immer wirklich sympathischer, die sich sozusagen gegenseitig befriedigen in ihrer Arroganz und Selbstüberzeugtheit ...
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Re: Briefwechsel Arno Schmidt - Hans Wollschläger
Hihi, ich gehöre auch zu den meisten

Offen gestanden weiß ich noch nicht, ob ich das Buch lesen möchte, will allerdings gestehen, dass das, was ihr hier schreibt, spannend klingt. So von der Entwicklung Wollschlägers und so.
Mal sehen, vielleicht gibts das Buch früher oder später zum Ausleihen in der Bibliothek.
Re: Briefwechsel Arno Schmidt - Hans Wollschläger
Lesezeit Quartett: oberflächliches Gewäsch eitler Schwätzer im lockerflockig zeitgenössisch Medienstil ... (vom zurückhaltenden D. Scheck abgesehen).
Re: Briefwechsel Arno Schmidt - Hans Wollschläger
Wer sich's mal ansehen möchte - die Sendung kann noch in der Mediathek abgerufen werden. Um den BW geht es ab 41:23.