Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

ewo
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Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von ewo »

Good day, Meschschurs (und Ladies), bitte verzeihen Sie mir, wenn ich mich hier falsch benehme: Ich hab noch nie im Leben an solch einem Forum teilgenommen, und bin obendrein auch erst nagelneues Mitglied sowohl der Karl May Gesellschaft wie auch des Forums. Ich weiß auch nicht, wie man die Smilies benutzt, und lasse es daher lieber. Dem Herrn May verfallen bin ich allerdings schon jahrzehntelang, und seit ich in Altersteilzeit bin, hab ich auch Zeit, nicht nur die Werke zum x-ten Mal zu lesen, sondern mich auch mit dem Autor selbst zu beschäftigen. Und da hab ich einige Fragen, die mir vielleicht jemand von Ihnen beantworten kann:
- Gibt es Briefe (oder Tagebücher o.ä.) der Familie (Schwestern, Eltern) über/mit Karl May; und falls JA, wo sind die veröffentlicht, oder wie/wo kann man die lesen?
- Gibt es Arbeiten (Aufsätze) über Karl Mays Beziehung zu seinem Vater?
- Gibt es Informationen, ob Karl May als junger Mensch aus Sachsen auswandern wollte (außer "die Burtons"), vielleicht nicht unbedingt nach Amerika?
- Gibt es Hinweise, dass er ausgesprochen "schauspielerische" Talente hatte?
Wie Sie sehen, versuche ich mir ein Bild zu machen, wie Karl May als junger Mensch so war - für Ihre Hinweise und Tipps bin ich dankbar.
Grüße aus Wiesbaden
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rodger
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Re: Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von rodger »

Herzlich willkommen hier.
Das Forum ist nahezu tot, vielleicht können Sie dazu beitragen, das zu ändern.

Zunächst einmal zu
Gibt es Arbeiten (Aufsätze) über Karl Mays Beziehung zu seinem Vater?
Z.B.:

https://www.karl-may-gesellschaft.de/km ... 86/155.htm

Hermann Wohlgschaft, Verfasser einer sehr lesenswerten dreibändigen May-Biographie, weist darauf hin, daß Mays "Alter Dessauer" eine Spiegelung von Mays Vater ist, was mich sehr überzeugt, da sich so die Verniedlichung und Verharmlosung dieser fatalen Figur erklären läßt.
ewo
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Re: Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von ewo »

Guten Abend rodger, Danke für den Willkommensgruß!
Warum ist das Forum denn fast tot? Hat denn nicht allein die KMG mehr als 1000 Mitglieder? Und gibt es nicht außerhalb noch viele andere? Forschen und grübeln und schmökern die alle allein vor sich hin und haben kein Bedürfnis, sich über ihre Ideen und Gedanken zu Karl May auszutauschen? Wie langweilig! Ist doch toll, wenn man "Gleichgestrickte" findet und nicht den anderen Menschen des sozialen Umfelds, die nicht vom Karl-May-Virus infiziert sind, auf die Nerven gehen muss. Gerade in diesen seltsamen Zeiten der "sozialen Isolation", also wenn man daheim herumhockt, kann man sich doch prima schriftlich austauschen, gell?
Mich interessiert schon lange Zeit, wie der Mensch Karl May so wurde, wie er geworden ist; und da schaut man sich doch am besten die Umstände desjenigen Lebensalters an, in welchem der Mensch seine Prägung und Sozialisation erhält, Kindheit und Jugend also. Leider ist darüber nur ein Bruchteil der Informationen bekannt, die über die späten Jahre vorliegen, und die sind auch noch weit verstreut. Aber immerhin, es zeichnet sich ein Bild ab.
Was denken Sie, was denken andere Karl-May-Freunde: Was für ein Typ war Karl May als Schüler und Jugendlicher? War er so viel anders als Jugendliche heute?
Danke für zahlreiche Rückmeldungen!
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rodger
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Re: Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von rodger »

Warum ist das Forum denn fast tot? Hat denn nicht allein die KMG mehr als 1000 Mitglieder? Und gibt es nicht außerhalb noch viele andere? Forschen und grübeln und schmökern die alle allein vor sich hin und haben kein Bedürfnis, sich über ihre Ideen und Gedanken zu Karl May auszutauschen?
Viele sind wohl bei Facebook. (Ich nicht.)
Außerdem gefällt nicht jedem die Mischung aus sozusagen Bierernstem und gelegentlich hemmungsloser Blödelei, wie sie hier manchmal vorkommt ... :mrgreen:

Der Schüler und Jugendliche May wurde mal als "infernalischer Charakter" bezeichnet, ich weiß jetzt nicht auswendig von wem und wo das steht, finde es aber bemerkenswert und nachvollziehbar. Denn ein "Gutmensch" war er nicht, nur in Anteilen, th'is clear.

In Sachen Schauspielerei findet sich eine bemerkenswerte Selbstauskunft im dritten "Mahdi"-Band, da trägt er mit großem Bohei und sozusagen nichts auslassend Schillers Glocke im Sudan vor.
ewo
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Re: Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von ewo »

Hallo rodger,
bin auch nicht bei facebook, kaufe auch nix bei amazon und apple. Bloß um Google komm ich nicht drum herum, aber ansonsten will ich die GAFAs nicht noch mehr füttern.
Den "infernalischen Charakter" und "rüdes Verhalten" (er hat heimlich geraucht) hat dem jungen May (er war 17, als er vom Waldenburger Seminar flog!) das Direktorium des Waldenburger Seminars bescheinigt (Selbstbiografie S. 102), außerdem "Lügenhaftigkeit". Scheint mir ein ganz normaler pubertierender Jugendlicher gewesen zu sein. Allerdings, die "Lügenhaftigkeit" zieht sich schon durch Kindheit und Jugend durch und nimmt dann natürlich erst richtig Schwung auf.
Danke für den Tipp mit Mahdi III und dem Alten Dessauer, schau ich mir baldigst an.
Zu Ihrer Beschreibung des Forums: Geht auch "Weinernst"? Ich mag kein Bier. Und Blödeleien sind doch das Salz in der Suppe! Karl May war ja wohl ein Kasper ersten Ranges! Und konnte fiese Bemerkungen machen! Selbstbiografie S. 78: (Um die Seminarausrüstung Karl Mays zu bezahlen, möchte sich Mutter May beim reichen Kaufmann Layritz Geld leihen) "... war ein sehr reicher und sehr frommer Mann. Man hatte ihm zwar noch keine Wohltat nachweisen können, ..." - Na, wer da nicht schmunzeln muss! Und das an einer richtig ernsten Stelle, wo`s um die eigene Armut geht. Er hat nicht immer nur gejammert! - Übrigens: durch die Wohlgschaft-Biografie kämpfe ich mich gerade durch. Super-akribisch, aber manchmal bisschen zu wohlmeinend, oder? Der erste Liebeskummer wegen Anna Pressler soll gleich ein Leben-prägendes Verlust-Trauma gewesen sein! Ich weiß, der Autor ist katholischer Pfarrer und daher von Berufs wegen wohlmeinend, aber wenn alle Jugendlichen bei solchen Gelegenheiten, wenn sie einen Korb bekommen, gleich traumatisiert würden! Die Heermann-Biografie, die ich parallel durchackere, ist dagegen wohltuend sachlich, finde ich.
Was denken Sie? Bin gespannt auf Ihre Rückmeldung, sie kenntnisreicher May-Experte! (Das ist ein Kompliment, hab nämlich in Ihren alten Beiträgen rumgeschnüffelt). Gruß von ewo
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rodger
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Re: Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von rodger »

ewo hat geschrieben: 21.10.2020, 21:16 kaufe auch nix bei amazon
Ich schon, regelmäßig.
Facebook ist mir halt zu unübersichtlich und oberflächlich. Und ungewohnt.
So ein "klassisches" Forum finde ich bestens, ich weiß nicht, was daran "nicht mehr zeitgemäß" sein sollte, wie ich mal las.
Lügenhaftigkeit
Die verließ ihn wohl nie ...
Er hat auf seiner Orientreise auch keineswegs "den alten Karl im Roten Meer versenkt", sondern im Grunde genommen lediglich die Taktik geändert Publikum und Umwelt gegenüber, mal etwas verkürzt ausgedrückt ...
Geht auch "Weinernst"? Ich mag kein Bier.
Ich trinke mittlerweile beides nicht mehr, schon seit vielen Jahren. Insofern wäre es bei mir z.B. apfelsaftschorlenernst ...
Karl May war ja wohl ein Kasper ersten Ranges!
Richtig. Nur hat dafür nicht jeder Verständnis. (Z.B. haben fade Bearbeiter die großartigen Ausführungen des Hobble Frank in den Jugenderzählungen hemmungslos zusammengestrichen ... das Schönste ist weg ...)
manchmal bisschen zu wohlmeinend, oder?
Ja. 8)
Die Heermann-Biografie, die ich parallel durchackere, ist dagegen wohltuend sachlich
Mag sein. In Sachen Tiefe und Durchblick ziehe ich die Wohlgschaftbände aber bei weitem vor.
Die Bände waren seinerzeit eines der beeindruckendsten Leseerlebnisse meines Lebens.
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Re: Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von ewo »

Hallo rodger,
"...Lügenhaftigkeit - Die verließ ihn wohl nie ... Er hat auf seiner Orientreise auch keineswegs "den alten Karl im Roten Meer versenkt", sondern im Grunde genommen lediglich die Taktik geändert Publikum und Umwelt gegenüber, ..." (ich hab noch nicht kapiert, wie das mit dem Zitieren geht, Tschuldigung)
War aber clever, das zu behaupten, gell? Schließlich sollte die Selbstbiografie in Zeiten der May-Hetze-Prozesse ja eine "gerichtsfeste Streitschrift" sein. Und alle Beteiligten (mich eingeschlossen, obwohl`s mich gar nix angeht) haben sich sicher bildhaft ausgemalt, wie der alte May wehmütig sein altes ICH über Bord geschmissen hat.
Mit der Lügenhaftigkeit bei Karl May ist das so eine Sache, finde ich. Er hat dermaßen überzeugend phantasiert, dass er sich selbst geglaubt hat. War eigentlich keine "schlimme" Lüge, sondern eine Beschreibung des Films, der in seinem Kopf abgelaufen ist. Wie er sich die Sache vorstellte, wie sie ja auch hätte ablaufen können (nur klitzeklein bissschen anders halt eben). Und wenn man nur fest genug daran glaubt, wie etwas hätte sein können, ist es schon beinah wahr. Also hatten die anderen einfach nicht genug Vorstellungskraft, oder?
Diese Mischung aus Phantasie + Cleverness + Leichtsinn: einfach unnachahmlich, oder? Gibt`s dafür ein Wort? Ich glaub: "Italienisch", oder "Odysseus"?
Gruß von ewo
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rodger
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Re: Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von rodger »

infernalisch ... :wink:
Ich machte mir nur weiß, moralisch verpflichtet zu sein, der Dame die Augen zu öffnen, denn der eigentliche Grund, mich zu demaskiren, war, daß ich mir das Vergnügen machen wollte, mit einem theatralischen Effecte abzutreten.
(aus dem "Scout")

schon interessant, wenn einer sich selber durchschaut und das zugibt
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rodger
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Re: Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von rodger »

Wer auf die weinerliche Pathetik von "Mein Leben und Streben" hereinfällt lese verblüfft:
Darum habe ich das Buch nicht so geschrieben, dass es mir den Lesepleps wiederbringt, sondern so, dass es mir die Prozesse gewinnen hilft. Es hat nur diesen einen Zweck, weiter keinen
(Brief an Fehsenfeld 1910)
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Re: Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von ewo »

"theatralische Effecte" - wenn das mal nicht schauspielerisch ist! Gute Antwort auf meine Frage von vorhin. Muss ja nicht immer gleich Hohe Dichtkunst wie Schillers Glocke sein, der "Scout" tut`s auch.
Wie wird man so? Man muss Spaß dran haben, ohne geht`s, glaub ich, nicht. Und der Spaß muss mehr wert sein als eventuelle üble Folgen. Der Kick, von einer überlegenen Warte aus über die anderen zu lachen - das ist es, oder? Die Grenzen austesten: Wie weit kann ich gehen, dass die anderen mir immer noch glauben?
Leider hat er ja gelegentlich die Balance verloren und die anderen unterschätzt. Oder ihren Humor überschätzt. Karl May wäre heut ein INFLUENCER mit Millionen von followern, oder?
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rodger
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Re: Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von rodger »

ewo hat geschrieben: 21.10.2020, 22:38 "theatralische Effecte" - wenn das mal nicht schauspielerisch ist! Gute Antwort auf meine Frage von vorhin. Muss ja nicht immer gleich Hohe Dichtkunst wie Schillers Glocke sein
Das mit der Glocke im Sudan ist eine gewaltige Persiflage, auf Kunst, Künstler und Publikum, wenn man so will ...
Wie wird man so? Man muss Spaß dran haben, ohne geht`s, glaub ich, nicht. Und der Spaß muss mehr wert sein als eventuelle üble Folgen. Der Kick, von einer überlegenen Warte aus über die anderen zu lachen - das ist es, oder? Die Grenzen austesten: Wie weit kann ich gehen, dass die anderen mir immer noch glauben?
Leider hat er ja gelegentlich die Balance verloren und die anderen unterschätzt. Oder ihren Humor überschätzt.
Es hat auch was mit Hybris und Frevel zu tun ...

Ich "fahre ja sehr ab" auf diese Stelle bei Walther Ilmer:
>Gebt Liebe nur, gebt Liebe nur allein< durchzieht als Motto die ganze Erzählung. Wieder und wieder lässt May sein von diesen Worten getragenes Gedicht im Text erscheinen, wird nicht müde, es den Menschen auf Erden ans Herz zu legen. Er selbst gab keine Liebe. Er gab Täuschung, Betrug, Verrat. Im Manuskript war er der Biedermann, der Vermittler einer alles Irdische wohlgefällig einenden Philosophie; wenn er in den Spiegel sah, starrte ihm der >Kupferstecher Hermes< entgegen, der im Angesicht der Leipziger Thomaskirche, dem Wahrzeichen der Gottesmacht, schimpfliche Büberei beging an arglosen Mitmenschen.
Auf den Punkt getroffen. Da können mir andere erzählen was sie wollen. (gab's schon hier.)

(summt innerlich einen Beatles-Titel ...)
(das müssen oder auch sollen Sie jetzt nicht verstehen ... :mrgreen: )
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Re: Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von ewo »

Let it be oder Lucy in the sky with diamonds? Passt beides, oder? :P
Zum späten May passt aber besser "stairway to heaven", finde ich. Mein Ding ist sowieso mehr hardrock; obwohl - kommt auf die Stimmung an. Manchmal passt auch "Morning has broken". Ist wie bei Karl May: Manchmal " highway to hell", manchmal "Lucky man"
Jetzt aber mal zu Potte, lieber Herr Wick: Wie können wir andere Karl-May-Fans wie Herrn Wohlgschaft oder dergleichen anfixen, wieder hier im Forum mit zu babbeln? Sie kennen die Herrschaften doch sicher persönlich seit mindestens 300 Jahren, oder? Kann man die irgendwie aufmerksam machen? Wäre doch zu schade, wenn niemand mitmacht, wo ich doch eben erst gelernt habe, was ein Forum ist.
Ich finde, der Gegenstand "Karl Mays Werdegang" ist doch faszinierend genug, oder? Und so viele so belesene und kenntnisreiche Herren (und Damen?) können etwas beitragen. Was also muss passieren, damit die Herrschaften wieder mitmachen? Haben sie eine Idee? Grüße aus Wiesbaden von ewo
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rodger
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Re: Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von rodger »

Der eine oder andere wird vermutlich gelegentlich mal wieder hier reinschauen und vielleicht auch etwas schreiben.
Persönlich kenne ich niemand. Eine Handvoll Leut' habe ich mal auf einem Kongress kurz kennengelernt aber seit 15 Jahren nicht mehr gesehen.
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Ralf Harder
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Re: Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von Ralf Harder »

Den hier erwähnten Walther Ilmer (1926–2003) kannte ich persönlich gut. Es gab Zeiten, da hatten wir mehrmals im Monat miteinander telefoniert. Er war nicht nur ein großer Karl-May-Experte, sondern auch Autor von Kriminalromanen. Manchmal war dies seinen Forschungsbeiträgen über May anzumerken.

Überaus beeindruckt hat mich Hans Wollschläger (1935–2007):

»Über May wäre zu sagen: Er war ein Mensch, der ungezählten Millionen das Unglück erleichtert, das Glück vermehrt hat, und er war letzten Endes auch ein großer Schriftsteller.«
Hermann Wohlgschaft
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Re: Karl Mays frühe Jahre - Bitte um Hilfe

Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Mays Vaterbeziehung wird in jeder May-Biographie (inzwischen gibt es ja schon ziemlich viele) besprochen. Und in zahllosen Aufsätzen in den Jahrbüchern der KMG (vor allem in den frühen ab 1970) wird darüber geschrieben. Alle diese Äußerungen (die meinen mit eingeschlossen) sind aber mit Vorbehalt zu lesen. Es handelt sich durchweg um (mehr oder weniger gut begründete) Vermutungen. Mit Sicherheit kann man nur sagen: Mays Vaterbeziehung war hoch komplex. (Was ja eigentlich für Vater- bzw. Mutterbeziehungen IMMER gilt.) :wink:
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