Verse zum Fürchten und 'Hingucken'

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rodger
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Verse zum Fürchten und 'Hingucken'

Beitrag von rodger »

Bei

Kennst du die Nacht, die auf den Geist dir sinkt,
Daß er vergebens nach Erlösung schreit,
Die schlangengleich sich um die Seele schlingt
Und tausend Teufel ins Gehirn dir speit?
O halte fern dich ihr in wachen Sorgen

(in Winnetou II)

wird angemessenerweise noch gewarnt, zum Fernhalten geraten,

bei

Schrei nicht, o Scheik! Ich sage dir, schrei nicht!
Denn wer da schreit, ist dieser Qual nicht wert,
Wird weggeworfen in den Brack und Plunder
Und muß dann wieder eingeschmolzen werden.
Du aber willst zum Stahl, zur Klinge werden,
Die in der Faust der Parakleten funkelt.
Sei also still!
Man reißt dich aus dem Feuer - -
Man wirft dich auf den Amboß - - hält dich fest.
Es knallt und prasselt dir in jeder Pore.
Der Schmerz beginnt sein Werk, der Schmied, der Meister.
Er spuckt sich in die Fäuste, greift dann zu.
Hebt beiderhändig hoch den Riesenhammer - - -
Die Schläge fallen. Jeder ist ein Mord,
Ein Mord an dir. Du meinst, zermalmt zu werden.
Die Fetzen fliegen heiß nach allen Seiten.
Dein Ich wird dünner, kleiner, immer kleiner,
Und dennoch mußt du wieder in das Feuer - -
Und wieder - - immer wieder, bis der Schmied
Den Geist erkennt, der aus der Höllenqual
Und aus dem Dunst von Ruß und Hammerschlag
Ihm ruhig, dankbar froh entgegenlächelt.

(aus „Mein Leben und Streben“ bzw. „Babel und Bibel“)

ist das, ebenso angemessenerweise, schon anders … Vgl. auch

Ring dich nieder, bis zerronnen
Ist dein ganzes, ganzes Ich

aus den „Himmelsgedanken“.

(Bewußtsein und [Selbst-] Erkenntnis ... Ggf. durchaus schmerzhaft [aber nichtsdestotrotz angeraten] ...)
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