Reinhold Messner

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rodger
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Reinhold Messner

Beitrag von rodger »

Auch "moderne Abenteuerliteratur".

In "Literaturen" (11 / 2005) las ich die Rezension des Wiglaf Droste über Messners Buch "Gobi. Die Wüste in mir". Diese Rezension ist so unverschämt und polemisch, daß ich mir an Messners Stelle überlegen würde, den Typen juristisch zu belangen (es wäre nicht das erste mal, daß Droste, der aber ansonsten auch ganz interessante Sachen geschrieben zu haben scheint, Ärger seitens der Justiz kriegt).

Allein sozusagen schon aus einer Art Trotz hätte ich Lust, nach dieser Rezension mir das Buch anzuschaffen. "Reinhold Messner latscht um die ganze Welt und bemerkt nichts außer Reinhold Messner", schreibt Droste. Er kann mal in den Upanishaden nachschlagen, da steht drin daß man eh nichts anderes wahrnehmen kann als sich selber, wenn er versteht was ich meine. Wahrscheinlich nicht.

Mag sein, daß Herr Droste die Lautheit, Leere und Gschaftlhuberei der Pseudo-Spaßgesellschaft interessanter findet als geistige Einkehr, da sind die Vorlieben halt verschieden, nur soll er doch Andersempfindende in Frieden lassen. Am Ende deutet er gar noch an, Messner würde vielleicht eher aufs Geld schielen. Da sollte einer, der sich selber so geschickt zu vermarkten versteht, sich doch eher an die eigene Nase fassen.

Reinhold Messner: Gobi. Die Wüste in mir. S. Fischer, € 19,90
Waukel
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Beitrag von Waukel »

Hallo Rüdiger!

In Internet kann man die Rezension von Wiglaf Droste wohl nicht nachlesen, ich nehme an, Du hast das Magazin "Literaturen" gemeint?
Ich habe im Netz danach gesucht, weil ich das Gobi-Buch zuhause habe (angelesen) und die Rezension von Droste gerne gelesen hätte.
Nun ja, "Gobi" haut einen nicht gerade aus den Schuhen ob großartiger Abenteuerlichkeit. Messner ist ja auch nicht einer, dessen Bücher man liest, weil sie literarisch so besonders wertvoll sind. Und auch mir kam
der Gedanke, dass Messner alles, was er unternimmt, ja irgendwie verarbeiten (dokumentieren, aufschreiben) und vermarkten muss, nicht zuletzt, um seine Projekte zu finanzieren.
Das schnöde hingeworfene "Reinhold Messner latscht um die ganze Welt und bemerkt nichts außer Reinhold Messner" finde ich gar nicht so übel. Messner latscht nicht nur, er klettert, steigt, geht, schreitet meinetwegen.. aber in der Gobi kann man auch schon mal latschen. Das kann ich mir ganz gut vorstellen.
Ich halte Messner für einen Menschen, der ganz extrem immer nach seinen eigenen Grenzen gesucht hat, nach sich selber, und gerade dadurch intensiv seine Umwelt wahrgenommen hat.
Und sich aktiv dafür einsetzt! Das ist aber allgemein bekannt, von daher kann man Drostes Aussage nicht ernst nehmen.
Gruß
Waukel
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rodger
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Beitrag von rodger »

Hallo Sylvia,

ja, ich meinte das Magazin.

Ich kann Dir die Rezension schicken.

Der zitierte Satz mit dem Latschen ist einer der harmlosesten. Droste äußert unter anderem sinngemäß, Messner sei nicht klar im Kopf und bringt dessen Mentalität ziemlich ungeniert mit faschistoidem Denken in Verbindung. Der Artikel ist wirklich eine Frechheit. Ich bin nicht zimperlich und teile selber gerne aus, aber es gibt auch gewisse Grenzen.

Beste Grüße

Rüdiger
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