Das ist gar kein Abschweifen; nach solchen Beiträgen der Marke Mal-über-den-Tellerrand-hinaus[-und dazu-auch-noch-richtig-interessant] lechzt das Herz ja geradezu ... Gern mehr ...
Dann aber hier, wo's nicht unmittelbar einen Thementhread betrifft, jedoch einen Bezug dazu findet....
Was ich versuche aufzuzeigen ist, dass Karl May entweder nicht gründlich recherchierte, es ihm schlicht und einfach egal war, bzw. er einem Klischee aufsaß, was die Kleidungsbeschreibung seines Winnetou bzw. auch dessen Vater betraf. Für die Pueblo Völker bezeichnenderweise auch der Apachen sind die Beschreibungen unzutreffend.
Beweisführung? Gerne!
Siehe Bildbände von Sheriff Edward Curtis (1907 – 1930)….
z. B. Strom Verlag Luzern - ‚Authentische Zeugnisse von den Kindern des Grossen Geistes’
mit interessanten und informativen Texten von Florence Curtis Graybill und Victor Boesen, sowie Taschen Verlag – ‚Die Indianer Nordamerikas’ Die kompletten Portfolios
Diese Bilder entstanden schon im zwanzigsten Jahrhundert, haben also als Zeitzeugnisse von Karl May sicher ein gewisse Aussagekraft.
Ob diese Bände derzeit noch erhältlich sind entzieht sich im Augenblick meiner Kenntnis, sollten aber antiquarisch zugänglich sein. Sicher sind sie jedoch nicht ganz billig, könnte ich mir vorstellen, waren sie zumindest nicht.
Interessant ist, das May stellenweise wenigstens versucht den spirituellen Hintergrund der Natives mit einzubeziehen, wenn er Winnetou von ich nenne es mal vorsichtig ‚Spirits’ sprechen lässt (siehe im Thread der Biografie war May Spiritist oder nicht) natürlich dementsprechend umschrieben. Allerdings denke ich, dass ihm auch hier der Hintergrund fehlte oder egal war, er wollte ja bekehren und emporheben zum Edelmenschen. Winnetou war hierzu sozusagen das Role Model oder besser noch das RAW Model er besaß alle Vorzüge und trug den Edelmenschen bereits in sich, der durch OS dann quasi frei geschält wurde. War es Michelangelo, der sagte, die Figur sei bereits im Stein, er müsste sie nur daraus befreien? (oder so ähnlich…) Nun egal!
Um nochmals auf Black Elk einzugehen: Er war ein heiliger Mann der Oglalla.
Hierzu kann ich folgende Quellen nennen:
Gondrom Verlag – ‚Die heilige Pfeife’ Das indianische Weisheitsbuch von Schwarzer Hirsch
Ach und siehe da, sogar Weltbild hat zu bieten ‚Ich rufe mein Volk’ Schwarzer Hirsch
Dann wären da noch Tahca Ushte (John Fire Lame Deer) List Verlag ‚Tahca Ushte’ Medizinmann der Sioux von richard Erdoes. Tahca Ushte war übrigens zeitweise ein Weggefährte vom bereits genannten Petaga Yuha Mani (Pete Catches)…. ETC….
Natürlich lässt sich diese Liste fortführen und ich darf nicht behaupten eine besonders große Ahnung von diesen Dingen zu haben. Ich meine aber doch, dass, wenn man bestimmte Dinge hinterfragt, irgendwann auch in diese Richtung forschen muss.
Grüßle
Doro