Borges als Einstimmung für May, auch nicht schlecht und auch wirklich noch nicht gehört ... (ich schätze beide, beträchtlich).
Was willst Du wissen? Was eine Bearbeitung ist? Oder warum ich es für eine Bearbeitung halte, wenn Du May ein Wissen andichtest, das er nicht besessen hat?
Nee, ich schätze mal in dem Fall wollte sie wissen wie sie das übersetzen soll (das mit dem Du & Du) ohne es zu bearbeiten.
Von wegen schamlos abgeschrieben, jenun, wenn man denn will kann man immer einen Strick drehen ... wenn er schon angeblich akkurat ist und nachguckt, ja was soll er denn dann sonst machen als abschreiben (das korrekte Wort, in dem Fall) ...
Aber noch zu dem Austausch der beiden Damen vorher in Sachen Westläufer-Du usw.:
Ich weiß gar nicht was Ihr habt, insbesondere mit dem Wiki-Eintrag kann ich überhaupt nichts anfangen. Wer wird sich freiwillig so phantasielos beschneiden und beschränken.
Zuerst sagen sie „Ihr“ und dann sagen sie „Du“. Ich nehme das beim Lesen zur Kenntnis, ohne darüber nachzudenken oder es zu hinterfragen. Wenn der Autor es sagt (und Karl May heißt), dann ist das so.
Er wird beim Schreiben nicht darüber nachgedacht haben, was das auf Englisch heißt. Er wird nicht einmal darüber nachgedacht haben, in welcher Sprache sie da drüben miteinander sprechen. Er hat nur gedacht, erst sagten wir „Ihr“, und dann sagten wir „Du“, in welcher Sprache auch immer. Es geht um die Atmosphäre zwischen den beiden Personen, und um die Atmosphäre zwischen Autor und Leser. Nicht um Erbsenzählereien.
Und die Sache mit der Westläufersprache ist dann eine Art Verfeinerung. Es gibt ja z.B. dieses Plural-Duzen, wenn der Wirt im Wanderer-Einkehr-Lokal fragt „Was wollt ihr trinken“ oder „Habt Ihr’s noch weit“. Einzeln würde er einen ja kaum duzen. Solche Sachen können halt Nähe herstellen, oder eine besondere Atmosphäre herstellen helfen (oder auch eine Portion Distanz, je nachdem) und werden nach Gefühl und je nachdem angewandt, nicht nach starren Regeln. Wenn ich einen einzelnen Hausverwaltungs-Menschen anmaile (und mit dem noch nicht auf Du bin), dann sieze ich ihn, schreibe ich aber an alle zusammen, schreibe ich „Kann mal einer von Euch …“, weil ich das Siezen fürs Kollektiv dann unpassend förmlich fände (unter Arbeitskollegen).
Ich würde mich auch nie mit der Frage beschäftigen, was ist Westläufersprache, gab es die wirklich usw. Wenn ich das Wort lese weiß ich wie er es meint und das reicht mir völlig.
Ist alles ganz einfach und eigentlich eher selbstverständlich, finde ich. Komisch dass man so lange darüber reden muß.