Ja, z.B.sciurus hat geschrieben: Hat Karl May irgendwo etwas über Menschen in der Masse geschrieben?
(in 'Ardistan und Dschinnistan')Die Antwort auf die Menschheitsfrage suchen, heißt leben. Wer da stirbt, ohne gesucht zu haben, der hat nicht gelebt, sondern nur vegetiert und wird Kompost, weiter nichts!
Eine [scheinbar ...] gefälligere Variante finden wir in „Und Friede auf Erden“,
(Touristen auf der Lebens-Reise ...)Da sind zunächst die Touristen. Man gehe einmal durch die Scharia Bab el Hadid nach dem Bahnhofe, um diese Leute bei ihrer Ankunft aussteigen zu sehen. Sie kommen eigentlich nicht, sondern sie werden gebracht; sie steigen nicht aus, sondern sie werden ausgestiegen. Sie bilden Cook- oder Stangen-»Herden«, welche sich jeder Selbständigkeit begeben und ihren Hirten zu parieren haben. Sie sind nicht mehr Personen oder gar Individualitäten, sondern einfach Gegenstände des betreffenden Reisebureaus. Im Bahnhof aus- und vor den Hotels wieder abgeladen, haben sie die Zimmer zu nehmen, die man für sie bestimmt, zur vorgeschriebenen Zeit zu essen und zu schlafen, um zwischen diesen Zeiten truppweise auf die touristische Weide getrieben zu werden. Sie machen den Eindruck der Unwissenheit und der Hilflosigkeit ...
Und dann gibt es noch diese nette Plauderei mit dem Mir von Ardistan,
Es gibt sicher zahlreiche weitere Beispiele, diese fielen mir als erste einigermaßen spontan ein ..."Ich betrachtete alle diese Menschen, die so tief unter mir stehen, als eine Herde von Schafen, durch deren Wolle kein Hieb zu fühlen ist. Liebkose sie, so blöken sie, und schlage sie, so blöken sie; es ist alles gleich! Führe sie auf die Weide, damit sie fressen können; weiter wollen sie nichts! Umschließe sie des Nachts mit schützenden Händen, damit sie nicht selbst gefressen werden, denn Du bist das einzige Raubtier, das sie, sobald sie fett geworden sind, verzehren soll! Schere sie, so oft Du willst! Dann schlachte sie, und werde warm in ihrem weichen Pelze! Dazu sind sie da, zu weiter nichts; Du aber bist ihr Herr, der Mir, der Gebieter! Begreifst Du das, Effendi?" - "Gewiß begreife ich es! Das alles wäre ja auch ganz richtig gewesen, wenn Deine beiden Voraussetzungen richtig gewesen wären!" - "Welche Voraussetzungen?" - "Erstens die, daß der Käfer, das Schlachttier, das Wild und der Esel die Schmerzen weniger fühlen als Du, und zweitens die, daß Du anders, vollkommener, zarter, höher und wertvoller ausgestattet seiest als andere Menschen. Glaube mir: Wenn ich Dich schlachte, so schmeckt Dein Fleisch auch nicht besser als anderes Fleisch, und Deine Knochen ergeben keine delikatere Brühe als andere Knochen. Dein Haupt- und Barthaar ist nicht einmal so nützlich, um auch nur als Pelz verwendet zu werden, und wem es einfiele, aus Deiner Haut einen Schuh, einen Stiefel, einen Sattel oder gar eine Lederhose zu machen, der würde gar bald erfahren, daß sie von jedem Kalbs- oder Ochsenfell übertroffen wird!"