Dietmar Kuegler
- Redaktion
- Administrator
- Beiträge: 175
- Registriert: 8.5.2004, 19:48
- Wohnort: Hohenstein-Ernstthal
- Kontaktdaten:
Dietmar Kuegler
Eine sehr traurige Nachricht zum 2. Advent:
Mit großer Trauer gebe ich den Tod meines Mannes, Dietmar Kuegler, am 3. Dezember 2022 bekannt. Ich reise so schnell wie möglich nach Föhr ab und werde bald mehr posten.
It is with much grief that I announce the passing of my husband, Dietmar Kuegler, on December 3, 2022. I am leaving for Föhr as soon as I can and will post more soon.
https://www.facebook.com/karen.rogowski.3
Der überraschende Tod von Dietmar Kuegler macht mich sehr betroffen. Er war ein großer Freund Karl Mays, den er einen Humanisten nannte. Durch ihn angeregt wurde er ein Kenner für Indianistik und Amerikanistik, gründete schließlich den ›Verlag für Amerikanistik‹. 46 Jahre lang erschien unter seiner Regie das kenntnisreiche ›Magazin für Amerikanistik‹.
Im Spätsommer 2022 hatte ich einen intensiven Kontakt mit Dietmar Kuegler, als die Ravensburger ›Indianer‹-Welle hochkochte. »Eine verschwindende Minderheit versucht, die Mehrheit zu tyrannisieren«, so schrieb er mir. »Wenn jemand bestreitet, dass Karl May einen Beitrag zur Völkerverständigung geleistet hat, dem ist nicht zu helfen. Ein Schriftsteller mit Hunderten von Millionen Auflage hat Wirkung.« – »Meine indianischen Freunde in den USA wären überrascht. Dort ist der Begriff ›Indianer‹ keineswegs geächtet. Aber das sind ja naive Naturkinder, die gar nicht wissen, was man ihnen damit antut. Da müssen natürlich deutsche ›Intellektuelle‹ ran, um diese unterdrückten Eingeborenen davor zu bewahren, dass sie sich selbst ›Indian Tribe‹ nennen, dass das größte indianische Museum – von Indianern finanziert – ›National Museum of the American Indian‹ heißt oder das man auf die ›Osage Indian Reservation‹ fährt.«
Dietmar Kuegler wurde 71 Jahre alt. Mein tiefes Mitgefühl gilt seiner Witwe Karen Kuegler-Rogowski.
Ralf Harder, Redaktion ›Reisen zu Karl May‹
Mit großer Trauer gebe ich den Tod meines Mannes, Dietmar Kuegler, am 3. Dezember 2022 bekannt. Ich reise so schnell wie möglich nach Föhr ab und werde bald mehr posten.
It is with much grief that I announce the passing of my husband, Dietmar Kuegler, on December 3, 2022. I am leaving for Föhr as soon as I can and will post more soon.
https://www.facebook.com/karen.rogowski.3
Der überraschende Tod von Dietmar Kuegler macht mich sehr betroffen. Er war ein großer Freund Karl Mays, den er einen Humanisten nannte. Durch ihn angeregt wurde er ein Kenner für Indianistik und Amerikanistik, gründete schließlich den ›Verlag für Amerikanistik‹. 46 Jahre lang erschien unter seiner Regie das kenntnisreiche ›Magazin für Amerikanistik‹.
Im Spätsommer 2022 hatte ich einen intensiven Kontakt mit Dietmar Kuegler, als die Ravensburger ›Indianer‹-Welle hochkochte. »Eine verschwindende Minderheit versucht, die Mehrheit zu tyrannisieren«, so schrieb er mir. »Wenn jemand bestreitet, dass Karl May einen Beitrag zur Völkerverständigung geleistet hat, dem ist nicht zu helfen. Ein Schriftsteller mit Hunderten von Millionen Auflage hat Wirkung.« – »Meine indianischen Freunde in den USA wären überrascht. Dort ist der Begriff ›Indianer‹ keineswegs geächtet. Aber das sind ja naive Naturkinder, die gar nicht wissen, was man ihnen damit antut. Da müssen natürlich deutsche ›Intellektuelle‹ ran, um diese unterdrückten Eingeborenen davor zu bewahren, dass sie sich selbst ›Indian Tribe‹ nennen, dass das größte indianische Museum – von Indianern finanziert – ›National Museum of the American Indian‹ heißt oder das man auf die ›Osage Indian Reservation‹ fährt.«
Dietmar Kuegler wurde 71 Jahre alt. Mein tiefes Mitgefühl gilt seiner Witwe Karen Kuegler-Rogowski.
Ralf Harder, Redaktion ›Reisen zu Karl May‹
Re: Dietmar Kuegler
Traurige Nachricht. Mein Beileid an Karen und allen anderen Angehörigen
Re: Dietmar Kuegler
Schmerzlich, schockierend. Ich habe gerade dieses Jahr noch gedacht, klasse, daß er mit Siebzig immer weiter macht als wär' nichts, die Amerikareisen jedes Jahr, der Verlag, die Bücher, die Artikel usw. ...
Er war nur vier Jahre älter als ich, aber ich habe ihn manchmal wie eine Art Vaterfigur empfunden. Kannte ihn nicht persönlich, aber habe mehrmals mit ihm korrespondiert und habe ihn als Autorität akzeptiert, von der ich noch lernen konnte.
Er war nur vier Jahre älter als ich, aber ich habe ihn manchmal wie eine Art Vaterfigur empfunden. Kannte ihn nicht persönlich, aber habe mehrmals mit ihm korrespondiert und habe ihn als Autorität akzeptiert, von der ich noch lernen konnte.
Re: Dietmar Kuegler
Auf youtube kann man ihn noch sehen und hören.
Einer der ganz wenigen Menschen, die ich gern noch persönlich kennengelernt hätte ,,,
Einer der ganz wenigen Menschen, die ich gern noch persönlich kennengelernt hätte ,,,
Re: Dietmar Kuegler
Seine Vorträge beim Arizona Club Dresden bleiben unvergessen.
Re: Dietmar Kuegler
Auf zauberspiegel-online.de ist ein berührender Nachruf zu lesen.
-
- Beiträge: 18
- Registriert: 16.5.2004, 21:36
- Wohnort: Bad Segeberg
- Kontaktdaten:
Re: Dietmar Kuegler
Als Buchhändler stand ich mit Dietmar Kuegler natürlich schon seit Jahrzehnten in Verbindung. Persönlich kennengelernt hatte ich ihn bei einem Lichtbilder-Vortrag in Kiel, den ich zusammen mit meiner Frau besuchte. Dieser Vortrag über den amerikanischen Bürgerkrieg war so faszinierend, dass ich anregte, ihn im Rahmen der "Amerika-Gesellschaft", Bad Segeberg, zu wiederholen. Dies klappte auch und fand statt im Vortragssaal unserer "Berghalle" am Fuße des Kalkbergs. Nachdem wir inzwischen aus Kostengründen das Ladengeschäft Berghalle aufgeben mussten, gehört dieser Vortragsabend doch zu den bleibenden, unvergessenen Erinnerungen an diese Zeit. Um so betroffener macht nun die Nachricht vom Tod Dietmar Kueglers.
Unsere herzliche Verbundenheit mit seiner Witwe Karen Kuegler-Rogowski,
auch im Namen des Vorstands der Amerika-Gesellschaft, Bad Segeberg,
Ekkehard Bartsch
Unsere herzliche Verbundenheit mit seiner Witwe Karen Kuegler-Rogowski,
auch im Namen des Vorstands der Amerika-Gesellschaft, Bad Segeberg,
Ekkehard Bartsch
Re: Dietmar Kuegler
Von der Publikation "AMERIKA! AMERIKA!: Dietmar Kügler: 04.06.1951 – 03.12.2022 | Autor und Verleger", die ich bestellt, aber noch nicht bekommen habe, gibt es bei Amazon eine Leseprobe. Dort heißt es, er habe "bei der "Karl May-Gesellschaft"" Vorträge gehalten.
Gehe ich recht in der Annahme, daß das nicht zutrifft, sondern Vorträge im Karl-May-Museum gemeint sind ? Oder gab es tatsächlich Vorträge bei der KMG ?
Gehe ich recht in der Annahme, daß das nicht zutrifft, sondern Vorträge im Karl-May-Museum gemeint sind ? Oder gab es tatsächlich Vorträge bei der KMG ?
-
- Beiträge: 18
- Registriert: 16.5.2004, 21:36
- Wohnort: Bad Segeberg
- Kontaktdaten:
Re: Dietmar Kuegler
Bei der "Karl-May-Gesellschaft" hat Dietmar Kügler, soviel ich weiß, nie einen Vortrag gehalten. Das dürfte eine Verwechslung sein. Gemeint ist wahrscheinlich die "Amerika-Gesellschaft", wo er sowohl in Kiel als auch in Bad Segeberg Vorträge gehalten hat. Zuletzt einen sehr kenntnisreichen und bewegenden Vortrag - auch mit viel Bildmaterial - über den amerikanischen Sezessionskrieg.
Ekkehard Bartsch
Ekkehard Bartsch
Re: Dietmar Kuegler
AMERIKA! AMERIKA!: Dietmar Kuegler: 04.06.1951 – 03.12.2022 | Autor und Verleger
Das ist ein sehr schönes Buch geworden.
Ein Kuegler-Kompendium, ein Gedenkbuch, wenn man so will.
Und es läßt diesen interessanten, klugen Mann erneut vermissen.
Man lernt Kuegler hier auch von unbekannteren Seiten kennen, so lesen wir z.B. eine erotische Kriminalgeschichte von ihm, eine längere Geisterjäger-Geschichte, eine weitere Kriminalgeschichte, eine fantastische Geschichte, und auch das Rezept von "Dietmars Käsekuchen" ist abgedruckt.
Außerdem zahlreiche Nachrufe bzw. würdigende Nachbetrachtungen, Texte zu Themen, mit denen Kuegler sich beschäftigt hat, Bildtafeln, lange Interviews mit Kuegler und eine ausführliche Bibliographie.
Kuegler gibt Denkanstöße, er beleuchtet Dinge von Seiten, die man zuvor vielleicht nicht kannte oder außer Acht ließ, so vermochte er z.B. das "Reenactment", das ich zuvor nie richtig ernstzunehmen vermochte und die Faszination daran nicht nachvollziehen konnte, so zu erklären und mir näherzubringen, daß ich es jetzt mit anderen Augen sehe. Oder die differenzierten Betrachtungen zu vermeintlich nur "Guten" oder nur "Bösen" in der Geschichte des amerikanischen Westens, dort wie überall gab es die halt nicht, sondern immer nur Mischungen.
Ob er Romane schreibt oder Sachbücher oder aus Interviews zitiert wird, bei ihm ist es so wie Karl May es in 'Old Surehand' ausdrückt: "Soll ein Buch seinen Zweck erreichen, so muß es eine Seele haben, nämlich die Seele des Verfassers. Ist es bei zugeknöpftem Rock geschrieben, so mag ich es nicht lesen.", er schreibt eben nicht wie so viele, viele andere "mit zugeknöpftem Rock". Das habe ich ihm mal in einer Mail geschrieben, und darüber hat er sich sehr gefreut.
Oft kommt die Rede auf Karl May, der den Anstoß gab für Kueglers Faszination an Amerika, und den er, was sehr unüblich ist, sehr richtig sieht: "Es ging mir - wie Karl May - nie um das oberflächliche Abenteuer, sondern um eine gewisse Tiefe der Handlungen und Charaktere."
Inhaltlich ergiebig, fast 300 großformatige Seiten, knapp 30 €. Preis- und empfehlenswert.