Das Internet ist ein Geschwätz-Medium
Verfasst: 7.11.2008, 22:44
Aus gegebenem Anlass hier ein kleiner Essay zur Natur des Internets. Es ist dies alles eigentlich selbstverständlich, für manche vielleicht dennoch neu. Und weil diese Rubrik des Forums Internet-Greenhorn heißt, könnte vielleicht die unten angeführte Zusammenfassung von Grundsätzen für jemand hilfreich sein.
Man soll Internetdiskussionen nicht zu ernst nehmen — als ob sie Wissenschaftsveranstaltungen wären.
Nein, das Gegenteil ist wahr: im Internet muss man stets damit rechnen, dass 99% dessen, was man zu lesen und als Antworten auf seine Fragen bekommt, grober Unfug, irrelevant und was sonst noch sein wird. Erstaunt muss man sein, wenn man mal ausnahmsweise was Intelligentes zu lesen bekommt. Deshalb ist es doch ein wenig lächerlich, wenn sich jemand deswegen aufregt, weil irgendeine Antwort angeblich irrelevant ist. Das ist wirklich das Benehmen eines Don Quixote. Da kann man nur sagen: „Na und Das ist die Norm im Internet, dass man irrelevant schwätzt.“
Der entscheidende Unterschied ist dieser: beim Lesen von Büchern erwartet man, dass keine Zeile überflüssig ist. Wenn man ein Buch ordentlich lesen möchte, darf man nicht beliebig Seiten oder Zeilen überspringen. Man sollte schon ordentlich den ganzen Text des Buchs lesen, von Anfang bis Ende, in allen Zusammenhängen.
Das Lesen im Internet verläuft ganz anders. Man liest nicht so sehr, wie man bloß herumhüpft. Man liest ein paar Zeilen hier, und ein paar Zeilen dort. Was uninteressant oder irrelevant ist — und das wird das Allermeiste sein, was das Internet zu bieten hat —, das überspringt man einfach. Es ist jedoch unangebracht, sich aufzuregen, weil etwas irrelevant ist, und Menschen anzugreifen, die im Internet angeblich Irrelevantes schreiben. Das ist, als ob man auf die Natur böse wäre, nur weil es irgendwann mal auch regnet und nicht immer die Sonne scheint. Und man würde das Wasser verdammen, nur weil es vom Himmel auf einen herunterströmt. Na und Das ist die Natur der Dinge. Es gibt schlechtes Wetter, und es gibt Irrelevantes im Internet. Und: was für mich irrelevant ist, kann für andere höchst interessant und nützlich sein. Kein Grund zur Aufregung, kein Grund zum Angriff auf den Verursacher des Regens, des Geschwätzes. Man sieht darüber hinweg und macht weiter, als ob nichts geschehen wäre. Dass die Diskussion als Ganzes hinreichend on-topic bleibt — diese Sorge darf und soll man getrost den dafür zuständigen Moderatoren überlassen.
Im Internet darf man nicht erwarten, dass man nur sachliche Antworten auf seine Fragen bekommt. Das ist eindeutig zu viel verlangt; so funktioniert das Internet nicht Es ist vorrangig ein Geschwätz-Medium, kein Medium für ausschließlich rationelle Diskussionen. Auch ist es zu viel verlangt, von jemand zu fordern, dass er entweder sachlich und rationell reagiert oder schweigt. Blöde Reaktionen wird es immer geben. Statt sich über sie aufzuregen, soll man sie einfach ignorieren.
Man soll Internetdiskussionen nicht zu ernst nehmen — als ob sie Wissenschaftsveranstaltungen wären.
Nein, das Gegenteil ist wahr: im Internet muss man stets damit rechnen, dass 99% dessen, was man zu lesen und als Antworten auf seine Fragen bekommt, grober Unfug, irrelevant und was sonst noch sein wird. Erstaunt muss man sein, wenn man mal ausnahmsweise was Intelligentes zu lesen bekommt. Deshalb ist es doch ein wenig lächerlich, wenn sich jemand deswegen aufregt, weil irgendeine Antwort angeblich irrelevant ist. Das ist wirklich das Benehmen eines Don Quixote. Da kann man nur sagen: „Na und Das ist die Norm im Internet, dass man irrelevant schwätzt.“
Der entscheidende Unterschied ist dieser: beim Lesen von Büchern erwartet man, dass keine Zeile überflüssig ist. Wenn man ein Buch ordentlich lesen möchte, darf man nicht beliebig Seiten oder Zeilen überspringen. Man sollte schon ordentlich den ganzen Text des Buchs lesen, von Anfang bis Ende, in allen Zusammenhängen.
Das Lesen im Internet verläuft ganz anders. Man liest nicht so sehr, wie man bloß herumhüpft. Man liest ein paar Zeilen hier, und ein paar Zeilen dort. Was uninteressant oder irrelevant ist — und das wird das Allermeiste sein, was das Internet zu bieten hat —, das überspringt man einfach. Es ist jedoch unangebracht, sich aufzuregen, weil etwas irrelevant ist, und Menschen anzugreifen, die im Internet angeblich Irrelevantes schreiben. Das ist, als ob man auf die Natur böse wäre, nur weil es irgendwann mal auch regnet und nicht immer die Sonne scheint. Und man würde das Wasser verdammen, nur weil es vom Himmel auf einen herunterströmt. Na und Das ist die Natur der Dinge. Es gibt schlechtes Wetter, und es gibt Irrelevantes im Internet. Und: was für mich irrelevant ist, kann für andere höchst interessant und nützlich sein. Kein Grund zur Aufregung, kein Grund zum Angriff auf den Verursacher des Regens, des Geschwätzes. Man sieht darüber hinweg und macht weiter, als ob nichts geschehen wäre. Dass die Diskussion als Ganzes hinreichend on-topic bleibt — diese Sorge darf und soll man getrost den dafür zuständigen Moderatoren überlassen.
Im Internet darf man nicht erwarten, dass man nur sachliche Antworten auf seine Fragen bekommt. Das ist eindeutig zu viel verlangt; so funktioniert das Internet nicht Es ist vorrangig ein Geschwätz-Medium, kein Medium für ausschließlich rationelle Diskussionen. Auch ist es zu viel verlangt, von jemand zu fordern, dass er entweder sachlich und rationell reagiert oder schweigt. Blöde Reaktionen wird es immer geben. Statt sich über sie aufzuregen, soll man sie einfach ignorieren.