Verehrung, Liebe, jenun ... vielleicht, nüchterner betrachtet, Interesse (im Sinne von auf jemand aufmerksam werden, dessen Tun & Treiben mal mehr, mal weniger aufgeschlossen, wohlgesonnen verfolgen) auf der einen und ähnliches, offenbar ('Merhameh') mit einem Schuß Projektion versehen, auf der anderen Seite ?
Daß ein so junges Mädchen mal über einen alten Mann etwas ablästert ist doch nur natürlich.
Damit wollen Sie vermutlich u.a. sagen, daß es sich dennoch um Verehrung (bzw.: Interesse, s.o.) handelte. (Er schrieb halt klasse, um es mal in salopper Fritschscher Jungefrauenmanier auszudrücken.

) Ok, aber: Ich finde es zwar nicht natürlich, will sagen, finde nicht daß es zwangsläufig so sein muß, daß ein junges Mädchen "mal über einen alten Mann etwas ablästert", bei wirklich durchgängiger uneingeschränkter Verehrung (Interesse ...) würde das wohl niemand tun, aber nachvollziehbar finde ich es freilich schon. Es zeigt eben daß das Verhältnis sehr ambivalent war. Mal Verehrung (oder: Interesse ...), mal Verachtung. Schließt sich keineswegs aus und ist doch in Ordnung. Mag umgekehrt ganz ähnlich gewesen sein ... Das ist wieder einmal diese Sache mit dem Flickenteppich und den Anteilen. Vielleicht hat er ihr das ja sogar mal mitgeteilt (meine Phantasie ist mal wieder rege heute), daß er sie einerseits in den Arm nehmen und andererseits an die Wand klatschen könnte. Hoffen wir in dem Fall nur, daß die Lu die Größe hatte, sich objektiv mit solchen Dingen auseinandersetzen zu können und zu wollen, ohne wegen der Wand kleinmädchenhaft beleidigt zu sein ...
Ich finde das ja sehr interessant, das mit dem Flickenteppich und den Anteilen. Karl May hat das auch mal sehr schön erklärt bzw. angerissen, das mit dem Sich-Gegenseitig-Nicht-Ausschließen auch der Extreme, und zwar sinnigerweise just in "Merhameh":
"Es darf nicht verwundern, daß Ali Ben Masuhl zuerst als Blutsfeind erschossen werden sollte und dann kurz darauf von dem Scheik der Münazah als Freund behandelt wurde. Bei den dortigen Beduinen gehören Raub und Mord zu den ritterlichen Werken. Es ist also kein Widerspruch, daß man einen Mörder persönlich achtet und sogar liebt und doch gezwungen ist, ihn der Blutrache zu opfern.“
(Nachtrag: "Verachtung" klingt hart aber so mag es ggf. sein ... Überschneidungen / Nichtüberschneidungen ... manche Anteile am anderen gefallen einem und andere [Anteile, beim selben anderen] gefallen einem überhaupt nicht ...)