Waldläufer - Waldröschen - Old Surehand - Schloß Rodriganda
Verfasst: 6.11.2004, 15:29
Als Argument für die Bearbeitung des 'Waldröschens' seitens Mays Erben wird ja gerne auch auf des Maysters Eigenbearbeitung in 'Old Surehand II' verwiesen. So schreibt etwa Christoph F. Lorenz im 'Geschliffenen Diamanten' (S. 154-156): Aber zweifellos wusste May sehr wohl, welche Passagen seinem stil und willen entsprachen und welche auf die fremden federn der Herren Münchmeyer und Walther zurückgingen. Die sehr präzisen und gelungenen Kürzungen in der Königsschatz-Geschichte beweisen es. (..) So wichtig es sein mag, die alten Texte heute zu Forschungszwecken wieder zu veröffentlichen, so ist doch Mays Wille eindeutig dokumentiert, die Münchmeyer-Romane in ihrer kolportagehaften Gestalt aus dem Buchhandel verschwinden zu lassen und sie durch sorgfältig revidierte Versionen zu ersetzen. Wie das geht, machte er selbst bei der Übernahme der Königsschatz-Episode 1895 mustergültig vor. das war denn auch die Aufgabe, der sich Dr. E.A. Schmid und seine Mitarbeiter zu stellen hatten, als sie ab 1924 die Münchmeyer-Romane für die Gesammelten Werke in Mays Sinne sorgfältig zu überarbeiten begannen.
Abgesehen davon, daß die alten Texte hofentlicht nicht nur zu Forschungszwecken sondern hoffentlich auch zum Vergnügen gelesen werden, erscheint das Argument, von den sehr präzisen und gelungenen Kürzungen in der Königsschatz-Geschichte auf dem ersten Blick ja sehr einleuchtend. Leider ist es nur nicht zutreffend, da Mays radikale Kürzungen gar nicht vollständig übernommen wurden, wie ein Vergleich zwischen allen drei Versionen zeigt.
Die erste größere Kürzung Mays betrifft eine Erinnerung an eine Fahrt mit dem Schiff von Kapitän Dangerlahn. Da die entsprechende Episode bereits in der Fischer-Ausgabe gestrichen wurde, ist die entsprechende Auslassung in der KMV-Ausgabe aber nicht notwendigerweise der 'Königschatz'-Kürzung geschuldet:
»Woher?«
»Aus Mainz.«
»Ah, haben Sie Verwandte dort, die ebenso heißen?«
»Einen Bruder.«
»Ist er Steuermann?«
Er blickte ganz erstaunt zu ihr hinüber.
»Allerdings.«
»Den kenne ich!«
»Unmöglich!«
»Wirklich!«
»Woher?«
»Ich bin mit ihm gefahren.«
»Das wäre ja ein wunderbares Zusammentreffen!«
»Ja. Ich ging mit dem Vater nach dem Kontinente. Wir mußten eines Sturmes wegen auf Helena landen, um ein Leck auszubessern. Dort lag auch die »Jeffrouw Mietje« -«
»Ja, das ist sein Schiff!«
»Und Kapitän Dangerlahn nahm uns mit nach Hull.«
Dieses abgerissene Zwiegespräch war von einem Pferde herab zum andern hinüber während des eiligsten Rittes geführt worden. Jetzt ergriff der Deutsche den Zügel der Spanierin.
»Wollen Sie sich mir anvertrauen?«
»Gern.«
»Auch auf dem Wasser, ganz so wie meinem Bruder?«
»Ja. (...)«
Ferner wurde dann bei 'Old Surehand' die folgende Passage herausgestrichen, in welcher die Heldenfigur Karl Sternau vorgestellt wird, da diese ja in der ausgekoppelten 'Königschatz' überhaupt nicht vorkommt:
»(...)da fällt mir einer jener berühmten Namen ein.«
»Welcher?«
»Matava-se.«
»Ja, der ist einer der Berühmtesten. Haben Sie von ihm gehört?«
»Viel. Er soll da oben in den Felsengebirgen gewesen sein.«
»Allerdings; darum nennen ihn die Indianer Matava-se, die englischen Trapper Rockyprince, und die französischen Coureurs sagen Prince du roc. Alle diese drei Namen bedeuten Ein- und Dasselbe, nämlich Fürst des Felsens.«
»Er ist ein Weißer?«
»Ja.«
»Haben Sie ihn gesehen?«
»Nein, aber ich habe gehört, daß er ein Landsmann von mir ist.«
»Ein Deutscher?«
»Ein Deutscher,« nickte Helmers. »Er soll Karl Sternau heißen und eigentlich ein Arzt sein. Er hat Amerika bereist und ist mehrere Monate lang mit unserem braven Bärenherz hier durch die gefährlichsten Regionen des Felsengebirges gestrichen. Jetzt befindet er sich längst wieder drüben auf dem Kontinente.«
Und was ist mit der KMV-Fassung? Natürlich ist diese Passage dort nicht gestrichen. Als nächste 'Surehand'-Streichung folgt nun eine romantische Stelle. Ist diese nun etwa ein Streichkandidat in der KMV-Fassung?
»O,« lächelte sie, »ich sehe, daß er es aushalten wird.«
»Woher vermuthen Sie das?«
»Aus den Blicken, mit denen er Karja betrachtet.«
»Ha! Sie beobachten richtig, wie ich auch schon bemerkt habe. Aber ich denke, die Indianerin liebt bereits den Grafen?«
»Gewiß. Bärenherz sollte mich dauern, wenn er sich hinreißen ließe.«
»Dauern? Pah! Er ist von einem eisenharten Stoffe gemacht. Er wird nie um Liebe winseln und sich auch einer unerwiderten Neigung wegen nicht zu Tode jammern.«
»Aus welchem Stoffe sind denn Sie gemacht?« neckte sie.
»Vielleicht aus demselben.«
»So würden auch Sie nicht jammern?«
»Nie!«
»Und doch habe ich gehört, daß der Deutsche ein Herz hat, wie kein Anderer, so tief und so weich. Er soll sogar ein Herzenswort besitzen, welches in keiner anderen Sprache vorkommt.«
»Sie meinen das Wort »Gemüth«? Ja, dieses Wort hat kein anderes Volk. Der Deutsche allein hat ein Gemüth, aber er hat zugleich einen Charakter, und ein Prairiemann, mag er nun stammen von welchem Volke es nur immer sei, bettelt selbst um die Liebe nicht.«
»Das ist stolz!«
»Aber richtig. Das Weib, welches ich liebe, soll mich auch achten. Aber bitte, wir bleiben zurück. Der Apache eilt, weil es vor allen Dingen gilt, einen sicheren Lagerplatz aufzusuchen, und das wollen wir ihm durch unser Zögern nicht erschweren.«
Mitnichten. Auch diese Stelle findet sich vollständig in 'Schloß Rodriganda'. Aber vielleicht sind es doch eher die kleinen Streichungen, die Schmid und seine Helfer berücksichtig haben. So fehlt etwa in der folgende Szene in der Surehand-Fassung der unterstrichene Satz:
» (...) Mir ist so unendlich angst!«
Er erglühte vor Wonne, und sein Auge traf mit einem glühenden Strahle das ihrige.
»Sennora,« sagte er, »sprechen Sie aufrichtig (...)«
Und richtig, in der KMV-Fassung fehlt der vollständige Satz auch. Allerdings mochte man sich vom 'Augenblick' nicht ganz trennen und amputierte und kühlte den Text deshalb nur : Sein Auge traf mit einem warmenen Strahle das ihrige.
Nun gibt es freilich auch in der 'Surehand'-Fassung Textstellen, bei denen sich May nicht nur mit Streichung begnügte, sondern z.B. das ihm für die Reiseerzählungen ungezieme Liebesgeflüster durch eine knappe aseptische Zusammenfassung ersetzte. Man lausche einmal dieser Szene zwischen dem Gafen und Karja:
(...)der Graf jedoch ließ sich nicht sehen. Er hatte sich bereits nach den Oelbäumen geschlichen, in deren Nähe das Wasser so vertraulich rauschte und plauderte. Um die angegebene Zeit kam die Indianerin. Er umfaßte sie und zog sie zu sich nieder. Sie zeigte sich schweigsamer, als er sie bisher kannte.
»Was hast Du, meine Süße?« fragte er. »Liebst Du mich nicht mehr?«
»Ja doch, obgleich ich Dich nicht mehr lieben sollte,« sagte sie.
»Warum nicht?«
»Weil Du Dich nicht freust, daß ich gerettet worden bin.«
»Ah! Wie kommst Du auf diesen Gedanken?«
»Hättest Du sonst meine Retter so beleidigt?«
»Sie gehören hinaus auf die Weide, nicht aber in die Estancia.« Sie schüttelte den schönen Kopf. »Du bist nicht edel, Alfonzo.«
»O doch, aber ich hasse alles Häßliche.«
»Ist dieser Donnerpfeil häßlich?«
»Donnerpfeil? Der große Reiter und Rastreador? Den habe ich ja noch gar nicht gesehen!«
»Du hast ihn gesehen. Helmers ist es.«
»Verdammt! Nun begreife ich auch die Forderung!«
»Wirst Du Dich mit ihm schlagen?«
»Fällt mir nicht ein! Er ist mir nicht ebenbürtig!«
Sie liebte ihn, und sie hatte Angst um ihn, darum sagte sie:
»Daran thust Du Recht.«
»Recht? Wieso?«
»Du wärst verloren.« Es ist nicht angenehm für einen Mann, von der Geliebten zu hören, daß sie einen Andern für stärker und tapferer hält, darum meinte er:
»Du täuschest Dich. Sahst Du mich einmal schießen?«
»Nein.«
»Oder fechten?«
»Nein.«
»Nun, so kannst Du auch nicht urtheilen. Ein Ritter, ein Graf muß in solchen Dingen jedem Jäger überlegen sein. Du wirst mich erst kennen lernen, wenn ich Dich zu meiner Gemahlin erhoben habe.« »O, das wird nie geschehen!«
»Warum zweifelst Du?«
»Ich ahne es.«
»So glaubst Du allen meinen Versicherungen und Schwüren nicht?«
»O, Alfonzo, ich möchte so gern glauben. Ich liebe Dich, und wir würden glücklich sein.«
»Wir werden es, aber ob bald oder später, das kommt auf Dich an, mein süßes Herz.«
»Inwiefern?«
»Kennst Du nicht die Bedingung, die ich Dir gesagt habe?«
»Sie ist hart!«
»Nein, sie ist leicht.«
»Sie verlangt, daß ich meinen Schwur breche, daß ich zur Verrätherin an meinem Volke werde.«
»Der Schwur bindet Dich nicht, denn Du gabst ihn als Kind, und Dein Volk ist kein Volk mehr. Wenn Du mich liebst und die Meinige werden willst, so ist nur mein Volk das Deinige. Ich bin jetzt nach der Hacienda del Erina gekommen, um mir Gewißheit zu holen. Muß ich auch dieses Mal ohne Dich abreisen, so gehe ich nach Spanien, und wir sind getrennt für immer.«
»Du bist grausam.«
»Nein, ich bin nur vorsichtig. Ein Herz, welches keine Opfer zu bringen vermag, kann nicht wirklich lieben.«
»O,« rief sie, ihn umschlingend, »ich liebe Dich unendlich! Glaube es mir doch!«
»So beweise es mir!«
»Muß es wirklich sein?«
»Ja. Wir brauchen die Schätze der Königshöhle, um dem Vaterlande einen neuen Herrscher zu geben. Und die erste That dieses Herrschers wird sein, Dich in den Adelstand zu erheben, damit Du Gräfin Rodriganda werden kannst.«
»Das wird wirklich geschehen?«
»Ich schwöre es Dir zum tausendsten Male!«
»Und Du wirst meinem Bruder niemals verrathen, daß ich es war, welche Dir das Geheimniß mittheilte?« »Niemals. Er wird gar nicht erfahren, wer die Schätze geholt hat.«
Alfonzo fühlte die Indianerin nachgiebig werden, und seine Brust schwoll vor Entzücken. Er heuchelte ihr nur Liebe, um ihr das Geheimniß zu entlocken. Er hätte ihr jetzt Alles, Alles versprochen, um sie nur zum Reden zu bringen.
»Nun gut, Du sollst erfahren, wo sich der Königsschatz befindet.«
»Ah, endlich!« jubelte er.
»Aber nur unter einer Bedingung.«
»Sage sie!«
»Du erfährst es am Tage unserer Verlobung.«
»Das geht nicht,« sagte er enttäuscht.
»Warum, Alfonzo?«
»Du erhältst den Adel nur in Folge des Schatzes, und eher darf nach den Gesetzen des Landes unsere Verlobung nicht sein.«
»Dies ist wirklich wahr?« fragte sie.
Er umschlang sie, drückte sie an sich und küßte sie zärtlich auf die schwellenden Lippen.
»Es ist so, glaube es mir doch, meine liebe, liebe Karja. Du weißt ja, daß ich ohne Dich nicht leben kann! Du bist zwar ein Fürstenkind, aber das gilt nach spanischen Gesetzen nicht als Adel. Meinem Herzen bist Du theuer und ebenbürtig, vor der Welt aber ist dies anders. Magst Du mir denn nicht vertrauen, mein Leben?«
»Ja, Du sollst es erfahren,« sagte sie, deren Widerstand unter seinen Zärtlichkeiten zusammenschmolz.
»Aber dennoch wirst Du mir eine ganz kleine Bedingung erlauben?«
»Welche? Sprich, mein Leben!«
»Du giebst mir vorher eine Schrift, in welcher Du sagst, daß ich gegen Ueberantwortung des Schatzes Deine Frau werden soll.«
Diese Bedingung war ihm höchst fatal; aber sollte er jetzt, so nahe am Ziele, einer Albernheit wegen zaudern? Nein. Diese Indianerin war nicht die Person, mit einigen geschriebenen Worten irgend welche Ansprüche rechtfertigen zu können; darum antwortete er bereitwillig:
»Gern, sehr gern, meine Karja! Ich thue ja damit nur das, was ich selbst von ganzem Herzen wünsche. Also sag, wo liegen die Schätze?«
»Erst die Schrift, lieber Alfonzo!«
»Ach so! Aber sie ist ja noch nicht fertig!«
»So warten wir.«
»Wie lange?«
»Wie es Dir gefällt.«
»Schön! Ich werde sie bis morgen Mittag anfertigen.«
»Und Dein Siegel darunter setzen!«
»Jawohl!« versetzte er, obgleich ihm dies nicht willkommen war.
»So werde ich Dir am Abend den Ort beschreiben.«
»Warum erst am Abend?«
»Früher noch?«
»Ja. Die Schrift ist ja bereits am Mittage fertig. Darf ich da zu Dir kommen?«
»Nein. Ich muß jeden Augenblick gewärtig sein, daß Emma oder eine der Dienerinnen zu mir kommt. Man könnte uns sehr leicht überraschen.«
»So kommst Du zu mir.«
»Ich zu Dir?« fragte sie zögernd.
»Fürchtest Du Dich?«
»Nein. Ich werde kommen.«
»Ich kann mich darauf verlassen?«
»Ja, gewiß!«
Da nahm er sie abermals an sich und küßte sie, obgleich ihm diese Zärtlichkeit eine gewisse Ueberwindung kostete. Sein Herz war zwar weit, aber eine Indianerin war doch nicht nach seinem Geschmacke. Er liebte - wenigstens für jetzt - eine Andere, und diese Andere war Emma Arbellez, wegen der er so oft von Mexiko nach der Hazienda kam, Emma Arbellez, die ihn doch stets so kalt und schroff zurückwies und ihm noch heute ihre Verachtung in so deutlichen Ausdrücken zu verstehen gegeben hatte.
Mays mustergültige Bearbeitung für 'Old Surehand II' ist dagegen doch etwas knapp geraten:
Er ging nach den Oelbäumen am Bache und fand sie schon da, seiner wartend. Sie war zornig auf ihn, weil er sich so beleidigend gegen ihre Retter verhalten hatte, doch gelang es seiner Gewandtheit sehr bald, ihren Unmut zu zerstreuen. Dann ging er auf sein Ziel los. Er versprach ihr, sie adeln zu lassen, um sie dann zu seiner Frau machen zu können, denn der Adel sei ihr notwendig, obgleich sie in seinen eignen Augen für vollständig ebenbürtig gelte, weil sie der Abkömmling von Königen sei. Um den Adel zu erhalten, sei aber Geld, sehr viel Geld nötig, was er für sie von seinem Vater nicht erhalten könne; dazu sei der Schatz der Könige nötig, den er auch schon deshalb haben müsse, weil sein Vater ihn wegen Karja enterben und er also arm, ganz arm sein werde. Wenn er aber bereit sei, ihr dieses große Opfer zu bringen, und ihr also beweise, wie gut und ehrlich er es mit ihr meine, dürfe sie nun auch ihrerseits nicht länger zögern, ihm das Geheimnis mitzuteilen. Seine Ueberredungsgabe siegte mit diesen Gründen. Sie versprach, ihm den Ort, wo der Schatz liege, zu sagen, stellte aber die Bedingungen, daß er ihrem Bruder nie verrate, daß sie das Geheimnis nicht gehütet habe, und daß er ihr ein schriftliches und mit Unterschrift und Siegel versehenes Dokument des Inhaltes gebe, daß er sie gegen Auslieferung des Schatzes zur Gräfin von Rodriganda machen werde. Er ging auf diese Bedingung ein und sagte ihr, daß sie sich dieses Dokument morgen persönlich bei ihm holen solle. Wie froh war er, seinen Zweck erreicht zu haben. Hatte er doch in der Ueberzeugung, zum Ziele zu gelangen, schon Leute mitgebracht, welche die Schätze nach der Hauptstadt transportieren sollten! Das Dokument machte ihm keine Sorgen; die niedrig stehende, verachtete Indianerin war selbst mit einem solchen Schriftstücke vollständig machtlos, ihm, dem hochgeborenen Grafen gegenüber. Aber nur erst die Schätze haben!
Als Drehbuch für eine romantische Telenovella hätte diese puritanische Fassung sicher nur eingeschränkten Wert, denn das ganze pralle Leben findet sich nur in der Urausgabe. Was aber ist wohl in 'Schloß Rodriganda' zu lesen? Nun gut, statt meine Süsse heißt es dort züchtig bloß Karja, auch mußte er Fluch Verdammt! einem unverfänglicheren, weil nicht jedem Leser verständlichen Ascuas! weichen, auch wird mal eine Dialogzeile wie etwa »So glaubst Du allen meinen Versicherungen und Schwüren nicht?« oder »Wir werden es, aber ob bald oder später, das kommt auf Dich an, mein süßes Herz.« gestrichen und schwellende Lippen und Zärtlichkeiten sind selbstverständlich auch tabu, doch auf die Idee, dem Vorbild Mays zu folgen und dessen Textfassung aus 'Old Surehand' zu benutzen, ist Schmid nicht gekommen.
Insofern, es mag ja May-Verleger und Leser geben, die eine 'Entschärfung' des 'Waldröschens' für richtig halten, aber man sollte diese nicht mit unredlichen Argumenten verteidigen. Daß Mays 'Königsschatz'-Bearbeitung in irgendeiner Form vorbildhaft für die Busensäbelei sei, der das 'Waldröschen' in der Fassung des KMV zum Opfer fiel, ist schlicht eine Legende. Wäre man den 'Surehand'-Maßstäben gefolgt, so hätte man wohl wesentlich radikaler kürzen müssen.
Abgesehen davon, daß die alten Texte hofentlicht nicht nur zu Forschungszwecken sondern hoffentlich auch zum Vergnügen gelesen werden, erscheint das Argument, von den sehr präzisen und gelungenen Kürzungen in der Königsschatz-Geschichte auf dem ersten Blick ja sehr einleuchtend. Leider ist es nur nicht zutreffend, da Mays radikale Kürzungen gar nicht vollständig übernommen wurden, wie ein Vergleich zwischen allen drei Versionen zeigt.
Die erste größere Kürzung Mays betrifft eine Erinnerung an eine Fahrt mit dem Schiff von Kapitän Dangerlahn. Da die entsprechende Episode bereits in der Fischer-Ausgabe gestrichen wurde, ist die entsprechende Auslassung in der KMV-Ausgabe aber nicht notwendigerweise der 'Königschatz'-Kürzung geschuldet:
»Woher?«
»Aus Mainz.«
»Ah, haben Sie Verwandte dort, die ebenso heißen?«
»Einen Bruder.«
»Ist er Steuermann?«
Er blickte ganz erstaunt zu ihr hinüber.
»Allerdings.«
»Den kenne ich!«
»Unmöglich!«
»Wirklich!«
»Woher?«
»Ich bin mit ihm gefahren.«
»Das wäre ja ein wunderbares Zusammentreffen!«
»Ja. Ich ging mit dem Vater nach dem Kontinente. Wir mußten eines Sturmes wegen auf Helena landen, um ein Leck auszubessern. Dort lag auch die »Jeffrouw Mietje« -«
»Ja, das ist sein Schiff!«
»Und Kapitän Dangerlahn nahm uns mit nach Hull.«
Dieses abgerissene Zwiegespräch war von einem Pferde herab zum andern hinüber während des eiligsten Rittes geführt worden. Jetzt ergriff der Deutsche den Zügel der Spanierin.
»Wollen Sie sich mir anvertrauen?«
»Gern.«
»Auch auf dem Wasser, ganz so wie meinem Bruder?«
»Ja. (...)«
Ferner wurde dann bei 'Old Surehand' die folgende Passage herausgestrichen, in welcher die Heldenfigur Karl Sternau vorgestellt wird, da diese ja in der ausgekoppelten 'Königschatz' überhaupt nicht vorkommt:
»(...)da fällt mir einer jener berühmten Namen ein.«
»Welcher?«
»Matava-se.«
»Ja, der ist einer der Berühmtesten. Haben Sie von ihm gehört?«
»Viel. Er soll da oben in den Felsengebirgen gewesen sein.«
»Allerdings; darum nennen ihn die Indianer Matava-se, die englischen Trapper Rockyprince, und die französischen Coureurs sagen Prince du roc. Alle diese drei Namen bedeuten Ein- und Dasselbe, nämlich Fürst des Felsens.«
»Er ist ein Weißer?«
»Ja.«
»Haben Sie ihn gesehen?«
»Nein, aber ich habe gehört, daß er ein Landsmann von mir ist.«
»Ein Deutscher?«
»Ein Deutscher,« nickte Helmers. »Er soll Karl Sternau heißen und eigentlich ein Arzt sein. Er hat Amerika bereist und ist mehrere Monate lang mit unserem braven Bärenherz hier durch die gefährlichsten Regionen des Felsengebirges gestrichen. Jetzt befindet er sich längst wieder drüben auf dem Kontinente.«
Und was ist mit der KMV-Fassung? Natürlich ist diese Passage dort nicht gestrichen. Als nächste 'Surehand'-Streichung folgt nun eine romantische Stelle. Ist diese nun etwa ein Streichkandidat in der KMV-Fassung?
»O,« lächelte sie, »ich sehe, daß er es aushalten wird.«
»Woher vermuthen Sie das?«
»Aus den Blicken, mit denen er Karja betrachtet.«
»Ha! Sie beobachten richtig, wie ich auch schon bemerkt habe. Aber ich denke, die Indianerin liebt bereits den Grafen?«
»Gewiß. Bärenherz sollte mich dauern, wenn er sich hinreißen ließe.«
»Dauern? Pah! Er ist von einem eisenharten Stoffe gemacht. Er wird nie um Liebe winseln und sich auch einer unerwiderten Neigung wegen nicht zu Tode jammern.«
»Aus welchem Stoffe sind denn Sie gemacht?« neckte sie.
»Vielleicht aus demselben.«
»So würden auch Sie nicht jammern?«
»Nie!«
»Und doch habe ich gehört, daß der Deutsche ein Herz hat, wie kein Anderer, so tief und so weich. Er soll sogar ein Herzenswort besitzen, welches in keiner anderen Sprache vorkommt.«
»Sie meinen das Wort »Gemüth«? Ja, dieses Wort hat kein anderes Volk. Der Deutsche allein hat ein Gemüth, aber er hat zugleich einen Charakter, und ein Prairiemann, mag er nun stammen von welchem Volke es nur immer sei, bettelt selbst um die Liebe nicht.«
»Das ist stolz!«
»Aber richtig. Das Weib, welches ich liebe, soll mich auch achten. Aber bitte, wir bleiben zurück. Der Apache eilt, weil es vor allen Dingen gilt, einen sicheren Lagerplatz aufzusuchen, und das wollen wir ihm durch unser Zögern nicht erschweren.«
Mitnichten. Auch diese Stelle findet sich vollständig in 'Schloß Rodriganda'. Aber vielleicht sind es doch eher die kleinen Streichungen, die Schmid und seine Helfer berücksichtig haben. So fehlt etwa in der folgende Szene in der Surehand-Fassung der unterstrichene Satz:
» (...) Mir ist so unendlich angst!«
Er erglühte vor Wonne, und sein Auge traf mit einem glühenden Strahle das ihrige.
»Sennora,« sagte er, »sprechen Sie aufrichtig (...)«
Und richtig, in der KMV-Fassung fehlt der vollständige Satz auch. Allerdings mochte man sich vom 'Augenblick' nicht ganz trennen und amputierte und kühlte den Text deshalb nur : Sein Auge traf mit einem warmenen Strahle das ihrige.
Nun gibt es freilich auch in der 'Surehand'-Fassung Textstellen, bei denen sich May nicht nur mit Streichung begnügte, sondern z.B. das ihm für die Reiseerzählungen ungezieme Liebesgeflüster durch eine knappe aseptische Zusammenfassung ersetzte. Man lausche einmal dieser Szene zwischen dem Gafen und Karja:
(...)der Graf jedoch ließ sich nicht sehen. Er hatte sich bereits nach den Oelbäumen geschlichen, in deren Nähe das Wasser so vertraulich rauschte und plauderte. Um die angegebene Zeit kam die Indianerin. Er umfaßte sie und zog sie zu sich nieder. Sie zeigte sich schweigsamer, als er sie bisher kannte.
»Was hast Du, meine Süße?« fragte er. »Liebst Du mich nicht mehr?«
»Ja doch, obgleich ich Dich nicht mehr lieben sollte,« sagte sie.
»Warum nicht?«
»Weil Du Dich nicht freust, daß ich gerettet worden bin.«
»Ah! Wie kommst Du auf diesen Gedanken?«
»Hättest Du sonst meine Retter so beleidigt?«
»Sie gehören hinaus auf die Weide, nicht aber in die Estancia.« Sie schüttelte den schönen Kopf. »Du bist nicht edel, Alfonzo.«
»O doch, aber ich hasse alles Häßliche.«
»Ist dieser Donnerpfeil häßlich?«
»Donnerpfeil? Der große Reiter und Rastreador? Den habe ich ja noch gar nicht gesehen!«
»Du hast ihn gesehen. Helmers ist es.«
»Verdammt! Nun begreife ich auch die Forderung!«
»Wirst Du Dich mit ihm schlagen?«
»Fällt mir nicht ein! Er ist mir nicht ebenbürtig!«
Sie liebte ihn, und sie hatte Angst um ihn, darum sagte sie:
»Daran thust Du Recht.«
»Recht? Wieso?«
»Du wärst verloren.« Es ist nicht angenehm für einen Mann, von der Geliebten zu hören, daß sie einen Andern für stärker und tapferer hält, darum meinte er:
»Du täuschest Dich. Sahst Du mich einmal schießen?«
»Nein.«
»Oder fechten?«
»Nein.«
»Nun, so kannst Du auch nicht urtheilen. Ein Ritter, ein Graf muß in solchen Dingen jedem Jäger überlegen sein. Du wirst mich erst kennen lernen, wenn ich Dich zu meiner Gemahlin erhoben habe.« »O, das wird nie geschehen!«
»Warum zweifelst Du?«
»Ich ahne es.«
»So glaubst Du allen meinen Versicherungen und Schwüren nicht?«
»O, Alfonzo, ich möchte so gern glauben. Ich liebe Dich, und wir würden glücklich sein.«
»Wir werden es, aber ob bald oder später, das kommt auf Dich an, mein süßes Herz.«
»Inwiefern?«
»Kennst Du nicht die Bedingung, die ich Dir gesagt habe?«
»Sie ist hart!«
»Nein, sie ist leicht.«
»Sie verlangt, daß ich meinen Schwur breche, daß ich zur Verrätherin an meinem Volke werde.«
»Der Schwur bindet Dich nicht, denn Du gabst ihn als Kind, und Dein Volk ist kein Volk mehr. Wenn Du mich liebst und die Meinige werden willst, so ist nur mein Volk das Deinige. Ich bin jetzt nach der Hacienda del Erina gekommen, um mir Gewißheit zu holen. Muß ich auch dieses Mal ohne Dich abreisen, so gehe ich nach Spanien, und wir sind getrennt für immer.«
»Du bist grausam.«
»Nein, ich bin nur vorsichtig. Ein Herz, welches keine Opfer zu bringen vermag, kann nicht wirklich lieben.«
»O,« rief sie, ihn umschlingend, »ich liebe Dich unendlich! Glaube es mir doch!«
»So beweise es mir!«
»Muß es wirklich sein?«
»Ja. Wir brauchen die Schätze der Königshöhle, um dem Vaterlande einen neuen Herrscher zu geben. Und die erste That dieses Herrschers wird sein, Dich in den Adelstand zu erheben, damit Du Gräfin Rodriganda werden kannst.«
»Das wird wirklich geschehen?«
»Ich schwöre es Dir zum tausendsten Male!«
»Und Du wirst meinem Bruder niemals verrathen, daß ich es war, welche Dir das Geheimniß mittheilte?« »Niemals. Er wird gar nicht erfahren, wer die Schätze geholt hat.«
Alfonzo fühlte die Indianerin nachgiebig werden, und seine Brust schwoll vor Entzücken. Er heuchelte ihr nur Liebe, um ihr das Geheimniß zu entlocken. Er hätte ihr jetzt Alles, Alles versprochen, um sie nur zum Reden zu bringen.
»Nun gut, Du sollst erfahren, wo sich der Königsschatz befindet.«
»Ah, endlich!« jubelte er.
»Aber nur unter einer Bedingung.«
»Sage sie!«
»Du erfährst es am Tage unserer Verlobung.«
»Das geht nicht,« sagte er enttäuscht.
»Warum, Alfonzo?«
»Du erhältst den Adel nur in Folge des Schatzes, und eher darf nach den Gesetzen des Landes unsere Verlobung nicht sein.«
»Dies ist wirklich wahr?« fragte sie.
Er umschlang sie, drückte sie an sich und küßte sie zärtlich auf die schwellenden Lippen.
»Es ist so, glaube es mir doch, meine liebe, liebe Karja. Du weißt ja, daß ich ohne Dich nicht leben kann! Du bist zwar ein Fürstenkind, aber das gilt nach spanischen Gesetzen nicht als Adel. Meinem Herzen bist Du theuer und ebenbürtig, vor der Welt aber ist dies anders. Magst Du mir denn nicht vertrauen, mein Leben?«
»Ja, Du sollst es erfahren,« sagte sie, deren Widerstand unter seinen Zärtlichkeiten zusammenschmolz.
»Aber dennoch wirst Du mir eine ganz kleine Bedingung erlauben?«
»Welche? Sprich, mein Leben!«
»Du giebst mir vorher eine Schrift, in welcher Du sagst, daß ich gegen Ueberantwortung des Schatzes Deine Frau werden soll.«
Diese Bedingung war ihm höchst fatal; aber sollte er jetzt, so nahe am Ziele, einer Albernheit wegen zaudern? Nein. Diese Indianerin war nicht die Person, mit einigen geschriebenen Worten irgend welche Ansprüche rechtfertigen zu können; darum antwortete er bereitwillig:
»Gern, sehr gern, meine Karja! Ich thue ja damit nur das, was ich selbst von ganzem Herzen wünsche. Also sag, wo liegen die Schätze?«
»Erst die Schrift, lieber Alfonzo!«
»Ach so! Aber sie ist ja noch nicht fertig!«
»So warten wir.«
»Wie lange?«
»Wie es Dir gefällt.«
»Schön! Ich werde sie bis morgen Mittag anfertigen.«
»Und Dein Siegel darunter setzen!«
»Jawohl!« versetzte er, obgleich ihm dies nicht willkommen war.
»So werde ich Dir am Abend den Ort beschreiben.«
»Warum erst am Abend?«
»Früher noch?«
»Ja. Die Schrift ist ja bereits am Mittage fertig. Darf ich da zu Dir kommen?«
»Nein. Ich muß jeden Augenblick gewärtig sein, daß Emma oder eine der Dienerinnen zu mir kommt. Man könnte uns sehr leicht überraschen.«
»So kommst Du zu mir.«
»Ich zu Dir?« fragte sie zögernd.
»Fürchtest Du Dich?«
»Nein. Ich werde kommen.«
»Ich kann mich darauf verlassen?«
»Ja, gewiß!«
Da nahm er sie abermals an sich und küßte sie, obgleich ihm diese Zärtlichkeit eine gewisse Ueberwindung kostete. Sein Herz war zwar weit, aber eine Indianerin war doch nicht nach seinem Geschmacke. Er liebte - wenigstens für jetzt - eine Andere, und diese Andere war Emma Arbellez, wegen der er so oft von Mexiko nach der Hazienda kam, Emma Arbellez, die ihn doch stets so kalt und schroff zurückwies und ihm noch heute ihre Verachtung in so deutlichen Ausdrücken zu verstehen gegeben hatte.
Mays mustergültige Bearbeitung für 'Old Surehand II' ist dagegen doch etwas knapp geraten:
Er ging nach den Oelbäumen am Bache und fand sie schon da, seiner wartend. Sie war zornig auf ihn, weil er sich so beleidigend gegen ihre Retter verhalten hatte, doch gelang es seiner Gewandtheit sehr bald, ihren Unmut zu zerstreuen. Dann ging er auf sein Ziel los. Er versprach ihr, sie adeln zu lassen, um sie dann zu seiner Frau machen zu können, denn der Adel sei ihr notwendig, obgleich sie in seinen eignen Augen für vollständig ebenbürtig gelte, weil sie der Abkömmling von Königen sei. Um den Adel zu erhalten, sei aber Geld, sehr viel Geld nötig, was er für sie von seinem Vater nicht erhalten könne; dazu sei der Schatz der Könige nötig, den er auch schon deshalb haben müsse, weil sein Vater ihn wegen Karja enterben und er also arm, ganz arm sein werde. Wenn er aber bereit sei, ihr dieses große Opfer zu bringen, und ihr also beweise, wie gut und ehrlich er es mit ihr meine, dürfe sie nun auch ihrerseits nicht länger zögern, ihm das Geheimnis mitzuteilen. Seine Ueberredungsgabe siegte mit diesen Gründen. Sie versprach, ihm den Ort, wo der Schatz liege, zu sagen, stellte aber die Bedingungen, daß er ihrem Bruder nie verrate, daß sie das Geheimnis nicht gehütet habe, und daß er ihr ein schriftliches und mit Unterschrift und Siegel versehenes Dokument des Inhaltes gebe, daß er sie gegen Auslieferung des Schatzes zur Gräfin von Rodriganda machen werde. Er ging auf diese Bedingung ein und sagte ihr, daß sie sich dieses Dokument morgen persönlich bei ihm holen solle. Wie froh war er, seinen Zweck erreicht zu haben. Hatte er doch in der Ueberzeugung, zum Ziele zu gelangen, schon Leute mitgebracht, welche die Schätze nach der Hauptstadt transportieren sollten! Das Dokument machte ihm keine Sorgen; die niedrig stehende, verachtete Indianerin war selbst mit einem solchen Schriftstücke vollständig machtlos, ihm, dem hochgeborenen Grafen gegenüber. Aber nur erst die Schätze haben!
Als Drehbuch für eine romantische Telenovella hätte diese puritanische Fassung sicher nur eingeschränkten Wert, denn das ganze pralle Leben findet sich nur in der Urausgabe. Was aber ist wohl in 'Schloß Rodriganda' zu lesen? Nun gut, statt meine Süsse heißt es dort züchtig bloß Karja, auch mußte er Fluch Verdammt! einem unverfänglicheren, weil nicht jedem Leser verständlichen Ascuas! weichen, auch wird mal eine Dialogzeile wie etwa »So glaubst Du allen meinen Versicherungen und Schwüren nicht?« oder »Wir werden es, aber ob bald oder später, das kommt auf Dich an, mein süßes Herz.« gestrichen und schwellende Lippen und Zärtlichkeiten sind selbstverständlich auch tabu, doch auf die Idee, dem Vorbild Mays zu folgen und dessen Textfassung aus 'Old Surehand' zu benutzen, ist Schmid nicht gekommen.
Insofern, es mag ja May-Verleger und Leser geben, die eine 'Entschärfung' des 'Waldröschens' für richtig halten, aber man sollte diese nicht mit unredlichen Argumenten verteidigen. Daß Mays 'Königsschatz'-Bearbeitung in irgendeiner Form vorbildhaft für die Busensäbelei sei, der das 'Waldröschen' in der Fassung des KMV zum Opfer fiel, ist schlicht eine Legende. Wäre man den 'Surehand'-Maßstäben gefolgt, so hätte man wohl wesentlich radikaler kürzen müssen.