Geschichte der deutschen Jugendliteratur

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Wolfgang Sämmer
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Geschichte der deutschen Jugendliteratur

Beitrag von Wolfgang Sämmer »

Wie sieht das Urteil über Karl May aus, wenn der Urteilende die Mays Romanen innewohnende geheimnisvolle Kraft nicht entdeckt hat? Vielleicht so?
Den Gipfel (...) bildet Karl May (1842-1912), der 1879 mit Fr. C. v. Wickede seine erste Erzählung Im fernen Westen herausgab. Von ihm ist die alte beliebte, wirkungsvolle Technik, einen Helden, der alle nur denkbaren Schwierigkeiten überwindet, in den Mittelpunkt zu stellen, auf die Spitze getrieben: Old Shatterhand im wilden Westen, Kara Ben Nemsi Effendi im Orient – immer ist’s Karl May selbst, der alle die unglaublichen phantastischen Abenteuer erlebt. Es ist dieselbe Technik wie in den Detektivromanen Nick-Carter, Sherlock Holmes u. dgl., wo dem Helden keine Situation zu schwierig, keine Gefahr zu groß ist: mit souveräner Sicherheit, mit nie versagender Kaltblütigkeit, mit übermenschlicher Kraft räumt er alle Hindernisse aus dem Wege. Die am Stoff klebenden Leser – nicht nur der Knabe, auch der Erwachsene, der zum künstlerischen Genießen noch nicht vorgedrungen ist – begleiten den gewaltigen Helden mit atemloser Spannung auf allen seinen Pfaden, nimmermüde, denn was der Held auch schon alles erlebt haben mag, im Ersinnen neuer verblüffender Abenteuer ist Karl May unerschöpflich. Zwar im Grunde ist’s immer dasselbe, was Karl May erzählt, ob er in den Cordilleren oder am Rio de la Plata, in den Schluchten des Balkan oder im wilden Kurdistan, im Lande des Mahdi oder in der Wüste seine Abenteuer erlebt. Alles ist so völlig unsinnig; keine Spur von einer Handlung, die sich auf folgerichtige Entwicklung gründet; keine Spur von Charakterschilderung, die auch nur entfernt auf Wahrscheinlichkeit Anspruch machen kann. Er hat, wie alle Vielschreiber, einige Menschenschablonen auf Lager, Bösewichter und Tugendbolde, die er hin und her schiebt, wie’s ihm gefällt. Oft kommt noch eine komisch sein sollende Figur hinzu, die aber nicht einmal grotesk, sondern nur albern wirkt. Aber fromm ist Karl May, wo’s geht und wo’s nicht geht, schachtelt er lange Sermone über das Dasein Gottes, über Gottes- und Nächstenliebe ein. Und da er sittlich Anstößiges seinen Schriften sorgfältig fernhält, so erklärt sich daraus vielleicht die Wertschätzung, die er in theologischen Kreisen genoß und wohl noch genießt.


(Geschichte der deutschen Jugendliteratur in Monographien von Herm. L. Köster. Dritte Auflage. Verlag von Georg Westermann, Braunschweig und Hamburg 1920, S. 308f.)
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giesbert
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Re: Geschichte der deutschen Jugendliteratur

Beitrag von giesbert »

im Ersinnen neuer verblüffender Abenteuer ist Karl May unerschöpflich.
nicht wirklich. Das lässt sich mit ziemlicher Sicherheit auf eine Handvoll Grundmuster reduzieren, die mehr oder weniger einfallsreich aneinandergklebt und gelegentlich variiert werden.
Zwar im Grunde ist’s immer dasselbe, was Karl May erzählt,


na, sag ich doch 8-)
Alles ist so völlig unsinnig; keine Spur von einer Handlung, die sich auf folgerichtige Entwicklung gründet; keine Spur von Charakterschilderung, die auch nur entfernt auf Wahrscheinlichkeit Anspruch machen kann.


dem lässt sich schwer widersprechen.
die aber nicht einmal grotesk, sondern nur albern wirkt.
bzw. heute meist peinlich.
Aber fromm ist Karl May, wo’s geht und wo’s nicht geht, schachtelt er lange Sermone über das Dasein Gottes, über Gottes- und Nächstenliebe ein.


stimmt auch.
Sandhofer
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Re: Geschichte der deutschen Jugendliteratur

Beitrag von Sandhofer »

Wolfgang Sämmer hat geschrieben:Wie sieht das Urteil über Karl May aus, wenn der Urteilende die Mays Romanen innewohnende geheimnisvolle Kraft nicht entdeckt hat?
Geheimnisvolle Kraft? Klingt nach Bulwer-Lyttons "Vril" ... :lol:
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rodger
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Beitrag von rodger »

Ein kluger Mensch in Düsseldorf hat mir mal vor schätzungsweise knapp zwanzig Jahren geraten, anstatt mich aufzuregen, eine wegwerfende Handbewegung mit der rechten Hand über die rechte Schulter nach hinten zu machen; das funktioniert auch sogar schon innerlich, wie ich gerade feststellte. Jetzt noch die Handbewegung dazu, Moment; ja, hilft.

:wink:

wenn man auf blöde Beiträge öffentlich reagiert, provoziert das doch nur den ursprünglichen Schreiber zur öffentlichen Verteidigung seiner Position und der Unsinn nimmt kein Ende

Ich bedanke mich bei Sascha Avenarius für diese treffende Formulierung und grüße mit der entspannten Hand scheinbar freundlich winkend heute insbesondere die Herren Köster, Giesbert und Sandhofer.

:wink:

("... - aber Sie haben ja gar keine Ahnung" aus dem Film "Sommergäste" fällt mir noch ein. Die Szene ist interessant, in ihrer Klarheit, ihrer sprachlichen Kürze und der zweifachen Erkenntnis, wobei die zweite die erste etwas abmildert. Versteht man jetzt nur wenn man sich an die Stelle erinnert)

:wink:

(Der Beitrag wurde nachträglich von der einen oder anderen Weitschweifigkeit tunlichst befreit)
Zuletzt geändert von rodger am 29.5.2008, 11:41, insgesamt 1-mal geändert.
Kurt Altherr
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Beitrag von Kurt Altherr »

Schon Karl May forderte in späteren Jahren seine Leser auf, es war wohl um 1902/03, seine Werke richtig zu lesen. Tut man das, so offenbahrt sich Karl May als einer der interessantesten Schriftsteller der deutschen Literatur.
Zuletzt geändert von Kurt Altherr am 28.5.2008, 10:37, insgesamt 1-mal geändert.
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rodger
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Beitrag von rodger »

Laß es, Kurt, es hat keinen Zweck, sie dünken sich erhaben, sie verstehen's halt nicht, sie würden es auch nicht ertragen, wenn sie einsähen (einsehen könnten), daß wir Recht haben. Wo bliebe dann ihr intellektueller Bildungsvorsprung.

So wie ich in meinem Privatleben Kontakte mit Menschen auf ein absolutes Mindestmaß reduziert habe, weil mich die anderen einfach nicht interessieren und ich deren Gerede nicht mehr hören mag, so sollte man das auch in Foren tun. Die Kommunikation auf die paar reduzieren, mit denen es sich einigermaßen lohnt.

(Was keineswegs heißen soll, daß man neue, zusätzliche Aspekte nicht annehmen würde und nicht zur Hinterfragung der eigenen Position bereit wäre. Das glaube ich schon auseinanderhalten zu können womit auseinanderzusetzen sich lohnt und womit nicht)

Und jetzt geh' ich Fahrrad fahren; sagte schon der Franz im Wagner-Forum ganz richtig, macht die Monitore aus und geht in die Natur.

:wink:

(Auch dieser Beitrag wurde nachträglich von der einen oder anderen Weitschweifigkeit tunlichst befreit)
Zuletzt geändert von rodger am 29.5.2008, 11:44, insgesamt 2-mal geändert.
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giesbert
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Beitrag von giesbert »

ts, erstaunliche Reaktionen.

Es gehört schon einiges an blindwütiger Ignoranz dazu, die handfesten erzählerischen Mängel und Schwachstellen Mays zu leugnen. Er war im Handwerklichen alles in allem ein unglaublicher Schluderkopf und nie in der Lage, anders als in der Form der Aneinandereihung zu erzählen. Und dann, und dann, und dann. Es gibt keine Spannungsbögen, keine Struktur, keine Charaktere, keine Entwicklung, nur heftigstes Auf-der-Stelle-Treten, bei dem man bekanntlich auch viel Staub aufwirbelt, aber nicht so recht voran kommt. Das Ganze geht dann so weiter, bis das Buch halt voll und die Geschichte aus ist. Wenn's gar nicht weiter geht, kommt der Ich-Erzähler als deus ex machina und räumt mal kurz auf. Das gilt für einzelne Romane wie erst recht für die Mehrbänder, ob Winnetou, Orient, Mahdi oder Surehand. Das ist ein völlig strukturloser Geschichtenbrei, mit dem Kleistertopf geschrieben. Im Spätwerk ändert sich das auf geradezu dramatische Weise, bleibt aber im Entwurf und in Absichtserklärung stecken.

Wie gesagt: ich halte das für derart offensichtlich und manifest, dass man darüber kaum noch ein Wort verlieren muss.

Und so souverän sollte man in seiner May-Liebe schon sein, dass man das zugestehen kann, ohne dass May oder die geliebte Lektüre davon berührt würde. Die nämlich ruht auf einem gänzlich anderem Fundament - und erst hier wird die Beschäftigung mit May wirklich interessant.
markus
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Beitrag von markus »

"Jetzt sind Sie mal bitte still!" - K. Adenauer

"Also...da fällt mir nun überhaupt nix mehr zu ein." - Dirk Penkwitz


Markus
markus
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Beitrag von markus »

Ach doch, etwas zu einem Beitrag von hier fällt mir doch ein:

Wie war die Radtour Rüdiger?

:lol:

Markus
Kurt Altherr
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Beitrag von Kurt Altherr »

Beneidenswert, eine Radtour von Mannheim nach Deidesheim und zurück durch die Toskana Deutschlands.

:wink:
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rodger
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Beitrag von rodger »

Nee, nach Heidelberg ging's, habe auch ein Karl May - Buch gekauft, aber die andere Idee ist auch nicht schlecht.

Zum Beitrag vom Giesbert habe ich mich auf meiner Internetseite mittlerweile herzhaft ausgelassen, dort habe ich meine Ruhe und muß nicht mit weiteren belästigenden Antworten rechnen ...

:wink:

Heidelberg wäre ja ohne Menschen noch schöner, man stelle sich vor, die Umgebung, die Schwingung, die Buchläden und Antiquariate ... ganz ohne diesen bewußtlosen Hühnerhaufen, der da (wie überall) durch die Straßen eiert ... hat schon mal ein Theaterkritiker geschrieben, das Bühnenbild war schön, schade nur, daß so viele Schauspieler davor rumstanden ...

:wink:

Aber Euch, Kurt und Markus (in alphabetischer Reihenfolge), würde ich auf eine Radtour jederzeit mitnehmen.

:wink:
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Wolfgang Sämmer
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Beitrag von Wolfgang Sämmer »

Sandhofer hat Folgendes geschrieben:
Geheimnisvolle Kraft? Klingt nach Bulwer-Lyttons "Vril"
Für mich :o klingt das nach Karl May. Und es ist auch tatsächlich Originalton Karl May:
Zunächst die höchst notwendige allgemeine Bemerkung, dass diese Werke nicht oberflächlich gelesen werden dürfen. Wer sie verstehen und gar über sie referieren will, hat sie zu studieren. Sie sind nämlich etwas ganz anderes, als das, was sie dem leichtfertig darüber hinfliegenden Auge zu sein scheinen. Die Wogen und Wellen dieser scheinbaren "Reiseerzählungen" werden von einer geheimnisvollen Kraft bewegt, der man mit liebendem Fleiß nachzugehen hat. Sie sind einem noch unerforschten, heiligen Waldesfrieden entstiegen und streben einer bisher noch welt- und erdenfremden Mündung zu. Der nicht oberflächliche, sondern ernste Leser, welcher in die Tiefe dringt, wird einen goldhaltigen und an Perlen reichen Grund gewahren.
Karl May: Meine dankbaren Leser. Karl-May-Verlag, Bamberg und Radebeul 2005, S. 39.
Köster hat sich nicht bemüht, der geheimnisvollen Kraft nachzuspüren. Er bleibt mit seiner Kritik an der Oberfläche und beraubt sich so der Möglichkeit, das wirklich Faszinierende an Karl May kennenzulernen. Wäre er in Mays Werk hinabgetaucht - er wäre gut beraten gewesen. Denn (und da ist Giesbert ohne Wenn und Aber zuzustimmen) "erst hier wird die Beschäftigung mit May wirklich interessant".
Hermann Wohlgschaft
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Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Der Dichter Werner Bergengruen hat sinngemäß geschrieben:

Karl May ist naiv zu genießen oder von einem höheren Standpunkt aus. Seine Gegner sind Leute, die die Naivität verloren, aber den höheren Standpunkt noch nicht gefunden haben.

So oder so ähnlich. Den exakten Wortlaut habe ich im Moment nicht präsent.
marlies

Beitrag von marlies »

Hallo Hermann ... wie in so vielem muss ich dir (und Bergengruen) auch hier zustimmen - vollstaendig - und

rodger ... darf ich mich dir auf der Radtour auch anschliessen? - klingt gut.

<sitzt im pyjama vor dem Holzoven (vor dem PC) und hat noch nicht Fruehstueck gehabt und kuemmert sich erst mal um den naiven, schluderigen Karl May waehrend der Waeschekorb in der mitte des Stubenboden's steht und darauf wartet in die Waschmaschine gesteckt zu werden [die Waesche, nicht der Korb]>

:lol:

@ Giesbert: >>>Er war im Handwerklichen alles in allem ein unglaublicher Schluderkopf und nie in der Lage, anders als in der Form der Aneinandereihung zu erzählen. Und dann, und dann, und dann. Es gibt keine Spannungsbögen, keine Struktur, keine Charaktere, keine Entwicklung, nur heftigstes Auf-der-Stelle-Treten, bei dem man bekanntlich auch viel Staub aufwirbelt, aber nicht so recht voran kommt. Das Ganze geht dann so weiter, bis das Buch halt voll und die Geschichte aus ist. Wenn's gar nicht weiter geht, kommt der Ich-Erzähler als deus ex machina und räumt mal kurz auf. Das gilt für einzelne Romane wie erst recht für die Mehrbänder, ob Winnetou, Orient, Mahdi oder Surehand. Das ist ein völlig strukturloser Geschichtenbrei, mit dem Kleistertopf geschrieben. Im Spätwerk ändert sich das auf geradezu dramatische Weise, bleibt aber im Entwurf und in Absichtserklärung stecken. <<<

stimmt schon alles ... nur ... was daran ist die Anziehungskraft, ich meine - 130 Jahre - 200 M Verkaufszahlen (oder so) - 40 Sprachen (oder so) - da ist trotz der Schluderei im Technischen/Handwerklichen etwas irgendwo dazwischen das dem ganzen einen unsterblichen Koerper verliehen hat ... muss es doch da es Kids, Professoren, Wissenschaftler, Housewives, Radfahrer, Studenten, Pfarrer usw zum Lesen bewegt ... <questionmark>

Wobei mir die Frage in den Sinn kommt: War die Texttechnische Beobachtung/Empfindung von 'Schludrigkeit' schon damals, in May's Zeit so zum Ausdruck gekommen? Oder war die 'Sprachempfindlichkeit' speziell im 'Technischen' (aber auch im Kulturellen - aber das is was andres) auch damals schon so von 'Sprachregeln' gepraegt, und was mehr ... so 'bewusst' gepraegt?
Das einzige das Koester (1920 ... da oben im thread) anzeigt ist das 'einschachteln von...' religioesen Motiven. Von Texttechnischer Schludrigkeit ist da keine Rede (und damit ist die Satzkonstruktion gemeint ... und dann, und dann, und dann ..., die Wiederholungen ... eben die Schludrigkeiten [auch plot Schludrigkeiten kommen ins spiel, doch eins nach dem andren, erst mal Text-Technique]). So nimmt mich wunder ob das damals von einschneidender Qualitaetsbewertung war oder nicht. Koester spricht das 'Aufschneiden' an, das 'kann doch gar nicht moeglich sein'.

Das ist nun, da ich wieder aus den 'Schluenden der Savages und Saints' herausklettern kann, eine Frage die mich wieder beschaeftigt. Als Uebersetzer muss ich mich mit jedem Satz auseinandersetzen und die 'Schludrigkeiten' sind sowohl prevalent als auch konsistent. Sie sind sein 'Merkmal'...warum haben sich Verlagshaeuser um ihn so bemueht wenn sein Texttechnisches Koennen doch so am 'A****' war?

Weniger als 1% (von Autoren) weltweit koennen sich den Lebensunterhalt mit Schreiben erwerben. Der Karle ging drauflos wie ein Berserker, texttechnisch schluderig und auf-der-Stelle-tretend ... und erwarb sich damit sein Brot (nach ein paar Fehlschlaegen). [Wie sagt man auf Deutsch:] he got away with it! Wegen dem schludrig aneinanderreihen von Buchstaben und Worten und Saetzen hat man ihn schlussendlich nicht verurteilt (sondern wegen dem Inhalt - tief unsittlich etc). 'Heute' beurteilt man ein Buch sowohl vom texttechnischen Standpunkt als auch vom Inhalt ... ich habe von Kritikern 'von damals' nichts in der Richtung gelesen ... 'also ich haette es anders ausgedrueckt' oder 'das haette er besser schreiben koennen' oder 'der brauchte jemand der ihm den Text richtigstellte' oder 'syntax ist doch verkehrt' so aehnlich ...

Contradiction in terms: schlecht geschriebener bestseller ... aber wo liegt die 'contradiction'?
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giesbert
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Beitrag von giesbert »

marlies hat geschrieben:stimmt schon alles ... nur ... was daran ist die Anziehungskraft,
My point exactly :wink:

Was imho bereits in meinem ersten Beitrag unschwer zu erkennen war. Köster hat praktisch mit jedem zitierten Wort recht, sämtliche Einwände gegen May stimmen, auf dieser Ebene braucht man gar nicht weiter zu argumentieren.

Es ist aber trotzdem alles falsch.

Was ich mir wünsche ist eine Art Motiv- und Phrasenkatalog zum Werk, die systematische Erfassung typischer Situationen und Beschreibungen in Mays Werk. Einige Formulierungen tauchen ja wahnsinnig oft auf, zB etwas verstünde sich "ja ganz von selbst". Wo tauchen sie auf, welche Funktion haben sie? Etc. Etc. Da wartet noch immens viel Arbeit auf die May-Forschung.
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