Und noch einen Schritt weiter; „Akzeptiere Deinen Nächsten wie Dich selbst“ nicht nur im Sinne von „Akzeptiere ihn genauso stark, wie Du Dich selbst akzeptierst“, sondern auch im Sinne von „Akzeptiere Deinen Nächsten wie auch Dich selbst“, also „Akzeptiere sowohl Deinen Nächsten als auch Dich selbst“ … Und das ist ja nun keineswegs so selbstverständlich oder einfach wie man unbewußterweise vielleicht meinen sollte … wir projizieren ja alle unentwegt Dinge, die wir an uns selbst nicht mögen, unbewusst nach Außen … Nehmen wir mal ein ganz simples, alltägliches Beispiel, ich kann mich jeden Tag grün und blau ärgern über die dummdöseligen Fußgänger, die mir mehrmals täglich ohne nach links und rechts zu gucken auf dem Radweg vors Fahrrad latschen, mit Gesichtsausdrücken wie Kühe oder Ochsen auf der Weide im Odenwald … Ich kann aber auch erkennen, daß ich selber genau so dusselig bin, und das gleiche, wenn ich selber zu Fuß unterwegs bin, genauso mache … Wie heißt es so schön in der Werbung, Dann klappt’s auch mit dem Nachbarn …
Aus alledem nun wiederum eine weichspülerische
Schnurzlipurzli allgemeine Friedefreudeeierkuchen und wirhabenunsallelieb – Haltung (zum besseren Verständnis freundlicherweise kursiv geschrieben da insgesamt 1 Ausdruck ...) abzuleiten, wäre wiederum ganz unangemessen … bleiben wir mal der Einfachheit halber bei der Sache mit dem Radweg … es ist völlig in Ordnung, auch mal kräftig draufloszuschnauzen, laut und deutlich, so wie man selber halt auch angeschnauzt wurde und wird … vielleicht lernen die Leut’ und lernt man selber ja irgendwann mal, daß man verkehrstechnisch ein wenig aufmerksamer miteinander umgehen sollte. Vielleicht auch nicht …
Lehrer Lempel fazitiert: so Bibelsprüch’ usw. sind keine hohlen Phrasen, sondern wenn man sich ein wenig mit ihnen beschäftigt, erkennt man, daß es sich um sehr lebendige Denkanstöße handelt …