Auch für Erwachsene

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rodger
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Auch für Erwachsene

Beitrag von rodger »

Im zarten Alter von 48 Jahren lese ich gerade erstmals „Der Sohn des Bärenjägers“ und will den „Silbersee“ und den „Ölprinz“, die ich auch noch nicht kenne, folgen lassen. Bis auf diese, die „Deutschen Herzen“ und die „Erzgebirgischen Dorfgeschichten“ habe ich nahezu das gesamte Werk Karl Mays gelesen. Als ich „Mein Leben und Streben“ und die „Himmelsgedanken“ las, war ich, glaube ich, noch keine 15. Und jetzt der „Bärenjäger“. So herum geht es auch.

Eskapismus ? Unsinn. Es ist gute Lektüre, spannend, witzig, unterhaltsam. Und vor allem: es ist Karl May. Den kann man nicht nachmachen, der ist einzigartig. Macht Kinder froh (weil entsprechend vermarktet und aufbereitet), und Erwachsene ebenso.

Ich vermag auch durchaus den Herren Borges, Hesse oder Hölderlin, um drei der für mich wesentlichsten von vielen Dutzenden zu nennen, zu folgen und lese sie auch bisweilen ganz gern, aber keiner hat es jemals so vermocht, mich 1:1 anzusprechen, ohne Distanz Autor - Leser.

Oder, jenseits der reinen Literatur, lese ich oft und gern Jiddu Krishnamurti oder Rüdiger Dahlke, auch nicht gerade Autoren, die für Leute schreiben, die die Augen vor der Realität verschließen.

Aber Karl May bleibt mir einzigartig. Wenn es einer schafft, mir einen Autor zu nennen, für den ich mich dann ebenso zu erwärmen vermag, lasse ich mich eines anderen belehren. Das ist aber bislang trotz auch eigener intensiver Suche in der Literatur nicht gelungen.

:!:

Für die Lektüre der sogenannten Jugenderzählungen empfiehlt sich unbedingt der Originaltext, in der Ausgabe der „Gesammelten Werke“ sind gerade diese Bände doch erheblich bearbeitet und gekürzt, und haben so den so typischen Mayschen Charme verloren. Der Karl May Verlag bietet sehr schöne, mit teilweise umfangreichem Anhang versehene Reprint-Bände an, oder man greife zur Weltbild-Ausgabe.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Rüdiger,

die Jugenderzählungen Karl Mays haben mich schon immer fasziniert und wurden von mir mehrfach gelesen, wobei ich bemerken möchte, daß "Das Vermächtnis des Inka" von Mays Jugenderzählungen mir die liebste ist, gefolgt von "Der Sohn des Bärenjägers".

Für "Der Schatz im Silbersee" konnte ich mich eigentlich nie so recht er-wärmen, was mir unter den Forenteilnehmern nicht unbedingt Sympathien einbrigen wird. Aber es ist halt auch ein wenig Geschmacksache, wem was gefällt.

Ein Autor den ich in jungen Jahren sehr gerne las und sich auf gleicher Ebene mit Karl May bewegte, war Franz Treller. Besonders sein Buch "Der Sohn des Gaucho" las ich mehrfach.

Franz Treller auf die gleiche Stufe wie Karl May zu stellen ist natürlich sehr gewagt und du müssest dann schon einen Vergleich anstellen.

Vielleicht zuerst Mays "Das Vermächtnis des Inka" und dann Trellers "Der Sohn des Gaucho". Das könnte eventuell klappen.

Trellers bekanntestes Buch "Verwehte Spuren" kenne ich leider noch nicht, handelt es doch in den gleichen Gefilden der USA wie viele Erzählungen Karl Mays.

Viele Grüße
Kurt
Thomas Schwettmann

Verwehte Spuren

Beitrag von Thomas Schwettmann »

Hallo Kurt!

Falls dir deine Augen für mehrstündiges Bildschirmlesen nicht zu schade sind odér die Ausdruckkosten nicht zu hoch: Trellers 'Verwehte Spuren' findest du unter:

http://karlmay.leo.org/kmg/abntrlit/pri ... /index.htm

Interessanterweise ist das Buch ja zudem der einzige Nicht-May-Band, der bei der Union in gleicher Ausstattung wie die roten Erstausgaben von Karl May erschienen ist.

Viele Grüße,
Thomas

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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Thomas,

vielen Dank für den Tipp. Habe schon einmal reingeschaut und werde die Erzählung zumindest mal anlesen.

Vor einigen Wochen habe ich mir die Treller-Seiten von Gerd Pircher angesehen und mit einem gewaltigen Zeitaufwand auch die Erzählung von Franz Treller "Der Gefangene der Aimaras" ausgedruckt. Diese Erzählung, die auch im "GK" erschien, handelt allerdings in Kolumbien um 1850.
Aber wie alles von Treller - war ich durchaus von dieser Lektüre sehr angetan.

Viele Grüße
Kurt
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